Unterleibsschmerzen ohne Periode: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Viele Frauen kennen das unangenehme Gefühl von Unterleibsschmerzen während ihrer Menstruation. Doch was, wenn diese Schmerzen unabhängig von der Periode auftreten? Es gibt zahlreiche mögliche Ursachen für Unterleibsschmerzen ohne Blutung, von harmlosen Verspannungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die verschiedenen Ursachen zu verstehen und zu wissen, wann ein Arztbesuch ratsam ist.

Ursachen für Unterleibsschmerzen ohne Periode

Unterleibsschmerzen ohne Periode können vielfältige Ursachen haben, die sowohl genitale als auch nicht-genitale Auslöser haben können. Es ist wichtig, die Symptome genau zu beobachten, um die möglichen Ursachen einzugrenzen.

Gynäkologische Ursachen

  • Schwangerschaft: Ein Ziehen oder Schmerzen im Unterbauch können ein frühes Anzeichen für eine Schwangerschaft sein, da sich die Eizelle in die Gebärmutter einnistet. Sollte Ihre Periode ausbleiben, empfiehlt sich ein Schwangerschaftstest. In seltenen Fällen kann auch eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft die Ursache sein, die jedoch umgehend ärztlich behandelt werden muss.
  • Mittelschmerz: Einige Frauen verspüren um den Zeitpunkt des Eisprungs (etwa 14 Tage vor der nächsten Menstruation) ein Ziehen im Unterleib, den sogenannten Mittelschmerz. Dieser ist in der Regel harmlos und unregelmäßig.
  • Endometriose: Bei dieser Erkrankung wächst Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle, was zu starken Schmerzen, insbesondere vor und während der Menstruation, führen kann. Auch Verstopfung, Durchfall oder Blähungen können auftreten.
  • Entzündungen der Eierstöcke oder Eileiter (Adnexitis): Diese Entzündungen können periodenähnliche Beschwerden auslösen, oft begleitet von Fieber. Eine Adnexitis ist eine ernsthafte Erkrankung, die mit Antibiotika behandelt werden muss.
  • Eierstockzysten: Zysten an den Eierstöcken können die Hormonproduktion beeinflussen und zu Zyklusstörungen sowie Unterleibsschmerzen führen. Große Zysten müssen möglicherweise operativ entfernt werden.
  • Myome: Gutartige Geschwülste in der Gebärmutter (Myome) können Unterleibsschmerzen verursachen, insbesondere wenn sie eine bestimmte Größe erreichen. In ungünstigen Fällen können sie zur Unfruchtbarkeit führen.
  • Gebärmuttersenkung: Besonders nach einer Geburt kann es zu einer Gebärmuttersenkung kommen, die Regelschmerzen ohne Blutung verursachen kann. Gezieltes Beckenbodentraining kann hier helfen.
  • Beckenentzündung: Quälende Unterleibsschmerzen, begleitet von einem schlecht riechenden, gelblich-grünen Ausfluss, können auf eine Beckenentzündung hindeuten.
  • Rupturierte Ovarialzyste: Plötzlich beginnende, starke Schmerzen, die nach einigen Stunden rasch abnehmen, können auf eine geplatzte Zyste in den Eierstöcken hindeuten.
  • Verdrehung eines Eierstocks: Starke Schmerzen, die plötzlich beginnen und auf einer Seite auftreten, können Anzeichen für eine Verdrehung eines der Eierstöcke sein.
  • Krebserkrankung der Eierstöcke: Dumpfe oder stechende, anhaltende Unterleibs- oder Bauchschmerzen, häufig nur auf einer Seite, können auf eine Krebserkrankung der Eierstöcke hindeuten.

Nicht-gynäkologische Ursachen

  • Verdauungsprobleme: Verstopfung, Blähungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten können Unterleibsschmerzen verursachen.
  • Blasenentzündung: Brennen beim Wasserlassen in Kombination mit Unterleibsschmerzen kann auf eine Blasenentzündung hindeuten. Auch Harnsteine können starke Schmerzen auslösen.
  • Blinddarmentzündung: Einseitige Unterleibsschmerzen können auf eine Blinddarmentzündung hindeuten, oft begleitet von Fieber, Übelkeit und Erbrechen.
  • Verspannungen: Verspannungen der Bauchmuskeln oder des unteren Rückens, ausgelöst durch Stress, schlechte Haltung oder falsches Heben, können Unterleibsschmerzen verursachen.
  • Divertikulitis: Erkrankungen des Dickdarms, wie eine Divertikulitis, können Schmerzen oder eine Empfindlichkeit im linken unteren Teil des Bauches und Fieber hervorrufen.
  • Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa: Entzündliche Darmerkrankungen können krampfartige Bauchschmerzen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust verursachen.
  • Nierensteine: Qualvolle Schmerzen, die nachlassen und dann wieder auftreten, sowie Übelkeit, Erbrechen und Blut im Urin können auf Nierensteine hindeuten.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:

  • Die Schmerzen stark, anhaltend oder wiederkehrend sind.
  • Zusätzliche Symptome wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder ungewöhnlicher Ausfluss auftreten.
  • Die Schmerzen plötzlich und heftig einsetzen.
  • Sie unsicher sind, woher die Schmerzen kommen.

Der Arzt wird Fragen zu den Schmerzen stellen, eine körperliche Untersuchung durchführen und möglicherweise weitere Tests anordnen, um die Ursache der Schmerzen zu ermitteln.

Was hilft gegen Unterleibsschmerzen?

Die Behandlung von Unterleibsschmerzen hängt von der Ursache ab. Einige allgemeine Maßnahmen, die helfen können, sind:

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  • Wärme: Wärmflaschen, warme Bäder oder Wärmepflaster können krampflösend wirken und die Schmerzen lindern.
  • Entspannung: Stress kann Verspannungen verstärken. Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können helfen.
  • Schonkost: Bei Verdauungsproblemen kann eine leichte, gut verdauliche Ernährung helfen.
  • Medikamente: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können bei leichten bis mäßigen Schmerzen helfen. Bei stärkeren Schmerzen oder Entzündungen kann der Arzt andere Medikamente verschreiben.
  • Beckenbodentraining: Bei einer Gebärmuttersenkung kann gezieltes Beckenbodentraining helfen, die Muskulatur zu stärken und die Beschwerden zu lindern.
  • Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen wie Blasenentzündung oder Adnexitis sind Antibiotika notwendig.
  • Operation: In einigen Fällen, z.B. bei großen Eierstockzysten oder Myomen, kann eine Operation erforderlich sein.

Vorbeugung von Unterleibsschmerzen

Es gibt keine spezifischen Maßnahmen zur Vorbeugung aller Arten von Unterleibsschmerzen. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und Entspannung kann jedoch dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und das Risiko einiger Ursachen von Unterleibsschmerzen zu verringern.

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