Mutterkraut Dosierung bei Nervosität: Ein umfassender Ratgeber

Mutterkraut (Tanacetum parthenium), auch bekannt als Chrysanthemum parthenium, ist eine traditionelle Heilpflanze, die seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet wird. Ursprünglich in Europa beheimatet, hat sich Mutterkraut aufgrund seiner robusten und pflegeleichten Eigenschaften weltweit verbreitet und wird sowohl in Gärten als Zierpflanze als auch zur Herstellung verschiedener Präparate angebaut. Besonders bekannt ist Mutterkraut für seine Fähigkeit, bei Migräne und Kopfschmerzen zu helfen, aber es wird auch bei anderen Beschwerden wie Nervosität, Menstruationsbeschwerden und Entzündungen eingesetzt.

Was ist Mutterkraut?

Mutterkraut ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler, die zwischen 30 und 80 cm hoch wird. Sie zeichnet sich durch ihre weißen Blütenkörbchen mit gelber Mitte und ihre fiederteiligen Blätter aus, die beim Zerreiben einen charakteristischen, kampferartigen Geruch verströmen. Der Name "Mutterkraut" leitet sich von der traditionellen Verwendung bei Frauenleiden ab, die bereits von den alten Griechen praktiziert wurde. Im Mittelalter galt Mutterkraut als Allheilmittel und wurde bei Fieber, Kopfschmerzen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

Inhaltsstoffe und Wirkungsweise

Die heilende Wirkung von Mutterkraut beruht auf einer Vielzahl von Inhaltsstoffen, wobei Parthenolid als Hauptwirkstoff gilt.

  • Parthenolid: Dieses Sesquiterpenlacton hat entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Es kann die Ausschüttung von Serotonin hemmen und somit der Entstehung von Migräne entgegenwirken. Studien deuten darauf hin, dass es die Freisetzung bestimmter Botenstoffe im Gehirn beeinflussen kann, die bei Migräne eine Rolle spielen.
  • Flavonoide: Mutterkraut enthält verschiedene Flavonoide wie Luteolin und Apigenin, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
  • Ätherische Öle: Diese verleihen der Pflanze ihren charakteristischen Geruch und tragen ebenfalls zur therapeutischen Wirkung bei.

Anwendungsgebiete von Mutterkraut

Mutterkraut findet in der Naturheilkunde vielfältige Anwendung, insbesondere bei:

  • Migräne: Die bekannteste und am besten untersuchte Anwendung ist die Vorbeugung von Migräne. Regelmäßige Einnahme kann die Häufigkeit und Intensität von Migräneattacken verringern. Mutterkraut wirkt frühzeitig - bevor der Schmerz entsteht - und kann den Bedarf an Akutmedikation mindern. Studien haben gezeigt, dass Mutterkraut die Häufigkeit von Migräneattacken reduzieren kann.
  • Kopfschmerzen: Neben Migräne kann Mutterkraut auch bei anderen Formen von Kopfschmerzen hilfreich sein.
  • Entzündungen: Die Sesquiterpenlactone und Flavonoide im Mutterkraut haben eine ausgeprägte entzündungshemmende Wirkung. Dies macht die Pflanze interessant für die Behandlung verschiedener entzündlicher Erkrankungen.
  • Menstruationsbeschwerden: Traditionell wurde Mutterkraut zur Linderung von Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Die krampflösenden und schmerzlindernden Eigenschaften können bei Regelschmerzen und -krämpfen helfen.
  • Nervosität: Mutterkraut kann auch bei nervöser Unruhe, Reizbarkeit oder hormonbedingten Stimmungsschwankungen ausgleichend wirken. Viele Menschen berichten, dass sie sich ausgeglichener fühlen, wenn sie Mutterkraut regelmäßig einnehmen.

Mutterkraut bei Nervosität: Dosierung und Anwendung

Obwohl Mutterkraut hauptsächlich für seine Wirkung bei Migräne bekannt ist, kann es auch bei Nervosität und innerer Unruhe eine beruhigende Wirkung haben. Die Inhaltsstoffe des Mutterkrauts können dazu beitragen, das Nervensystem zu stabilisieren und Stress abzubauen.

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Dosierungsempfehlungen

Die Dosierung von Mutterkraut bei Nervosität hängt von der Art des Präparats und der individuellen Reaktion ab. Es ist ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese bei Bedarf langsam zu steigern.

