Krämpfe durch Tampons: Ursachen, Symptome und Prävention

Viele Frauen empfinden Tampons als eine praktische und unauffällige Lösung während ihrer Menstruation. Doch manchmal können Beschwerden beim Einführen oder Tragen von Tampons auftreten. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Krämpfen und Schmerzen im Zusammenhang mit Tampons, das seltene, aber schwerwiegende Toxische Schocksyndrom (TSS) und gibt Tipps zur sicheren Verwendung von Tampons und Menstruationstassen.

Ursachen von Schmerzen beim Einführen von Tampons

Schmerzen beim Einführen eines Tampons können verschiedene Ursachen haben. Glücklicherweise lassen sich die meisten Probleme mit ein paar einfachen Handgriffen beheben.

Falsche Tampongröße

Eine häufige Ursache für Schmerzen ist die Wahl der falschen Tampongröße. Ein zu großer Tampon kann unangenehm sein, Druck verursachen und schwer einzuführen sein. Die richtige Größe hängt von der Stärke der Menstruationsblutung ab. Bei leichteren Blutungen reichen kleinere Tampons aus, während bei stärkeren Blutungen größere Tampons geeignet sein können. Es empfiehlt sich, verschiedene Größen und Marken auszuprobieren, um die passende Größe zu finden. Am besten beginnen Sie beim ersten Eintritt der Regelblutung mit der kleinsten Tamponstärke.

Scheidentrockenheit

Eine sich trocken anfühlende Scheide kann das Einführen eines Tampons erschweren und Schmerzen verursachen. Dies kann durch hormonelle Schwankungen, die Einnahme von Verhütungsmitteln, Stress, Infektionen oder natürliche Variationen im Menstruationszyklus verursacht werden, insbesondere bei einer sehr leichten Periode. Die Vermeidung von irritierenden Seifen oder Duschgels im Intimbereich kann zur Aufrechterhaltung einer gesunden Scheidenflora beitragen.

Handhabung und Entspannung

Für Erstnutzerinnen kann das Einführen eines Tampons anfangs ungewohnt und unangenehm sein. Es ist wichtig, sich in einer entspannten Umgebung Zeit zu nehmen und die Beckenbodenmuskulatur zu entspannen. Tiefes Durchatmen kann dabei helfen.

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Anatomische Besonderheiten

Bestimmte anatomische Veranlagungen, wie eine niedrig sitzende Gebärmutter oder eine enge Vaginaöffnung, können das Einführen von Tampons erschweren. In solchen Fällen kann eine Beratung durch eine:n Gynäkolog:in hilfreich sein.

Genitopelvine Schmerz-Penetrationsstörung

Eine genitopelvine Schmerz-Penetrationsstörung, die unwillkürliche Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur und somit Schmerzen bei der Penetration (Vaginismus) umfassen kann, kann eine Ursache für Schmerzen beim Tampongebrauch sein.

Tipps für ein schmerzfreies Einführen

  • Vorbereitung: Waschen Sie Ihre Hände, entspannen Sie sich und nehmen Sie sich Zeit. Wählen Sie eine bequeme Position, z. B. im Stehen mit einem Bein erhöht, im Sitzen oder in der Hocke.
  • Einführen: Verwenden Sie Ihren Zeige- oder Mittelfinger, um den Tampon sanft einzuführen. Achten Sie darauf, ihn in einem angenehmen Winkel und tief genug zu platzieren. Der Tampon sitzt richtig, wenn Sie ihn nicht mehr spüren.
  • Nachsorge: Überprüfen Sie, ob der Tampon richtig sitzt. Er sollte tief genug sein, um nicht spürbar zu sein, und der Rückholfaden sollte leicht zugänglich sein. Wechseln Sie den Tampon regelmäßig alle vier bis acht Stunden, abhängig von Ihrem Menstruationsfluss.

Das Toxische Schocksyndrom (TSS)

Das Toxische Schocksyndrom (TSS) ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung, die durch Toxine von Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Streptococcus pyogenes verursacht wird. Früher wurde das toxische Schocksyndrom auch als „Tamponkrankheit“ bezeichnet. Tampons begünstigen die Entstehung zwar, sind aber nur zum Teil dafür verantwortlich. Auch andere Ursachen wie Wunden, chirurgische Eingriffe oder Hautinfektionen können das TSS hervorrufen.

Ursachen des TSS

Die bakterielle Infektion beim TSS wird oft durch harmlos erscheinende Gründe ausgelöst:

  • Tampongebrauch: Besonders Superabsorber-Tampons, die zu lange getragen werden, bieten ein ideales Umfeld für das Wachstum von Bakterien.
  • Wunden und Hautverletzungen: Offene Wunden oder infizierte Hautstellen können eine Eintrittspforte für Bakterien darstellen.
  • Postoperative Infektionen: Nach chirurgischen Eingriffen können Bakterien in den Körper gelangen.
  • Menstruationsprodukte: Auch Menstruationstassen, Vaginalringe oder Pessare können - bei unsachgemäßer Verwendung - ein Risiko darstellen.
  • Immunsystemschwäche: Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind anfälliger für bakterielle Infektionen.

