Viele Frauen, die sich ein Kind wünschen, beobachten ihren Körper sehr genau und achten auf kleinste Veränderungen. Eine Blutung, die zum Zeitpunkt der erwarteten Menstruation auftritt, kann jedoch zunächst für Verunsicherung sorgen. Handelt es sich um die Menstruation oder könnte es eine Einnistungsblutung sein? Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die Einnistungsblutung, ihre Ursachen, Symptome und wie Sie sie von der Menstruation unterscheiden können.
Was ist eine Einnistungsblutung?
Die Einnistungsblutung, auch Nidationsblutung oder Implantationsblutung genannt, ist eine leichte Blutung, die bei manchen Frauen in den frühen Tagen einer Schwangerschaft auftreten kann. Sie entsteht, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dieser Vorgang, die Nidation, findet typischerweise zwischen dem 6. und 12. Tag nach der Befruchtung statt, meist um den 10. Tag herum.
Nach der Befruchtung wandert die Eizelle aus dem Eileiter in die Gebärmutter. Dabei beginnt sie sich zu teilen und wird zu einer Zellkugel, der Blastozyste. Die Blastozyste differenziert sich in zwei Teile: einen, aus dem sich der Embryo entwickelt, und einen, der zur Plazenta wird. Die Einnistung ist der Prozess, bei dem sich diese Blastozyste in die Gebärmutterschleimhaut einbettet. Da die Gebärmutterschleimhaut zu diesem Zeitpunkt gut aufgebaut und gefäßreich ist, kann es während der Einnistung zu einer leichten Blutung kommen, wenn kleine Blutgefäße verletzt werden.
Wann tritt die Einnistungsblutung auf?
Typischerweise tritt die Einnistungsblutung zwischen dem 6. und 12. Tag nach der Befruchtung auf, meistens um den 10. Tag herum. Dies entspricht etwa dem Zeitpunkt, an dem viele Frauen ihre Menstruation erwarten, was die Unterscheidung erschweren kann.
Um den zeitlichen Ablauf besser einordnen zu können, hier eine Übersicht:
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- 0 - 1 Tag: Befruchtung
- 2 - 5 Tage: Wanderung der befruchteten Eizelle
- 6 - 12 Tage: Einnistung der Eizelle
- 7 - 14 Tage: Mögliche Einnistungsblutung
Wie sieht eine Einnistungsblutung aus?
Die Einnistungsblutung unterscheidet sich in mehreren Punkten von der Menstruation:
| Merkmal | Einnistungsblutung | Periode |
|---|---|---|
| Farbe | Rose, hellbraun, braun | Zu Beginn hellbraun möglich, jedoch mit Entwicklung zu einem klaren, kräftigen Rot |
| Konsistenz | Dünnflüssig, schleimig | Dickflüssig (wie Blut) |
| Menge | Sehr gering | In den ersten 2-3 Tagen viel, danach immer weniger bis zum völligen Abklingen |
| Dauer | Wenige Stunden bzw. max. wenige Tage | 4 - 7 Tage |
| Schmerzen | Leichte Krämpfe möglich | Häufig starke Krämpfe und weitere Symptome |
Farbe und Konsistenz
Die Farbe der Einnistungsblutung ist meist hellrosa bis bräunlich und kann auch als bräunlicher Ausfluss oder Schleim erscheinen. Frisches, leuchtend rotes Blut ist eher ungewöhnlich und deutet eher auf die Menstruation hin. Manchmal hat die Einnistungsblutung eine schleimige Konsistenz, da sich das Blut mit Zervixschleim vermischen kann.
Menge und Dauer
Die Menge der Einnistungsblutung ist meist so gering, dass Damenhygieneartikel wie Tampons oder Binden kaum notwendig sind. Es handelt sich oft nur um einen geringen Ausfluss oder einen kleinen Fleck im Slip. Normalerweise hält die Einnistungsblutung nur weniger als zwei Tage an. Eine längere oder sehr starke Blutung spricht eher gegen eine Nidationsblutung.
Schmerzen
Leichte Einnistungsschmerzen wie bei der Periode sind möglich, aber meist weniger ausgeprägt. Manche Frauen spüren ein Ziehen im Unterbauch oder leichte Krämpfe. Starke Krämpfe sind untypisch und sollten ärztlich abgeklärt werden, wenn sie länger andauern und nicht durch das Einsetzen der Periode unterbrochen werden.
Einnistungsblutung oder Periode - wie erkenne ich den Unterschied?
Auch eine kleine Blutung kann während einer Schwangerschaft große Unsicherheit hervorrufen. Folgende Unterscheidungsmerkmale helfen Frauen dabei, die Blutung besser einzuordnen:
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- Die Einnistungsblutung tritt meist nur einmalig oder über einen Zeitraum von wenigen Tagen auf.
- Die Blutung ist leicht - anders als die Periode durchdringt sie meist die Slipeinlage nicht.
- Frauen beschreiben die Blutung als braun oder rosa.
- Schwangerschaftssymptome wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Müdigkeit, Blähungen oder Übelkeit können die Einnistungsblutung begleiten.
