Lewy-Körper-Demenz und MRT-Bilder: Ein umfassender Überblick

Die Lewy-Körper-Demenz (LBD), auch bekannt als Lewy-Körperchen-Demenz oder Lewy-Körper-Demenz, ist eine Form der neurodegenerativen Demenz, bei der bestimmte Bereiche des Gehirns nach und nach geschädigt werden. Diese Erkrankung, die ähnliche Symptome wie Alzheimer und Parkinson aufweist, wird durch Eiweißablagerungen (Lewy-Körperchen) in den Nervenzellen der Großhirnrinde verursacht. Schätzungsweise leiden in Deutschland zwischen 90.000 und 180.000 Menschen an LBD, was etwa 5 bis 10 Prozent aller Demenzerkrankungen entspricht.

Was ist Lewy-Körper-Demenz?

Die Lewy-Körper-Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung, die durch Eiweißablagerungen, sogenannte Lewy-Körperchen, in den Nervenzellen des Gehirns gekennzeichnet ist. Diese Ablagerungen stören die normale Funktion der Nervenzellen und führen zu einer Vielzahl von Symptomen, die sowohl kognitive als auch motorische Fähigkeiten beeinträchtigen können. Die Lewy-Körperchen bestehen hauptsächlich aus Alpha-Synuclein, einem Protein, das sich verklumpt und die Nervenzellen schädigt.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen für die Entstehung der Lewy-Körper-Demenz sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass genetische Veränderungen eine Rolle spielen können. In einigen Familien wurde die Erkrankung auf Mutationen im Erbgut zurückgeführt, wobei die gleichen Gene wie bei der klassischen Parkinson-Krankheit betroffen sein können.

Ein weiterer Risikofaktor ist das Vorhandensein des Gens für eine bestimmte Protein-Variante, Apolipoprotein E4 (ApoE4). Studien haben gezeigt, dass ApoE4 die Konzentration des Eiweißes Alpha-Synuclein reguliert, das sich zu den nervenschädigenden Lewy-Körperchen verklumpt.

Symptome der Lewy-Körper-Demenz

Die Symptome der Lewy-Körper-Demenz sind vielfältig und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

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  • Kognitive Schwankungen: Starke Schwankungen der geistigen Fähigkeiten, der Aufmerksamkeit und der Wachheit im Tagesverlauf sind typisch. Betroffene können периоды völlig munter und rege sein, gefolgt von plötzlichen Episoden der Verwirrung und Orientierungslosigkeit.

  • Visuelle Halluzinationen: Anhaltende optische Sinnestäuschungen, bei denen die Betroffenen Dinge sehen, die nicht real sind, wie Menschen oder Tiere.

  • Parkinson-Symptome: Viele Patienten zeigen Symptome, die denen der Parkinson-Krankheit ähneln, wie Muskelsteifigkeit (Rigor), Zittern in Ruhe (Tremor), Verlangsamung der Bewegungen (Akinese) und ein vornübergebeugtes Gangbild.

  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung: Ausleben von Träumen im Schlaf, oft begleitet von Schreien, Sprechen oder heftigen Bewegungen.

  • Weitere Symptome: Niedriger Blutdruck beim Aufstehen, Harninkontinenz, Depressionen, Angstzustände und im späteren Verlauf Sprachstörungen und Schluckstörungen.

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Diagnose der Lewy-Körper-Demenz

Die Diagnose der Lewy-Körper-Demenz kann schwierig sein, da viele Symptome denen von Alzheimer oder Parkinson ähneln. Die Diagnose stützt sich auf die Beobachtung der typischen klinischen Symptome und den Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Wie generell bei Demenzverdacht werden die Krankengeschichte erhoben (Anamnese), eine körperliche Untersuchung sowie Demenztests durchgeführt. Angehörige können hierbei unterstützen, indem sie Auffälligkeiten möglichst schriftlich festhalten, zum Beispiel in einem Pflegetagebuch.

Neuropsychologische Tests

Einige neuropsychologische Tests können Hinweise auf eine Lewy-Körper-Demenz geben. Besonders aufschlussreich sind Verfahren, die sogenannte visuell-konstruktive Fähigkeiten prüfen - also das Zusammenspiel von Sehen, Denken und Motorik. Dabei soll der Patient eine herkömmliche Uhr zeichnen - mit Ziffernblatt und Zeigern. Der Uhrentest kann helfen, frühzeitig Auffälligkeiten zu erkennen - gerade, wenn klassische Demenztests wie der Mini-Mental-Status-Test noch unauffällig bleiben.

Bildgebende Verfahren

Apparative Untersuchungen wie MRT und CT schließen andere Erkrankungen aus, weisen aber nicht direkt auf Lewy-Körperchen hin. Trotzdem werden sie im Rahmen der Diagnostik durchgeführt, um andere Erkrankungen, wie etwa einen Hirntumor, auszuschließen.

Spezielle Formen der Computertomografie (PET, SPECT) können helfen, die Lewy-Body-Demenz von anderen Demenzformen zu unterscheiden. FDG-PET und DaT-SPECT sind spezielle bildgebende Verfahren, die dabei helfen, eine Lewy-Body-Demenz von anderen Demenzformen zu unterscheiden. Die FDG-PET zeigt LBD-typische Veränderungen im Hinterkopfbereich. Mit dem DaT-SPECT lassen sich LBD-typische Nervenschädigungen gut erkennen.

