Krämpfe beim Fasten: Ursachen und Vorbeugung

Viele Menschen fasten aus religiösen, kulturellen oder gesundheitlichen Gründen. Fasten ist jedoch nicht mit einer Diät zu verwechseln. Es bedeutet, für eine bestimmte Zeit auf feste Nahrung und Genussmittel wie Kaffee und Alkohol zu verzichten. Es gibt verschiedene Arten des Fastens, darunter Heilfasten, Intervallfasten, Molkekur und Schrothkur.

Was ist Fasten?

Fasten bedeutet den freiwilligen und bewussten Verzicht auf Nahrungs- und Genussmittel für eine begrenzte Zeit, in der Regel zwischen fünf Tagen und fünf Wochen. Es kann sich um einen vollständigen Verzicht handeln oder um den Verzicht auf bestimmte Dinge wie Süßigkeiten, Fleisch, Koffein, Alkohol oder Rauchen.

Verschiedene Fastenmethoden

  • Heilfasten: Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Brühe, Säften, Honig, Tee, Wasser und eventuell Buttermilch.
  • Intervallfasten: Hier wird jeden Tag für einige Stunden auf Essen verzichtet, z. B. 16 Stunden lang nicht essen und die restlichen acht Stunden normal essen. Oft bedeutet dies, Frühstück oder Abendessen auszulassen.
  • Molkekur: Neben Tee, Säften und Brühe ist auch Molke erlaubt, die Flüssigkeit, die bei der Käseherstellung aus Milch übrig bleibt.
  • Schrothkur: Hier wird eine kleine Menge vegetarischer und kohlenhydratreicher Kost gegessen. Außerdem wechseln sich Trink- und Trockentage ab, an denen sehr wenig (ca. zwei Gläser) und dann wieder mehr Flüssigkeit aufgenommen wird.
  • Basenfasten: Hier wird nicht vollständig auf Essen verzichtet, sondern auf einen bewussten und achtsamen Umgang mit basischen Lebensmitteln geachtet.

Was passiert im Körper beim Fasten?

Während des Fastens hat der Körper weniger Nährstoffe zur Verfügung. Um dennoch genügend Energie zu produzieren, passt sich der Stoffwechsel an. Da weniger Kohlenhydrate und Zucker aufgenommen werden, baut der Körper zunächst den Kohlenhydratspeicher in der Leber (Glykogen) ab. Danach greift er auf Protein- und Fettreserven zurück.

Es ist wichtig zu wissen, dass Fasten nicht für jeden geeignet ist. Ernährungsexperten raten Kindern, Schwangeren, älteren Menschen und Menschen mit Essstörungen davon ab. Alle Menschen mit Stoffwechselerkrankungen oder chronischen Krankheiten sollten vor jeder Art des Fastens einen Arzt konsultieren. Bei Krankheit hat Fasten in aller Regel eine kontraproduktive Wirkung.

Ursachen von Krämpfen beim Fasten

So unterschiedlich wie die Fastenmethoden können auch die Nebenwirkungen sein, die während des Fastens auftreten. Eine häufige Nebenwirkung ist Kopfschmerz, der meist in den ersten drei Tagen auftritt und dann wieder verschwindet. Besonders anfällig für fastenbedingte Kopfschmerzen sind Menschen, die auch sonst zu Kopfschmerzen neigen. Die Ursachen für fastenbedingte Kopfschmerzen können vielfältig sein:

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  1. Koffeinentzug: Wer regelmäßig Kaffee trinkt, sollte sich idealerweise schon vor Fastenbeginn (1 bis 2 Wochen zuvor) entwöhnen, um unbelastet in die Fastenzeit zu starten. Andernfalls können die Koffeinentzugskopfschmerzen bis zu drei Tage andauern. Die plötzliche Kaffeeabstinenz kann auch zu Verstopfung führen.
  2. Flüssigkeitsmangel: Ein weiterer Grund für Kopfschmerzen, aber auch für Hautausschläge, Schwindel und Gliederschmerzen kann eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme sein. Der Körper kann dann die gelösten Schlacken, Gifte und Stoffwechselabfallprodukte nicht schnell genug ausscheiden. Es ist daher wichtig, während des Fastens täglich bis zu 3 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich zu nehmen.
  3. Übermäßige Flüssigkeitsaufnahme: Auch das Gegenteil kann zutreffen, da Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen und Durchfälle auftreten können, wenn zu viel getrunken wird. Mit dem Urin werden auch Mineralstoffe ausgeschieden, was zu einem Mineralstoffmangel (Natrium, Kalium, Magnesium etc.) und infolgedessen zu Kopfschmerzen und anderen Beschwerden führen kann.
  4. Mineralstoffmangel: Um dem Mineralstoffmangel entgegenzuwirken, können vorbeugend Mineralstoffe eingenommen werden. Es wird oft geraten, die Fastensuppe kräftiger zu salzen, aber es gibt noch mehr Möglichkeiten. Zusätzlich kann ein Mineralstoffpräparat mit den fehlenden Mineralien eingenommen werden. Auch Vitamin C (z. B. 3-mal täglich je 300 - 500 mg) kann die Regeneration des Körpers unterstützen, Kopfschmerzen vorbeugen und oxidativen Stress (freie Radikale) eliminieren.
  5. Verdauungsstörungen: Bei einer Fastenkur wird keine feste Nahrung mehr zu sich genommen, was bei vielen Menschen zu Verdauungsstörungen und Stuhlresten im Darm führen kann. Um die beim Fasten gelösten Gifte und Schlacken schnell aus dem Körper zu befördern, sollte für eine regelmäßige Darmentleerung gesorgt werden. Wenn während des Fastens keine regelmäßigen Toilettengänge möglich sind, können Einläufe helfen.
  6. Stress: Gerade beim Fasten ist Stress das Allerletzte, was man gebrauchen kann, da Körper und Geist mit Aufräumen, Entgiftung und Entschlackung beschäftigt sind. Es ist wichtig, für Ruhephasen zu sorgen, zu meditieren oder Entspannungsmethoden zu praktizieren.
  7. Muskelverspannungen: Durch die anfängliche Umstellung des Essverhaltens und die beginnende Entlastung des Körpers kann es zu Muskelverspannungen kommen, insbesondere im Oberschenkel- und Rückenbereich.

