Krämpfe bei Neugeborenen können für Eltern sehr beunruhigend sein. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, das Erscheinungsbild, die diagnostischen Maßnahmen und die Behandlungsoptionen bei Neugeborenenkrämpfen. Darüber hinaus werden die langfristigen Aussichten für betroffene Kinder erörtert.
Ursachen von Krämpfen bei Neugeborenen
Krämpfe im Neugeborenenalter sind ein Zeichen dafür, dass das Gehirn des Kindes beeinträchtigt ist. Viele verschiedene Faktoren können diese Beeinträchtigung verursachen:
- Sauerstoffmangel unter der Geburt: Ein Mangel an Sauerstoff während des Geburtsvorgangs kann das Gehirn des Neugeborenen schädigen und zu Krämpfen führen.
- Allgemeininfektionen: Infektionen, die den gesamten Körper des Neugeborenen betreffen, können ebenfalls Krämpfe auslösen.
- Stoffwechselstörungen: Angeborene Stoffwechselerkrankungen können sich durch Krämpfe im Neugeborenenalter äußern.
- Blutzucker-, Kalzium- oder Magnesium-Mangel: Ein Mangel dieser wichtigen Mineralstoffe im Blut des Neugeborenen kann ebenfalls Krämpfe verursachen. Diese Mängel treten häufig in den ersten Lebenstagen auf, typischerweise bis zum 4. Lebenstag.
- Medikamenten- oder Drogenentzug: Wenn die Mutter während der Schwangerschaft Medikamente oder Drogen eingenommen hat, kann ein plötzlicher Entzug nach der Geburt beim Neugeborenen Krämpfe auslösen.
- Anomalien der Hirnbildung: In seltenen Fällen können Fehlbildungen des Gehirns bereits im Neugeborenenalter zu Krämpfen führen.
Wie sehen Krämpfe bei Neugeborenen aus?
Das Erscheinungsbild von Krämpfen bei Neugeborenen kann sehr unterschiedlich sein. Da die Hirnhälften bei Neugeborenen noch wenig ausgebildet sind, äußern sich die Krämpfe oft in unregelmäßigen und vielfältigen Bewegungsmustern. Einige typische Anzeichen sind:
- Einseitige oder wechselseitige Bewegungen: Die Krämpfe treten meist auf einer Körperseite auf, können aber auch zwischen den Seiten wechseln.
- Unregelmäßige Bewegungen (polymorph): Die Bewegungen während des Krampfanfalls sind oft unregelmäßig und nicht rhythmisch.
- Zuckungen, Schmatzen, Rudern mit den Armen: Die Anfälle können sich durch Augenbewegungen, Schmatzen, Armrudern und Zuckungen äußern.
- Haltungsänderungen: Die Anfälle können subtile Haltungsänderungen beinhalten.
Diagnostische Untersuchungen nach Neugeborenenkrämpfen
Nachdem ein Neugeborenes Krämpfe erlitten hat, sind umfassende Untersuchungen erforderlich, um die Ursache zu ermitteln. Die ersten Anzeichen und die Art der Krämpfe können bereits wichtige Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache geben. Einige der häufigsten diagnostischen Maßnahmen sind:
- Blutuntersuchungen: Diese können Stoffwechselstörungen oder Infektionen erkennen.
- Untersuchung des Hirnwassers (Liquor): Eine Liquoruntersuchung kann notwendig sein, um Infektionen oder andere Erkrankungen des zentralen Nervensystems auszuschließen.
- Bildgebende Verfahren (MRT): Eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns kann Anomalien der Hirnbildung aufdecken.
- EEG (Elektroenzephalogramm): Ein EEG misst die elektrische Aktivität des Gehirns und kann Anfallsherde in Form von "sharp waves" identifizieren, die oft schwer abzuleiten sind.
Behandlung von Neugeborenenkrämpfen
Die Behandlung von Neugeborenenkrämpfen erfolgt in der Regel in einer Kinderklinik. Die spezifische Behandlung richtet sich nach der Ursache der Krämpfe:
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- Behandlung von Stoffwechselstörungen: Wenn die Krämpfe durch einen Blutzucker-, Kalzium- oder Magnesiummangel verursacht werden, wird dieser Mangel durch eine Infusion ausgeglichen.
