Motivation nach Schlaganfall wiederherstellen: Ein umfassender Leitfaden

Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen von Grund auf verändern. Neben den körperlichen Einschränkungen, wie Lähmungen und Sprachstörungen, stellt der Verlust an Motivation eine erhebliche Hürde im Genesungsprozess dar. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Aspekte der Motivationsförderung nach einem Schlaganfall und bietet praktische Ratschläge für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte.

Die Bedeutung der Motivation für die Rehabilitation

Seit Jahren sind sich Fachkräfte einig, dass die Motivation ein ausschlaggebender Faktor in der Schlaganfall-Rehabilitation ist. Eine erfolgreiche Rehabilitation setzt eine hohe Motivation voraus und kann den entscheidenden Unterschied für die Lebensqualität nach einem Schlaganfall ausmachen. Die Genesung nach einem Schlaganfall gelingt besser, wenn alle Beteiligten die Behandlung intensiv unterstützen - also Fachkräfte aus Pflege, Physiotherapie und Psychologie, Ärztinnen und Ärzte sowie Angehörige.

Die Rolle der Rehabilitation

Es ist letztlich die Rehabilitation, die den Menschen wieder zurück ins Leben zu holen vermag. Sie ist so gesehen die unabkömmliche und wichtigste Therapie nach dem Schlaganfall. Sie bewirkt, dass man den einst gelähmten Arm wieder zu einem Glas Wasser führen kann, um es zu greifen. Oder dass man einige Schritte am Rollator schafft. Damit entscheidet der Erfolg der Rehabilitation darüber, ob nach einem Hirninfarkt wieder ein eigenständiges Leben gelingt - oder ob die Betroffenen Tag für Tag auf Hilfe angewiesen sind. Der Zusammenschau eines unabhängigen Expertenverbunds zufolge, der Cochrane Gruppe, belegen mehrere randomisierte Studien, dass ein Bündel von Reha-Maßnahmen die Sterblichkeit, das Ausmaß an körperlicher und geistiger Beeinträchtigung und den Pflegebedarf vermindert. In einer weiteren Datenanalyse von 2014 ermittelten die Experten schließlich im Speziellen, dass Bewegungstherapie hilft. Dafür bedurfte es der täglichen Übung an fünf Tagen die Woche. Die Balance, das Schritttempo und die allgemeine Beweglichkeit verbesserten sich sodann. „Der Stellenwert der Rehabilitation für die Schlaganfallerholung wird häufig unterschätzt“, sagt der Neurologe Dirk Hermann vom Universitätsklinikum Essen.

Ursachen für den Motivationsverlust

Ein Schlaganfall ist wie ein Hagelsturm ohne dunkle Wolken. Man sieht und fühlt ihn nicht, wenn er sich zusammenbraut. Aber dann ist er kaum noch zu übersehen: Der rechte Arm, vielleicht das rechte Bein sind gelähmt. Man kann nicht mehr sprechen. Das Lächeln sitzt schief und zieht sich nur mehr über eine Gesichtshälfte. So äußert sich etwa ein Schlaganfall in der linken Hirnhälfte. Manchmal sind auch ausschließlich das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit betroffen. Die Leidtragenden verstehen Zusammenhänge langsamer und können nicht mehr so schnell reagieren. Nicht selten tritt im Zuge eines Schlaganfalles das sogenannte Neglect-Syndrom auf, bei dem Betroffene Sinnesreize, die von der linken Seite des Körpers kommen, nicht mehr richtig wahrnehmen.

Die Schädigung des Gehirns kann vielfältige Folgen mit sich bringen, die sowohl körperliche als auch psychische Symptome umfassen. Die Auswirkungen eines Schlaganfalls auf das Gehirn können die Fähigkeit zur Selbstversorgung, die Mobilität und vor Allem die Leistungsfähigkeit stark beeinflussen. Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, müssen oft erst lernen, mit Einschränkungen umzugehen, die ihre Genesung beeinflussen können. Nach einem Schlaganfall können verschiedene Einschränkungen auftreten, die den Alltag beeinflussen.

