Lahmacun Rezept: Türkische Pizza einfach selbst gemacht

Lahmacun, auch bekannt als türkische Pizza, ist ein beliebtes Gericht, das aus einem dünnen Fladenbrot mit einer würzigen Mischung aus Hackfleisch, Zwiebeln, Tomaten und Olivenöl besteht. Es eignet sich hervorragend als Hauptspeise mit Salat oder als Snack und bringt Urlaubsfeeling in die Küche.

Ursprung und Geschichte

Wahrscheinlich wurde Lahmacun von den Assyrern (im heutigen Irak) erfunden und von griechischen Kaufleuten zuerst nach Griechenland gebracht, bevor es von vielen Kulturen im Nahen Osten übernommen wurde. Auch wenn Lahmacun oft mit der türkischen Küche assoziiert wird, ist es doch in vielen Küchen des Nahen Ostens vertreten. Der genaue Ursprung ist leider nicht ganz geklärt bzw. belegt, da viele Nationen und Völker das Gericht für sich beanspruchen.

Was ist Lahmacun?

Lahmacun ist ein sehr dünnes Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen dünn mit einer würzigen Mischung aus Hackfleisch und Zwiebeln bestrichen wird. Im Vergleich zur italienischen Pizza wird im Original-Lahmacun-Rezept kein Käse verwendet und der Teig ist viel dünner. In Deutschland wird auch häufig das Dürüm als türkische Pizza bezeichnet. Beim Dürüm handelt es sich jedoch um ein aufgerolltes Fladenbrot, das auf unterschiedliche Arten gefüllt werden kann.

Die Zutaten für den perfekten Lahmacun

Das Rezept für Lahmacun besteht traditionell aus einem Teigfladen aus Hefeteig, der mit einem herzhaft-würzigen Belag aus gemischtem Rinder- und Lamm-Hackfleisch sowie Tomaten, Zwiebeln, Paprikaflocken und Gewürzen und Kräutern belegt wird. Zu guter Letzt wird der herzhaft-würzige Teigfladen mit Fleisch, Gemüse, Salat, Tzatziki und leckeren Saucen belegt und schließlich eingerollt.

Der Teig

Traditionell wird der Lahmacun Teig nur mit Wasser, Mehl, Hefe, Öl und einer Prise Salz zubereitet. Für den Teig wird Trockenhefe benutzt, was natürlich praktisch ist, weil man Trockenhefe immer im Haus hat. Neben der Trockenhefe kommen Wasser, Öl, Mehl und Salz in den Lahmacun Teig und als besondere Zutat wird noch etwas Joghurt zugefügt.

Lesen Sie auch: Umfassende Behandlung bei Schlaganfall-Lähmung

Zutaten für den Teig:

  • 300 g Weizenmehl
  • 1,5 TL Trockenhefe
  • ½ TL Zucker
  • 180 ml Wasser
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Olivenöl

Zubereitung des Teigs:

  1. Die Trockenhefe in warmem Wasser auflösen. Dieses sollte nicht mehr als 40 Grad haben, da sonst die Hefe nicht arbeiten kann und der Teig nicht aufgeht. Das Hefewasser ca. 5 Minuten stehen lassen.
  2. In der Rührschüssel der Küchenmaschine das Mehl abwiegen, Joghurt, Olivenöl und Salz dazu geben. Das Hefewasser dazuschütten und mit dem Knethaken zu einer Teigkugel kneten lassen. Diese 8 Minuten auf Stufe 3 durchkneten lassen.
  3. Anschließend die Teigkugel aus der Schüssel heben und ein wenig Olivenöl auf dem Schüsselboden verteilen. Die Teigkugel wieder in dei Schüssel setzen und mit etwas Olivenöl einreiben. Mit einem feuchten Tuch abdecken und 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Bei Zimmertemperatur dauert es etwas länger, bis der Teig sich mehr als verdoppelt hat.
  4. Den Teig in 4 (oder 8) gleich große Bälle teilen. Die Arbeitsfläche und das Nudelholz mit Mehl bestäuben und die Bälle etwa 30 cm (12 Zoll) ausrollen.