- Antikonvulsiva: Medikamente zur Dämpfung der Anfallsbereitschaft können notwendig sein. Mittel der ersten Wahl ist in der Regel Phenobarbital. Auch die Gabe von Levetiracetam ist möglich.
- Behandlung von Infektionen: Wenn eine Infektion die Ursache ist, werden Antibiotika eingesetzt.
Die Anfallsfreiheit wird in der Regel nur über einen Zeitraum von 2 bis 6 Wochen angestrebt.
Prognose nach Neugeborenenkrämpfen
Die langfristigen Aussichten nach Neugeborenenkrämpfen hängen stark von der Ursache und der Schwere der Krämpfe ab. Wenn keine Hirnschädigungen zu erwarten sind, ist die Prognose in der Regel gut. Allerdings kann es bei häufigen tonischen Anfällen und bei Frühgeburten häufiger zu Hirnschäden kommen.
- Risiko von Hirnschäden und Epilepsie: Bei etwa jedem vierten Kind mit Neugeborenenkrämpfen entwickelt sich ein Hirnschaden, und bei etwa jedem zehnten Kind tritt im Laufe des Lebens eine Epilepsie auf.
- "Neugeborenenkrämpfe des 5. Lebenstages": Eine spezielle Form von Neugeborenenkrämpfen tritt zwischen dem 4. und 6. Lebenstag auf, mit einem Gipfel am 5. Lebenstag. Betroffen sind häufiger Knaben als Mädchen. Diese Krämpfe sind oft gutartig und haben eine gute Prognose.
- Benigne familiäre neonatale Krämpfe (BFNS): Diese seltene Form von Krämpfen beginnt meist am 2. oder 3. Lebenstag und verschwindet nach einigen Tagen oder Wochen wieder. Die Familienvorgeschichte gibt in der Regel Hinweise auf diese Erkrankung. Die weitere Entwicklung der Kinder ist in der Regel normal.
Dreimonatskoliken
Ein weiterer häufiger Grund für Unruhe und Schreien bei Babys sind Dreimonatskoliken.
Was sind Dreimonatskoliken?
Von Dreimonatskoliken spricht man, wenn Säuglinge übermäßig viel schreien und unruhig sind. Normalerweise schreit ein Baby durchschnittlich etwa 30 Minuten pro Tag, etwa wenn es hungrig oder müde ist. Ein "Schreibaby" dagegen schreit an mindestens drei Tagen in der Woche täglich mehr als drei Stunden und dies über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen hinweg.
Abgesehen vom exzessiven Schreien sind die Babys in der Regel gesund und gedeihen gut. Oft kommen aber bei 3-Monatskoliken weitere Symptome zum vielen Schreien hinzu:
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- Typischerweise sind die Babys sehr unruhig und lassen sich schwer, oft auch überhaupt nicht beruhigen.
- Viele Schreibabys haben zudem Probleme beim Ein- und Durchschlafen.
- Während der Schrei- und Unruhephasen strecken und krümmen sie sich oft und haben zudem einen geblähten Bauch.
Der Begriff Kolik deutet auf die früher vermutete Ursache der Schreiattacken hin: Bauchschmerzen und Blähungen. Mittlerweile weiß man jedoch, dass die Luft im Bauch der betroffenen Babys eher die Folge (Luftschlucken) und nicht die Ursache des vielen Schreiens ist. Mediziner verwenden deshalb heute statt "Dreimonatskoliken" den Begriff Regulationsstörung.
Wann bekommen Babys Dreimonatskoliken?
Ungefähr zwei Wochen nach der Geburt beginnen bei den meisten betroffenen Babys die 3-Monats-Koliken - ab wann genau, ist individuell verschieden. Ihr Maximum erreichen die Beschwerden im zweiten Lebensmonat. In der Regel klingen sie nach etwa drei Monaten ab - daher der Begriff 3-Monats-Koliken. In seltenen Fällen werden Babys bis zum sechsten Monat von 3-Monats-Koliken geplagt.