- Krämpfe im Unterbauch fehlen komplett oder sind nur sehr gering ausgeprägt, das ist bei vielen Frauen während der Regelblutung anders.
Welche frühe Schwangerschaftsanzeichen gibt es noch?
Schon kurz nach der Empfängnis beginnt sich der Körper auf eine mögliche Schwangerschaft einzustellen. Neben der Einnistungsblutung gibt es noch einige andere frühe Anzeichen für eine Schwangerschaft:
- Empfindliche Brüste
- Allgemeines Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung
- Reizbarkeit, Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit
- Übelkeit, Erbrechen und Schwindel
- Erhöhte Körpertemperatur
Es ist wichtig zu beachten, dass diese frühen Anzeichen individuell verschieden sein können und nicht bei jeder Frau gleich stark ausgeprägt sind.
Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Schwangerschaftstest?
Wenn Sie eine Einnistungsblutung vermuten, möchten Sie wahrscheinlich so schnell wie möglich wissen, ob Sie schwanger sind. Für ein zuverlässiges Ergebnis sollten Sie nach einer möglichen Einnistungsblutung mindestens 7 bis 10 Tage abwarten. Noch sicherer ist es, erst nach Ausbleiben der Periode zu testen, da ein zu früher Test ein falsch-negatives Ergebnis liefern kann, wenn der hCG-Spiegel noch zu niedrig ist.
Nach der Einnistung der Eizelle beginnt der Körper das Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin) zu produzieren. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Gelbkörper im Eierstock erhalten bleibt und weiterhin das Hormon Progesteron ausschüttet. Handelsübliche Schwangerschaftstests messen das hCG im Urin und liefern am Tag der erwarteten Monatsblutung ein recht sicheres Ergebnis. Bei einem regelmäßigen Zyklus wäre dies also 13 bis 14 Tage nach dem Eisprung.
Verwechslungsgefahr mit anderen Blutungen
Es ist wichtig, andere Ursachen für Blutungen auszuschließen, insbesondere wenn Sie bereits schwanger sind. Manche Blutungen können auf ernste Ursachen hinweisen:
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- Eileiterschwangerschaft: Hier nistet sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter ein, meist im Eileiter.
- Plazenta praevia oder Plazentaablösung: Beides sind Komplikationen, bei denen die Plazenta betroffen ist und starke Blutungen verursachen kann.
- Infektionen: Bestimmte Infektionen können ebenfalls Blutungen verursachen.
- Fehlgeburt: Ein Schwangerschaftsverlust vor der 20. Woche kann sich durch Blutungen bemerkbar machen.
Beachten Sie, dass diese Ursachen meist sehr starke Blutungen und oft auch Schmerzen hervorrufen. Manchmal sind die Symptome aber auch unspezifisch, vor allem zu Beginn.
Nicht nur die bevorstehende Periode oder eine Einnistungsblutung in der frühen Schwangerschaft können leichte Schmierblutungen oder einen blutigen Ausfluss verursachen - auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft kann es zu Ausfluss kommen, vor allem im ersten Trimester. Tatsächlich kann bei manchen Frauen sogar der Eisprung einen rosafarbenen Ausfluss hervorrufen, was somit ein Anzeichen für die bevorstehende oder gerade stattfindende Ovulation sein kann.
Ist eine Einnistungsblutung ein positives oder negatives Zeichen?
Die Einnistungsblutung ist ein frühes Schwangerschaftsanzeichen und harmlos - medizinische Folgen hat die leichte Blutung weder für die werdende Mutter noch für das Baby. Oft bemerken Frauen die Implantationsblutung auch gar nicht, weil sie sich nur als kleiner Fleck in der Unterwäsche oder auf dem Toilettenpapier abzeichnet. Bevor ein Test die Frage beantwortet, zeigt der Körper manchmal schon erste Anzeichen durch die Einnistungsblutung.
Allerdings sollte man sich nicht ausschließlich auf die Einnistungsblutung verlassen, da sie nicht bei jeder Frau auftritt. Das Ausbleiben einer solchen Blutung ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.
Wann sollte man ärztlichen Rat suchen?
Wie lang eine Einnistungsblutung dauert, ist zwar unterschiedlich, nach wenigen Tagen ist sie aber im Normalfall vorbei. Frauen, bei denen eine Schmierblutung länger anhält, sollten vorsichtshalber einen Mediziner oder eine Medizinerin aufsuchen, um Ursachen wie ein Hormonungleichgewicht aufzudecken. Ein niedriger Spiegel an Progesteron kann zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft reduzieren oder während einer Schwangerschaft zu Schmierblutungen führen. Progesteron ist ein Sexualhormon, das für die Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut während der Schwangerschaft sorgt. Ärzte und Ärztinnen können bei Blutungen in der Frühschwangerschaft deshalb Progesteron verschreiben, um die Schwangerschaft zu unterstützen.
Bemerken Frauen Blutungen oder Krämpfe, die untypisch für ihre Menstruation sind, ist ein Arztbesuch grundsätzlich ratsam. Vor allem Frauen, die bereits wissen, dass sie schwanger sind, klären Blutungen immer in einer gynäkologischen Praxis ab, um zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft, eine Plazentaablösung oder eine Fehlgeburt auszuschließen.
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