Krallenzehen: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Krallenzehen sind eine häufige Fußerkrankung, die durch eine abnorme Beugung der Zehen gekennzeichnet ist. Diese Deformität kann Schmerzen, Beschwerden und Schwierigkeiten beim Tragen von Schuhen verursachen. Dieser Artikel befasst sich mit den Ursachen, Symptomen, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Krallenzehen und bietet umfassende Informationen für Betroffene und Interessierte.

Was ist eine Krallenzehe?

Eine Krallenzehe ist eine Zehenfehlstellung, bei der die Zehe im Grundgelenk überstreckt und im Mittel- und Endgelenk gebeugt ist. Diese Position ähnelt einer Kralle, daher der Name. Betroffen sind meist die zweiten bis vierten Zehen, während der große Zeh und die kleine Zehe seltener betroffen sind.

Die Zehen verfügen über Gelenke, die ihnen Beweglichkeit ermöglichen. Das Grundgelenk ist normalerweise sehr beweglich, während das Mittel- und Endgelenk eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit aufweisen. Bei einer Krallenzehe sind diese Gelenke von einer Kontraktur betroffen, was bedeutet, dass sie in einer bestimmten Position fixiert sind und sich nur schwer oder gar nicht mehr bewegen lassen.

Ursachen von Krallenzehen

Krallenzehen entstehen durch eine Verkürzung der kurzen Fußmuskeln und der dazugehörigen Sehnen. Diese Verkürzung führt zu einem Ungleichgewicht der Kräfte, die auf die Zehengelenke wirken, wodurch diese in eine abnorme Position gezwungen werden.

Mehrere Faktoren können zur Entwicklung von Krallenzehen beitragen, darunter:

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  • Falsches Schuhwerk: Das Tragen von zu engen Schuhen oder Schuhen mit hohen Absätzen kann die Zehen zusammenpressen und die Entwicklung von Krallenzehen begünstigen.
  • Fußfehlstellungen: Fußfehlstellungen wie Plattfüße, Spreizfüße oder Senkfüße können die Stellung der Zehen beeinträchtigen und das Risiko von Krallenzehen erhöhen.
  • Neurologische Erkrankungen: Neurologische Erkrankungen können die Muskeln und Nerven in den Füßen beeinträchtigen und zu Krallenzehen führen.
  • Genetische Veranlagung: In einigen Fällen kann eine genetische Veranlagung eine Rolle bei der Entwicklung von Krallenzehen spielen.
  • Andere Erkrankungen: Rheumatoide Arthritis, Hallux valgus (Ballenzehe) oder Unfälle können ebenfalls Krallenzehen verursachen.

Symptome von Krallenzehen

Die Kontraktur der Zehen selbst verursacht in der Regel keine Schmerzen. Die fixierte Stellung der Zehen kann jedoch zu einer Reihe von Problemen führen, darunter:

  • Schmerzen beim Tragen von Schuhen: Die abnorme Form der Zehen kann dazu führen, dass sie an den Schuhen reiben, was zu Schmerzen und Beschwerden führt.
  • Druckstellen und Schwielen: Die Reibung der Zehen an den Schuhen kann zur Bildung von Druckstellen und Schwielen führen, insbesondere an den Zehenkuppen und -gelenken.
  • Verdrängung anderer Zehen: Die deformierten Zehen können die anderen Zehen verdrängen, was im schlimmsten Fall zu Verrenkungen in den Grundgelenken führen kann.
  • Kosmetisches Problem: Viele Menschen empfinden Krallenzehen als unästhetisch und störend.

Diagnose von Krallenzehen

Die Diagnose von Krallenzehen wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung gestellt. Die charakteristische Krallenstellung der Zehen ist meist leicht zu erkennen. Um das Ausmaß der Fehlstellung zu beurteilen und andere mögliche Ursachen auszuschließen, kann eine Röntgenaufnahme angefertigt werden.

Behandlung von Krallenzehen

Die Behandlung von Krallenzehen hängt vom Schweregrad der Fehlstellung und den Symptomen des Patienten ab. In den frühen Stadien der Erkrankung können konservative Maßnahmen ausreichend sein, um die Beschwerden zu lindern. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein.

Konservative Behandlung

  • Geeignetes Schuhwerk: Das Tragen von Schuhen mit ausreichend Platz für die Zehen ist entscheidend. Schuhe mit breiter Zehenbox und niedrigem Absatz sind ideal.
  • Einlagen: Orthopädische Einlagen können helfen, die Fußstellung zu korrigieren und den Druck auf die Zehen zu reduzieren.
  • Zehenorthesen: Spezielle Schienen oder Zügelverbände können verwendet werden, um die Zehen in eine normale Position zu bringen.
  • Physiotherapie: Physiotherapeutische Übungen können helfen, die Fußmuskulatur zu stärken und die Flexibilität der Zehen zu verbessern.
  • Druckstellenentlastung: Druckstellen und Schwielen sollten regelmäßig von einem Podologen behandelt werden.

Operative Behandlung

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend sind, um die Beschwerden zu lindern, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Es gibt verschiedene operative Verfahren zur Korrektur von Krallenzehen, darunter:

  • Arthroplastik: Bei diesem Eingriff wird ein Teil des Knochens im Zehengelenk entfernt, um die Spannung zu reduzieren und die Zehe zu begradigen.
  • Arthrodese: Bei diesem Eingriff wird das Zehengelenk versteift, um die Fehlstellung zu korrigieren.
  • Sehnenverlagerung: Bei diesem Eingriff werden die Sehnen, die die Zehe beugen, verlagert, um die Zehe zu begradigen.
  • Weil-Osteotomie: Bei diesem Eingriff wird der Mittelfußknochen durchtrennt, um das Zehengrundgelenk neu zu positionieren.
  • Stainsby-Operation: Eine spezielle Technik zur Behandlung von Klauen- oder Hammerzehen.

Die Wahl des geeigneten Operationsverfahrens hängt vom Ausmaß der Fehlstellung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.

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Vorbeugung von Krallenzehen

Es gibt mehrere Maßnahmen, die ergriffen werden können, um Krallenzehen vorzubeugen:

  • Tragen Sie bequeme Schuhe mit ausreichend Platz für die Zehen.
  • Vermeiden Sie Schuhe mit hohen Absätzen oder spitzen Zehen.
  • Tragen Sie orthopädische Einlagen, wenn Sie Fußfehlstellungen haben.
  • Machen Sie regelmäßig Dehnübungen für die Füße.
  • Stärken Sie Ihre Fußmuskulatur durch Barfußlaufen und andere Übungen.

Spezialisten für Krallenzehen

Wenn Sie an Krallenzehen leiden, sollten Sie einen Arzt oder Podologen aufsuchen, der auf Fußerkrankungen spezialisiert ist. Diese Spezialisten können eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen.

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