Krämpfe bei Säuglingen: Ursachen, Diagnose und Behandlungsansätze

Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen sind ein häufiges Phänomen bei Säuglingen, insbesondere in den ersten Lebensmonaten. In den meisten Fällen sind sie natürliche Begleiterscheinungen, die mit dem Wachstum und der Entwicklung des Babys zusammenhängen. Es gibt jedoch auch andere Ursachen für Krämpfe bei Säuglingen, einschliesslich epileptischer Anfälle. Dieser Artikel befasst sich mit den verschiedenen Ursachen von Krämpfen bei Säuglingen, einschliesslich Bauchkrämpfen und epileptischen Anfällen, sowie mit den verfügbaren Diagnose- und Behandlungsansätzen.

Bauchkrämpfe bei Säuglingen

Symptome und Ursachen von Bauchkrämpfen

Eines der auffälligsten Anzeichen für Bauchkrämpfe bei Säuglingen ist anhaltendes Weinen. Dieses klingt durchdringender und intensiver als das übliche Weinen. Babys mit Bauchkrämpfen ziehen oft die Beine an den Bauch und strecken sie danach fast krampfhaft wieder aus. Diese Bewegung kann ein Versuch des Babys sein, den Schmerz zu lindern. Der Bauch des Babys kann hart und aufgebläht erscheinen. Eine Erklärung für Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen beim Baby ist das Auftreten von Blähungen.

Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe sind für die taufrischen Erdenbürger*innen sicherlich eine höchst unangenehme Erfahrung. Trotzdem sind Babys, die darunter leiden, in der Regel kerngesund, vorausgesetzt, sie essen gut, zeigen ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung.

Dreimonatskolik

Ein spezielles Phänomen im Zusammenhang mit Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen beim Baby ist die sogenannte Dreimonatskolik. Sie tritt typischerweise ab der 2. Lebenswoche des Babys auf und kann bis zu drei Monaten andauern. Diese regelmässigen und sich über einen längeren Zeitraum wiederholenden Weinepisoden wurden lange Zeit hauptsächlich auf Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe zurückgeführt. Zudem reagieren die betroffenen Babys oft empfindlicher auf Umwelteinflüsse. Auch die «Melatonin-Theorie» liefert einen Erklärungsansatz: Denn erst nach drei Monaten wird das für den Biorhythmus verantwortliche Hormon Melatonin in ausreichenden Mengen gebildet. Die Theorien zu den möglichen Ursachen von Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen beim Baby sind vielfältig.

Homöopathische Behandlung von Bauchkrämpfen

Die Homöopathie bietet sanfte und natürliche Methoden, um Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe beim Baby zu lindern.

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  • Chamomilla (echte Kamille): Ist besonders wirksam bei Blähungen und Säuglingskrämpfen. Es wird oft empfohlen, wenn das Baby ein heisses Gesicht, Reizbarkeit und Zahnungsbeschwerden zeigt. Das typische Bild ist ein Kind, das ständig herumgetragen werden möchte und sofort zu schreien beginnt, wenn es abgelegt wird.
  • Belladonna (Tollkirsche): Ist ein bedeutendes homöopathisches Mittel, das aus dem Gift der Tollkirsche gewonnen wird. Die Tollkirsche gehört zu den Nachtschattengewächsen und enthält ein Giftstoff, der auf das Nervensystem wirkt. Bei Babys kann Belladonna insbesondere bei Bauchschmerzen und Krämpfen hilfreich sein.
  • Colocynthis (Koloquinten): Wird homöopathisch bei krampfartigen Schmerzen im Bauchraum eingesetzt. Das Mittel wird sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen mit starken Bauchkrämpfen und Nervenschmerzen angewendet.
  • Magnesium phosphoricum: Wird empfohlen, wenn das Baby starke, plötzlich einschiessende Krämpfe, wässrige Durchfälle und Zahnungsbeschwerden mit ebenfalls plötzlich einschiessenden Schmerzen zeigt. Das Baby kann während der Schmerzen eine starke körperliche Unruhe zeigen.

