Luftkissen bei Parkinson: Mobilität und Sicherheit im Alltag verbessern

Parkinson-Erkrankungen stellen Betroffene und ihre Angehörigen vor große Herausforderungen. Neben den bekannten motorischen Symptomen wie Muskelsteifheit (Rigor), verlangsamten Bewegungsabläufen (Bradykinese) und Zittern (Tremor) kann auch eine instabile Körperhaltung auftreten, die das Sturzrisiko erhöht. Stürze sind eine häufige und ernste Komplikation, insbesondere bei älteren Menschen. Jeder dritte Mensch ab 65 Jahren stürzt in Deutschland mindestens einmal pro Jahr, bei älteren Menschen sogar noch häufiger. Die Folgen können von Prellungen und Knochenbrüchen bis hin zu langwierigen Krankenhausaufenthalten und Reha-Maßnahmen reichen.

Ziel ist es, das Sturzrisiko zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Hierbei spielen Alltagshilfen und Hilfsmittel eine wichtige Rolle, um die Mobilität zu unterstützen und ein sicheres Wohnumfeld zu schaffen.

Das Nervensystem und seine Bedeutung bei Parkinson

Das Nervensystem spielt eine zentrale Rolle bei der Steuerung von Bewegungen und der Verarbeitung sensorischer Informationen. Es nimmt Informationen auf, verarbeitet sie und löst Reaktionen aus. Eine optimale Funktion des Nervensystems ist daher entscheidend für die Verbesserung sensorischer und motorischer Eigenschaften.

Bei Parkinson-Erkrankungen ist das Nervensystem jedoch beeinträchtigt. Die Erkrankung betrifft das zentrale Nervensystem und führt zu einem Mangel an Dopamin, einem wichtigen Botenstoff, der für die reibungslose Übertragung von Signalen zwischen den Nervenzellen verantwortlich ist. Dies kann zu den typischen motorischen Symptomen und einer verminderten Reizweiterleitung führen.

Umso wichtiger ist es, das Nervensystem zu trainieren und zu pflegen, um seine optimale Funktion zu gewährleisten. Durch gezielte Maßnahmen wie Stimulation, eine gesunde Lebensweise und Entspannung kann die Leistungsfähigkeit des Nervensystems verbessert werden.

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Sturzrisiko erkennen und minimieren

Ein Sturz-Risiko besteht, wenn Sie auch nur eine der Fragen zu Ihrem Lebensumfeld mit »Ja« beantwortet haben. Je mehr Fragen beantwortet wurden, desto höher ist das persönliche Sturz-Risiko. Für ein sturzsicheres Wohnumfeld ist es wichtig, mögliche Gefahrenquellen zu erkennen.

Um das Sturzrisiko zu minimieren, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

  • Anpassung des Wohnumfelds: Stolperfallen wie Teppiche, lose Kabel oder unebene Böden sollten beseitigt werden. Eine gute Beleuchtung ist wichtig, insbesondere in der Nacht. Haltegriffe im Badezimmer und an Treppen können zusätzlichen Halt bieten.
  • Alltagshilfen: Hilfsmittel wie Rollatoren, Gehstöcke oder spezielle Schuhe können die Mobilität und Sicherheit erhöhen.
  • Körperliches Training: Regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen können die Muskelkraft, Balance und Koordination verbessern. Dies kann helfen, Stürze zu vermeiden und die Folgen zu minimieren.
  • Medikamentenüberprüfung: Einige Medikamente können das Sturzrisiko erhöhen. Eine regelmäßige Überprüfung der Medikamente durch den Arzt ist daher wichtig.
  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Regelmäßige Besuche beim Arzt können helfen, Risikofaktoren für Stürze zu erkennen und zu behandeln.

Alltagshilfen und Hilfsmittel für mehr Sicherheit und Mobilität

Es gibt eine Vielzahl von Alltagshilfen und Hilfsmitteln, die speziell für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen entwickelt wurden. Sie sollen den Alltag erleichtern und dem Betroffenen mehr Sicherheit geben.

Rollatoren

Rollatoren sind eine wichtige Unterstützung für Menschen mit Gehbehinderung. Sie bieten Stabilität und Sicherheit beim Gehen und ermöglichen es, längere Strecken zurückzulegen. Rollatoren sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, z.B. mit Sitzfläche für Ruhepausen oder mit zusätzlichen Funktionen wie Reflektoren für bessere Sichtbarkeit.

  • vital classic: Elegant und ein praktischer Begleiter im Alltag und auf Reisen.
  • vital plus: Bietet mit weichen Rädern noch mehr Komfort.
  • Butler: Schmal und wendig, unterstützt dieser Rollator zu Hause auch auf engem Raum.
  • Kraftprotz: Der kraftvolle Begleiter bei Ausflügen, im Alltag und bei Einkäufen.
  • eMotion: Dieser elegante und leistungsstarke Mobilitätsroller ist Ihr Begleiter unterwegs.

Beim Kauf eines Rollators sollte auf die richtige Einstellung geachtet werden. Die Handgriffe sollten so eingestellt sein, dass man möglichst aufrecht zwischen ihnen gehen kann. Die maximale Belastbarkeit setzt sich aus Körpergewicht, Kleidung und Beladung des Rollators zusammen.

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Gehstöcke

Gehstöcke bieten zusätzliche Stabilität und Sicherheit beim Gehen. Sie können helfen, das Gleichgewicht zu halten und Stürze zu vermeiden. Es gibt verschiedene Arten von Gehstöcken, z.B. einfache Gehstöcke, Faltstöcke oder Gehstöcke mit mehreren Füßen für mehr Standfestigkeit.