Was hilft bei Dreimonatskoliken?
Ein Schreibaby kann sehr anstrengend sein und Eltern an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und darüber hinaus führen. Machen Sie sich deshalb zuallererst bewusst, dass es sich um eine Phase handelt, die vorübergeht, und dass weder Sie noch Ihr Kind die "Schuld" dafür tragen. Sprechen Sie außerdem auf jeden Fall zunächst mit Ihrem Kinderarzt, um krankhafte Ursachen für das viele Schreien auszuschließen. Beispielsweise könnten Unverträglichkeiten, etwa gegen Kuhmilch, hinter den Beschwerden stecken.
Stillbabys reagieren zudem oft empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel, welche die Mutter verzehrt. So kann es etwa helfen, wenn stillende Mütter auf stark blähende Speisen wie Zwiebeln, Kohl oder Hülsenfrüchte oder auf Kuhmilch verzichten. Am besten lässt man sich hier vom Kinderarzt oder von der Hebamme beraten.
Sind krankhafte Ursachen (wie Unverträglichkeiten) ausgeschlossen, können folgende Tipps die Dreimonatskolik beim Baby lindern:
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- Wechseln sie die Still- oder Fütterposition des Babys, wenn es schreit: Aufrechtes Sitzen beim Trinken kann verhindern, dass Ihr Kind nebenbei viel Luft schluckt.
- Achten Sie auf normale Trinkmengen, sorgfältiges Aufstoßen und die richtige Fütterungstechnik. Das lindert bei vielen Babys die Beschwerden.
- Oft helfen den geplagten Kleinen auch entblähende Tropfen aus der Apotheke - durch das viele Schreien schlucken sie oft eine Menge Luft.
- Achten Sie auf einen geregelten Tagesablauf, um Ihrem Baby Ruhe und eine feste Struktur zu vermitteln.
- Sorgen Sie für einen ruhigen Klangteppich: Singen Sie zum Beispiel ein Gutenachtlied oder spielen Sie beruhigende Geräusche wie Meeresrauschen über eine Smartphone-App ab.
- Die Stimmen der Eltern und Körperkontakt wirken auf Babys besonders beruhigend.
- Probieren Sie eine Babymassage oder ein warmes Bad aus.
Wenn nichts hilft und Sie merken, dass es Ihnen zu viel wird, bitten Sie Familienangehörige oder Freunde um Unterstützung. So können Sie sich zwischendurch kurze Erholungszeiten gönnen.
Eine wichtige Anlaufstelle sind zudem Schreiambulanzen, die vielen Kliniken, Arztpraxen und Erziehungsberatungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz angegliedert sind. Es handelt sich dabei um spezielle Beratungsstellen für Eltern von Schreibabys. Sie bieten verschiedene therapeutische Ansätze an. Das Ziel ist vor allem, das Selbstvertrauen der Eltern zu stärken, wodurch diese lernen, das Verhalten ihres Kindes besser zu interpretieren.
In schweren Fällen kann eine Beziehungsanalyse mit Video-Feedback oder eine Eltern-Kind-Psychotherapie sinnvoll sein: So lassen sich zum Beispiel die Verhaltensweisen von Eltern und Baby analysieren und mögliche Missverständnisse in der Kommunikation aufdecken.
Medikamente wie Schmerz- oder Beruhigungsmittel sind nicht zur Behandlung der Schreiattacken geeignet. Im Gegenteil - sie können dem Baby eher schaden. Alternative Heilmittel wie Pfefferminzpräparate oder Akupunktur werden zwar oft genutzt, ihre Wirksamkeit zur Behandlung von Dreimonatskoliken konnte in Studien jedoch nicht belegt werden.