Epileptische Anfälle bei Säuglingen

Epileptische Anfälle kommen mit einer Inzidenz von 1 bis 3 pro 1000 Lebendgeborenen und 1-13 % derer mit sehr niedrigem Geburtsgewicht in dieser Lebensphase wesentlich häufiger vor als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt im Leben. Bei vielen Kindern und Jugendlichen lässt sich eine Epilepsie gut behandeln. Manchmal legt sich die Erkrankung nach einigen Jahren ganz, dann treten keine Anfälle mehr auf. Es gibt aber auch Epilepsien, die ein Leben lang bleiben und kaum auf Medikamente ansprechen. Etwa 0,5 % aller Kinder und Jugendlichen haben eine Epilepsie. Leichtere Formen sind kaum einschränkend. Dagegen kann eine Epilepsie mit häufigen Anfällen ein Kind und seine Familie stark belasten. Dann ist neben der medizinischen Behandlung auch eine Unterstützung im Alltag sehr wichtig.

Ursachen und Risikofaktoren für epileptische Anfälle

Die häufigsten Anfälle im frühen Kindesalter sind Fieberkrämpfe. Die meisten der betroffenen Kinder haben aber keine Epilepsie, da sie nur bei Fieber einen Anfall haben. Etwa 3 % aller Kinder bekommen bis zum 7. Lebensjahr einen Fieberkrampf. Viele Epilepsieformen beginnen bereits in der Kindheit und halten bis ins Erwachsenenalter an. Die Symptome sind zwar individuell unterschiedlich, hängen aber nicht vom Lebensalter ab. Es gibt jedoch spezielle Epilepsiearten, die im Kindes- und Jugendalter auftreten und danach nicht mehr. Bei Kindern wie bei Erwachsenen gilt: Manche Epilepsien haben keine erkennbare Ursache, andere sind durch eine Hirnschädigung, Stoffwechselkrankheiten oder genetische Faktoren bedingt.

Epilepsien werden bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auch ähnlich diagnostiziert und behandelt. Bei Neugeborenen und Säuglingen sind Anfälle noch schwerer zu erkennen als bei älteren Kindern. Sie können sich durch Augenbewegungen, Schmatzen, Armrudern und Zuckungen äußern. Oft treten sie schon in den ersten Tagen nach der Geburt auf. Anfälle bei Säuglingen sind meist die Folge einer Erkrankung. Sie entstehen beispielsweise durch Sauerstoffmangel, Blutungen oder Durchblutungsstörungen im Gehirn. Es gibt aber auch leichte Epilepsieformen, die sich innerhalb weniger Wochen nach der Geburt von selbst wieder legen. Die meisten neonatalen Anfälle sind akut symptomatisch. Bei Reifgeborenen stellt die hypoxisch-ischämische Enzephalopathie, die typischerweise in den ersten 24 Lebensstunden beginnt, die häufigste Ursache dar. Andere Ätiologien sind Schlaganfall, Blutungen, Infektionen und metabolische Erkrankungen.

Als Ursache für Gelegenheitskrämpfe kommen in Frage:

  • Entzündungen, z.B. Meningitis (Hirnhautentzündung)
  • Hirntraumen, z.B. Gehirnerschütterung
  • Stoffwechselstörungen (z.B. Zuckerkrankheit, Rachitis, Störungen des Aminosäurestoffwechsels u.a.)
  • Vergiftungen (Medikamente, Schwermetalle)
  • Schwere chronische Sauerstoffmangelzustände, z.B. bei angeborenen Lungenmissbildungen
  • Starke Durchblutungsstörungen

Besonders hervorzuheben sind die Fieber- oder Infektkrämpfe, die inzwischen als fiebergebundene Anfälle eingestuft werden. Unter einem Fieberkrampf versteht man ein Ereignis des Säuglings- oder Kleinkindesalters, das in der Regel im Alter zwischen 6 Monaten und 4 Jahren auftritt und mit Fieber verbunden ist ohne Hinweis auf eine Infektion des Gehirns oder eine andere definierte Ursache. Ein Fieberkrampfanfall dauert nur 1-2 Minuten. Bei Jungen treten Fieberkrämpfe häufiger auf als bei Mädchen. Eine familiäre Belastung wird bei ca. 30% der Fälle gefunden. Das Vorliegen eines Fieberkrampfes darf erst angenommen werden, wenn andere Ursachen für einen Krampf bei Fieber (z. B. eine Meningitis (Hirnhautentzündung) ausgeschlossen wurden. In wenigen Familien leiden Angehörige auch noch im Schulalter bei Fieber unter epileptischen Anfällen. Die Anfälligkeit klingt erst mit der Pubertät aus.

