In unserer schnelllebigen Zeit, in der Stress und innere Unruhe allgegenwärtig sind, suchen viele Menschen nach Wegen, um ihre Nerven zu beruhigen. Rezeptfreie Medikamente können hier eine Option darstellen, aber welche sind wirklich wirksam und worauf sollte man achten? Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über rezeptfreie Beruhigungsmittel, ihre Inhaltsstoffe, Wirkungen und potenziellen Risiken.
Ursachen und Symptome von Nervosität und Unruhe
Momente der inneren Unruhe oder Nervosität kennt jeder einmal - und sie sind beispielsweise vor einer wichtigen Präsentation oder Prüfung ganz normal. Die Gedanken kreisen unaufhörlich, das Herz rast und die Hände zittern. Wer dauerhaft Belastungen erlebt und kein inneres Gleichgewicht mehr herstellen kann, entwickelt Beschwerden. Die Symptome können vielfältig sein und reichen von innerer Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen bis hin zu Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und körperlichen Beschwerden wie Herzrasen oder Zittern.
Pflanzliche Beruhigungsmittel: Eine natürliche Alternative?
Viele Menschen greifen bei Nervosität und Unruhe auf pflanzliche Mittel zurück, wie Baldriantropfen, Lavendelölkapseln oder Johanniskraut. Die Stiftung Warentest hat 25 rezeptfreie pflanzliche Beruhigungsmittel unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um Mittel in Kapselform, Tees und Tinkturen. Die meisten davon sind außerhalb von Apotheken in Supermärkten oder Drogerien erhältlich.
Die Bewertung der Stiftung Warentest
Die Mitarbeiter der Stiftung Warentest sichteten zur Bewertung die Studienlage. Diese überzeugte sie in den meisten Fällen nicht. Ob Mittel mit Hopfen, Melisse oder Passionsblume - bei 21 der getesteten Produkte konnte Stiftung Warentest keinen ausreichenden Nachweis aus klinischen Studien für deren Wirksamkeit finden. Das Testurteil lautete daher »wenig geeignet«. Auch Kapseln mit Lavendelöl von Lasea bewertet die Stiftung Warentest als "wenig geeignet". Obwohl einige Studien positive Hinweise auf die Wirksamkeit von Lavendelöl gegen innere Unruhe erbracht haben, reichen die vorliegenden Daten laut der Warentester:innen nicht aus, um die Wirksamkeit zu belegen. Lavendelöl kann Aufstoßen, Übelkeit und allergische Reaktionen verursachen.
Baldrian: Ein Hoffnungsträger?
Wer bei Nervosität gerne auf ein pflanzliches Beruhigungsmittel zurückgreifen möchte, sollte auf Baldrian setzen - so das Urteil der Stiftung Warentest. Aber Achtung: Hier kommt es auf die Zusammensetzung an. Denn nur für einen bestimmten Trockenextrakt der Baldrianwurzel legen wissenschaftliche Studien nahe, dass er bei Unruhe wirksam ist. Für »mit Einschränkung geeignet« halten die Tester lediglich vier hochdosierte Präparate mit Baldrianwurzel-Trockenextrakt: Abtei Baldrian forte, Euvegal®, Klosterfrau Nervenruh Baldrian und Sedonium®. Diese seien nicht nur bei nervöser Unruhe, sondern auch bei Schlafstörungen eingeschränkt geeignet. Stiftung Warentest bewertet unter anderem die Baldriantabletten von Klosterfrau als "eingeschränkt geeignet".
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Johanniskraut: Stimmungsaufheller mit Nebenwirkungen
Johanniskraut wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze eingesetzt. Neben der altbekannten Wirkungsweise, ranken sich noch heute viele Mythen und Legenden um das Johanniskraut. Der Inhaltsstoff Hypericin bestimmt heute die gebräuchlichste Anwendung. Durch seine beruhigend, angstlösend, stimmungsaufhellende Wirkung wird er mit sehr großem Erfolg, z. B. bei Depressionen, Schlafstörungen, bei nervöser Erschöpfung und bei Beschwerden der Wechseljahre eingesetzt. Wichtig ist es aber darauf hinzuweisen, daß es bei längerer Einnahme von Johanniskraut zu einer Photosensibilisierung der Haut kommt. Dies bedeutet, daß die Haut lichtempfindlicher wird und es somit eher zu einer Hautreizung (Sonnenbrand) kommt. Besonders blonde und rothaarige Menschen sind davon betroffen.
Neurexan®: Ein natürliches Arzneimittel zur Entspannung
Neurexan® ist ein natürliches Arzneimittel, das Ihnen hilft bei innerer Unruhe zu entspannen und Sie bei Schlafstörungen besser ein- und durchschlafen lässt. Ohne Ihre Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit am Tag zu beeinträchtigen, sind Sie mit Neurexan® dennoch gegen den täglichen Stress gewappnet. Nachts hilft Ihnen Neurexan® zur Ruhe zu kommen, damit Sie sich im Schlaf erholen können.