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Körperliche und kognitive Einschränkungen

Oft ist eine Körperseite gelähmt, dadurch sind die Beweglichkeit und die Selbstständigkeit stark eingeschränkt. Alltagstätigkeiten wie die Körperpflege und das Essen fallen schwer und sind häufig nur mit fremder Hilfe möglich. Die Lähmung stört zudem das Körpergefühl, da die gelähmte Seite schlecht bis gar nicht mehr wahrgenommen wird. Auch die Fähigkeit zur emotionalen Kommunikation kann in Mitleidenschaft gezogen sein. So kann das Zeigen von Gefühlen über Mimik und Stimmlage erschwert sein. In solchen Fällen spricht die Psychologie von den neuropsychologischen Folgen eines neurologischen Ereignisses. Dabei handelt es sich um Veränderungen, die nicht ohne weiteres offensichtlich sind. Dennoch können sie ihre Wucht entfalten, indem sie sowohl die kognitive Leistungsfähigkeit als auch das emotionale Erleben und Verhalten nachhaltig stören.

Depressionen nach Schlaganfall

Manche Menschen entwickeln nach einem Schlaganfall eine Depression. Es ist wichtig, diese zu erkennen und zu behandeln. Entscheidend sind eine gute medizinische und pflegerische Versorgung und die Unterstützung durch Angehörige und Freundeskreis. Etwa ein Drittel der Erkrankten entwickeln als Folge jedoch eine behandlungsbedürftige Depression. Die Erkrankung wird auch „PSD“ genannt (Abkürzung der englischen Bezeichnung „Post-Stroke-Depression“). Frauen haben möglicherweise ein etwas höheres Risiko als Männer, nach einem Schlaganfall eine Depression zu bekommen. Depressionen treten meist in den ersten Wochen nach einem Schlaganfall auf. In dieser Zeit müssen Betroffene die Erfahrung verarbeiten, dass ihr Leben bedroht war, und sich von der körperlichen Belastung erholen. Mittel- und langfristig müssen manche Menschen lernen, mit Behinderungen und ihren Folgen für den Alltag sowie für die Kontakte zu Familie, Freundinnen und Freunden umzugehen. Dies kann einige Zeit dauern, und manchmal entwickelt sich vielleicht erst dann eine Depression. Nach schweren Schlaganfällen kommt es häufiger zu Depressionen als nach leichteren; ebenso bei Menschen, die schon einmal eine Depression durchgemacht haben. Das Ausmaß der Depression hängt oft davon ab, wie stark die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist.

Eine Depression kann nicht nur die Lebensqualität deutlich einschränken, sondern auch die Genesung nach einem Schlaganfall verzögern. Mit einer Depression ist es schwieriger, sich zu motivieren und so intensiv an der Wiederherstellung der eigenen Fähigkeiten zu arbeiten, wie es nicht depressive Menschen können. Oftmals stellen sich die Symptome erst Monate nach dem akuten Ereignis ein. Viele Erkrankte und insbesondere Angehörige fühlen sich von den depressiven Entwicklungen überrumpelt. Diese zeigen sich ausgerechnet in einer Phase, in der die akute Bedrohung weitestgehend überwunden scheint. Die belastende Zeit im Krankenhaus, die kräftezehrenden Wochen der Rehabilitation liegen hinter den Betroffenen. Doch an die Stelle des erwarteten Aufatmens treten mit einem Mal Gefühle von Antriebs- und Kraftlosigkeit. Eine Stimmung von Gedrücktheit und Verzagtheit bahnt sich Raum. Die Zurückgekehrten scheinen ihre Welt nur noch mit trauriger oder unbeteiligter Distanz wahrzunehmen. Sie sind schweigsam, in sich zurückgezogen. Betroffene blicken mit Selbstzweifeln und Angst in die Zukunft, fühlen sich dem Leben nicht mehr gewachsen. Nicht selten äußern sie die Sorge, von anderen abhängig zu sein und ihnen dabei zur Last zu fallen. Zuweilen können diese quälenden Gefühle reizbares und ungehaltenes Verhalten begünstigen. Das wiederum wird als beschämender Kontrollverlust erlebt. Sie ziehen sich stärker zurück, um die Gefahr weiterer aggressiv aufgeladener Interaktionen zu umgehen.

Weitere psychische Belastungen

Trauer und Niedergeschlagenheit sind kurz nach einem Schlaganfall normal. Es kann sehr deprimierend sein, sich nicht mehr oder nur eingeschränkt verständlich machen zu können. Manche wirken vielleicht auch nur depressiv, weil sie ihre Gefühle nicht mehr so gut äußern können wie vor dem Schlaganfall. Manche Menschen haben nach einem Schlaganfall weniger Kontrolle über den Ausdruck ihrer Gefühle: Es kann sein, dass sie plötzlich „grundlos“ anfangen zu weinen, manchmal auch zu lachen. Oder sie sind allgemein unbeständiger und launischer und reagieren sehr emotional.