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Formen epileptischer Anfälle im Kindesalter

Epileptische Anfälle können sich ganz unterschiedlich zeigen: Manche dauern nur Sekunden und machen sich kaum bemerkbar, andere lösen starke Krämpfe aus, zum Teil am ganzen Körper. Bei Kindern werden die Symptome anfangs oft falsch gedeutet: zum Beispiel eine kurze „Abwesenheit“ als Tagtraum oder leichte Zuckungen als Schluckauf.

  • Absence-Epilepsie: Dabei ist das Kind während eines Anfalls für wenige Sekunden abwesend. Es wird blass, hat einen starren Blick und reagiert nicht auf Ansprache. Zusätzlich kann es mit den Lidern zucken, die Augen verdrehen oder den Kopf nach hinten legen. Solche kurzen Abwesenheiten (Absencen) können bis zu hundert Mal am Tag auftreten.
  • Rolando-Epilepsie: Während des Anfalls zuckt eine Gesichtshälfte, manchmal auch ein Arm oder ein Bein. Es kann auch zu Kribbeln, Taubheitsgefühlen, Sprech- und Schluckstörungen oder vermehrtem Speichelfluss kommen. Dabei ist das Kind in der Regel bei Bewusstsein. Die Anfälle treten meist beim Einschlafen oder Aufwachen auf.
  • Juvenile myoklonische Epilepsie: Sie zeigt sich erstmals in der Pubertät. Zu den Anfällen mit Muskelzuckungen und mitunter ausfahrenden Arm- und Schulterbewegungen kommt es meist morgens nach dem Aufwachen. Manchmal knicken auch die Beine ein.
  • West-Syndrom: Diese schwere Epilepsieform beginnt fast immer im Säuglingsalter. Während eines Anfalls beugt und streckt sich der ganze Körper des Kindes, die Nacken-, Hals- und Rumpfmuskulatur verkrampft ruckartig. Die Anfälle treten ebenfalls meist kurz nach dem Aufwachen oder beim Einschlafen auf.

Diagnose von Epilepsie bei Säuglingen

Die initialen diagnostischen Schritte sollten auf die häufigen Ursachen, die eine sofortige Behandlung erfordern, konzentriert sein (Blutzucker, Elektrolyte, Blutgasanalyse, Infektionsabklärung, zerebraler Ultraschall und EEG [Elektroenzephalogramm]). Neonatale Anfälle lassen sich klinisch nicht sicher diagnostizieren, und etwa 50-70 % der Anfälle stellen sich ausschließlich elektrographisch dar. Das bedeutet, dass in dieser Situation ein EEG zur Bestätigung der Diagnose bei suspekten klinischen Zeichen und zur Feststellung elektrographischer Anfälle absolut notwendig ist, zudem korreliert es mit der Prognose.

Nach einem Krampfanfall wird das Kind körperlich untersucht. Der Arzt misst die Körpertemperatur und den Sauerstoffgehalt im Blut. Blut- und Urinkulturen geben Hinweise auf eine Infektion. Um die Ursache eines Krampfanfalls zu ermitteln, führen Ärzte unter anderem eine Elektroenzephalografie (EEG) durch. Hierbei messen Sensoren auf der Kopfhaut die Gehirnwellen und spüren auffällige elektrische Aktivitäten des Gehirns auf. Mögliche Stoffwechselstörungen lassen sich durch die Bestimmung von Blutzucker (Glukose), Kalzium, Magnesium, Natrium und anderen Substanzen im Blut nachweisen. Eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) entdeckt Fehlbildungen des Gehirns, Blutungen oder Tumore.

