Myasthenia gravis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die durch Muskelschwäche gekennzeichnet ist, die sich nach Belastung oder im Laufe des Tages verstärkt. Die Erkrankung wird durch Autoantikörper verursacht, die die Muskelfunktion stören. Die genauen Ursachen der Autoimmunreaktion sind noch nicht vollständig geklärt. Da in vielen Fällen eine krankhafte Veränderung des Thymus festgestellt wurde, wird ein Zusammenhang zwischen dem Thymus und der Entstehung von Myasthenia gravis vermutet.
Was ist Myasthenia gravis?
Myasthenia gravis, auch Myasthenie genannt, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Die Erkrankung tritt gehäuft im Alter von 30 bis 40 Jahren und im Alter von 60 bis 80 Jahren auf. Bei einem erstmaligen Auftreten der Symptome nach dem 45. Lebensjahr spricht man von Late Onset Myasthenia gravis (LOMG). Die Häufigkeit der Erkrankung variiert je nach Region, liegt aber bei etwa 15 bis 179 Fällen pro einer Million Einwohner.
Myasthenia gravis ist eine seltene, aber ernsthafte Autoimmunerkrankung, die durch Muskelschwäche gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung kann verschiedene Muskelgruppen betreffen und führt häufig zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Der Name „Myasthenia gravis“ kommt aus dem Griechischen und Lateinischen. „Myasthenia“ bedeutet Muskelschwäche, und „gravis“ bedeutet schwer. Also im Prinzip „schwere Muskelschwäche“.
MG kann manchmal schwer von anderen Krankheiten zu unterscheiden sein, weil Muskelschwäche viele Ursachen haben kann. MG wird oft in verschiedene Typen eingeteilt, je nachdem, welche Muskeln betroffen sind.
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Symptome von Myasthenia gravis
Das Hauptsymptom von Myasthenia gravis ist eine Lähmung bzw. Schwäche der Muskulatur, die bei Belastung und im Verlauf des Tages meist zunimmt. Zu Beginn fallen meist Symptome an den Augen (okuläre Symptome) auf, wobei es insbesondere zu Doppelbildern kommt und ein oder beide Augenlider herabhängen (Ptose). Wenn die Muskulatur rund um Hals und Zunge (bulbäre Muskulatur) betroffen ist, kann sich dies in Schluckbeschwerden (Dysphagie), Kauschwäche oder Schwierigkeiten beim Sprechen (Dysarthrie) äußern.
- Muskelschwäche: Stell dir vor, du beginnst den Tag voller Energie, aber je mehr du tust, desto schwächer werden deine Muskeln. Das ist typisch für Myasthenia gravis. Die Muskelschwäche verstärkt sich bei Aktivität und bessert sich oft in Ruhephasen. Am Abend merkst du es dann am deutlichsten.
- Augenprobleme: Kennst du das Gefühl, wenn deine Augenlider einfach zu schwer werden, um sie offen zu halten? Bei Myasthenia gravis kann das passieren, und zwar nicht nur, wenn du müde bist. Es kann einseitig oder beidseitig auftreten. Doppeltsehen, auch Diplopie genannt, ist ein weiteres häufiges Symptom. Das bedeutet, dass du alles doppelt siehst. Das kann beim Lesen, Fernsehen oder sogar beim Gehen echt hinderlich sein. Es passiert, weil die Muskeln, die deine Augen bewegen, schwach werden.
- Schluckbeschwerden: Schluckbeschwerden, auch Dysphagie genannt, können bei Myasthenia gravis auftreten, wenn die Muskeln in deinem Hals und Rachen betroffen sind. Das kann dazu führen, dass du dich verschluckst oder Schwierigkeiten hast, Nahrung und Flüssigkeiten herunterzuschlucken.
- Sprachprobleme: Auch deine Sprache kann betroffen sein. Die Stimme kann nasal klingen oder undeutlich werden. Es kann sich anfühlen, als ob deine Zunge oder Lippen nicht richtig funktionieren. Das kann echt frustrierend sein, besonders wenn du dich verständigen möchtest.