Der Belag

Neben dem Lahmacun-Teig ist insbesondere der Lahmacun-Belag für den Geschmack der türkischen Köstlichkeit verantwortlich. Weil Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, gibt es auch für den Lahmacun-Belag eine beinahe unendlich lange Liste mit Lahmacun-Zutaten, mit denen der Belag abwechslungsreich und lecker wird. So gibt es Varianten des Lahmacun mit frischem Knoblauch als Zutat für den Belag oder mit einer klein geschnittenen Möhre. Auch beliebt: Frische Spitzpaprika, die dem Lahmacun Belag einen leicht süßlich-pikantes Aroma verleihen. Und auch die Liste für Gewürze variiert je nach Geschmack und Vorliebe. Kreuzkümmel beispielsweise oder auch gemahlene Paprika edelsüß oder für zusätzlich fruchtige Schärfe Paprikapulver rosenscharf werden gern zum Verfeinern des Lahmacun-Belags verwendet. Nicht selten wird dem Belag auch etwas Kümmel hinzugefügt. Und auch eine Prise Zucker harmoniert gut mit den übrigen Zutaten.

Zutaten für die Fleisch-Mischung:

  • 200 g Hackfleisch (halb Rind, halb Lamm wäre ideal)
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 EL scharfe Paprikapaste (türkisches Produkt: Aci Biber Salcasi)
  • 1 mittelgroße Tomate
  • 2 rote Spitzpaprika (alternativ normale rote Paprika)
  • 2 grüne Peperoni (optional)
  • Ca. 1/2 Bund Petersilie
  • Gewürze nach Geschmack (z.B. Kreuzkümmel, Paprikapulver, Salz, Pfeffer)

Zubereitung des Belags:

  1. Zwiebel, Petersilie, Paprika und Knoblauch im Mixaufsatz der Küchenmaschine sehr fein mixen.
  2. Die Masse zum Hackfleisch geben, die restlichen Zutaten inklusive der Gewürze dazu geben und alles gut miteinander vermengen.
  3. Mit Frischhaltefolie abdecken und im Kühlschrank für ca. 15 Minuten kühl stellen.

Zubereitung des Lahmacun

  1. Den Backofen auf Ober- und Unterhitze ohne Ventilator auf höchste Hitze vorheizen, etwa 280°C. Ein leeres Backblech auf die unterste Stufe legen, um es vorzuheizen. Am besten gelingt Lahmacun im gut vorgeheizten Backofen (250 °C, Blech mit vorheizen!). Noch besser ist ein Ofenstein, eine 2-3 cm Ton- oder Granitplatte.
  2. Den Teig auf ein Backpapier legen und das überschüssige Mehl entfernen. Einen gehäuften Esslöffel der Mischung auf den Teig geben und das Backpapier mit dem Lahmacun auf das heiße Backblech vorsichtig darauf legen. Auf der untersten Ebene im Ofen schieben. Etwa 2-3 Minuten backen und mit dem Rest wiederholen.
  3. Alternativ kann Lahmacun auch in der Pfanne zubereitet werden: Eine Pfanne mit Deckel erhitzen. Den vorbereiteten Lahmacun vorsichtig hineinlegen und auf mittlerer Hitze anbraten, bis der Teig unten eine leichte braune Farbe bekommt. Zum Schluss den Deckel aufsetzen und ca. 1 Minute stehen lassen, bis die Fleischmischung oben ebenfalls gut erhitzt ist.
  4. Die fertigen Lahmacun mit dem Holzschuber wieder aus dem Ofen nehmen, locker übereinander stapeln und mit einem Deckel leicht geöffnet abdecken (nicht komplett schließen, damit sie nicht schwitzen). So bleiben sie warm und schön knusprig.
  5. Möglichst warm servieren. Auf dem Teller mit etwas Zitronensaft beträufeln, nach Geschmack mit Zwiebelsalat, gerösteten Spitzpaprika oder Tomaten belegen und mit Chiliflocken scharf würzen. Aufrollen und sofort essen.