Strategien zur Motivationsförderung

In der Rehabilitation stehen Ihnen vielfältige Therapieansätze zur Verfügung, um die Folgen des Schlaganfalls zu mildern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Es ist wichtig, die Ursachen und Symptome zu verstehen, um gezielte Behandlungsstrategien zu entwickeln. Die Belastbarkeit nach einem Schlaganfall ist ein zentraler Aspekt der Genesung, der nicht unterschätzt werden sollte. Deshalb ist eine gezielte Rehabilitation von großer Bedeutung, um die Lebensqualität der betroffenen Personen nachhaltig zu verbessern. Dabei spielen verschiedene Behandlungsmethoden, wie Physiotherapie und Ergotherapie, eine wesentliche Rolle, um Beweglichkeit und Selbstständigkeit zu fördern. Die richtige Behandlung ist entscheidend, um die Belastbarkeit wiederherzustellen.

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Individuelle Therapiepläne

In den ersten Phasen wird oft eine umfassende Behandlungsstrategie entwickelt, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt ist. Dabei ist es wichtig, die Folgen des Schlaganfalls zu verstehen und gezielt anzugehen, um eine nachhaltige Genesung zu erreichen. Die Reha-Maßnahmen können unterschiedliche Symptome ansprechen und zielen darauf ab, die Selbstständigkeit zu stärken. Um alle Schritte nachvollziehbar zu gestalten und den Genesungsweg so erfolgreich wie möglich einzuschlagen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Behandlungsteam und dem Pflegepersonal von besonders großer Bedeutung.

Bewegung und Sport

Gezieltes Krafttraining und Übungen zum Laufen lernen sind etablierte Methoden, um die Belastbarkeit zu verbessern. Studien und Expertenmeinungen besagen, dass sich Kraftsport nach einem Schlaganfall positiv auf die betroffenen Körperbereiche auswirkt. Gezielte Kraftübungen können die Muskeln stärken und Funktionsstörungen reduzieren. Körperliche Aktivität programmiert sowohl das Gehirn als auch den Körper nach einem Schlaganfall positiv um. Bewegung verbessert die Erholung des Körpers auf zellulärer Ebene, steigert die Muskelkraft und das Wohlbefinden und verringert das Risiko von Stürzen, Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Unabhängig davon, wie schwer der Schlaganfall war, können die Betroffenen von mehr Bewegung profitieren“, sagt Buvarp. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Regelmäßige Bewegung ist nicht nur nach einem Schlaganfall empfehlenswert. Denn regelmäßige körperliche Aktivität kann Schlaganfall-Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte senken - und so einem Schlaganfall vorbeugen.

Psychologische Unterstützung

Für betroffene Personen ist es wichtig, die emotionalen Folgen des Schlaganfalls zu erkennen und aktiv anzugehen. Eine positive Einstellung und Motivation sind oft der Schlüssel zur Genesung. Unterstützung durch Angehörige, Freunde oder Fachkräfte kann dabei eine bedeutende Hilfe sein. Oft treten Symptome wie Angst oder Depression auf, die den Rehabilitationsprozess erschweren können. Es ist daher unabdingbar, Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu entwickeln und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Betroffenen zu haben. Die Förderung des Selbstwertgefühls und das Setzen kleiner, erreichbarer Ziele können den Weg zur Rückkehr ins gewohnte Leben erleichtern.

Psychiatrische und psychologische Fachkräfte können dabei unterstützen, mit der Erkrankung und der veränderten Lebenssituation umzugehen. Im Krankenhaus oder der Rehaklinik gibt es entsprechende Angebote. Bei der Psychoedukation lernen Betroffene und Angehörige, die Erkrankung zu verstehen und mit den Folgen umzugehen.

Ergotherapie

Es ist auch erwiesen, dass Ergotherapie helfen kann, bestimmte Körperfunktionen wiederzuerlangen. Dabei werden alltägliche Verrichtungen wie Waschen, Anziehen oder Haushaltstätigkeiten geübt.

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Neuropsychologische Rehabilitation

Die neuropsychologische Rehabilitation zielt darauf ab, die durch die Hirnschädigung eingetretene Behinderung, die ohne Intervention chronisch werden würde, zu reduzieren. Hierbei wird angenommen, dass einzelne Verhaltensweisen und Fähigkeiten bestimmten Regionen des Gehirns zugeordnet werden können. Durch ein auf den Patienten abgestimmtes Training wird versucht die Folgeschäden des Schlaganfalls im Alltag zu minimieren. Für den Therapieverlauf und die Therapieplanung ist es wichtig zunächst die Defizite und die Ressourcen (verbleibenden Fähigkeiten) des Patienten zu erfassen und darauf aufbauend gemeinsam mit dem Patienten die Therapieziele festzulegen. Die Auswahl der Trainingsmethoden orientiert sich am Schweregrad sowie an der Belastbarkeit der Patienten.