Vorbeugung von Krämpfen beim Fasten

Um Krämpfen und anderen Nebenwirkungen während des Fastens vorzubeugen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Kaffeeentzug: Wer regelmäßig Kaffee trinkt, sollte den Konsum bereits vor Fastenbeginn reduzieren oder ganz einstellen.
  2. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie darauf, während des Fastens täglich bis zu 3 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich zu nehmen.
  3. Mineralstoffversorgung: Nehmen Sie vorbeugend Mineralstoffe ein, um einem Mineralstoffmangel entgegenzuwirken.
  4. Regelmäßige Darmentleerung: Sorgen Sie für eine regelmäßige Darmentleerung, um die beim Fasten gelösten Gifte und Schlacken schnell aus dem Körper zu befördern.
  5. Stress vermeiden: Vermeiden Sie Stress und sorgen Sie für Ruhephasen und Entspannung.
  6. Bewegung: Bewegung ist beim Fasten sehr wichtig. Spazierengehen ist meist die bevorzugte Bewegungsform.
  7. Basenbäder und Massagen: Basenbäder und Massagen können helfen, Muskelverspannungen zu lösen und den Lymphfluss zu aktivieren.
  8. Moderate Bewegung: Sanfte Bewegung wie Spaziergänge, Yoga oder Faszientraining kann helfen, die Muskulatur zu lockern und den Blut- und Lymphfluss zu verbessern.
  9. Trockene Körperbürstungen: Trockene Körperbürstungen (immer in Herzrichtung bürsten) können ebenfalls den Lymphfluss steigern und bei Beschwerden helfen.
  10. Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung nach Jakobson, Klopfen (EFT), autogenes Training, Meditation, Tai Chi oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und Muskelverspannungen zu lösen.
  11. Vorbereitung durch basische Ernährung: Eine vegane und basenüberschüssige Ernährung bereits vor der Fastenkur kann helfen, den Körper optimal auf das Fasten vorzubereiten und Entgiftungssymptome zu mildern.
  12. Ausreichend Schlaf: Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und ein gut durchlüftetes Schlafzimmer.

Fastenkrise

Während einer Fastenkur können Symptome wie Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen auftreten. Es kann sich sogar ein flüchtiges Krankheitsgefühl einschleichen, welches sich beispielsweise durch Kopfschmerzen, allgemeine Erschöpfung oder erhöhte Temperatur bemerkbar macht. Treten mehrere dieser Symptome während des Fastens auf, handelt es sich dabei um die so genannte Fastenkrise.

Die Fastenkrise tritt meist nach etwa zwei bis fünf Tagen auf. Im Normalfall sind die unangenehmen Symptome nach einem Tag wieder verschwunden. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Reinigungsprozess des Organismus in vollem Gange ist und die Organe auf Hochtouren am Entgiften sind.

Tipps zur Überwindung der Fastenkrise

  • Frische Luft: Gehen Sie an die frische Luft. Spazierengehen lenkt ab und bringt Sie auf neue Gedanken.
  • Ruhe: Gönnen Sie sich die Ruhe, die Sie brauchen. Legen Sie sich hin und entspannen Sie sich.
  • Trinken: Trinken Sie viel Wasser, Tee oder frischgepressten Saft.
  • Kräuter: Rosmarintee hilft gegen Kreislaufstörungen, Ingwertee wirkt anregend und der Müdigkeit entgegen.
  • Einlauf: Ein Einlauf kann helfen, Kopfschmerzen zu vertreiben.
  • Kreative Aufgaben: Beschäftigen Sie sich mit kleinen, kreativen Aufgaben, die nicht zu viel Konzentration erfordern, um sich von den Symptomen abzulenken.

Fasten und Migräne

Ob Fasten gegen Migräne und Kopfschmerzen wirkt, ist bisher kaum untersucht. Einige Studien deuten darauf hin, dass Menschen mit Schmerzen vom Fasten profitieren könnten, da Fasten die Schmerzwahrnehmung zu beeinflussen scheint. Allerdings gibt es auch Studien, die zeigen, dass Fasten Migräne auslösen kann.

Migräne-Trigger sind sehr individuell, das gilt auch für die Ernährung. Ob Intervallfasten oder Heilfasten bei Migräne hilft, ist individuell verschieden. Es ist ratsam, vor einer Fastenkur mit einem Arzt zu sprechen, um zu klären, was beachtet werden sollte. Es ist wahrscheinlich, dass anfangs Kopfschmerzen auftreten, die sich aber oft nach wenigen Tagen wieder legen.

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