Leitfaden Physiotherapie Neurologie: Grundlagen für die Therapie neurologischer Patienten

Der "Leitfaden Physiotherapie in der Neurologie", erschienen bei Urban & Fischer, ist ein umfassendes Werk, das Physiotherapeuten in der täglichen Praxis mit neurologischen Patienten unterstützt. Mit 576 Seiten und 147 farbigen Abbildungen bietet es eine fundierte Grundlage für die individuelle Therapiegestaltung und gibt Orientierung im komplexen Feld der neurologischen Rehabilitation. Das Buch von Anke Hengelmolen-Greb und Michael Jöbges unterstützt Sie bei der individuellen Therapiegestaltung und gibt Ihnen Orientierung in der täglichen Praxis mit neurologischen Patienten.

Clinical Reasoning als Basis der Therapie

Ausgehend vom Clinical-Reasoning (CR)-Prozess als Grundlage jeder Therapieplanung und -durchführung werden im "Leitfaden Physiotherapie in der Neurologie" häufige neurologische Syndrome, die neurofunktionellen Systeme sowie Diagnosen und Krankheitsbilder beschrieben. Für die Therapie werden, ganz im Sinne des CR, immer auch die zugrundeliegenden Störungen bzw. betroffenen Systeme einbezogen und berücksichtigt.

Inhalte und Struktur des Buches

Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die jeweils spezifische Aspekte der neurologischen Physiotherapie beleuchten.

• Kapitel 1: Mithilfe der ICF wird ein Patientenbeispiel vorgestellt, an dem die ICF-Sprache erklärt wird. Es bildet den Start.
• Kapitel 2: Häufige Neurologische Syndrome: Dieses "Schlagwort-Kapitel" dient als erster Anlaufpunkt für Therapeuten, die nach gängigen Begrifflichkeiten suchen. Es beinhaltet häufige neurologische Syndrome, z.B.
• Kapitel 3: Neurofunktionelle Systeme: Hier werden die neurofunktionellen Systeme in Form einer Checkliste dargestellt. Der therapeutische Grundgedanke ist: "Wo liegt und was ist das Hauptproblem meines Patienten?". Wenn das Hauptproblem definiert wurde, soll dies zu weiteren Systemen lenken, die mit dem hauptsächlich betroffenen System in Verbindung stehen. Dieses System-Kapitel begleitet und lenkt den Clinical-Reasoning-Prozess des Therapeuten und ist somit das grundlegende Kapitel des Buches. Es entspricht einer Checkliste der neurofunktionellen Systeme (z.B. motorisches System, kognitives System) mit dem therapeutischen Grundgedanke „Wo liegt und was ist das Hauptproblem meines Patienten?".
• Kapitel 4: Diagnosen und Krankheitsbilder: Dieses Kapitel beschreibt Krankheitsbilder wie intrazerebrale Blutungen, Parkinson, Neuralgien etc., deren Symptome sich häufig im Kap. 3 wiederfinden. Es wird darauf eingegangen, was bei diesem Krankheitsbild spezifisch zu beachten ist, insbesondere auch Risikofaktoren oder klare Vorgaben, was man auf keinen Fall tun sollte. Was ist bei diesem Krankheitsbild spezifisch zu beachten, inkl.
• Kapitel 5: Therapeutische Verfahren: Ein separates Kapitel stellt die physiotherapeutischen Behandlungsverfahren mit ihren spezifischen Herangehensweisen vor. Hier sollen die einzelnen therapeutischen Schulen zu Wort kommen. Wie gehen die einzelnen Verfahren mit den Störungen der neurofunktionellen Systeme um, was ist für die jeweilige Herangehensweise spezifisch?
• Kapitel 6: Neuronale Plastizität und Lernprozesse: Dieses Kapitel erklärt und beleuchtet menschliche Lernprozesse: Zum einen den eines gesunden Menschen, zum anderen werden die Unterschiede herausgearbeitet, wie sich der Lernprozess eines neurologisch geschädigten Menschen verändern kann und ob und wie diese Lernprozesse ggf. trotzdem vergleichbar sind. Kapitel 6 beleuchtet menschliche Lernprozesse inkl. neuroanatomischer Grundlagen.
• Kapitel 7 & 8: Diagnostische Verfahren und Medikamentöse Therapie: Diese Kapitel beleuchten diagnostische Verfahren (Sonografie, Ultraschall etc.) und die medikamentöse Therapie, bei der es Ziel sein soll, Medikamente zu nennen und zu erklären, die den Lernprozess des Patienten deutlich beeinflussen können und somit hohe therapeutische Relevanz haben. Kapitel 8 Medikamente vorgestellt inkl.
• Kapitel 9: Wissenschaftliches Arbeiten: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem wissenschaftlichen Arbeiten und zielt darauf ab, dass Therapeuten in der Lage sein sollten, Studien zu finden, diese zu lesen und zu werten. Aber auch die Suche nach Literatur sollte vom Clinical-Reasoning-Prozess des Buches geprägt sein - welche Frage habe ich eigentlich und wie suche ich in der Literatur nach Antworten?
• Kapitel 10: Bietet wichtige Adressen von Selbsthilfegruppen, Gesellschaften, Vereinen und Institutionen, an die sich Therapeuten wie auch Patienten, Angehörige etc. wenden können.