- Müdigkeit: Müdigkeit und Erschöpfung sind häufige Begleiter von Myasthenia gravis. Es ist mehr als nur normale Müdigkeit; es ist ein überwältigendes Gefühl der Erschöpfung, das sich auch nach Ruhe nicht bessert. Das kann deinen Alltag stark beeinträchtigen.
Eine mögliche schwere Komplikation der Erkrankung ist eine sogenannte Myasthene Krise. Dabei kommt es zu einer plötzlichen Verstärkung der Symptome, die von Schluckstörungen bis hin zu Atemproblemen führen können. Zu den Auslösern einer solchen Krise zählen unter anderem: Infektionen, Fehler bei der Medikamenteneinnahme und Operationen. Es gibt aber auch bestimmte Medikamente, die die Myasthenie verschlechtern können.
Ursachen von Myasthenia gravis
Die genauen Ursachen für die Entstehung der Myasthenia gravis sind noch nicht geklärt. Im Rahmen der Erkrankung bildet jedoch das Immunsystem Antikörper gegen körpereigene Strukturen (Autoantikörper). Bei der häufigsten Art der Myasthenia gravis richten sich diese gegen Acetylcholin-Andockstellen, die für die Aktivierung der Muskeln essenziell sind. Sendet eine Nervenzelle ein Signal an einen Muskel, schüttet sie den Botenstoff Acetylcholin (ACh) aus. Dieser Botenstoff bindet dann normalerweise an die bei Myasthenia gravis beeinträchtigten Rezeptoren. Da dieser ACh-Rezeptor nun aber durch die Autoantikörper des Immunsystems bereits blockiert ist, kann das ACh dort nicht andocken.
Es scheint einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Myasthenia gravis und einer krankhaften Veränderung des Thymus zu bestehen. Beim Thymus, auch Bries genannt, handelt es sich um eine Drüse, die etwa auf Höhe des Brustbeins sitzt.
- Autoimmunreaktion: Bei Myasthenia gravis spielt dein Immunsystem verrückt. Anstatt dich vor bösen Eindringlingen zu schützen, greift es Azetylcholinrezeptoren an. Das sind die Dinger, die für die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln zuständig sind. Stell dir vor, es ist wie ein Kabel, das plötzlich nicht mehr richtig funktioniert.
- Antikörper: Die Übeltäter bei dieser Autoimmunreaktion sind Antikörper. Dein Körper produziert sie, aber anstatt Viren oder Bakterien zu bekämpfen, blockieren oder zerstören sie die Azetylcholinrezeptoren. Das führt dazu, dass die Nervensignale nicht mehr richtig an die Muskeln weitergeleitet werden können.
- Genetische Faktoren: Es gibt keine direkten Beweise dafür, dass Myasthenia gravis direkt vererbt wird, aber genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Bestimmte Genvarianten können dich anfälliger für Autoimmunerkrankungen machen, einschließlich Myasthenia gravis. Es ist also eher eine Veranlagung als eine direkte Vererbung.
- Umweltfaktoren: Manchmal braucht es mehr als nur eine genetische Veranlagung, um eine Krankheit auszulösen. Umweltfaktoren könnten auch eine Rolle spielen.
- Thymusdrüse: Die Thymusdrüse, die hinter deinem Brustbein sitzt, spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem. Bei vielen Menschen mit Myasthenia gravis ist die Thymusdrüse verändert. Sie kann vergrößert sein oder sogar Tumore (Thymome) entwickeln. Es wird vermutet, dass die Thymusdrüse bei der Produktion der Autoantikörper beteiligt ist, die die Krankheit verursachen.
- Medikamente: Manchmal können bestimmte Medikamente Myasthenia gravis auslösen oder verschlimmern.