Als Zubehör für Gehstöcke sind verschiedene Kapseln erhältlich, um abgenutzte Kapseln durch neue zu ersetzen. Eine Eiskralle kann an Gehstöcken befestigt werden und dient dem sicheren Halt auf glatten, vereisten Flächen.

Hüftschutz

Hüftprotektoren können bei Stürzen das Risiko eines Oberschenkelhalsbruchs vermindern. Sie bestehen aus viskoelastischem Schaumstoff und sind in spezieller Unterwäsche integriert.

Hilfsmittel für das Badezimmer und die Toilette

Das Badezimmer und die Toilette sind Orte, an denen es besonders häufig zu Stürzen kommt. Umso wichtiger ist es, diese Bereiche sicher zu gestalten.

  • Badewannenlifter: Unterstützen das Aufstehen in der Wanne.
  • Toilettensitzerhöhungen: Erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen auf der Toilette.
  • Toilettenstühle: Bieten eine sichere Alternative zur Toilette, insbesondere in der Nacht.
  • Bidet: Ermöglicht eine bequeme Intimpflege im Sitzen.
  • Duschstühle: Bieten eine sichere Sitzmöglichkeit beim Duschen.
  • Haltegriffe: Bieten zusätzlichen Halt im Badezimmer und auf der Toilette.

Nachtlichter

Nachtlichter können helfen, sich im Dunkeln zurechtzufinden und Stürze zu vermeiden.

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Sturzmelder

Funkgesteuerte Sensormatten können Angehörige und Pfleger alarmieren, wenn eine Person stürzt.

Aufstehhilfen

Akku-betriebene Aufstehhilfen können beim Aufstehen von Stühlen oder Sesseln unterstützen.

Greifhilfen

Greifhilfen erleichtern das Aufheben von Gegenständen, insbesondere für Personen mit eingeschränkter Hand- und Armkraft.

Schuhe mit elastisch-federnder Wirkung

Schuhe mit elastisch-federnder Wirkung, wie die von kybun, können bei Parkinson-Erkrankungen helfen. Die spezielle Luftkissensohle besteht aus Mehrkomponenten-Polyurethan (PU), in dem Millionen Luftblasen eingeschlossen sind. Daraus entsteht eine hervorragende Dämpfungswirkung. Die Kybun Sohlentechnologie bewirkt u.a.:

  • gesundheitsfördernde Anregung der Fußrezeptoren
  • Trampolin-Effekt unterstützt Gesundheit der Bandscheiben
  • schädlicher, direkter Kontakt der Füße mit hartem Untergrund wird absorbiert
  • Eingearbeitete Hohlräume in der Sohle verhindern durch Pump-Effekt das Schwitzen der Füße im Schuh.

Glatte Industrieböden sowie modernes Schuhwerk mit einer zu schmalen, harten und unflexiblen Sohle stören die Vielfältigkeit der Fußbewegungen. Die Schuhe mit elastisch-federnder Wirkung können eine gesundheitsfördernde Anregung der Fußrezeptoren verursachen.

Rollstühle

Die Rollstuhl - Sitzbreite ist bei der Größenauswahl ein wichtiges Maß. Ein zu enger Rollstuhl verursacht Druckstellen am Becken. Ein zu großer Rollstuhl führt schnell zu einer Schieflage und unbequemen Sitzhaltung.

Antidekubitus Sitzkissen

Das Antar Antidekubitus Sitzkissen kann Schmerzen und Juckreiz im Bereich des Gesäßes und der Oberschenkel vorbeugen. Es ist ideal für Rollstuhlfahrer und Personen geeignet, die viel sitzen. Das Antidekubitus Sitzkissen gleicht sich an Lageveränderungen an.

Hebehilfen und Umsetzhilfen

Hebehilfen und Umsetzhilfen sind Hilfsmittel zur Erleichterung des Pflegealltags. Sie unterstützen vor allem die Pflegenden, indem sie den körperlichen Aufwand beim Transfer der zu pflegenden Person mindert. Auch sogenannte Patientenlifter oder Personenlifter gehören in diese Kategorie.

Körperliches Training und Physiotherapie

Regelmäßiges körperliches Training ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Parkinson-Erkrankungen. Es kann helfen, die Muskelkraft, Balance und Koordination zu verbessern und Stürze zu vermeiden.

Die Sporthopaedic Hamburg bietet eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten an, die speziell auf die Bedürfnisse von Parkinson-Patienten zugeschnitten sind:

  • Laufen mit Luftkissen-Technologie: Ermöglicht ein Laufen ohne Wirbelsäule und Gelenke übermäßig zu belasten.
  • HUBER 360: Kann Körper- und Gleichgewichtsgefühl verbessern und die tiefe Rumpfmuskulatur stärken.
  • DIERS formetric 4D: Ermöglicht eine schnelle, berührungslose und hochauflösende optische Vermessung des menschlichen Rückens und der Wirbelsäule.
  • DIERS Pedogait System: Ermöglich eine simultane Fußdruckpunktmessung mit einer Gang- und Laufanalyse.
  • MBST-Therapie: Eine therapeutische Entwicklung aus der Kernspintechnologie.

Zusätzlich zu den genannten Therapien können auch Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und zur Verbesserung der Balance durchgeführt werden.

Die Rolle der Angehörigen und Pfleger

Angehörige und Pfleger spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Parkinson-Erkrankungen. Sie können helfen, das Wohnumfeld sicher zu gestalten, Alltagshilfen zu besorgen und die Betroffenen zu körperlicher Aktivität zu motivieren.

Es ist wichtig, dass Angehörige und Pfleger sich selbst nicht überlasten. Sie sollten sich regelmäßig Auszeiten nehmen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie diese benötigen.

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