Medikamentöse Behandlung

Studien zeigen, dass Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva) Menschen helfen können, die nach einem Schlaganfall eine Depression entwickelt haben. Möglicherweise wirken sie sich auch auf die körperliche Genesung positiv aus. Am besten untersucht sind zwei Gruppen von Antidepressiva: selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva. Sie gehören zu den bei Depressionen am häufigsten eingenommenen Wirkstoffen.

Technologiegestützte Hilfsmittel

Der Patient trägt einen Bewegungstracker in Form eines Bandes am betroffenen Arm. Der Tracker zeichnet jede Bewegung, die mit dem betroffenen Arm ausgeführt wird, auf. Bei längerer Nichtbenutzung des betroffenen Armes wird der Patient in Form einer Vibration erinnert. Jede einzelne Bewegung sorgt dafür, dass der Betroffene wieder lernt, den Arm im Alltag vermehrt einzusetzen. Eine App, die sich „tree of recovery“ nennt und ein bisschen vom Aufbau an ein „Tamagochi“ erinnert rundet das Eigenmotivationsprogramm sinnvoll ab.

Die Rolle der Angehörigen

Es ist wichtig, dass Angehörige in den Reha-Prozess integriert werden, um emotionale Unterstützung zu leisten und die Motivation der Patienten zu stärken. Die Unterstützung von Angehörigen spielt eine bedeutende Rolle für die Belastbarkeit nach einem Schlaganfall. Praktische Hilfen im Alltag, wie das Anpassen der Wohnumgebung oder das Angebot von gemeinsamer Beschäftigung, können die Rehabilitation fördern. Zudem sollten Angehörige aktiv in Therapiesitzungen eingebunden werden, um den Patienten zu motivieren und die Fortschritte zu würdigen. Informieren Sie sich auch über die verschiedenen Behandlungsansätze und Reha-Programme, um gezielte Unterstützung bieten zu können. Eine positive Einstellung kann sich auf die Genesung auswirken und das Gefühl der Sicherheit stärken.

Selbstfürsorge für Pflegende

Wer nicht auf sich selbst Rücksicht nimmt, kann auf Dauer auch niemand anderen versorgen. Achten Sie also auch auf Ihre eigenen Grenzen, um sich nicht selbst zu überfordern. Anderen Hilfe zu leisten ist löblich und wichtig, doch die Unterstützung einer Person, die einen Schlaganfall erlitten hat, kann allein aufgrund von Terminorganisationen und Antragsstellungen viel Zeit einnehmen und sich als sehr anspruchsvoll herausstellen, gerade wenn Sie all diese Herausforderungen auch noch neben der Arbeit bewältigen müssen. Fühlen Sie sich nicht verpflichtet, alles selbst zu machen. Vielleicht ist es Ihnen unangenehm, fremde Menschen in Ihre Wohnung zu lassen, doch es ist nie ein Zeichen mangelnder Kompetenz, Fachleute hinzuzuziehen. Das gilt auch für die Pflege von Familienmitgliedern. Selbst als ausgebildete Fachkraft ist es etwas anderes, Angehörige zu versorgen - noch dazu, wenn man im gleichen Haushalt lebt. Es ist nachvollziehbar, eine nahestehende Person komplett selbst versorgen zu wollen, doch im Gegensatz zum Beruf gibt es bei der Vollzeitpflege keinen Feierabend. Zusätzlich zu den eigentlichen pflegerischen Tätigkeiten muss man sich ohne fachliche Distanz mit den neuen Einschränkungen und Veränderungen im Alltag eines geliebten Menschen auseinandersetzen, der zuweilen vielleicht auch die eigene Frustration an einem auslässt. All das kann psychisch sehr belastend sein.

Praktische Tipps für den Alltag

Achten Sie darauf, dass auch Angehörige in den Rehabilitationsprozess einbezogen werden, um eine umfassende Unterstützung zu gewährleisten. Die Erschöpfung nach einem Schlaganfall, auch bekannt als post-stroke fatigue, kann von Person zu Person stark variieren. In den ersten Wochen nach dem Schlaganfall berichten viele Betroffene von extremer Müdigkeit, die oft mehrere Stunden pro Tag anhält. Diese Erschöpfung kann sowohl physische als auch psychische Ursachen haben und ist häufig eine Folge der körperlichen Belastung, die der Körper durch die Rehabilitation erfährt. Es ist wichtig, dass Betroffene genügend Ruhepausen einplanen und eine ausgewogene Balance zwischen Aktivität und Erholung finden. Die Unterstützung durch Fachkräfte, wie Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, kann helfen, den Heilungsprozess zu optimieren.