Symptome des TSS

Die Symptome des TSS treten plötzlich auf und verschlimmern sich rasch. Typische Anzeichen sind:

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  • Fieber über 39 Grad Celsius
  • Sonnenbrandähnlicher Hautausschlag am ganzen Körper
  • Blutdruckabfall, der auch zu Schwindel und Ohnmacht führen kann
  • Übelkeit und Erbrechen, häufig mit Durchfall
  • Muskelschmerzen, ähnlich wie bei Grippe
  • Rötungen an Augen, Mund und Rachen
  • Organkomplikationen wie Nieren-, Leber- oder Herzprobleme im fortgeschrittenen Stadium

Hinweis: Wenn ein oder mehrere Symptome nach dem Tampongebrauch, einer Verletzung oder einem operativen Eingriff auftreten, suchen Sie sofort medizinische Hilfe auf.

Diagnose und Behandlung des TSS

Die Diagnose eines Toxischen Schocksyndroms wird anhand einer Kombination aus typischen Symptomen, der klinischen Untersuchung und spezifischen Labortests gestellt.

Die Behandlung des TSS erfolgt in der Regel im Krankenhaus und umfasst folgende Maßnahmen:

  • Antibiotika: Antibiotika bekämpfen die bakterielle Infektion und verhindern eine weitere Toxinproduktion.
  • Behandlung von Komplikationen: Falls die Organe betroffen sind, werden spezifische Maßnahmen eingeleitet, zum Beispiel eine Dialyse bei Nierenversagen.
  • Flüssigkeitszufuhr: Die intravenöse Flüssigkeitsabgabe hilft, den Blutdruck zu stabilisieren und die Organe zu unterstützen.
  • Chirurgische Maßnahmen: Infizierte Wunden oder Fremdkörper wie Tampons oder Menstruationstassen werden entfernt, um die Infektionsquelle zu beseitigen.

Prävention von TSS

  • Tampons richtig verwenden: Wechseln Sie Tampons regelmäßig, also mindestens alle vier bis acht Stunden. Vermeiden Sie Superabsorber-Tampons, wenn diese nicht erforderlich sind. Auch ein Wechsel zwischen Tampons und anderen Menstruationsprodukten wie Binden kann helfen.
  • Wundpflege: Halten Sie Wunden immer sauber und bedeckt, um Infektionen zu vermeiden. Wenn sich eine Wunde entzündet, was sich durch Rötung oder Eiterbildung bemerkbar macht, suchen Sie frühzeitig einen Arzt auf.
  • Bewusstsein für Symptome: Achten Sie auf frühe Anzeichen von TSS und handeln Sie bei Verdacht sofort.

Tipps für die Verwendung von Tampons und Menstruationstassen

  • Tampons: Vor und nach dem Einführen des Tampons sollten Sie sich immer die Hände waschen, um das Eindringen von Bakterien zu vermeiden. Nachts ist es ratsam, Alternativen zu nutzen. Verwenden Sie statt Tampons lieber eine Binde, um das Risiko einer Übersiedlung von Bakterien zu verringern.
  • Menstruationstassen: Sterilisieren Sie die Menstruationstasse unbedingt vor und nach jeder Periode. Zudem sollten Sie die Tasse alle acht bis zwölf Stunden wechseln und zweimal täglich reinigen, auch wenn sie länger getragen werden kann als ein Tampon. Überprüfen Sie die Menstruationstasse regelmäßig auf Risse und Verformungen, da sie sonst schwerer zu reinigen ist und Bakterien beherbergen kann. Nach dem Ende der Menstruation müssen die Menstruationstasse und das Aufbewahrungs-Behältnis ausgekocht werden.

Alternativen zu Tampons

Für Frauen, die Tampons vermeiden möchten, gibt es verschiedene Alternativen:

  • Binden: Binden sind eine traditionelle und einfache Option.
  • Menstruationstassen: Menstruationstassen sind wiederverwendbar und können eine umweltfreundliche Alternative sein.
  • Periodenunterwäsche: Periodenunterwäsche ist saugfähig und bietet einen bequemen Schutz.

Menstruationshygiene und Endometriose

Eine gute Menstruationshygiene ist grundsätzlich wichtig, um Infektionen mit anderen Krankheitskeimen vorzubeugen. Fragen zur Menstruationshygiene können in der frauenärztlichen Sprechstunde gestellt werden.

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Es gibt eine Reihe an Gründen, warum es sinnvoll ist, eine Weile auf Tampons zu verzichten. Zum Beispiel, weil die Inhaltsstoffe von herkömmlichen Tampons im schlimmsten Fall eurer Gesundheit schaden können. Statt auf Tampons zurückzugreifen, könntet ihr die Menstruationstasse ausprobieren - oder eben Binden nutzen.

Viele Frauen leiden während ihrer Menstruation an Bauch- und Unterleibskrämpfen. Zwar hat die Forschung noch keinen direkten Zusammenhang zwischen diesen Beschwerden und Tampons ermittelt, trotzdem ist es möglich, dass die Krämpfe bei einem Tampon-Verzicht nachlassen. "Es ist möglich, dass eine Menstruationstasse den Druck in der Vagina, der zu Schmerzen und Krämpfen führt, verringert, aber es ist keine Garantie", so Ross. Auch ein Wechsel von Tampons soll übrigens Abhilfe schaffen können.