Wie wirkt Neurexan®?
Der Alltag stellt uns täglich vor unzählige Herausforderungen - Stress ist dabei oft leider unvermeidbar. Der Körper reagiert dabei mit einer erhöhten Ausschüttung des Hormons Cortisol. Das Problem: Cortisol versetzt setzt uns in Alarmbereitschaft und hindert uns abends am Einschlafen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schlaftabletten oder Beruhigungsmitteln führt die Einnahme von Neurexan® zu keiner Sedierung oder Konzentrationsschwäche am Tag. So bleibt Ihnen Ihre volle Leistungsfähigkeit und Konzentration erhalten. Mit Neurexan® können Sie Unruhezuständen, Nervosität und Stress mit der gewünschten Entspannung und Gelassenheit begegnen. Diese Wirkung konnte auch in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden, welche mit Neurexan® eine signifikant geringere Aktivität in stressrelevanten Bereichen des Gehirns zeigten. Bei Einnahme am Abend hilft Ihnen Neurexan® dabei, einen gesunden und erholsamen Schlaf zu finden. Dabei verringert sich nicht nur die Dauer, die Sie bis zum Einschlafen benötigen, sondern Sie können mit Neurexan® auch insgesamt länger schlafen.
Anwendung und Verträglichkeit von Neurexan®
Bei akuten Zuständen alle halbe bis ganze Stunde, höchstens 6-mal täglich, 1 Tablette im Mund zergehen lassen. Die Einnahme sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als 1 Woche erfolgen. Bei chronischen Verlaufsformen 1-3-mal täglich je 1 Tablette im Mund zergehen lassen. Soweit nicht anders verordnet: Bei akuten Zuständen alle halbe bis ganze Stunde, höchstens 6-mal täglich, je 5 Tropfen einnehmen. Die Einnahme sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als 1 Woche erfolgen. Bei chronischen Verlaufsformen 1-3-mal täglich je 5 Tropfen einnehmen. Neurexan® ist ein natürliches Arzneimittel und sehr gut verträglich. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Man kann Neurexan® über einen längeren Zeitraum einnehmen. Eine Gewöhnung tritt nicht auf. Im Gegensatz zu manchen Beruhigungs- oder Schlafmitteln hat Neurexan® kein Suchtpotenzial. Kinder ab 12 Jahren können Neurexan® Tabletten und Tropfen einnehmen.
Weitere Tipps zur Beruhigung der Nerven
Neben Medikamenten gibt es viele andere Möglichkeiten, um die Nerven zu beruhigen und Stress abzubauen. Hier sind einige Tipps:
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Entspannungstechniken
Machen Sie Entspannungs- und Atemübungen. Es gibt verschiedene Entspannungstechniken, die helfen können, Stress abzubauen und die innere Ruhe wiederzufinden. Dazu gehören beispielsweise progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga oder Meditation.
Tagebuch schreiben
Schreiben Sie Tagebuch. Wer seine Gedanken aufschreibt, der schafft Platz im Kopf. Das hilft vor allem dann, wenn man im Gedankenkarussell gefangen ist oder sich nicht konzentrieren kann, weil ständig neue Tabs im Kopf aufploppen. Außerdem reflektieren wir unsere Gedanken und Erlebnisse noch einmal, wenn wir sie aufschreiben. Das kann uns helfen, den Blick zu weiten und neue Perspektiven einzunehmen. Das Tagebuch kann also helfen, zu neuen Erkenntnissen zu kommen, sich selbst besser kennenzulernen und Struktur ins Gedankenchaos zu bringen.
Brain Dumping
Für Menschen, die den Kopf voller Gedanken haben und dadurch unruhig und gestresst sind, kann Brain Dumping helfen, um das Chaos im Kopf in den Griff zu bekommen.
Bewusste Entschleunigung
Wer einen stressigen Alltag hat, dem helfen pflanzliche Beruhigungsmittel wahrscheinlich weniger als eine bewusste Entschleunigung, so das Fazit der Stiftung Warentest.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Anhaltende Nervosität und Unruhe können Ausdruck von schwerwiegenden psychischen Problemen sein. Bei Depressionen, Zwangs- oder Angststörungen sollten sich Betroffene immer professionelle Hilfe suchen. Auch wenn Ihre Beschwerden zwei Wochen nach Beginn Ihrer Selbstbehandlung zum Beispiel durch pflanzliche Beruhigungsmittel unverändert bestehen, sollten Sie ärztlichen Rat suchen. Wie sich die Belastung auswirkt, ist je nach Person sehr verschieden. Mitunter empfinden Betroffene stressige Situationen seelisch als unangenehm, es kommt aber nicht zu nachweisbaren körperlichen Veränderungen.
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