Krampf Hüfte außen Ursachen: Ein umfassender Überblick

Hüftschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Ursachen haben kann. Sie treten meist einseitig an der Hüfte oder Leiste auf und können in Rücken, Po oder Oberschenkel ausstrahlen. Um die Schmerzen effektiv zu behandeln, ist eine genaue Diagnose unerlässlich.

Einführung in Hüftschmerzen

Hüftschmerzen gehören zu den häufigsten Gelenkschmerzen überhaupt. Das Hüftgelenk, nach dem Knie das zweitgrößte Gelenk des Körpers, ist ein Kugelgelenk, das aus der Hüftgelenkpfanne und dem Oberschenkelkopf besteht. In vielen Fällen sind Hüftschmerzen einseitig und strahlen nach unten oder oben in Rücken, Po oder Oberschenkel aus. Interessanterweise liegt die Ursache für Hüftschmerzen in rund der Hälfte der Fälle nicht im Hüftgelenk selbst, sondern in den Muskeln, Sehnen und Bändern, die die Hüfte umgeben.

Ursachen von Hüftschmerzen

Die Ursachen von Hüftschmerzen sind vielfältig und können von Problemen im Hüftgelenk selbst bis hin zu Erkrankungen in anderen Körperregionen reichen, die in die Hüfte ausstrahlen.

Erkrankungen des Hüftgelenks

  • Hüftarthrose (Coxarthrose): Hierbei kommt es zu einer Abnahme der schützenden Knorpelschicht zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne. Ursachen können einseitige Überlastungen des Hüftgelenks, aber auch eine genetische Veranlagung sein. Eine Hüftarthrose zeigt sich zu Beginn vor allem durch Schmerzen nach dem morgendlichen Aufstehen (Anlaufschmerz), die aber mit zunehmender Bewegung wieder verschwinden. In späteren Stadien treten Schmerzen auch nach Belastung auf.
  • Hüftkopfnekrose: Diese entsteht durch Minderdurchblutung des Knochengewebes im Hüftgelenk. Das Knochengewebe wird nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und verliert seine Stabilität. Risikofaktoren sind Rauchen, hohe Cholesterinwerte, übermäßiger Alkoholkonsum und hochdosierte Kortisontherapie.
  • Impingement-Syndrom: Hier besteht eine Enge zwischen dem Hüftkopf und der Hüftgelenkspfanne, bedingt durch "Anbauten" am Knochen oder eine fehlgebildete Hüftpfanne, aber auch durch muskuläre Dysbalancen. Stoßen die Knochen durch diese Enge bei starker Beugung aneinander, können gelenknahe Strukturen wie der Gelenkknorpel oder die Gelenklippe eingeklemmt und verletzt werden.
  • Hüftdysplasie: Angeborene Steilstellung des Hüftdaches.
  • Hüftluxation: Ausrenken / Auskugeln des Hüftgelenks, dabei tritt der Oberschenkelkopf aus der Gelenkpfanne aus, wofür eine gewaltige Krafteinwirkung (zum Beispiel durch Unfall) notwendig ist.

Muskelverspannungen und -verkürzungen

  • Psoas-Muskel: Eine häufige Ursache von Hüftschmerzen ist die Verspannung des Psoas-Muskels, des großen Hüftbeugers.
  • Gesäßmuskel (Musculus piriformis): Hüftschmerzen, die nach längerem Sitzen entstehen, werden häufig durch den Gesäßmuskel ausgelöst. Drückt der Gesäßmuskel auf den Ischiasnerv, kommt es zu Hüftschmerzen und Taubheitsgefühlen in der Hüfte oder den Beinen, vor allem nach längerem Sitzen.

Weitere Ursachen

  • Schleimbeutelentzündung (Bursitis trochanterica): Schmerzt die Hüfte dumpf und beständig an der Außenseite, kommt vor allem eine Schleimbeutelentzündung infrage. Hier sind am Trochanter major (seitlicher Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens) liegende Gewebe besonders anfällig.
  • Beinlängendifferenz: Bei geringfügiger Differenz kommt es selten zu Schmerzen. Größere Unterschiede der Beinlängen führen zum Hinken und damit verbundenen Wirbelsäulenschmerzen und Hüftschmerzen.
  • Nervenprobleme: Nervenschmerzen (Neuralgien) verschiedener Hautnerven führen zu brennenden Schmerzen außen an der Hüfte.
  • Schwangerschaft: In der Schwangerschaft kommt es häufiger zu Hüftschmerzen, weil sich das Bindegewebe und das Muskelgewebe im Bereich des Beckens durch die hormonellen Veränderungen lockert.
  • Hüftschnupfen: Entzündungen der Hüfte ohne Bakterien: sogenannter Hüftschnupfen bei Kindern.
  • Unfälle und Verletzungen: Sehnen und Bänder der Hüfte können durch Sport, Unfall oder Sturz verletzt werden.

Ausstrahlende Schmerzen

Schmerzen in anderen Regionen des Körpers, etwa der Lendenwirbelsäule oder dem Kniegelenk, können in die Hüfte ausstrahlen. Auch Schmerzen aus dem Rücken und Becken können ausstrahlen und wie Hüftschmerzen wahrgenommen werden, meist einseitig.