Diagnose von Myasthenia gravis
Zunächst erfragt der Arzt die Krankengeschichte (Anamnese). Es geht also darum, wann die Symptome zuerst aufgetreten sind, um welche Symptome es sich handelt und darum, ob sich der Zustand zu bestimmten Tageszeiten oder nach Anstrengung verschlechtert. Häufig finden Belastungstests statt, um herauszufinden, ob die Muskulatur ungewöhnlich schnell oder stark ermüdet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, bestimmte Medikamente (Cholinesterase-Hemmer) zu verabreichen, welche die Symptome einer Myasthenia gravis verbessern. Kommt es kurz nach der Anwendung zu einer Symptomverbesserung, ist dies typisch für diese Erkrankung - jedoch ist dies kein eindeutiger Hinweis auf diese Erkrankung. Auch ein elektrophysiologischer Test kann bei der Diagnose hilfreich sein. Ein Blutbild veranlasst der Arzt in der Regel um andere Erkrankungen und Begleiterkrankungen auszuschließen. Da es einen Zusammenhang zwischen krankhaften Veränderungen der Thymusdrüse und der Entstehung von Myasthenia gravis zu geben scheint, beinhaltet die Untersuchung häufig auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) des Brustkorbs oder eine Computertomografie (CT).
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- Neurologische Untersuchung: Zuerst wird dein Arzt dich gründlich untersuchen. Er wird sich deine Symptome genau ansehen und dich wahrscheinlich bitten, bestimmte Bewegungen zu machen. Wenn du zum Beispiel schnell die Hand öffnen und schließen sollst und dabei schnell ermüdest, könnte das ein Hinweis sein. Die neurologische Untersuchung ist der erste Schritt.
- Bluttests: Dann gibt’s Bluttests. Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper (AChR-Ak): Diese sind bei den meisten Patienten mit MG nachweisbar.
- Elektromyographie (EMG): Die Elektromyographie (EMG) ist auch wichtig. Dabei wird die elektrische Aktivität deiner Muskeln gemessen. Bei Myasthenia gravis sieht man oft, dass die Muskeln bei wiederholter Stimulation schnell ermüden. Das EMG kann diese Veränderungen sichtbar machen. Wenn der Muskel durch die Krankheit schnell schlapp macht, nimmt der Ausschlag im Elektromyogramm ab.
- Pharmakologische Tests: Es gibt auch Tests mit Medikamenten, sogenannte pharmakologische Tests. Dabei werden dir Cholinesterase-Hemmer gegeben. Wenn sich deine Symptome dadurch kurzzeitig verbessern, ist das ein starker Hinweis auf Myasthenia gravis.
- Computertomographie (CT): Da bei vielen Leuten mit Myasthenia gravis Auffälligkeiten am Thymus festgestellt werden, ist oft eine Computertomographie (CT) des Brustkorbs sinnvoll.
- Ausschluss anderer Erkrankungen: Es ist wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen können.
Behandlung von Myasthenia gravis
Ziel der Therapie ist eine verbesserte Muskelfunktion und dass die Erkrankung nicht weiter voranschreitet. Damit sich Symptome verbessern werden die sogenannten Acetylcholinesterase-Hemmer (auch ACh-Inhibitoren) sowie Immunsuppressiva am häufigsten eingesetzt. Erstere erhöhen die Menge des Botenstoffs ACh und erlauben so eine verbesserte Muskelfunktion. Menschen zwischen 15 und 50 Jahren mit einer schweren Myasthenia gravis wird zusätzlich zur Medikamentengabe häufig auch der Thymus entfernt (Thymektomie), auch wenn kein Thymom vorliegt. Im Fall einer myasthenen Krise stehen zusätzlich noch weitere Behandlungsoptionen zur Verfügung.
- Medikamentöse Therapie: Das ist oft der erste Schritt. Acetylcholinesterase-Hemmer sind da oft die erste Wahl. Wenn Medikamente allein nicht reichen, kann eine Immuntherapie in Betracht gezogen werden.
- Thymektomie: Eine Thymektomie (Entfernung der Thymusdrüse) kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein, besonders wenn ein Thymom (Tumor der Thymusdrüse) vorhanden ist oder wenn andere Behandlungen nicht ausreichend helfen.
- Alternative Methoden: Manche Leute probieren auch alternative Methoden aus, wie Akupunktur oder bestimmte Ernährungsweisen. Ob die wirklich helfen, ist aber oft nicht so klar bewiesen.
Medikamente zur Behandlung von Myasthenia gravis
- Azetylcholinesterase-Hemmer: Azetylcholinesterase-Hemmer sind oft die erste Wahl, um die Symptome von Myasthenia gravis zu lindern. Stell dir vor, deine Muskeln bekommen einen kleinen Helfer, der dafür sorgt, dass mehr Azetylcholin an den Rezeptoren bleibt. Das verbessert die Muskelkontraktion. Diese Medikamente verhindern, dass das Enzym Azetylcholinesterase das Azetylcholin abbaut.