  • Filmtabletten: Mutterkraut HEUMANN 200 mg Filmtabletten werden in der Regel 1 - 3-mal täglich 1 Filmtablette eingenommen. Es sollte mit der niedrigsten Dosierung begonnen werden.
  • Tee: Für einen Mutterkraut-Tee übergießt man etwa 1-2 Teelöffel getrocknete Mutterkrautblätter mit kochendem Wasser und lässt den Tee 5-10 Minuten ziehen. Der Geschmack ist recht herb, weshalb manche Leute etwas Honig hinzufügen.
  • Tinktur: Mutterkraut-Tinktur wird in der Regel 2 - 3 mal täglich mit 15 - 30 Tropfen dosiert, die einem Kaltgetränk zugesetzt werden können.
  • Kapseln: Mutterkraut-Kapseln sind in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Nebellicht Kapseln enthalten beispielsweise 1260 mg Mutterkrautblüten-Extrakt pro Tagesdosis (3 Kapseln). Die Einnahme erfolgt über den Tag verteilt mit ausreichend Wasser nach einer Mahlzeit.

Anwendungsdauer

Mutterkraut entfaltet seine volle Wirkung oft erst nach einigen Wochen regelmäßiger Einnahme. Zur Vorbeugung von Migräne wird häufig eine Anwendungsdauer von mindestens 6-8 Wochen empfohlen. Auch bei Nervosität kann es einige Zeit dauern, bis sich eine spürbare Besserung einstellt. Wenn unter der Anwendung dieses Arzneimittels nach 2 Monaten keine Besserung der Beschwerden eintritt, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Darreichungsformen

Mutterkraut ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben:

  • Tee: Eine traditionelle Zubereitungsform, die jedoch aufgrund des bitteren Geschmacks nicht jedermanns Sache ist.
  • Tinktur: Konzentrierter Auszug mit längerer Haltbarkeit, der leicht dosiert werden kann.
  • Kapseln/Tabletten: Praktisch für unterwegs und ermöglichen eine genaue Dosierung. Mutterkraut HEUMANN ist lactose- und glutenfrei.
  • Frische Blätter: Können zerkleinert in Salate gemischt oder als Gewürz verwendet werden.

Tipps zur Einnahme

  • Nehmen Sie die Filmtabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit, zum Beispiel einem Glas Wasser, ein.
  • Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
  • Nehmen Sie die Filmtabletten möglichst immer zur gleichen Tageszeit ein.
  • Achten Sie beim Kauf auf den Parthenolid-Gehalt und möglichst wenige Zusatzstoffe.
  • Für umweltbewusste Verbraucher empfiehlt sich Mutterkraut aus biologischem Anbau.

Was Sie selbst bewirken können

Neben der Einnahme von Mutterkraut gibt es weitere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Nervosität und Stress abzubauen:

  • Regelmäßiger Tagesablauf: Achten Sie auf einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus und vermeiden Sie unregelmäßige Mahlzeiten.
  • Entspannungstechniken: Praktizieren Sie Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder autogenes Training.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, Stress abzubauen und das Nervensystem zu beruhigen.
  • Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Vermeiden Sie übermäßigen Konsum von Koffein und Alkohol.
  • Ruhe und Entspannung: Suchen Sie sich einen licht- und geräuscharmen Raum auf, massieren Sie sanft Gesicht und Kopfhaut oder legen Sie kühlende Kompressen auf.

Warnhinweise und Gegenanzeigen

Trotz der vielversprechenden Anwendungsmöglichkeiten ist es wichtig zu betonen, dass die Einnahme von Mutterkraut nicht ohne Risiken ist.

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  • Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf die Einnahme von Mutterkraut verzichtet werden, da es die Gebärmutter stimulieren kann.
  • Allergie: Menschen mit einer bekannten Allergie gegen Korbblütler sollten vorsichtig sein.
  • Blutgerinnungsstörungen: Mutterkraut kann die Blutgerinnung beeinflussen. Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Aufgrund der möglichen Auswirkungen auf die Blutgerinnung sollte Mutterkraut mindestens zwei Wochen vor geplanten Operationen abgesetzt werden.
  • Nebenwirkungen: Bei zu hoher Dosierung oder über längere Zeiträume können Nebenwirkungen wie Magenreizungen, Übelkeit oder allergische Reaktionen auftreten.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Mutterkraut kann mit verschiedenen Medikamenten und anderen Heilpflanzen interagieren. Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Einnahme von Mutterkraut und blutgerinnungshemmenden Medikamenten geboten. Auch bei der Kombination von Mutterkraut mit anderen Heilpflanzen ist Vorsicht geboten.

Qualität und Lagerung

Bei der Auswahl von Mutterkraut-Produkten ist es ratsam, auf standardisierte Extrakte zu setzen, die einen gleichbleibenden Gehalt an Wirkstoffen, insbesondere Parthenolid, bieten. Qualitativ hochwertige Präparate enthalten typischerweise 0,2% bis 0,4% Parthenolid. Für umweltbewusste Verbraucher empfiehlt sich Mutterkraut aus biologischem Anbau.

Trockene, getrocknete Blätter benötigen eine luftdichte und lichtgeschützte Aufbewahrung. Tinkturen und Öle sind in der Regel länger haltbar, sollten aber ebenfalls kühl und dunkel gelagert werden.

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