Die Neurologische Abteilung im Krankenhaus Rüsselsheim: Umfassende Versorgung von neurologischen Erkrankungen

Die Neurologische Abteilung im Krankenhaus Rüsselsheim bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Die Abteilung ist bestrebt, eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung von Schlaganfallpatienten zu gewährleisten.

Die II. Medizinische Klinik: Ein Überblick

Die II. Medizinische Klinik unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. med. Oliver Koeth und den Abteilungsleitern für invasive Kardiologie (Rudolf Henrich Theis) und Rhythmologie (Dr. Christoph Jahn) behandelt schwerpunktmäßig Patienten mit Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sowie allgemein internistische Krankheitsbilder. Jährlich werden in der II. Medizinischen Klinik mit 70 Betten rund 5.500 Patienten stationär betreut. Zusätzlich werden ambulante Termine in den Spezialsprechstunden angeboten.

Die II. Medizinische Klinik umfasst folgende Schwerpunkte:

  • Kardiologie (Herzerkrankungen)
  • Angiologie (Gefäßerkrankungen)
  • Nephrologie mit Dialyse (Nierenerkrankungen mit Blutreinigungsverfahren)
  • Internistische Intensivmedizin
  • Stroke Unit (Schlaganfalleinheit)
  • Chest Pain Unit (Brustschmerzeinheit)

Herzkatheterlabor

Unter der Leitung des Leitenden Oberarztes Rudolf-Henrich Theis bildet das Herzkatheterlabor einen zentralen Punkt in der täglichen Arbeit der II. Medizinischen Klinik. Zur genaueren Beurteilung von Einengungen (Stenosen) der Herzkranzgefäße können die intrakoronare Blutflussmessung (FFR) und die optische Kohärenz-Tomographie eingesetzt werden. Das Herzkatheterlabor steht täglich 24 Stunden zur Notfalldiagnostik und Therapie, insbesondere des akuten Herzinfarktes, zur Verfügung. Zum weiteren Leistungsspektrum des Herzkatheterlabors zählen neben den bereits erwähnten Verfahren die Rechtsherz-Katheter-Untersuchung mit Hämodynamikmessung und Shuntdiagnostik, die Myokardbiopsie, der Verschluss des offenen Foramen ovale (PFO-Verschluss) und in Kooperationen auch die Aortenklappen-Implantation (TAVI). Des Weiteren wird der Verschluss des Vorhofohrs zur Schlaganfallprophylaxe (LAA-Occluder) angeboten. Das Herzkatheterlabor ist eine von der Deutschen Kardiologie (DKG) anerkannte Stätte der Zusatzqualifikation interventionelle Kardiologie.

Rhythmologie

Unter der Leitung des Leitenden Oberarztes Dr. Christoph Jahn werden im Rahmen der Behandlung von Herzrhythmusstörungen und zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod Herzschrittmacher und Defibrillatoren (ICD) implantiert. Bei der Behandlung der medikamentös therapierefraktären Herzschwäche spielt die Versorgung mit Resynchronisations-Schrittmachern (CRT) eine zunehmende Rolle, um die Lebensqualität zu verbessern. Geeignete Patienten mit speziellen Krankheitsbildern können für einige Wochen bis Monate mit einer Defibrillatorweste geschützt werden. Auch können sogenannte Loop-Recorder zur Aufzeichnung von EKG-Episoden bei unklaren Bewusstlosigkeiten (Synkopen) implantiert werden. Jedem Patienten kann für seine individuelle Herzrhythmusstörung ein optimales Schrittmachersystem (MRT-kompatibel) bereitgestellt werden. Seit Januar 2020 kann auch der Micra Herzschrittmacher implantiert werden. Hierbei handelt es sich um den weltweit kleinsten Herzschrittmacher, der zudem keinerlei Elektroden benötigt. Patienten mit Vorhofflimmern kann eine Pulmonalvenenisolation (PVI) mittels Kryoballonablation angeboten werden. Die Rhythmologie ist eine von der DGK anerkannte Stätte der Zusatzqualifikation Spezielle Rhythmologie (Teilbereich Aktive Herzrhythmusimplantate).

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Diagnostik und Therapie

Neben EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG und Langzeit-Blutdruckmessung stellt die Echokardiographie - einschließlich Stress-Echo und transösophagealer Echokardiographie - ein weiteres Hauptaufgabenfeld im klinischen Alltag der II. Medizinischen Klinik dar.

In der Chest Pain Unit (Brustschmerzeinheit) werden Patienten mit akutem Brustschmerz schnellstmöglich diagnostisch abgeklärt, um eine rasche - oft lebensrettende - Therapie zu ermöglichen.