Symptome von Hüftschmerzen

Die Art der Schmerzen und die Begleitumstände können auf bestimmte Ursachen der Hüftschmerzen hinweisen.

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  • Art der Schmerzen: Die Schmerzen können stechend, dumpf, ziehend oder brennend sein.
  • Zeitpunkt des Auftretens: Manchmal treten die Beschwerden nach oder bei starker Beanspruchung beim Sport oder der Arbeit auf, manchmal aber auch in Ruhe, beim Liegen.
  • Begleitsymptome: Häufig gehen Hüftschmerzen mit Bewegungseinschränkungen, Steifheit und einem unsicheren Gang einher.

Einseitige vs. beidseitige Hüftschmerzen

Meist kommt es nur auf einer Seite zu Hüftschmerzen, beziehungsweise die rechte oder linke Hüfte schmerzt stärker. Der beidseitige Hüftschmerz ist dagegen typisch für bestimmte Erkrankungen: Häufig sind das Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder entzündliche Autoimmunerkrankungen wie Rheuma. Auch Polyneuropathien (stoffwechselbedingte Nervenerkrankungen) durch Diabetes mellitus oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pVAK) können beidseitige Hüftschmerzen auslösen.

Diagnose von Hüftschmerzen

Eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt ist entscheidend, um die Ursache der Hüftschmerzen zu ermitteln.

  • Anamnese: Der Arzt wird Fragen zur Art der Schmerzen, zum Zeitpunkt des Auftretens, zu Begleitsymptomen und Vorerkrankungen stellen.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird die Hüfte abtasten, die Beweglichkeit prüfen und spezielle Tests durchführen, um die Ursache der Schmerzen einzugrenzen.
  • Bildgebende Verfahren: In vielen Fällen sind bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT erforderlich, um die Diagnose zu sichern.
  • Lauf- und Ganganalyse: Bei unklaren Hüftschmerzen kann eine Lauf- und Ganganalyse durchgeführt werden, um Bewegungsmuster zu identifizieren, die zu Schmerzen oder Verletzungen führen können.

Behandlung von Hüftschmerzen

Die Behandlung von Hüftschmerzen richtet sich nach der Ursache und den Symptomen.

Konservative Behandlung

  • Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac können kurzfristig Schmerzen lindern und Entzündungen reduzieren.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen können die Muskulatur kräftigen und dehnen, um die Belastung des Hüftgelenks zu verringern.
  • Kälte- oder Wärmeanwendungen: Bei Entzündungen kann Kälte, bei Muskelverspannungen Wärme helfen.
  • Bewegung: Bewegung ohne starke Belastung, wie Schwimmen oder Radfahren, ist gut für die Hüfte.
  • Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion die Belastung des Hüftgelenks verringern.
  • Orthopädische Hilfsmittel: Bei Fehlstellungen oder Beinlängendifferenz können orthopädische Einlagen oder Schuhe helfen.

Operative Behandlung

  • Hüftarthroskopie: Bei bestimmten Ursachen wie Impingement-Syndrom oder Labrumrissen kann eine Hüftarthroskopie (Gelenkspiegelung) durchgeführt werden.
  • Hüftgelenkersatz: Bei fortgeschrittener Hüftarthrose kann ein künstliches Hüftgelenk (Hüftprothese) eingesetzt werden.

Spezifische Behandlungsansätze

  • Schleimbeutelentzündung: Neben Schmerzmitteln und Physiotherapie können auch Injektionen mit Kortison helfen.
  • Piriformis-Syndrom: Dehnübungen für den Gesäßmuskel und Physiotherapie können die Beschwerden lindern.
  • Hüftkopfnekrose: In frühen Stadien können Medikamente, die auch bei Osteoporose eingesetzt werden, helfen. Wichtig ist auch die Entlastung des Hüftgelenks mittels Unterarmgehstützen.

Was tun bei Schmerzen in der Hüfte außen?

Um Schmerzen an der Außenseite der Hüfte zu behandeln, können verschiedene Ansätze hilfreich sein, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache der Schmerzen.

  • Schonung: Vermeiden Sie Aktivitäten, die die Schmerzen verschlimmern, um der betroffenen Region Zeit zur Heilung zu geben.
  • Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen und Therapien können helfen, die umliegenden Muskeln zu stärken und die Flexibilität zu verbessern, was die Belastung des Hüftgelenks verringern kann.
  • Körperhaltung: Eine Verbesserung der Körperhaltung, insbesondere beim Sitzen oder Stehen, kann dazu beitragen, die Belastung der Hüfte zu verringern.
  • Kälte oder Wärme: Die Entscheidung, ob Kälte- oder Wärmeanwendungen besser zur Behandlung von Schmerzen geeignet sind, hängt von der Art der Verletzung oder des Schmerzzustandes ab.

Vorbeugung von Hüftschmerzen

  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung hält die Muskeln und Gelenke geschmeidig und kräftig.
  • Vermeidung von Überlastung: Vermeiden Sie einseitige Belastungen und Überlastungen des Hüftgelenks.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung trägt zur Gesundheit der Knochen und Gelenke bei.
  • Gute Körperhaltung: Achten Sie auf eine gute Körperhaltung beim Sitzen, Stehen und Gehen.
  • Gewichtskontrolle: Halten Sie Ihr Gewicht im Normalbereich, um die Belastung des Hüftgelenks zu verringern.

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