Ganglion der Wirbelsäule: Ursachen, Behandlung und innovative Therapieansätze

Rückenschmerzen können für Betroffene äußerst belastend sein und ihre Lebensqualität erheblich einschränken. Wenn vorgequollenes Bandscheiben- oder Narbengewebe auf ein Rückenmarksganglion drückt, kann dies zu intensiven Schmerzen führen. Diese Nervenknoten, die sich in jedem Wirbelabschnitt links und rechts direkt neben dem Rückenmark im Wirbelkanal befinden, sind besonders empfindlich. Eine direkte Therapie gestaltet sich oft schwierig, weshalb Ärzte häufig eine Operation in Erwägung ziehen. Dank einer schonenden Therapie mit einem neuartigen Bio-Katheter können diese Schmerzen jedoch auch ohne Operation behandelt werden.

Was ist ein Ganglion?

Ein Ganglion, auch Überbein oder Synovialzyste genannt, ist eine flüssigkeitsgefüllte Aussackung der Gelenkhäute. Es handelt sich nicht um eine Verknöcherung, sondern um eine Zyste, die mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Ganglien bilden sich meist in der Nähe von Gelenken, häufig am Handgelenk, aber auch an anderen Körperstellen wie Knie, Fuß oder Wirbelsäule. Sie können in ihrer Größe variieren und sind in der Regel gutartig.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Ganglions sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, darunter:

  • Bindegewebsschwäche: Eine Schwäche des Bindegewebes kann dazu führen, dass Gelenkflüssigkeit aus der Gelenkhöhle austritt und sich im umliegenden Gewebe ansammelt.
  • Überlastung der Gelenke: Chronische Überlastung und Überreizung der Gelenke können die Produktion von Gelenkflüssigkeit erhöhen und die Gelenkkapsel anfälliger für Defekte machen.
  • Verletzungen: Verletzungen im Bereich des Ganglions können die Entstehung begünstigen.
  • Gelenkerkrankungen: Erkrankungen wie Arthrose, rheumatoide Arthritis oder Gicht können ebenfalls das Risiko für ein Ganglion erhöhen.
  • Störungen der Biomechanik: Störungen der Biomechanik des Gelenks oder der Sehne können ebenfalls eine Rolle spielen.

Frauen sind häufiger von Ganglien betroffen als Männer, was auf ihr schwächeres Bindegewebe und ihre beweglicheren Gelenkkapseln zurückgeführt wird.

Symptome

Ein Ganglion verursacht nicht immer Beschwerden. Viele Betroffene bemerken lediglich eine Beule am Handgelenk oder an einer anderen Körperstelle. Je nach Größe und Lage kann ein Ganglion jedoch folgende Symptome verursachen:

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  • Schmerzen: Druckschmerzen, die in umliegende Bereiche ausstrahlen können. Die Schmerzen können bei Bewegung oder Berührung verstärkt werden.
  • Bewegungseinschränkungen: Ein Ganglion kann die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks einschränken.
  • Taubheitsgefühl und Kribbeln: Wenn das Ganglion auf einen Nerv drückt, kann dies zu Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schwäche in dem betroffenen Bereich führen.
  • Muskelschwäche: In seltenen Fällen kann ein Ganglion auch Muskelschwäche verursachen.

Diagnose

Bei Verdacht auf ein Ganglion sollte ein Arzt aufgesucht werden, idealerweise ein Orthopäde oder Handchirurg. Die Diagnose wird in der Regel anhand der folgenden Schritte gestellt:

  1. Anamnese: Der Arzt erfragt die Krankengeschichte des Patienten, einschließlich der genauen Beschwerden, eventueller Verletzungen und Vorerkrankungen.
  2. Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht die Schwellung, um ihre Größe, Konsistenz und Lage zu beurteilen. Ein Ganglion fühlt sich typischerweise prallelastisch an und lässt sich nur wenig verschieben.
  3. Bildgebung: In unklaren Fällen können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um die Diagnose zu bestätigen und andere Ursachen auszuschließen.
  4. Feinnadelaspiration: Zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken kann der Arzt eine Feinnadelaspiration durchführen, bei der Flüssigkeit aus dem Ganglion entnommen und untersucht wird.

Konservative Behandlungsmethoden

Nicht jedes Ganglion muss behandelt werden. Wenn das Ganglion keine Beschwerden verursacht, kann man zunächst abwarten und beobachten, ob es sich von selbst zurückbildet. Konservative Behandlungsmethoden können jedoch helfen, die Beschwerden zu lindern und die Rückbildung zu fördern:

  • Schonung und Ruhigstellung: Das betroffene Gelenk sollte geschont und ruhiggestellt werden, um eine weitere Reizung zu vermeiden.
  • Schmerzmittel: Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac können helfen, die Schmerzen zu lindern.
  • Salben: Entzündungshemmende Salben oder Cremes können lokal aufgetragen werden, um die Schmerzen zu reduzieren.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern.
  • Punktion: Bei einer Punktion wird die Flüssigkeit aus dem Ganglion abgesaugt, um den Druck zu reduzieren. Diese Methode ist jedoch nicht immer dauerhaft erfolgreich, da sich das Ganglion häufig wieder füllt.

Operative Behandlungsmethoden

Wenn konservative Behandlungsmethoden nicht ausreichend helfen oder das Ganglion die Beweglichkeit stark einschränkt, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Es gibt verschiedene operative Verfahren zur Entfernung eines Ganglions:

  • Offene Operation: Bei der offenen Operation wird das Ganglion durch einen Hautschnitt freigelegt und entfernt.
  • Arthroskopische Operation: Bei der arthroskopischen Operation wird das Ganglion minimalinvasiv durch eine Gelenkspiegelung entfernt.

Nach der Operation sollte das betroffene Gelenk für kurze Zeit ruhiggestellt werden. Anschließend ist eine frühe Bewegung wichtig, um Versteifungen zu verhindern.

Innovative Therapie: Biologische Ganglion-Therapie mit Bio-Katheter

Eine besonders schonende und innovative Therapieoption ist die biologische Ganglion-Therapie mit einem neuartigen Bio-Katheter. Diese Methode kombiniert die Vorteile des modernen Multi-Video-Katheters und der Bio-Spritze mit körpereigenen Wachstumsfaktoren.

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Bei dieser Therapie wird zunächst mit dem Katheter minimalinvasiv und unter direkter Sicht die Engstelle beseitigt, die auf das Rückenmarksganglion drückt. Anschließend wird mit der Bio-Spritze körpereigenes Blutplasma mit angereicherten Wachstumsfaktoren injiziert. Dieses Konzentrat wird zuvor aus der Vene des Patienten entnommen und aufbereitet. Die Wachstumsfaktoren fördern die Heilung, verhindern Entzündungen und nehmen restliche Schmerzen.

Der hauchdünne Bio-Katheter wird über ein Steuergerät und unter Sicht durch eine Mini-Videokamera an der Katheterspitze millimetergenau gezielt an den verengten Wirbelkanal gelenkt. Anschließend wird das Gewebe, das auf das Ganglion drückt, gelöst und entfernt. Die Bio-Spritze verstärkt und ergänzt die Wirkung der Kathetertherapie, sodass sich das gereizte Gewebe im Wirbelkanal und die Nervenknoten optimal und auf biologische Weise regenerieren können.

Spezialisten für die Behandlung von Ganglien

Für die Diagnose und Therapie eines Ganglions sind Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie zuständig. Die Behandlung kann sowohl ambulant in einer Praxis als auch stationär erfolgen. Auch der Hausarzt kann zur Abklärung konsultiert werden und bei Bedarf an einen Spezialisten überweisen.

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