Schlaganfallbehandlung im Asklepios Fachklinikum Teupitz

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der eine sofortige Behandlung in einer spezialisierten Klinik erfordert. Das Asklepios Fachklinikum Teupitz bietet eine umfassende Schlaganfallbehandlung auf seiner zertifizierten Stroke Unit, die seit 1999 besteht.

Akutversorgung in der Stroke Unit

In der Akutphase des Schlaganfalls ist eine intensive medizinische Betreuung entscheidend, um die Beschwerden des Patienten zu verbessern oder eine Verschlimmerung zu verhindern. Das Asklepios Fachklinikum Teupitz verfügt über eine Stroke Unit mit einem spezialisierten Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, die sich intensiv um die Patienten kümmern.

Die Stroke Unit des Asklepios Fachklinikums Teupitz war die erste zertifizierte Stroke Unit im Land Brandenburg und wurde 2005 und 2009 rezertifiziert.

Diagnostik

Zur umfassenden Diagnostik stehen moderne bildgebende Verfahren zur Verfügung, darunter:

  • Kernspintomographie (MRT) mit diffusions- und perfusionsgewichteten Bildern
  • Computertomographie (CT)
  • Angiographie
  • Doppler- und farbkodierte Duplexsonographie

Bei der Aufnahme wird der Patient ausführlich befragt, um die Ursache des Schlaganfalls und bestehende Vorerkrankungen zu ermitteln. Anschließend erfolgt eine gründliche neurologische und internistische Untersuchung. Umgehend wird ein CT oder MRT des Kopfes durchgeführt, um zwischen einem Hirninfarkt und einer Hirnblutung zu unterscheiden, da dies die Grundlage für die weitere Behandlung bildet.

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Therapie bei Hirninfarkt

Handelt es sich um einen Hirninfarkt, wird unverzüglich entschieden, ob eine Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes durch eine Infusion (Thrombolyse) oder einen Katheter durch Neuroradiologen möglich ist.

Bei der Aufnahme auf der Schlaganfallstation wird der Patient an einen Monitor angeschlossen, um Blutdruck, Herzaktion und Sauerstoffgehalt im Blut engmaschig zu überwachen.

Herzdiagnostik

Sobald wie möglich werden Laboruntersuchungen durchgeführt und mit der Diagnostik des Herzens begonnen. Hierfür gibt es zwei Verfahren:

  • Transthorakale Echokardiographie (TTE): Untersuchung des Herzens von außen.
  • Schluck-Echokardiographie (TEE): Untersuchung des Herzens von der Speiseröhre aus, um kleine Blutgerinnsel und Klappenveränderungen zu erkennen. Diese Untersuchung wird von Kardiologen durchgeführt und ähnelt einer Magenspiegelung.

Gegebenenfalls werden weitere kardiologische Untersuchungen wie Langzeit-EKG oder Herzbelastungstests durchgeführt.

Akuttherapie

Zur Akuttherapie gehört die Lysetherapie, bei der ein Medikament verabreicht wird, das durch Blutgerinnsel verursachte Gefäßverschlüsse auflöst. Diese Therapie ist jedoch nur in den ersten Stunden nach Beginn der Symptomatik sinnvoll.

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Bei einem akuten Schlaganfall geht man davon aus, dass sich um das geschädigte Gewebe herum eine Zone mit funktionsgestörtem, aber möglicherweise noch zu rettendem Hirngewebe bildet (sog. Penumbra). Derzeit werden Medikamente erforscht, die dieses Gewebe schützen sollen.

Überwachung und Weiterbehandlung

Üblicherweise wird der Patient 2-5 Tage auf der Schlaganfallstation überwacht. Der weiterbehandelnde Arzt erhält einen ausführlichen Bericht mit Befunden und Empfehlungen für die weitere Behandlung.

Schlaganfallvorbeugung (Sekundärprophylaxe)

Unter der Schlaganfallvorbeugung (Sekundärprophylaxe) versteht man die längerfristige Behandlung, die nach einem Schlaganfall eingeleitet wird und einen weiteren Hirninfarkt verhindern soll. Es gibt Medikamente, die verhindern sollen, dass Blutplättchen verklumpen und zu Gefäßverschlüssen führen. Es kann notwendig werden, eine blutverdünnende Therapie anzuwenden.

Bereits in der Akutphase ist es wichtig, die beeinflussbaren Risikofaktoren gut zu behandeln. Beispielsweise ist eine gute Blutdruckeinstellung, eine Blutzuckereinstellung erforderlich und möglicherweise eine spezielle, fettarme Diät. Zur Behandlung auf der Schlaganfallstation gehört auch eine umfangreiche Aufklärung über den Schlaganfall, die von der Vorsorge bis zur Nachsorge reicht.

Patientenperspektiven und Erfahrungen

Die Erfahrungen von Patienten mit der Schlaganfallbehandlung im Asklepios Fachklinikum Teupitz sind unterschiedlich. Einige Patienten berichten von einer schnellen, kompetenten und fürsorglichen Behandlung durch Ärzte und Pflegepersonal, die zu einer raschen Genesung ohne bleibende Schäden geführt hat. Andere Patienten äußern sich kritisch über die Unfreundlichkeit des Personals, mangelnde Informationen und unzureichende Diagnostik. Einige bemängeln auch die Qualität des Essens.

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Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfahrungen von Patienten subjektiv sind und von individuellen Umständen abhängen können.

