Ein Orgasmus kann von fiesen Krämpfen begleitet sein, was viele Frauen und Männer beunruhigt. Doch was steckt dahinter? Ist es ein Grund zur Sorge oder ein normales Phänomen? Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Krämpfen beim Orgasmus und zeigt Behandlungsansätze auf.
Wenn der Orgasmus weh tut
Schmerzen im Bereich des Ischiasnervs während des Stuhlgangs, Wasserlassens oder Orgasmus können auf Läsionen zurückzuführen sein, die als Radikulopathie bekannt sind. Hierbei handelt es sich um eine Schädigung von Nervenwurzeln im unteren Rückenbereich. Neben dieser eher seltenen Ursache können Krämpfe im Unterbauch und Becken auftreten, die durch die Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur ausgelöst werden.
Die Periode als Auslöser für Krämpfe nach dem Orgasmus
Viele Frauen neigen während ihrer Periode zu Unterbauchschmerzen. Masturbation während der Menstruation kann schmerzlindernd wirken und Glückshormone freisetzen. Allerdings hat die Gebärmutter während der Menstruation ohnehin viel zu tun, da sie die aufgebaute Schleimhaut abstößt. Zusätzliche Kontraktionen durch einen Orgasmus können in diesem Fall Krämpfe auslösen.
Anatomische Gründe für Schmerzen
Eine allgemeine Schwäche des Bindegewebes, Verstopfung oder Übergewicht können zu einer Gebärmuttersenkung führen. Bei Selbstbefriedigung oder Geschlechtsverkehr kann der Gebärmutterhals durch Penetration getroffen werden, was Schmerzen verursacht, da diese Region sehr empfindlich ist. Stellungswechsel oder Sexkissen können hier Abhilfe schaffen.
Hormonelle Verhütungsmittel und die Spirale
Die Hormonspirale ist eine beliebte Verhütungsmethode. Normalerweise sollte sie das sexuelle Vergnügen nicht beeinträchtigen. Bei starken Schmerzen nach Selbstbefriedigung oder Sex sollte jedoch ein Arztbesuch erfolgen, da die Spirale verrutscht sein könnte.
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Grunderkrankungen als Ursache bei Frauen
In einigen Fällen können Grunderkrankungen wie Zysten im Bereich der Eierstöcke, Myome in der Gebärmutter oder Endometriose Krämpfe nach dem Orgasmus verursachen. Bei häufigem Auftreten und Beeinträchtigung des sexuellen Vergnügens ist eine gynäkologische Untersuchung ratsam. Auch weitere Symptome wie Blutungen, Veränderungen der Periode oder Stuhlgangsbeschwerden können auf eine Erkrankung hindeuten.
Körperliche Grunderkrankungen als Ursache bei Männern
Schmerzen im Penis, Perineum, Unterleib und Hoden nach sexueller Aktivität können auf eine Prostatitis hindeuten. Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen oder ein verringerter Harnstrahl sollten urologisch abgeklärt werden.
Das falsche Toy zur Masturbation
Die Verwendung von Sexspielzeugen ist weit verbreitet. Bei penetrativer Masturbation kann das Sextoy jedoch für Schmerzen und Krämpfe verantwortlich sein. Ein zu großer Vibrator oder mangelnde Erfahrung mit Toys können zu viel Druck auf Prostata oder Muttermund ausüben.
Zu heftiges Masturbieren
Eine zu intensive Masturbation ohne ausreichend Gleitgel kann zu Mikrorissen in der Schleimhaut und Schmerzen im Uterus führen. Gleitgel, sanfter Beginn und das Beachten von Schmerzsignalen können helfen, dies zu vermeiden.
Darmbeschwerden als Ursache für Schmerzen nach dem Sex
Nicht immer stammen Beschwerden nach Sex oder Masturbation von den Geschlechtsorganen. Der Magen-Darm-Trakt kann ebenfalls eine Rolle spielen. Reizdarmsyndrom, Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn können durch den Orgasmus getriggert werden.
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Unentdeckter Leistenbruch
Wiederholte Schmerzen im Becken, der Leiste oder dem Unterleib nach oder während der Masturbation können auf einen Leistenbruch hindeuten. Ein Arztbesuch ist ratsam, auch wenn keine Schmerzen vorhanden sind.
Beckenboden-Überlastung
Stechende Schmerzen im Becken oder Perineum vor oder während des Orgasmus können auf eine Beckenboden-Überlastung hindeuten. Dies kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten, insbesondere bei multiplen Orgasmen.
Was tun bei Schmerzen?