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MRT-Bilder bei Lewy-Körper-Demenz

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein Standardverfahren der Bildgebung bei Demenz. Sie liefert äußerst genaue Schnittbilder des Gehirns, und das ganz ohne Strahlenbelastung. Für die Untersuchung liegt man auf dem Rücken in einer Röhre, während das Gerät laute Klopfgeräusche erzeugt. Eine MRT-Untersuchung dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten. In dieser Zeit ist es wichtig, möglichst still zu liegen, damit die Bilder nicht verwackeln. Über eine Gegensprechanlage ist man die ganze Zeit mit dem Fachpersonal verbunden.

Bedeutung von MRT-Bildern

Obwohl MRT-Bilder bei der Lewy-Körper-Demenz keine direkten Hinweise auf Lewy-Körperchen liefern, sind sie dennoch wichtig, um andere Erkrankungen auszuschließen und bestimmte Veränderungen im Gehirn zu erkennen. Besonders aufschlussreich sind MRT-Bilder beim Blick auf den Hippocampus, eine Hirnregion, die bei Menschen mit Alzheimer schon in einem frühen Stadium schrumpft.

Befunde im MRT

Bei der Lewy-Körper-Demenz können MRT-Bilder folgende Befunde zeigen:

  • Hirnatrophie: Eine allgemeine Verkleinerung des Gehirns, insbesondere in bestimmten Regionen wie dem Hippocampus oder der Großhirnrinde.
  • Erweiterung der Ventrikel: Die Hohlräume im Gehirn, die mit Nervenwasser gefüllt sind (Ventrikel), können vergrößert sein.
  • Ausschluss anderer Erkrankungen: MRT-Bilder helfen, andere Ursachen für die Symptome auszuschließen, wie Hirntumore, Schlaganfälle oder Entzündungen.

PET und SPECT als ergänzende bildgebende Verfahren

Neben der MRT können auch andere bildgebende Verfahren wie die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT) eingesetzt werden, um die Diagnose der Lewy-Körper-Demenz zu unterstützen.

  • PET: Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist mehr als ein Blick ins Gehirn: Sie zeigt, wie aktiv Nervenzellen arbeiten und ob sich krankhafte Proteine ablagern. Dafür werden schwach radioaktive Substanzen eingesetzt, die bestimmte Prozesse im Gehirn sichtbar machen. Technisch laufen alle PET-Untersuchungen ähnlich ab: Man bekommt eine schwach radioaktive Substanz gespritzt und liegt danach auf einer Liege, die langsam durch den PET-Scanner fährt. Der Unterschied liegt in der Substanz: Sie bindet entweder an Zucker, an Amyloid-Plaques oder an Tau-Fibrillen. FDG-PET macht sichtbar, wie gut Nervenzellen Zucker verwerten.

  • SPECT: Mit dem DaT-SPECT lassen sich LBD-typische Nervenschädigungen gut erkennen.

Behandlung der Lewy-Körper-Demenz

Eine Heilung der Lewy-Körper-Demenz ist bisher leider nicht möglich. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Medikamentöse Therapie

Zur Behandlung der Lewy-Body-Demenz kommen verschiedene Medikamente infrage - je nach Symptomen und Krankheitsverlauf.

  • Cholinesterasehemmer: Bei Lewy-Body-Demenz können sogenannte Cholinesterasehemmer zum Einsatz kommen. Doch bei Menschen mit einer Lewy-Körperchen-Demenz ist Vorsicht geboten: Viele reagieren überempfindlich auf diese Medikamente.

  • Antipsychotika: Bei psychotischen Symptomen können unter großer Vorsicht die Antipsychotika Quetiapin oder Clozapin gegeben werden.

  • Antiparkinsonmedikamente: L-Dopa kann in niedriger oder mittlerer Dosierung eingesetzt werden, um Parkinson-Symptome zu lindern.

  • Antidepressiva: SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) wie Citalopram können gegen Depressionen helfen.

Ein Medikamentenplan hilft Ihnen dabei, den Überblick über Dosierung, Einnahmezeiten und mögliche Nebenwirkungen zu behalten.

Nicht-medikamentöse Therapie

Bei der Lewy-Body-Demenz können auch nicht-medikamentöse Maßnahmen sinnvoll sein. Ziel ist es, die geistigen Fähigkeiten zu fördern, den Alltag zu strukturieren und das Wohlbefinden zu verbessern. Menschen mit Lewy-Körper-Demenz sind oft sehr empfindlich gegenüber Stress, Lärm oder Reizüberflutung. Geeignet sind die gleichen Verfahren wie bei der Alzheimer-Krankheit, also zum Beispiel Gedächtnistraining, Ergotherapie, Physiotherapie, Verhaltenstherapie, Musik- und Kunsttherapie.

Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Die Diagnose Lewy-Körper-Demenz ist für Betroffene und Angehörige oft eine große Belastung. Es ist wichtig, sich frühzeitig über Entlastungs- und Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren und sich mit anderen Angehörigen auszutauschen. Wenn Sie jemanden mit Lewy-Körper-Demenz zuhause pflegen oder betreuen, können Sie im Alltag viel für diese Person tun. Von Tipps zum Umgang bis zur Entlastung für Angehörige.

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