Ursachen von Dreimonatskoliken
Trotz vieler Studien in den letzten Jahrzehnten ist die Ursache der Dreimonatskoliken immer noch unklar. Nach heutigem Stand gehen Experten jedoch davon aus, dass die Dreimonatskoliken auf einem Dreiklang von auslösenden Faktoren beruhen:
- Regulationsstörungen: Die betroffenen Babys verfügen noch nicht über die in ihrem Alter normalerweise bereits vorhandene Fähigkeit zur Selbstberuhigung. Die betroffenen Kinder sind sensibler und reagieren empfindlicher auf Umwelteinflüsse als andere Babys. Umweltreize überfordern sie rascher, und sie können schlechter abschalten. Kommen noch Ein- und Durchschlafprobleme hinzu, entsteht schnell Übermüdung, wodurch die Kleinen noch unruhiger und angespannter werden.
- Probleme in der Eltern-Kind-Kommunikation: Neben der Regulationsstörung werden Missverständnisse in der Eltern-Kind-Kommunikation als Ursache der Schreiattacken vermutet. Die wahren Bedürfnisse, die hinter dem Schreien stecken, zu erkennen, ist besonders am Anfang nicht leicht, denn Eltern und Kind müssen sich erst kennenlernen und aufeinander einstellen.
- Überforderung: Als dritter Faktor kommt die mit den über Wochen andauernden Schreiattacken verbundene Überforderung und Überlastung der Eltern hinzu. Dann entsteht eine Art Teufelskreis: Das Kind ist angesichts der "falschen" Reaktionen der Eltern irritiert, wird noch angespannter und schreit dementsprechend verstärkt. Die Eltern wiederum sind zunehmend überfordert, hilflos und nervlich überlastet, was sich wiederum auf das Baby überträgt, das dann noch mehr schreit.
Diagnose und Prognose von Dreimonatskoliken
Wenn Ihr Baby über längere Zeit mehr als zwei Stunden täglich schreit, sollten Sie zum Kinderarzt gehen, um auszuschließen, dass das Kleine krank ist oder Schmerzen hat. Der Kinderarzt wird Sie zunächst genauer über die Art und Weise des Schreiens ausfragen (Anamnese). Außerdem wird Sie der Arzt zu Essgewohnheiten, Nahrung und Stuhlgang des Kindes befragen. Dann wird er Ihr Kind untersuchen. So kann er beispielsweise feststellen, ob es an Verstopfung leidet oder eine Erkrankung wie Mittelohrentzündung oder Harnwegsinfektion hat. Ist keine körperliche Ursache feststellbar, handelt es sich vermutlich um ein Schreibaby.
Dreimonatskoliken sind eine harmlose Erscheinung, die nach einiger Zeit von selbst vergeht. Für die Eltern ist diese Zeit jedoch sehr anstrengend. So leiden die meisten Mütter von Schreibabys unter einem chronischen Erschöpfungs- und Überforderungssyndrom.
Wichtig: Schreibabys können ihre Eltern über die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen - oft mit fatalen Folgen: Studien zufolge sind Schreibabys besonders gefährdet, ein potenziell tödliches Schütteltrauma zu erleiden. Suchen Sie sich also unbedingt rechtzeitig Unterstützung, wenn Sie merken, dass Sie mit Ihrem Schreibaby überfordert sind. Und so schwer es in der akuten Situation auch fallen mag: Versuchen Sie, ruhig und gelassen zu bleiben - in der Gewissheit, dass die Schreibphase Ihres Kindes irgendwann vorbei ist.
Krampfanfälle bei Kindern und Babys
Krampfanfälle beim Kind oder Baby entstehen durch übermäßige elektrische Aktivität im Gehirn. Dadurch beginnt das Kind unkontrolliert zu zucken, sackt in sich zusammen und verliert das Bewusstsein. Als Ursache von Krampfanfällen bei Kindern kommen Infekte, Stoffwechselstörungen, Fieber oder andere Erkrankungen infrage. Der Anfall selbst ist jedoch nicht schädlich - wenn das Baby nur kurz krampft.
Anzeichen eines Krampfanfalls
Ein Krampfanfall zeigt sich bei Kindern und Babys durch diese Anzeichen:
- Plötzlicher Bewusstseinsverlust: Das Kind verliert den Kontakt, reagiert nicht mehr.
