Meth Wirkung Synapse: Eine umfassende Analyse

Crystal Meth, auch bekannt als Methamphetamin, ist eine stark abhängig machende und gefährliche Droge, die verheerende Auswirkungen auf Körper und Geist hat. Im Vergleich zu anderen Drogen wie Kokain erreicht Methamphetamin im Belohnungszentrum des Gehirns eine noch schnellere Wirkung und höhere Konzentration, was zu einer extremen Steigerung des Selbstwertgefühls führt. Dieser Artikel beleuchtet die Wirkungsweise von Methamphetamin auf die Synapse, die daraus resultierenden Schäden und die vielfältigen Folgen des Konsums.

Was ist Methamphetamin?

Methamphetamin ist ein synthetisches Psychostimulans, das chemisch eng mit Amphetamin verwandt ist. Es existiert in verschiedenen Formen, darunter Crystal Meth, Ice und Speed. Crystal Meth liegt meist in Form von weißlichen, leicht transparenten Kristallen vor, die geschnupft, geraucht oder in Wasser aufgelöst injiziert werden können. Die Droge ist dafür bekannt, dass sie die Blut-Hirn-Schranke leicht überwinden kann, was ihre Wirkung im Gehirn verstärkt.

Die Wirkung von Methamphetamin auf die Synapse

Um die Wirkung von Methamphetamin zu verstehen, ist es wichtig, die Funktion der Synapse zu kennen. Nervenzellen kommunizieren über Synapsen miteinander, wobei Neurotransmitter eine Schlüsselrolle spielen. Methamphetamin beeinflusst diesen Prozess auf verschiedene Weise:

Erhöhte Neurotransmitter-Konzentration

Methamphetamin erhöht die Konzentration der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im synaptischen Spalt. Dies geschieht, indem es die Funktion der Neurotransmittertransporter in den Zell- und Vesikelmembranen der Nervenenden umkehrt. Normalerweise stoßen synaptische Vesikel Neurotransmitter schubweise aus, aber unter dem Einfluss von Methamphetamin sickern die Botenstoffe die ganze Zeit ins Zellplasma und dann in den Raum zwischen den Zellen.

Wiederaufnahmehemmung

Zusätzlich wirkt Methamphetamin als Wiederaufnahmehemmer, was bedeutet, dass die Neurotransmitter nicht wieder in die Nervenzellen aufgenommen werden. Dies führt zu einer noch höheren Konzentration im synaptischen Spalt und einer stärkeren Aktivierung der Nervenzellen.

Lesen Sie auch: Nervensystemschäden durch Crystal Meth

Auswirkungen auf Dopamin

Besonders relevant ist die Wirkung von Methamphetamin auf Dopamin. Die Droge bewirkt eine besonders starke Entleerung der Dopaminspeicher und unterdrückt gleichzeitig die Wiederaufnahme von Dopamin in die Speicher der Nervenendigung. Die Folge ist eine sehr hohe Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt und eine entsprechend starke Reizung der nachgelagerten Nervenzelle.

Kurz- und Langzeitwirkungen von Methamphetamin

Die Einnahme von Methamphetamin hat sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkungen auf den Körper und die Psyche.

Kurzzeitwirkungen

  • Psychische Effekte: Euphorie, gesteigertes Selbstbewusstsein, erhöhte Wachsamkeit, vermindertes Angst-, Hunger- und Schmerzgefühl, gesteigerte Libido.
  • Körperliche Effekte: Erhöhter Puls und Blutdruck, erweiterte Pupillen, erhöhte Körpertemperatur, verminderte Müdigkeit.

Langzeitwirkungen

Der Dauergebrauch von Methamphetamin zieht unweigerlich körperliche, psychische und soziale Folgeschäden nach sich.

  • Körperliche Schäden: Gewichtsverlust, Schäden an Magen, Leber und Nieren, Herzrhythmusstörungen, faulende Zähne (Meth-Mund), Hautausschläge, schwere Schlafstörungen, Nierenschäden, erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, Arteriosklerose und andere Gefäßerkrankungen.
  • Psychische Schäden: Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Aggression, Depression, Persönlichkeitsveränderungen, Angstzustände, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Psychosen, erhöhtes Risiko für Parkinson.
  • Soziale Schäden: Isolation, Verlust von sozialen Kontakten, finanzielle Probleme, Kriminalität.

