Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Rhein-Sieg in Troisdorf-Sieglar, Fachbereich Neurologie, ist eine Anlaufstelle für Patienten mit neurologischen Beschwerden. Es bietet ambulante medizinische Versorgung durch ein Team von Ärzten verschiedener Fachrichtungen unter einem Dach. Die enge Zusammenarbeit mit dem St. Johannes Krankenhaus (GFO Kliniken Troisdorf) soll eine umfassende Patientenbetreuung mit kurzen Wegen und reibungslosem Informationsaustausch ermöglichen.
Im Folgenden werden verschiedene Aspekte des MVZ und des zugehörigen Krankenhauses anhand von Patientenbewertungen beleuchtet, um ein umfassendes Bild der Erfahrungen zu vermitteln. Dabei werden sowohl positive als auch negative Rückmeldungen berücksichtigt, um eine ausgewogene Darstellung zu gewährleisten.
Fachliche Kompetenz und Behandlung
Viele Patienten loben die fachliche Kompetenz der Ärzte und des Pflegepersonals in der Neurologie des Krankenhauses. Besonders hervorgehoben wird die Stroke Unit, in der Ärzte und Pflegekräfte als sehr kompetent wahrgenommen werden. Trotz hoher Belastung nehmen sich die Ärzte Zeit für Erklärungen, sodass Patienten und Angehörige umfassend informiert sind und verstehen, was warum gemacht wird.
Einige Patienten berichten von sehr guten Erfahrungen mit Ärztinnen, die trotz schwer festzustellender Diagnosen engagiert geblieben sind. Die Betreuung nach einem Hirninfarkt wird als kompetent, umfassend und patientenzugewandt beschrieben. Im Notfall wurden Patienten schnell aufgenommen und adäquat untersucht, auch wenn es aufgrund hoher Auslastung zu Wartezeiten kommen konnte.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird ebenfalls positiv erwähnt. So klappten Absprachen mit anderen Kliniken (MRT Waldkrankenhaus Godesberg/ OP Gefäßchirurgie Marienhospital Bonn) reibungslos, was eine zügige Diagnostik und Behandlung ermöglichte.
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Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Ein Patient berichtet, dass bis zur Entlassung kein Krankheitsbild definiert werden konnte und die Ärzte mehrfach wechselten, ohne dass eine Übergabe erfolgte. Dies führte zu wiederholten Analysen und Vermutungen, ohne dass eine klare Diagnose gestellt wurde.
Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals
Ein häufig genannter positiver Aspekt ist die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals. Viele Patienten empfanden die Mitarbeiter, von den Damen am Empfang bis zu den Ärzten, als sehr nett und hilfsbereit. Besonders hervorgehoben wird die Station 4, auf der sich Patienten gut betreut und in ihrem Informationsbedürfnis wahrgenommen fühlten. Auch das Personal der SAS (Schluckambulanz) wird als durchweg freundlich und hilfsbereit beschrieben.
Einige Patienten berichten von einer besonders einfühlsamen Betreuung durch bestimmte Schwestern und Hebammen, die in schwierigen Situationen unterstützend zur Seite standen. Das Pflegepersonal handelte im Umgang mit den PatientInnen bewundernswert vorbildlich. Obwohl manche Patienten weder sprechen noch nonverbal sich verständigen konnten, wurde ihnen jede Pflegehandlung angekündigt, sie wurden zum Mitmachen motiviert und immer persönlich mit ihrem Namen angesprochen.
Es gibt jedoch auch Berichte über unfreundliches und unkompetentes Pflegepersonal. Einige Patienten fühlten sich nicht ernst genommen oder schlecht behandelt. Eine Oberärztin wurde als nicht respektvoll und unempathisch wahrgenommen, die ihre Machtposition ausnutzte und die Bedenken der Patienten nicht ernst nahm.
Organisation und Abläufe
Die Organisation und Abläufe im MVZ und Krankenhaus werden unterschiedlich bewertet. Einige Patienten loben die reibungslose Terminvereinbarung und die pünktliche Einhaltung der Termine. Das Team stand pünktlich bereit und die Vorbereitung auf Untersuchungen wurde als gefühlvoll beschrieben.
