Kurkuma, auch bekannt als Curcuma longa oder Gelbwurz, ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse, die in der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda) seit Jahrhunderten für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt wird. Der Hauptwirkstoff Curcumin besitzt entzündungshemmende und antioxidative Effekte, die zur Prävention altersbedingter Erkrankungen beitragen können. Doch wie sieht es speziell mit der Wirkung von Kurkuma bei Epilepsie aus? Dieser Artikel beleuchtet die potenziellen Vorteile und Risiken von Kurkuma im Zusammenhang mit dieser neurologischen Erkrankung.
Was ist Kurkuma und Curcumin?
Kurkuma (Curcuma longa) ist eine gelbe Wurzel, die antioxidativ, entgiftend und entzündungshemmend wirkt. Sie ist insbesondere in der chinesischen Medizin sowie im Ayurveda sehr beliebt, zog aber in den letzten Jahren auch in der westlichen Naturheilkunde große Aufmerksamkeit auf sich. Der charakteristische knollenartige Wurzelstock (Rhizom) der Pflanze ähnelt stark dem des Ingwers, weshalb die Kurkuma-Wurzel auch den Namen gelber Ingwer trägt. Curcumin befindet sich im Rhizom der Pflanze und ist ein sekundärer Pflanzenstoff. Außerdem werden dem gelben Farbstoff zahlreiche heilende Eigenschaften nachgesagt. Zu den weiteren Wirkstoffen der Gelbwurzel, den ätherischen Ölen, gehören die Sesquiterpene (60 %) und Monoterpene (40 %). Unter den Sesquiterpenen machen u. a. die Substanzen Turmeron, ar-Turmeron, Atlanton und Zingiberen einen Teil der positiven Wirkungen der Kurkumapflanze aus.
Kurkuma in der traditionellen Medizin
Die Kurkuma-Pflanze wird seit vielen Jahrhunderten in Indien und den südasiatischen Nachbargebieten erfolgreich als Heilmittel genutzt. In der ayurvedischen Medizin wird der Pflanze eine reinigende und Energie spendende Wirkung zugesprochen. Am bekanntesten jedoch ist sie für ihre verdauungsfördernden Effekte: Die Inhaltsstoffe von Kurkuma regen die Leber zur Ausschüttung von Gallensäuren an, welche das Nahrungsfett binden und dadurch das Fett leichter verdaulich machen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung von Kurkuma
Obwohl Kurkuma in der traditionellen Medizin seit Langem verwendet wird, gibt es bisher keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien, die seine gesundheitliche Wirkung beim Menschen eindeutig belegen. Viele Studien wurden an Tieren oder in Zellkulturen durchgeführt, deren Ergebnisse nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragbar sind.
Trotzdem zeigen internationale Studien zunehmend, dass der Wirkstoff ausgesprochen krebshemmendes Potential hat - teilweise sogar Metastasen reduzieren kann. Vor allem die immunstimulierenden Fähigkeiten des Curcumin scheinen dem Organismus ein schützendes Rüstzeug gegen krebserregende freie Radikale zu geben. In Tierversuchen konnte nachgewiesen werden, dass Curcumin sogar die Ausbreitung von Metastasen, also Tochtergeschwülsten des Ursprungstumors, reduzieren kann. Beobachtet wurde das bei diversen Tumorarten, insbesondere im Bereich Magen, Darm, Leber, Haut und Brust. Auch bei der Behandlung von Prostatakrebs wurde nach regelmäßiger und hochdosierter Kurkuma-Gabe eine deutlich reduzierte Metastasenbildung festgestellt.
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Durch seine starken antioxidativen und antientzündlichen Effekte kann Curcumin vorhandene Schadstellen an den Gefäßen offenbar kitten sowie der Entstehung weiterer gefährlicher Unebenheiten und Verengungen vorbeugen. Zudem macht der Wirkstoff auch das Blut dünnflüssiger, was einer Verklumpung und somit riskanten Folgeerkrankungen entgegenwirkt.