Neue Entwicklungen und Expertise

Die Klinik für Neurologie und klinische Neuropsychologie der Asklepios Klinik Teupitz hat einen neuen Chefarzt gefunden. Ab dem 15. Januar löste Dr. Hebun Erdur Prof. Bitsch ab. Erdur, der als Experte für Schlaganfallbehandlung und Multiple Sklerose gilt, war zuletzt als Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Charité tätig.

Das ASKLEPIOS Fachklinikum Teupitz teilte dazu mit: „Wir freuen uns, Herrn Dr. Hebun Erdur als neuen Chefarzt in unserer Klinik begrüßen zu dürfen“, sagt Daniela Wolarz, Geschäftsführerin des Asklepios Fachklinikum Teupitz. „Mit seinen Schwerpunkten in der Schlaganfallbehandlung und in der Therapie der Multiplen Sklerose ist er die perfekte Leitung für unser neurologisches Team, das mit seiner Stroke Unit auf eine mehr als 20 Jahre lange Erfahrung zurückblicken kann“, so Wolarz weiter.

Herr Dr. Hebun Erdur absolvierte seine Facharztausbildung in der Neurologie am Campus Benjamin Franklin der Charité. Dort haben sich während seiner Tätigkeit auf der Stroke Unit, in der Notaufnahme sowie in der neuroimmunologischen Hochschulambulanz seine klinischen Schwerpunkte gebildet. Er koordinierte den Aufbau und die Weiterentwicklung des teleneurologischen Netzwerks „ANNOTeM“ (Akutneurologische Versorgung in Nordost-Deutschland mit telemedizinischer Unterstützung), in dem heute 12 Kliniken in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie Sachsen-Anhalt neurologisch vernetzt sind. Seit 2020 war er als Oberarzt der Klinik für Neurologie der Charité tätig und Beauftragter für Hygiene seit Beginn der Corona-Pandemie. Aktuell schließt er seine Habilitation ab.

Der erst 38-jährige gebürtige Berliner, der in seiner bisher letzten Position leitender Oberarzt der Akut-Neurologie der KMG Kliniken Kyritz und Luckenwalde war, kennt die Klinik in Teupitz bereits durch eine Zusammenarbeit im telemedizinischen Netzwerk ANNOTeM. „Ich habe die Klinik in Teupitz und das Team in der Neurologie als ausgesprochen kompetent, hilfsbereit und freundlich kennengelernt“, so der neue Chefarzt. „Für mich war schon länger klar: Das ist eine tolle Klinik, in der ich gern arbeiten möchte.“

Für Dr. Ganeshan, der bereits als Abiturient von den Neurowissenschaften begeistert war, geht als Mediziner an der Spitze einer neurologischen Klinik ein Traum in Erfüllung: „Für mich ist es faszinierend, wie Patienten nach der richtigen Behandlung einer schweren neurologischen Erkrankung wieder laufen und sprechen können“.

Auch Klinik-Geschäftsführerin Daniela Wolarz freut sich über die Neubesetzung der Chefarztposition: „Dr. Ganeshan wird mit seinem medizinischen Profil und seiner wissenschaftlichen Expertise unser Ärzte-Team hervorragend bereichern. Erklärtes Ziel des neuen Chefarztes ist es, die bisher bereits mit dem erfahrenen Teupitzer Ärzte-, Pflege- und Therapeutenteam qualitativ sehr hochwertige Behandlung von Menschen mit neurologischen Erkrankungen fortzuführen und auszubauen. Einer der Schwerpunkte wird es dabei sein, künftig auch bisher unterrepräsentierten Erkrankungen wie Migräne und Schwindelsyndrome mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und die hohe Zahl Betroffener kompetent zu behandeln.

Mit der umfassenden Behandlung von bisher mehr als 4.000 Patienten mit Multipler Sklerose in den vergangenen 30 Jahren erwarben sich die Teupitzer Neurologen regional und überregional einen fachlich exzellenten Ruf. Dieses Erbe möchte Dr. Ganeshan verantwortungsbewusst fortführen und weiterentwickeln.

Als eine wichtige Aufgabe sieht Dr. Ganeshan darüber hinaus die Aufklärung über neurologische Krankheitsbilder. „Viele Menschen wissen zu wenig über Krankheiten wie Multiple Sklerose, Schlaganfall oder andere neurovaskuläre Erkrankungen. Dabei kann eine rechtzeitige Diagnostik und Therapie ein Fortschreiten der Erkrankung erfolgreich eindämmen, Behinderung verhindern und sogar Leben retten.

Für seine neue Position bringt der Facharzt für Neurologie bereits umfangreiche Erfahrungen und eine große Expertise mit. Nach seinem Abitur in Berlin studierte Dr. Ganeshan an der Charité Universitätsmedizin Berlin, machte dort 2011 seinen Abschluss und erhielt seine Approbation. Seine ersten Berufsjahre verbrachte der junge Arzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Neurologie der Charité und erhielt zudem eine intensive neuroradiologische Weiterbildung. 2018 promoviert er schließlich an der Charité zum Doktor der Medizin und veröffentlichte bis heute zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zur Behandlung neurologischer Erkrankungen. Seine fachärztliche Ausbildung absolvierte Dr. Ganeshan weiterhin in den verschiedenen neurologischen Abteilungen der Charité und erhielt 2021 seine Anerkennung als Facharzt für Neurologie. Als Facharzt war er in erster Linie im telemedizinischen Dienst des ANNOTeM-Netzwerkes der Charité tätig und versorgte im Verbund mit der Universität Greifswald und dem Unfallkrankenhaus Berlin Patient*innen in Rettungsstellen in ganz Nordostdeutschland.

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