Tipps und Tricks für den perfekten Lahmacun

  • Feinheit der Zutaten: Alle Zutaten für den Belag also Zwiebeln, Tomaten und Kräuter, sollten fein gehackt oder püriert werden. Dies ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung auf dem Teig und sorgt dafür, dass jede Bissstelle den vollen Geschmack erhält.
  • Feuchtigkeit: Der Belag sollte nicht zu feucht sein, da dies dazu führen kann, dass der Teig beim Backen durchweicht.
  • Gleichmäßige Würzung: Die Gewürze und Kräuter im Belag sollten gleichmäßig verteilt sein, um eine ausgewogene Geschmacksentfaltung zu gewährleisten. Achte darauf, den Belag gründlich zu mischen, damit sich die Aromen gut vermischen können.
  • Haftung: Der Belag sollte gut auf dem Teig haften, damit er nicht beim Backen verrutscht oder abfällt.
  • Teig Konsistenz: Wenn du dein Lahmacun einrollen möchtest, dann musst du den Teig kürzer backen, damit er „elastisch“ bleibt. Mir persönlich schmeckt es aber viel besser, wenn der Teig knusprig ist. Ich lasse die türkische Pizza daher ein wenig länger backen (so zwischen 6 und 8 Minuten) und esse mein Lahmacun dann eher wie einen Flammkuchen.

Variationen und Beilagen

  • Vegetarische Variante: Alternativ kann Lahmacun natürlich auch mit vegetarischem Belag zubereitet werden, z.B.: mit feuchtem Sojahackfleisch. Aber jede andere fertige vegane Hackfleisch-Alternative wie Tofu oder Sonnenblumenhack kann auch verwendet werden. Auch gekochte, grob gestampfte Kichererbsen, Bohnen oder Linsen sind eine tolle proteinreiche Alternative für den traditionellen Hackfleisch-Belag.
  • Belag: Auf das hausgemachtes Lahmacun gehört der Belag, den man am liebsten mag. Für viele gehören frische Tomaten, knackiger Blattsalat, rohe rote Zwiebeln, reichlich Petersilie, Zitronensaft, eingelegte Peperoni und türkischer Käse dazu.
  • Saucen: Wenn man sich eine leckere türkische Pizza beim türkischen Imbiss kauft, wird sie auch immer mit einer Knoblauchsauce serviert.
  • Beilagen: Dazu passt ein authentischer Zwiebel-Petersilien-Salat, beziehungsweise Tomaten, gegrillte milde, hellgrüne Spitzpaprika und scharfe Chilis. Auch ein Hirtensalat oder Soğan piyazı (Zwiebelsalat) passen gut dazu. Als Getränk empfiehlt sich Ayran.

Fast-Macun: Die schnelle Variante

Besonders clevere Füchse können es sich leisten auch mal faul zu sein. Es gibt ein Rezept für extrem praktische und schnelle Lahmacun: Fast-Macun. Sie schmecken genauso gut wie das Original, brauchen aber nur halb so viel Mühe und Zeit.

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten für die Füllung zerkleinern und gründlich vermengen.
  2. Den Ofen auf 250°C (Ober-, Unterhitze) min. 10 Minuten aufheizen. Falls kein Pizzastein vorhanden ist, kann man das Ofenblech auf der obersten Stufe (direkt unter dem Grill) mit aufheizen.
  3. Fladen auf den Holzschuber (oder Backpapier) legen, eine gute Portion (etwa 3 EL) der rohen Hackfleisch-Füllung mittig darauf platzieren und dünn bis zum Rand verteilen.
  4. Je 1-2 Lahmacun-Fladen vorsichtig auf den heißen Pizzastein oder das heiße Backblech gleiten lassen.
  5. Ofen sofort schließen, bei 250 °C Ober-, Unterhitze etwa 3-5 Minuten backen, bis der Boden ganz leicht Farbe bekommt.
  6. Die fertigen Lahmacun mit dem Holzschuber wieder aus dem Ofen nehmen, locker übereinander stapeln und mit einem Deckel leicht geöffnet abdecken (nicht komplett schließen, damit sie nicht schwitzen). So bleiben sie warm und schön knusprig.
  7. Möglichst warm servieren. Auf dem Teller mit etwas Zitronensaft beträufeln, nach Geschmack mit Zwiebelsalat, gerösteten Spitzpaprika oder Tomaten belegen und mit Chiliflocken scharf würzen. Aufrollen und sofort essen.

Lesen Sie auch: Alles über Genickbruch, Lähmungen und Therapie

Lesen Sie auch: Lähmung bei Alexander von der Thannen – Was steckt dahinter?

tags: #Lahmacun #Rezept