Forscher haben nun entdeckt, dass die regelmäßige Gabe des gelben Pflanzen-Pigments genau diesen Parameter absenkt, was auf einen Rückgang der pathologischen Prozesse an den Arterien schließen lässt. Und auch der Blutdruck, der eine entscheidende Rolle für die Gesundheit von Herz und Gefäßen spielt, konnte günstig beeinflusst werden.
Wissenschaftler haben mittlerweile entschlüsselt, worauf dieser besondere Effekt beruht. Dieser ist sehr komplex und umfasst vielfältige molekularbiologische und biochemische Prozesse innerhalb des Zellstoffwechsels. Der Organismus verfügt über einen ausgeklügelten Regulationsmechanismus, welcher je nach Bedarf Entzündungsprozesse ankurbelt oder aber runterreguliert. Bei der Erregerabwehr und akuten Infekten spielt das entzündungsfördernde System, also NF-κB, eine wichtige Rolle. Interessant ist übrigens, dass Curcumin deutlich mehr entzündungsblockierende Prozesse innerhalb der Zelle anstößt als beispielsweise klassische entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen, Diclofenac & Co (nichtsteroidale Antiphlogistika / Antirheumatika, NSAR).
Kurkuma und Epilepsie: Was sagt die Forschung?
Die Forschung zur Wirkung von Kurkuma bei Epilepsie ist noch begrenzt, aber es gibt einige vielversprechende Hinweise. Einige Studien deuten darauf hin, dass Curcumin, der Hauptwirkstoff in Kurkuma, antikonvulsive Eigenschaften besitzen könnte. Dies bedeutet, dass Curcumin potenziell dazu beitragen könnte, die Häufigkeit und Schwere von epileptischen Anfällen zu reduzieren.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Studien hauptsächlich in vitro (im Reagenzglas) oder an Tiermodellen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse lassen sich daher nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen. Es bedarf weiterer, qualitativ hochwertiger Humanstudien, um die tatsächliche Wirkung von Kurkuma auf Epilepsie beim Menschen zu bestimmen.
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Mögliche Wirkmechanismen von Curcumin bei Epilepsie
Curcumin könnte auf verschiedene Weise bei Epilepsie wirken:
- Entzündungshemmung: Entzündungen im Gehirn können eine Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Epilepsie spielen. Curcumin ist ein starkes entzündungshemmendes Mittel und könnte daher dazu beitragen, die Entzündung im Gehirn zu reduzieren und so die Anfallshäufigkeit zu verringern.
- Antioxidative Wirkung: Oxidativer Stress, der durch freie Radikale verursacht wird, kann ebenfalls zu neuronalen Schäden und epileptischen Anfällen beitragen. Curcumin ist ein Antioxidans und kann dazu beitragen, die Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen.
- Neuroprotektive Wirkung: Curcumin hat in einigen Studien neuroprotektive Eigenschaften gezeigt, was bedeutet, dass es die Nervenzellen vor Schäden schützen kann. Dies könnte dazu beitragen, die Auswirkungen von epileptischen Anfällen auf das Gehirn zu reduzieren.
- Beeinflussung von Neurotransmittern: Curcumin könnte die Spiegel bestimmter Neurotransmitter im Gehirn beeinflussen, wie z. B. GABA (Gamma-Aminobuttersäure), einem inhibitorischen Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle bei der Anfallskontrolle spielt.
Kardamom Wirkung gegen Epilepsie
Kardamom regt durch seine ätherischen Öle die Verdauung an und wirkt Blähungen entgegen. Zudem hat er eine entkrampfende Wirkung auf das Nervensystem, wirkt also beruhigend und kann auch die klassischen Frauenbeschwerden wie Menstruationsschmerzen und Wechseljahreprobleme lindern. Des Weiteren wirkt Kardamom- anregend- krampflösend- gegen Husten, Asthma, Mundgeruch, Epilepsie.