- Plötzliches Erblassen
- In vielen Fällen: diskretes Erschlaffen der Muskulatur, das Kind "fällt in sich zusammen"
- Oder: blitzartiges, rhythmisches "Nicken" mit dem Kopf, Auseinanderreißen der Arme, rhythmische Arm- oder Beinzuckungen
- Starrer Blick oder Verdrehen der Augen, Schielen
- Atemveränderungen (Atempausen, röchelnde Atmung)
- Gräulich-bläuliche Hautfarbe
- Meist ein sogenannter "Nachschlaf" oder "Erschöpfungsschlaf"
Was tun bei einem Krampfanfall?
Bei einem Krampfanfall ist es das oberste Gebot, Ruhe zu bewahren und besonnen zu reagieren. Dies sind Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Krampfanfall:
- Das Kind aus einer möglichen Gefahrenzone bringen, gegebenenfalls auf den Boden legen, umpolstern.
- Zuckende Gliedmaßen nicht festhalten, da Verletzungen möglich sind.
- Das Kind beruhigen.
- Den Ablauf des Krampfanfalls möglichst genau beobachten, auf die Uhr schauen und kontrollieren, wie lange der Anfall andauert. Die Informationen sind für den Arzt und die Behandlung wichtig.
- Nachdem der Krampfanfall vorbei ist: das Kind in die stabile Seitenlage bringen.
- So bald wie möglich den Notarzt verständigen.
- Das Kind beruhigen, warm halten und nicht allein lassen, bis der Notarzt eintrifft.
- Fühlt sich das Kind sehr warm an, besteht der Verdacht auf einen Fieberkrampf oder eine Infektion. Wadenwickel oder kalte Umschläge senken das Fieber.
Ursachen für einen Krampfanfall
Es gibt eine Reihe möglicher Ursachen, die einen Krampfanfall bei einem Kind oder Baby auslösen. Dazu gehören:
- Fieber (Fieberkrampf)
- Infektionen des zentralen Nervensystems wie Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) und der Hirnhaut (Meningitis)
- Vergiftungen
- Schädel-Hirn-Trauma
- Stoffwechselstörungen (z. B. Unterzucker bei Diabetes mellitus)
- Hirntumor
Diagnose und Prognose von Krampfanfällen
Nach einem Krampfanfall wird das Kind körperlich untersucht. Der Arzt misst die Körpertemperatur und den Sauerstoffgehalt im Blut. Blut- und Urinkulturen geben Hinweise auf eine Infektion. Um die Ursache eines Krampfanfalls zu ermitteln, führen Ärzte unter anderem eine Elektroenzephalografie (EEG) durch. Hierbei messen Sensoren auf der Kopfhaut die Gehirnwellen und spüren auffällige elektrische Aktivitäten des Gehirns auf.
Mögliche Stoffwechselstörungen lassen sich durch die Bestimmung von Blutzucker (Glukose), Kalzium, Magnesium, Natrium und anderen Substanzen im Blut nachweisen. Eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) entdeckt Fehlbildungen des Gehirns, Blutungen oder Tumore.
Nach bisherigen Erkenntnissen schädigt ein Krampfanfall bei einem Kind nicht das Gehirn - solange er nicht mehr als eine Stunde anhält. Allerdings besteht die Gefahr, dass Erkrankungen, die Krampfanfälle verursachen, auf Dauer zu Problemen führen und die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Die Prognose bei Krampfanfällen beim Baby oder Kind hängt also von der Ursache der Anfälle ab.
Vorbeugung von Krampfanfällen
Ein Krampfanfall hat viele mögliche Ursachen. Der erste Anfall tritt in der Regel plötzlich auf. Sollte sich herausstellen, dass das Kind etwa aufgrund einer Erkrankung zu Krampfanfällen neigt, kommen in einigen Fällen spezielle Medikamente, sogenannte Antiepileptika, zum Einsatz, um Krämpfen vorzubeugen. Bei vielen, aber nicht bei allen Kindern verliert sich die Neigung zu Kampfanfällen im Laufe des Lebens.