Behandlung von Epilepsie bei Säuglingen

Phenobarbital ist bei Neugeborenenanfällen weiterhin das Medikament der Wahl und kann die klinischen Anfälle bei etwa 40-60 % der Kinder kontrollieren. Empfehlungen bezüglich der Antiepileptika der zweiten Wahl variieren erheblich und schließen Levetiracetam, Phenytoin, Midazolam und Lidocain ein. Allerdings begünstigen Phenobarbital und Phenytoin die elektroklinische Dissoziation. Bei fehlendem Ansprechen auf die Therapie oder suspekter abnormer EEG-Hintergrundaktivität ist ein früher Behandlungsversuch mit Vitamin B6, Pyridoxalphosphat und Folinsäure indiziert.

Die weiterführende Behandlung richtet sich nach der Ursache der Krampfanfälle. Bei einer bakteriellen Infektion erhalten die Kinder zum Beispiel Antibiotika. Neigen Kinder zu häufigen Krampfanfällen und lässt sich die Ursache nicht beheben, kommen Medikamente zum Einsatz, die die Anfälle kontrollieren, sogenannte Antiepileptika.

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Wenn ein Kind zum ersten Mal einen Anfall hat, werden oft noch keine Medikamente verschrieben, weil es häufig bei einem oder wenigen Anfällen bleibt. Erst wenn sich Anfälle häufen, sind Medikamente sinnvoll. Manchmal müssen verschiedene Präparate ausprobiert werden, bis eins davon wirkt. Je mehr Medikamente ausprobiert werden müssen, desto geringer wird aber die Wahrscheinlichkeit, dass eine wirksame Behandlung möglich ist. Es können auch zwei oder mehr Medikamente kombiniert werden. Ob dies Vorteile hat, ist aber unklar. Wenn ein Kind anfallsfrei ist, wartet man noch eine gewisse Zeit (zum Beispiel zwei Jahre), bis die Medikamente abgesetzt werden. Ob und wann sie abgesetzt werden können, hängt von der Ursache und der Epilepsieform ab.

Bei schwer behandelbaren Epilepsien empfehlen Ärztinnen und Ärzte manchmal eine bestimmte Ernährungsform - die ketogene Diät. Dabei werden nur wenig Kohlenhydrate und stattdessen vor allem Fette aufgenommen. Diese Diät hat zur Folge, dass sich der Stoffwechsel umstellt: Um Energie zu gewinnen, wird Fett statt Zucker abgebaut. Der erhöhte Gehalt an Fettsäuren im Blut soll wiederum die Signalübertragung der Nervenzellen im Gehirn beeinflussen und zu weniger Anfällen führen.

Eine Operation kommt infrage, wenn sich eine belastende Epilepsie nicht gut mit Medikamenten behandeln lässt. Sie ist nur möglich, wenn die Anfälle von einer ganz bestimmten Stelle im Gehirn ausgehen (fokale Epilepsie). Anfälle, die das gesamte Gehirn erfassen (generalisierte Epilepsie), können nicht operativ behandelt werden.

Es gibt auch die Vagusnerv-Stimulation. Dabei wird eine Elektrode links am Hals eingepflanzt und mit einem kleinen Gerät verbunden, das im Brustbereich unter der Haut eingesetzt wird. Das Gerät sendet über die Elektrode elektrische Impulse an den Vagusnerv und weiter ans Gehirn. Diese Impulse sollen bestimmte Gehirnaktivitäten hemmen und dadurch Anfällen vorbeugen.

Erste Hilfe bei einem Krampfanfall

Bei einem Krampfanfall ist es das oberste Gebot, Ruhe zu bewahren und besonnen zu reagieren. Dies sind Erste-Hilfe-Massnahmen bei einem Krampfanfall:

  • Das Kind aus einer möglichen Gefahrenzone bringen, gegebenenfalls auf den Boden legen, umpolstern.
  • Zuckende Gliedmassen nicht festhalten, da Verletzungen möglich sind.
  • Das Kind beruhigen.
  • Den Ablauf des Krampfanfalls möglichst genau beobachten, auf die Uhr schauen und kontrollieren, wie lange der Anfall andauert. Die Informationen sind für den Arzt und die Behandlung wichtig.
  • Nachdem der Krampfanfall vorbei ist: das Kind in die stabile Seitenlage bringen.
  • So bald wie möglich den Notarzt verständigen.
  • Das Kind beruhigen, warm halten und nicht allein lassen, bis der Notarzt eintrifft.
  • Fühlt sich das Kind sehr warm an, besteht der Verdacht auf einen Fieberkrampf oder eine Infektion. Wadenwickel oder kalte Umschläge senken das Fieber.