Die Neurotoxizität von Methamphetamin

Methamphetamin ist nicht nur stark abhängig machend, sondern auch neurotoxisch, d.h. es schädigt Nervenzellen im Gehirn. Mehrere Mechanismen scheinen an dieser nervenschädigenden Wirkung beteiligt zu sein:

Oxidativer Stress

Methamphetamin produziert freie Radikale, die Zellen „stressen“, indem sie ihnen Elektronen entreißen. Diese freien Radikale schädigen auch die Mitochondrien, die „Kraftwerke“ der Nervenzelle, was zu einem programmierten Zelltod (Apoptose) führen kann.

Lesen Sie auch: Synaptische Auswirkungen von Strychnin

Programmierter Zelltod (Apoptose)

Methamphetamin kann Nervenzellen in die Apoptose „treiben“, wodurch sie übermäßig absterben. Obwohl das Gehirn Nervenzellen in begrenztem Maße neu bilden kann, gibt es Hinweise darauf, dass Methamphetamin die Entstehung neuer Nervenzellen unterdrückt.

Überstimulation durch Glutamat

Methamphetamin verursacht eine verstärkte Ausschüttung von Glutamat, einem Neurotransmitter mit erregender Wirkung auf Nervenzellen im Gehirn. Diese Überstimulation kann ebenfalls Stress für Nervenzellen verursachen und letztlich Apoptose auslösen.

Schädigung der Blut-Hirn-Schranke

Studien zufolge steht insbesondere der Konsum von Methamphetamin auch mit einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke in Zusammenhang. Wird dieser Schutzmechanismus außer Kraft gesetzt, können giftige Substanzen in das Gehirn vordringen und Entzündungen verursachen.

Entzündungen im Gehirn

Methamphetamin fördert Entzündungsreaktionen im Gehirn, indem es die Mikroglia aktiviert, die dann Zytokine freisetzen. Diese Zytokine können neben Krankheitserregern auch körpereigenes Gewebe wie Nervenzellen schädigen.

Schäden an anderen Organen

Studien haben gezeigt, dass Methamphetamin Organe wie die Leber oder die Nieren angreift, was zu einer erhöhten Konzentration von Ammoniak im Blut führen kann. Ammoniak hat ebenfalls neurotoxische Effekte und kann Nervenzellen im Gehirn schädigen.

Lesen Sie auch: Überblick: Medikamente & Nervensystem

Abhängigkeit und Entzug

Methamphetamin hat ein enormes Abhängigkeitspotential. Die Konsumenten erleben einen Schub an Selbstbewusstsein, Euphorie und Wachsamkeit, was die Droge so attraktiv macht. In Kombination mit den schwer erträglichen Entzugssymptomen entsteht ein starker Suchtdruck, der als „Craving“ bezeichnet wird.

Entzugserscheinungen können sein:

  • Depression
  • Angstzustände
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Reizbarkeit
  • Starker Suchtdruck

Herstellung von Methamphetamin

Die Herstellung von Methamphetamin erfolgt meist in illegalen Labors, wobei verschiedene Syntheserouten zum Einsatz kommen. Eine gängige Methode ist die Nagai-Route, die von Ephedrin oder Pseudoephedrin ausgeht. Diese Substanzen sind in vielen Erkältungsmedikamenten enthalten, was die Beschaffung erleichtert. Die Herstellung ist jedoch gefährlich, da hochreaktive Chemikalien verwendet werden, die zu Bränden und Vergiftungen führen können.

Behandlung von Methamphetamin-Abhängigkeit

Die Behandlung von Methamphetamin-Abhängigkeit ist ein komplexer Prozess, der eine Kombination aus verschiedenen Therapieansätzen erfordert.

  • Entgiftung: Zunächst muss der Körper von der Droge entgiftet werden. Dies kann ambulant oder stationär erfolgen.
  • Psychotherapie: Eine Psychotherapie ist wichtig, um die Ursachen der Sucht zu erkennen und alternative Bewältigungsstrategien zu erlernen.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann sehr hilfreich sein.
  • Medikamentöse Behandlung: Es gibt derzeit keine spezifischen Medikamente zur Behandlung von Methamphetamin-Abhängigkeit. Allerdings können Medikamente eingesetzt werden, um Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angstzustände zu behandeln.

tags: #Meth #Wirkung #Synapse