Wer auf Tampon-Alternativen wie die Menstruationstasse zurückgreift, lernt seinen Zyklus besser kennen. Sie gibt beispielsweise Aufschluss über die Menge oder die Textur des Blutes. Wie ist die Farbe, wie ist der Geruch des Blutes? Mit all diesen Fragen setzt ihr euch auseinander, wenn ihr keine Tampons nutzt.

Endometriose und Regelschmerzen

10% aller Frauen leiden sehr stark unter ihren Regelschmerzen. Sie können deshalb in dieser Zeit ihrer Ausbildung oder ihrem Beruf nicht in gewohnter Weise nachgehen.

Etwa jede 5. Frau ist schon mal an bakterieller Vaginose, eine Form von Scheideninfektion, erkrankt. Viele haben Vaginose jedoch nicht wirklich auf dem Radar. Was kannst du bei bakterieller Vaginose tun?

Endometriose bezeichnet eine gutartige chronische Erkrankung. Dabei setzt sich Gewebe, ähnlich der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), außerhalb der Gebärmutter fest - z.B. an anderen Organen. Das Endometrium - die Gebärmutterschleimhaut - wird jedes Monat unter dem Einfluss der Hormone aufgebaut. Die sogenannten Endometrioseherde, die sich außerhalb der Gebärmutter ansiedeln, können sich entzünden. Das kann Irritationen im umliegenden Gewebe verursachen. Während der Menstruation können diese Herde zu bluten beginnen. Das Blut kann jedoch nicht abfließen, sondern gelangt in umliegende Organe, sogar bis zum Darm oder der Blase. Ebenso besteht die Gefahr von Blutzysten in den Eierstöcken. Wenn die Endometrioseherde zu wuchern beginnen, treten Verwachsungen und Narbengewebe an verschiedenen Stellen des Beckens auf.

Laut des ersten zertifizierten Endometriose-Zentrum in Wien „Woman & Health“ stellt Endometriose nach dem Myom die zweithäufigste, gutartige gynäkologische Erkrankung im gebärfähigen Alter dar. Aufgrund der Komplexität der Symptome dauert es durchschnittlich bis zu 10 Jahre, bis eine Endometriose-Erkrankung festgestellt wird.

Ein Grund für die lange Diagnosedauer ist aber nicht nur die Komplexität der Krankheit, sondern auch das gesellschaftliche Tabu rund um Periode und Regelschmerzen.

Die Ursache ist bisher unbekannt, aber neben der genetischen Veranlagung können Faktoren wie schlechte Ernährung, Bewegungsmangel, Stress oder Nikotin das Erkrankungsrisiko erhöhen. Darüber hinaus wurden laut Untersuchungen in Belgien auch eine erhöhte Dioxinbelastung in der Umwelt in Verbindung mit Endometriose gebracht. Für diese Zusammenhänge fehlen aber leider noch weiter gehende Studien. Auch in herkömmlichen Tampons wurden bei einem Test bereits Dioxinrückstände, welche aus dem Bleichprozess mit Chlor stammen, festgestellt.

Laut einer neuen Studie aus Japan könnten Bakterien - konkret Fusobakterien - einen Zusammenhang mit Endometriose haben. Bei Personen, die unter Endometriose leiden konnten diese Bakterien in Vagina und Gebärmutter deutlich häufiger nachgewiesen werden als bei Menstruierenden allgemein. Die Studie deutet darauf hin, dass die Bakterien Endometriose verschlimmern könnten oder bestimmte Therapien dagegen helfen könnten.

Pflanzliche Präparate (wie Teufelskralle) und Akupunktur können die Symptome lindern. Mittels hormoneller Therapie (z.B. durch die Einnahme der Antibabypille oder eines vergleichbaren hormonellen Verhütungsmittels) kann das Wachstum der Endometrioseherde eingedämmt werden. Mittels Operation (Laser, Hitze oder Starkstrom) können offensichtliche Entzündungsherde und Verwachsungen gelöst werden. Ein Kraut, das sich bei Regelkrämpfen einen Namen gemacht hat, ist die Schafgarbe. Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe wirken auf die Muskulatur der Gebärmutter krampflösend, so dass sich diese entspannt und damit verbundene schmerzhafte Krämpfe gelindert werden. Schafgarbe gibt es in Form von Tees und mittlerweile auch in Tablettenform.

Auch mit Ernährung kannst du viel gegen die typischen Beschwerden tun. Da es sich bei Endometriose um Entzündungen im Bauchraum handelt, sind entzündungshemmende Lebensmittel zu empfehlen. Das sind beispielsweise Ingwer, Kurkuma, frisches Gemüse, kalt gepresste Öle und Fisch. Meiden solltest du Alkohol, Koffein, rotes Fleisch (z.B. Schweinefleisch) sowie zuviel Zucker.

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