Dosierung und Anwendung von Kurkuma
Die empfohlene Tagesdosis von Kurkuma-Pulver liegt laut WHO bei bis zu 3 Gramm. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Bioverfügbarkeit von Curcumin, dem Hauptwirkstoff in Kurkuma, gering ist. Das heißt, es kann nur schlecht vom Körper aufgenommen und verwertet werden.Die schlechte Bioverfügbarkeit hängt damit zusammen, dass die Löslichkeit von fetthaltigem Curcumin in Wasser sehr gering ist und vom Darm nur schlecht resorbiert werden kann. Etwa 90% davon werden wieder ausgeschieden. Wer herkömmliches Kurkuma-Extrakt aus therapeutischen Gründen zu sich nehmen möchte, müsste daher schon sehr große Mengen (von mehreren Gramm) einnehmen, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen.
Um die Bioverfügbarkeit zu verbessern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Kombination mit schwarzem Pfeffer: Piperin, ein Inhaltsstoff von schwarzem Pfeffer, kann die Aufnahme von Curcumin im Körper erhöhen.
- Verwendung von Kurkuma-Extrakten mit erhöhter Bioverfügbarkeit: Es gibt spezielle Kurkuma-Extrakte, bei denen das Curcumin in Mizellen verpackt oder mit anderen Stoffen kombiniert wurde, um die Aufnahme zu verbessern.
- Einnahme mit Fett: Da Curcumin fettlöslich ist, kann die Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit, die Fett enthält, die Aufnahme verbessern.
Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt allerdings, täglich maximal 3 mg Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht einzunehmen, da es bei sehr großen Dosen zu Nebenwirkungen wie beispielsweise Durchfall oder Übelkeit kommen kann. Dies entspricht bei einem Körpergewicht von 70 kg ca. 210 mg Curcumin pro Tag. Die Behörden empfehlen jedoch oftmals deutlich niedrigere Dosen als diejenigen, die sich in Studien als tatsächlich wirksam gezeigt haben.
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Am besten starten Sie mit einer kleinen Dosis, z. B. nur der Hälfte oder sogar einem Viertel der empfohlenen Tagesdosis und steigern diese abhängig vom persönlichen Wohlbefinden, bis Sie die vom Arzt oder Heilpraktiker empfohlene Menge erreichen. Hiermit können Überreaktionen weitestgehend vermieden werden. Auch merken Sie evtl.
Sie können auch in Ihrer Ernährung mehr Kurkuma verwenden, obwohl Sie damit natürlich nie derart hohe Dosierungen erreichen können wie mit der Einnahme von konzentrierten Curcumin-Präparaten. Dennoch zeigen auch Kurkuma-Dosierungen von 5 bis 8 Gramm eine gewisse Heilwirkung.
Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
In höherer Dosis vertragen Menschen Kurkuma nicht gut und können Magenschmerzen bekommen.
Weitere berichtete Nebenwirkungen:
- Trockener Mund
- Blähungen
- Allergische Hautreaktionen
Möglicherweise kann Kurkuma in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, beispielsweise Krebsmitteln, treten.
Da Kurkuma die Insulinausschüttung erhöhen und auch auf andere Arten den Blutzuckerspiegel senken kann, ist es zwar für die Diabetestherapie interessant, sollte aber keinesfalls ohne ärztlichen Rat an Diabetiker verfüttert werden.
Wichtiger Hinweis
Es ist wichtig zu beachten, dass Kurkuma kein Arzneimittel ist und Sie daher Ihre Medikamente unter keinen Umständen einfach hierdurch ersetzen sollten. Solltest du dich für Kurkumin zur Behandlung von Erkrankungen entscheiden, sprich unbedingt vorher mit deinem Arzt über die Kurkuma-Dosierung und weiteres. Die Bundeszentrale der Verbraucherzentrale rät dazu, vor einer Behandlung mit Curcumin das Produkt, die möglichen Nebenwirkungen und die Dosierung mit einem Arzt zu besprechen.