Was man vermeiden sollte

Zunächst solltest du körperliche Überanstrengung vermeiden. Intensive sportliche Aktivitäten oder schwere körperliche Arbeiten können die Genesung behindern. Stattdessen ist eine regelmäßige, angepasste Bewegung unter Anleitung eines Therapeuten empfehlenswert. Darüber hinaus ist es wichtig, Stress zu reduzieren. Stress kann den Blutdruck erhöhen und das Risiko eines weiteren Schlaganfalls steigern. Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls entscheidend; verarbeite Lebensmittel und übermäßigen Salz- oder Zuckerkonsum sollten gemieden werden.

Bewegungsempfehlungen

Allgemein wird empfohlen, mit leichten Aktivitäten zu beginnen, sobald es der Gesundheitszustand zulässt. Dies kann das Sitzen auf der Bettkante oder das Stehen mit Unterstützung umfassen. Es ist wichtig, täglich eine gewisse Zeit für Bewegung einzuplanen. Gezielt sollten Kraft- und Gleichgewichtsübungen integriert werden, um die Mobilität zu verbessern und Stürze zu verhindern. Die Bewegung sollte stets unter Anleitung von Fachleuten erfolgen, um sicherzustellen, dass sie den individuellen Bedürfnissen entspricht und keine gesundheitlichen Risiken birgt.

Prävention von wiederholten Schlaganfällen

Die Prävention von wiederholten Schlaganfällen ist entscheidend, um die Gesundheit und Lebensqualität zu erhalten. Zudem ist die regelmäßige Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker wichtig, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren. Darüber hinaus kann die Einnahme von Medikamenten, die vom Arzt verschrieben werden, eine wichtige Rolle bei der Schlaganfallprävention spielen. Diese Medikamente können helfen, den Blutdruck zu senken, den Cholesterinspiegel zu kontrollieren oder die Blutgerinnung zu regulieren.

Pflegegrad nach Schlaganfall

Natürlich haben Sie nach einem Schlaganfall die Möglichkeit, einen Pflegegrad zu erhalten. Dabei kommt es darauf an, wie stark ihre Selbstständigkeit durch den Schlaganfall eingeschränkt ist. Sie haben keinen generellen Anspruch auf einen Pflegegrad, da Schlaganfälle sehr individuell sind und nicht zwingend eine Beeinträchtigung hinterlassen. Sollten Sie jedoch Beeinträchtigungen haben oder aber bereits an anderen Erkrankungen erkrankt sein, so lohnt es sich gemeinsam mit dem Arzt zu prüfen, ob bereits ein Antrag auf einen Pflegegrad gestellt werden kann. Ein Pflegegrad bietet Patienten zahlreiche Vorteile, die ihre Lebensqualität erheblich verbessern können. Pflegegrade sollen sicherstellen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen im täglichen Leben die Pflegeunterstützung bekommen, um ein möglichst lange selbstbestimmtes Leben zu führen und im Voranschreiten von Erkrankungen dafür Sorge zu tragen, dass Patienten finanzielle Unterstützung erhalten, um Pflege zu finanzieren.

Forschung und zukünftige Entwicklungen

Während sich Schlaganfallpatienten regenerieren, findet in ihrem Gehirn eine massive Reorganisation statt. Viele Patienten erholen sich nach einem Schlaganfall und erlangen verlorene Fähigkeiten zu einem gewissen Grad zurück. Gezieltes intensives Training in und nach der Rehabilitation ermöglicht die partielle Regeneration. Im Gehirn kommt es dabei zu einer Umorganisation und Neubildung von Blutgefäßen. Diesen Prozess wollen Forscher künftig mit Medikamenten anregen. Die Fähigkeit des Gehirns, sich zu regenerieren, ist bei Erwachsenen insoweit begrenzt, als neue Nervenzellen nur in geringem Umfang aus Hirnstammzellen entstehen können. Forscher arbeiten jedoch daran, die vorhandenen Hirnstammzellen mit Wirkstoffen dazu anzuregen, neue Nervenzellen zu bilden. Und sie verfolgen die Idee, neurale Stammzellen außerhalb des Körpers zu erzeugen und in die zerstörten Areale des Gehirns zu transplantieren.

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