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Andere Patienten berichten von chaotischen Zuständen und langen Wartezeiten. In der Notaufnahme mussten Patienten trotz starker Schmerzen lange warten, ohne dass sie über den Stand der Dinge informiert wurden. Ein Patient mit Symptomen eines Schlaganfalls musste vier Stunden warten, was angesichts der Dringlichkeit der Situation als inakzeptabel empfunden wurde.
Die Coronabesuchsregelung wird von einigen Patienten kritisiert. Die eingeschränkten Besuchszeiten und die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske, auch für Geimpfte, werden als belastend empfunden. Besonders schwierig ist die Situation für Angehörige von pflegebedürftigen Patienten, die aufgrund der Einschränkungen nur schwer eine Sondererlaubnis für Besuche erhalten konnten.
Ausstattung und Hygiene
Die Ausstattung und Hygiene des Krankenhauses werden ebenfalls unterschiedlich bewertet. Einige Patienten empfanden die Zimmer als in Ordnung und gut ausgestattet. Andere bemängelten den Zustand der Zimmer und die mangelnde Sauberkeit. Türen waren defekt, Bäder alt und Schränke muffig. Die Toiletten wurden als unsauber beschrieben und erst nach mehreren Tagen gereinigt.
Die Hygiene in der Neurologischen Notfall-Ambulanz ließ sehr zu wünschen übrig. Nachttische und Tische wurden in einer Woche nicht abgewischt und leere Tassen und Gläser blieben stehen.
Entbindungserfahrungen
Die Erfahrungen mit der Entbindungsstation sind gemischt. Einige Mütter fühlten sich rundum kompetent und menschlich fürsorglich aufgehoben. Die Betreuung durch die Hebammen und die Ärztin war zeitlich nur kurz nötig, da die Geburt relativ schnell ging, und die Mütter wurden nicht eine Minute ungewollt alleine gelassen.
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Andere Mütter berichten von negativen Erfahrungen. Eine Mutter fühlte sich während der Entbindung nicht ernst genommen und von der Hebamme alleingelassen. Auf Nachfrage nach Schmerzmitteln wurden ihr ungeeignete oder wirkungslose Mittel angeboten. Eine andere Mutter hatte eine Horrorgeburt, da zu wenig Hebammenpersonal vorhanden war und sie die meiste Zeit alleine mit ihren Schmerzen dastand.
Essen und Verpflegung
Das Essen im Krankenhaus wird unterschiedlich bewertet. Einige Patienten empfanden das Essen als lecker und abwechslungsreich. Andere bemängelten die Qualität des Essens und die unfreundliche Essensausgabe. Isolierte Patienten mit Gürtelrose erhielten kaltes Essen, da sich das Personal weigerte, das Essen ins Zimmer zu bringen. Die Kantine wurde als "Schuhkarton mit der Qualität einer billigen, drittklassigen Raststätte" beschrieben.
Verbesserungsbedarf
Aus den Bewertungen lassen sich einige Bereiche ableiten, in denen Verbesserungsbedarf besteht:
- Kommunikation: Die Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Patienten sollte verbessert werden. Patienten sollten umfassend über ihre Behandlung informiert werden und die Möglichkeit haben, ihre Bedenken und Fragen zu äußern.
- Organisation: Die Abläufe in der Notaufnahme und auf den Stationen sollten optimiert werden, um Wartezeiten zu reduzieren und eine zügige Behandlung zu gewährleisten.
- Personal: Es sollte ausreichend Personal vorhanden sein, um eine angemessene Betreuung der Patienten sicherzustellen. Das Personal sollte geschult werden, um freundlich und kompetent auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen.
- Hygiene: Die Sauberkeit und Hygiene in den Zimmern und sanitären Einrichtungen sollte verbessert werden.
- Besuchsregelung: Die Coronabesuchsregelung sollte überarbeitet werden, um den Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen besser gerecht zu werden.
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