Gelegentliche Schmerzen im Unterleib nach Sex oder Masturbation sind meist harmlos. Bei häufigen Schmerzen, zusätzlichen Symptomen wie Blutungen oder Schwangerschaft sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden.
Linderung und Vermeidung von Beschwerden
Bei Schmerzen im Unterleib oder unteren Rücken nach der Masturbation hilft es, eine bequeme Position einzunehmen und eine Wärmflasche auf den Bauch zu legen. Ein entspannendes Bad kann ebenfalls wohltuend sein. Bei Bedarf können rezeptfreie Schmerzmittel eingenommen werden.
Um Schmerzen vorzubeugen, sollte die Ursache identifiziert und vermieden werden. Die Verwendung von geeignetem Gleitgel, ein sanfter Beginn und Stellungswechsel können ebenfalls helfen.
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Sexualkopfschmerz
Kopfschmerzen, die während des Geschlechtsverkehrs oder nach dem Orgasmus auftreten, werden als Sexualkopfschmerzen bezeichnet. Diese können unterschiedliche Ursachen haben und in seltenen Fällen auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. Ein Arztbesuch ist ratsam, um die Ursache abzuklären.
Was lässt sich gegen Sexualkopfschmerzen tun?
Eine passivere Rolle beim Geschlechtsverkehr kann helfen, die Kopfschmerzen zu reduzieren. Bei auftretenden Schmerzen sollte die sexuelle Aktivität abgebrochen werden. Vorbeugend können Schmerzmittel eingenommen werden, jedoch nur nach Absprache mit einem Arzt.
Dyspareunie: Schmerzen beim Sex bei Frauen
Dyspareunie bezeichnet Schmerzen vor, während oder nach dem Geschlechtsverkehr. Die Schmerzen können sich unterschiedlich anfühlen und verschiedene Ursachen haben.
Ursachen von Dyspareunie
Häufige Auslöser sind Harnwegsinfekte, Entzündungen durch Bakterien, Viren oder Pilze, Endometriose, Myome, trockene Scheide, Narben nach einer Geburt, angeborene Fehlbildungen oder psychische Gründe. Auch das Beckenvenensyndrom kann eine Ursache sein.
Diagnose und Behandlung von Dyspareunie
Eine ausführliche Anamnese und gynäkologische Untersuchung sind wichtig, um die Ursache der Schmerzen zu ermitteln. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und kann Antibiotika, Hormone, zellwachstumshemmende Mittel oder eine Operation umfassen. Bei psychischen Ursachen kann eine psychologische Beratung hilfreich sein.
Vaginismus: Scheidenkrämpfe
Vaginismus ist eine sexuelle Funktionsstörung, bei der sich die Beckenbodenmuskulatur rund um die Vagina krampfartig zusammenzieht. Dies kann durch Angst vor Verletzungen oder Schmerzen ausgelöst werden.
Ursachen und Behandlung von Vaginismus
Die Ursache für Vaginismus liegt meist in der Psyche. Die Behandlung umfasst den Ausschluss körperlicher Ursachen, psychologische Therapie, Beckenbodentraining und das Dehnen der Vagina.
Schmerzen beim oder nach dem Samenerguss (Ejakulation)
Schmerzen beim oder nach dem Samenerguss können verschiedene Ursachen haben, sowohl psychischer als auch organischer Natur.
Ursachen für Schmerzen beim Samenerguss
Psychische Faktoren wie Stress, Konflikte in der Partnerschaft oder traumatische sexuelle Erfahrungen können eine Rolle spielen. Organische Ursachen können Durchblutungsstörungen, Hormonmangel, Nervenkrankheiten, Erkrankungen im Genitalbereich oder Nebenwirkungen von Medikamenten sein.
Diagnose und Behandlung von Schmerzen beim Samenerguss
Eine urologische Untersuchung ist wichtig, um die Ursache der Schmerzen zu ermitteln. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und kann Medikamente, Entzündungshemmer oder eine Therapie der Grunderkrankung umfassen.
Vorzeitiger Samenerguss (Ejakulatio praecox)
Der vorzeitige Samenerguss ist die häufigste Ejakulationsstörung beim Mann. Er kann durch eine Fehlfunktion der Serotonin-Rezeptoren verursacht werden und negative Auswirkungen auf die Psyche, das Sexualleben und die Partnerschaft haben.
Diagnose und Behandlung des vorzeitigen Samenergusses
Die Diagnose basiert auf den Angaben des Betroffenen. Die Behandlung umfasst lokale Betäubungsmittel, Antidepressiva oder einen selektiven Serotonin-Reuptake-Hemmer.