Prognose von Epilepsie bei Säuglingen

Viele Kinder haben eine leichtere Epilepsie, die nach einigen Jahren verschwindet. Diese Kinder entwickeln sich in der Regel normal und ohne Folgeschäden. Zu den leichteren (auch „gutartig“ genannten) Formen gehören die Rolando-Epilepsie und die Absence-Epilepsie. Bei der Rolando-Epilepsie kann sogar oft auf Medikamente verzichtet werden, da die Anfälle meist wenig belastend sind. Bei anderen Kindern hält die Epilepsie dauerhaft an und ist mitunter sehr ausgeprägt. Manchmal lassen sich die Anfälle mit Medikamenten wirksam unterdrücken. Sie müssen jedoch meist ein Leben lang eingenommen werden. Sehr schwere Epilepsien wie das West-Syndrom können die Entwicklung beeinträchtigen. Es kann auch sein, dass Medikamente dann nicht oder kaum wirken.

Ärztinnen und Ärzte können oft schon innerhalb einiger Wochen oder Monate nach der Diagnose einschätzen, wie eine Epilepsie langfristig verlaufen wird. Etwa 70 % der Kinder mit Epilepsie sind geistig normal entwickelt und genauso intelligent wie Kinder ohne Epilepsie. Die Epilepsie schränkt ihren Alltag nur wenig ein. Die Medikamente wirken oft gut, manchmal sind auch gar keine notwendig.

Häufige Anfälle können dagegen körperlich und psychisch belasten.

  • Konzentrationsstörungen: Die Kinder sind müde oder sehr unruhig. Dies kann ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Schwaches Selbstwertgefühl: Viele Kinder schämen sich wegen ihrer Anfälle. Epileptische Anfälle können verunsichern, weil sie sich nicht kontrollieren lassen.
  • Angst vor dem nächsten Anfall: Sie begleitet viele Kinder und ihre Eltern. Deshalb unternehmen sie weniger mit anderen und treiben seltener Sport - auch wenn das für viele von ihnen ohne wesentliche Einschränkungen möglich wäre.
  • Hinzu kommt das Verletzungsrisiko, zum Beispiel durch einen anfallsbedingten Sturz. Eine verlässliche Unterstützung und ausreichende Behandlung können aber trotz Epilepsie eine gute Lebensqualität ermöglichen.

Die Prognose neonataler Anfälle wird v. a. durch die Ätiologie bestimmt. Nach bisherigen Erkenntnissen schädigt ein Krampfanfall bei einem Kind nicht das Gehirn - solange er nicht mehr als eine Stunde anhält. Allerdings besteht die Gefahr, dass Erkrankungen, die Krampfanfälle verursachen, auf Dauer zu Problemen führen und die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Die Prognose bei Krampfanfällen beim Baby oder Kind hängt also von der Ursache der Anfälle ab.

Neugeborenenkrämpfe des 5. Lebenstages

Bei etwa jedem 2. Kind treten "Neugeborenenkrämpfe des 5. Lebenstages" auf. Sie beginnen meistens zwischen dem 4. und 6. Lebenstag, mit Gipfel am 5. Lebenstag. Betroffen sind mehr Knaben als Mädchen. Bei diesen Krämpfen treten keine tonischen Anfälle auf. Ursache dieser Art von Krämpfen ist meist eine selbstlimitierende familiäre neonatale Epilepsie (Benign Familial Neonatal Seizures, BFNS). Diese weist in der Regel schon die Familienvorgeschichte auf. Die Krämpfe beginnen meistens am 2. bis 3. Lebenstag und hören von selbst wieder auf. Die weitere Entwicklung der Kinder ist dann i. d. R. normal.

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