Auf der interdisziplinären Intensivstation, einschließlich einer Intermediate Care Unit und Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) werden Patienten mit schwerwiegenden Krankheitsbildern behandelt und überwacht. Für Patienten mit internistischen Erkrankungen obliegt die Leitung Oberärztin Katherina Auerhammer. Die Leitung der Stroke Unit hat Oberarzt Dr. Johannes Richter inne.

Die Stroke Unit: Spezialisierte Schlaganfallversorgung

Die Stroke Unit am GPR Klinikum Rüsselsheim ist eine Spezialeinrichtung für Schlaganfallpatienten, die seit Herbst 2014 durch die Deutsche Schlaganfallgesellschaft zertifiziert ist. Sie wurde im Jahr 2007 etabliert und steht unter der Leitung von drei neurologischen Fachärzten - Dr. Johannes Richter, Dr. Marcel Féchir und Dr. Paul Samp. Neben der Betreuung der Schlaganfallpatienten stellen sie auch die Versorgung von Patienten mit anderen neurologischen Krankheitsbildern sicher. Es besteht eine langjährige enge Kooperation mit dem auf dem Klinikgelände angesiedelten MVZ Standort Neurologie und Psychiatrie und den dort tätigen Ärzten sowie mit der Universitätsklinik Mainz.

Die Stroke Unit bietet:

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  • Optimale Notfallversorgung
  • Lyse-Therapie (frühzeitige Behandlung zur Auflösung von Blutgerinnseln)
  • Schnelle und gezielte Versorgung
  • Umfangreiche Diagnostik
  • Krankengymnastische, ergo- und sprachtherapeutische Behandlung

Die Betten der Stroke Unit sind neben den Räumen der interdisziplinären Intensivstation eingerichtet. Durch die enge räumliche und personelle Verzahnung mit der Intensivstation ist eine optimale Notfallversorgung auch schwerst betroffener Patienten gewährleistet.

Die Lyse-Therapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung, kann aber nur in den ersten Stunden nach einem Schlaganfall erfolgreich sein. Daher ist es dringend geboten, nach dem Auftreten von Schlaganfallsymptomen sofort in die Klinik eingeliefert zu werden.

Nach Abschluss der notfallmäßig durchgeführten Diagnostik und der Einleitung entsprechender Therapiemaßnahmen werden die Patienten so früh wie möglich krankengymnastisch, ergo- und sprachtherapeutisch behandelt. Nach meist nur wenigen Tagen in der Stroke Unit werden die Patienten in eine weiterführende Rehabilitationseinrichtung verlegt.

Ärztliches und pflegerisches Personal

Das Team der Neurologischen Abteilung besteht aus erfahrenen Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, die sich der bestmöglichen Versorgung der Patienten verschrieben haben.

Beispielhaft genannt:

  • Frau Dr. Irene Klyk: Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie mit langjähriger Erfahrung in verschiedenen Kliniken und Praxen. Sie ist zudem neurologische Gutachterin.
  • Susanne Schmidt: Medizinische Fachangestellte mit Weiterbildungen in Elektrophysiologie und Qualitätsmanagement.
  • Sabine Klein: Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit Erfahrung in verschiedenen medizinischen Bereichen.
  • Yvonne Greim: Medizinische Fachassistentin mit Erfahrung in verschiedenen Praxen.

Terminvereinbarung und Überweisung

Für Anmeldungen von Kassenpatienten mit bestimmten Erkrankungen ist ein Überweisungsschein erforderlich. Termine für die Privatsprechstunde können montags bis freitags telefonisch vereinbart werden.

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Sprechstunden:

  • Montag: 13.00 - 15.00 Uhr
  • Mittwoch: 08.00 - 15.00 Uhr

Terminvereinbarungen sind montags bis freitags von 07.00 - 15.00 Uhr unter der Telefonnummer 06142 88-3100 möglich.

Benötigte Dokumente:

  • EKG oder Langzeit-EKG-Befunde, die die Rhythmusstörung dokumentieren
  • Eine Liste mit den aktuellen Medikamenten
  • Arztbriefe aus der Vergangenheit
  • Herzkatheterbefunde
  • Herz-Ultraschall-Befunde

Kritik und Verbesserungspotenzial

Obwohl viele Patienten die Kompetenz und Freundlichkeit des Klinikums loben, gibt es auch kritische Stimmen. Einige Patienten bemängeln lange Wartezeiten, unfreundliches Personal am Empfang oder eine unzureichende Diagnostik in der Notfallambulanz. Es ist wichtig, diese Rückmeldungen ernst zu nehmen und kontinuierlich an der Verbesserung der Patientenversorgung zu arbeiten.

Einige Patienten berichteten von Fällen, in denen ein Schlaganfall nicht rechtzeitig erkannt wurde, was schwerwiegende Folgen haben kann. Dies unterstreicht die Bedeutung einer schnellen und umfassenden Diagnostik bei Verdacht auf einen Schlaganfall.

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