Blähungen bei Babys
Vor allem in den ersten drei Lebensmonaten haben Babys häufig Blähungen. Entwickeln sich diese Blähungen zu Bauchkrämpfen, spricht man von 3-Monats-Koliken. Dabei schreit das Baby viel und lässt sich nur schwer beruhigen. Beim Einführen der Beikost oder während der Kleinkindzeit sind Blähungen ebenfalls nicht selten.
Ursachen für Blähungen
Blähungen entstehen vor allem dann, wenn das Kind zu viel Luft schluckt. Das kann etwa beim hastigen Trinken der Fall sein, aber auch beim Schreien. Die Luft sammelt sich im Bauch und bildet mit der Milch einen stabilen Schaum. Die Folge: schmerzhafte Bauchkrämpfe. Vor allem wenn Ihr Baby beim Trinken immer wieder abgelenkt wird, besteht die Gefahr, dass es viel Luft schluckt. Zudem können sich Stress und Unruhe als Bauchschmerzen äußern: Kinder und Babys sind besonders sensibel für Umweltreize wie laufende Fernseher, laute Geräusche, viele Menschen oder Konflikte in der Familie.
Vorbeugung von Blähungen
- Nähe und Ruhe: Unterschätzen Sie nicht die Wirkung von Ruhe und Stille auf Ihr Kind. Die Mahlzeiten verlaufen viel entspannter für Sie und Ihr Baby, wenn Sie vorab dafür sorgen, dass Sie nicht gestört werden. Versuchen Sie, Hektik und Stress weitestgehend zu vermeiden, indem Sie Radio und Fernseher abschalten und Besuch auch mal absagen. So kann Ihr Baby ungestört trinken und hat weniger aufwühlende Reize, die es nebenher verarbeiten muss.
- Körperkontakt: Babys brauchen zudem viel Körperkontakt und Nähe. Ein Tragetuch kann Ihnen beides geben und hat dazu noch einen vorbeugenden Effekt auf den Blähbauch: Durch die aufrechte Position, die das Baby im Tragetuch einnimmt, kann die Luft im Bauch schneller als Bäuerchen entweichen. Die leichten Stöße durch das Herumtragen fördern dies zusätzlich.
- Ernährung der Mutter (Stillzeit): Der wohl häufigste Tipp gegen einen Blähbauch beim Baby ist, dass die Mutter, sofern sie stillt, Ihre Ernährung ändern soll. Beweise für die Wirksamkeit gibt es nicht, einen Versuch ist es dennoch wert: Verzichten Sie auf blähende Nahrungsmittel wie Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Kraut. Die blähenden Substanzen können durch die Muttermilch auf Ihr Baby übergehen. Eine Radikaldiät sollten Sie allerdings nicht praktizieren. Wichtig ist, dass Sie sich abwechslungsreich ernähren, damit Sie und Ihr Kind alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen erhalten.
- Rauchfreie Umgebung: Der Qualm von Zigaretten hat viele gesundheitsschädliche Auswirkungen auf Babys und Kinder. Auch Blähungen und Bauchkrämpfe können dadurch ausgelöst werden, denn Nikotin wirkt stark anregend auf die Darmmotorik. Achten Sie demnach auf eine rauchfreie Umgebung.
- Stillen und Füttern: Geben Sie Ihrem Kind die Brust beziehungsweise das Fläschchen, sobald es Hunger bekommt. Wenn Sie die Mahlzeit hinauszögern, wird Ihr Baby nur noch aufgeregter und trinkt dann gierig und schnell. Wenn Sie allerdings merken, dass Ihr Baby nur nuckelt, um sich zu beruhigen, sollten Sie ihm besser einen Schnuller oder einen ähnlichen Saugersatz geben. Um einen Blähbauch zu vermeiden, können Sie auch versuchen, Ihr Baby häufiger anzulegen. So nimmt es bei jeder Mahlzeit eine kleinere Menge auf, als wenn es alle vier Stunden eine große Portion trinkt. Der Vorteil: Kleinere Mengen können die Verdauung entlasten.
Was tun bei Blähungen?
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