Die Autoren

Der "Leitfaden Physiotherapie in der Neurologie" wurde von zwei renommierten Experten auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation herausgegeben:

• Anke Hengelmolen-Greb M.Sc.: Sie ist seit 1992 als Physiotherapeutin in der Neurologischen Rehabilitationsklinik Bad Camberg tätig, wo sie v.a. Patienten der Phasen B, C, D sowie ambulant behandelt. Außerdem ist sie Supervisorin für Therapie und Pflege und berät die Klinik in konzeptionellen Fragen. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Bobath-Instruktorin, IBITA-anerkannt und Studiengänge zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science Neurorehabilitation & Neurorehabilitations-Forschung. Anke Hengelmolen-Greb ist Referentin für Bobath-Kurse deutschlandweit und zuständig für Qualitätssicherung von Bobath-Kursen in Deutschland. Sie ist Chairperson des Research-Committees der IBITA, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Bobath-Therapeuten Deutschlands und hat in Fachzeitschriften und Büchern insbesondere zu den Themen Bobath und Neurorehabilitation publiziert. Aktuell plant sie ein ambulantes Therapiezentrum in ihrem Heimatort Grünebach im nördlichen Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2015 erschien ihr erstes Buch „EvidenceBasedPractice in der neurologischen Rehabilitation“, ebenfalls im Elsevier-Verlag.
• Prof. Dr. med. Michael Jöbges: Nach seinem Medizinstudium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und am Inselspital Bern, absolvierte Prof. Jöbges eine Facharztausbildung Neurologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Bis 2006 war er als Oberarzt am Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig mit Erwerb der Zusatzbezeichnungen Klinische Geriatrie, Sozialmedizin und Rehabilitationswesen tätig. Seit 2006 ist er Chefarzt der Neurologie der Brandenburgklinik Bernau bei Berlin und seit 2008 Ärztlicher Direktor der Brandenburgklinik. Zusätzlich hat er seit 2007 eine Professur für Neurowissenschaften an der Hochschule für Gesundheit in Gera in den Studiengängen Physiotherapie und Ergotherapie sowie im Masterstudiengang Neurorehabilitation inne. Prof. Jöbges ist derzeit 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und Klinische Neurorehabilitation sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Bobath-Therapeuten Deutschlands.

Zusätzliche Ressourcen und Online-Zugang

Mit dem Kauf des Buches haben Leser zeitlich begrenzten kostenfreien Zugang zur Online-Version des Titels auf „Elsevier-Medizinwelten".

Lesen Sie auch: Umfassende Anleitung zur Demenzbetreuung

Zielgruppe

Der "Leitfaden Physiotherapie in der Neurologie" richtet sich an:

• Physiotherapeuten in Ausbildung
• Erfahrene Physiotherapeuten, die ihr Wissen im Bereich der neurologischen Rehabilitation vertiefen möchten
• Dozenten und Wissenschaftler im Bereich der Physiotherapie

Lesen Sie auch: Alles über Myasthenia Gravis

Lesen Sie auch: Demenzbetreuung: Ideen für eine sinnvolle Aktivierung

tags: #Leitfaden #Physiotherapie #Neurologie #Grundlagen