- Immunsuppressiva: Da Myasthenia gravis eine Autoimmunerkrankung ist, spielen Immunsuppressiva eine wichtige Rolle. Kortikosteroide, wie Prednison, sind starke Entzündungshemmer und können bei Myasthenia gravis sehr wirksam sein. Sie unterdrücken das Immunsystem und reduzieren so die Autoimmunreaktion. Allerdings haben sie auch eine Reihe von möglichen Nebenwirkungen, die man im Auge behalten muss. Dazu gehören Gewichtszunahme, erhöhter Blutzucker und Osteoporose.
- Monoklonale Antikörper: Monoklonale Antikörper sind eine relativ neue Therapieoption bei Myasthenia gravis. Sie sind gezielt gegen bestimmte Bestandteile des Immunsystems gerichtet. Rituximab und Eculizumab sind Beispiele für solche Antikörper. Sie können eine gute Option sein, wenn andere Behandlungen nicht ausreichend wirken oder zu viele Nebenwirkungen verursachen.
Thymektomie im Detail
Okay, lass uns über die Thymektomie sprechen. Das ist im Grunde die operative Entfernung der Thymusdrüse. Die Thymusdrüse spielt eine Rolle im Immunsystem, und bei vielen Leuten mit Myasthenia gravis ist sie irgendwie aus dem Takt geraten.
Nicht jeder mit Myasthenia gravis braucht gleich unters Messer. Wie bei jeder Operation gibt es auch hier Risiken. Dazu gehören Blutungen, Infektionen oder Probleme mit der Atmung nach dem Eingriff.
Nach der Thymektomie bist du nicht sofort wieder fit. Du brauchst Zeit, um dich zu erholen. Es kann dauern, bis du die vollen Auswirkungen der Thymektomie spürst. Manchmal dauert es Monate oder sogar Jahre, bis sich die Symptome verbessern. Aber viele Patienten berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität.
Klar, die OP ist nicht die einzige Option. Die Wahl der richtigen Behandlung hängt immer von deiner individuellen Situation ab.
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Was können Sie selbst bei einer Myasthenia gravis tun?
Viele Medikamente beeinflussen die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln und können daher potenziell die Symptome einer Myasthenia gravis verschlechtern oder maskieren. Antibiotika (z. B. Antikonvulsiva (z. b. Außerdem sind Menschen mit Myasthenia gravis wesentlich empfindlicher gegenüber Stoffen zur Muskelentspannung (Muskelrelaxantien) und bestimmten anderen Medikamenten. Sollte bei Ihnen ein Kinderwunsch bestehen, ist es ebenfalls wichtig, dass Sie sich vor dem Absetzen der Kontrazeptiva mit Ihren behandelnden Ärzten absprechen, da einige der bei Myasthenia gravis eingesetzten Medikamente zu Fehlbildungen des Embryos führen können. Vor und während der Schwangerschaft sowie teilweise auch in der Stillzeit ist es daher notwendig die Medikation anzupassen. Sofern dies geschehen ist, bestehen aber keine zusätzlichen Risiken für das ungeborene Kind. Bei zehn bis 20 Prozent der Kinder von Müttern mit Myasthenia gravis treten nach der Geburt vorübergehend Symptome auf (Transiente neonatale Myasthenia gravis), die durch Antikörper der Mutter verursacht werden. Generell gilt: Sollten Sie eine Verschlechterung Ihrer Symptome bemerken, suchen Sie einen Arzt auf. Bei plötzlicher und starker Verschlimmerung der Symptome mit Schluck- oder Atembeschwerden handelt es sich um eine sogenannte myasthene Krise, die unbedingt sofort behandelt werden muss. Zusätzlich sollten Sie stets einen Myasthenie-Notfallausweis mit sich führen. Darin steht, dass bei Ihnen eine Myasthenia gravis festgestellt wurde.
Klar, Myasthenia gravis (MG) kann deinen Alltag ganz schön durcheinanderbringen. Aber keine Panik, es gibt einiges, was du selbst tun kannst, um deine Lebensqualität zu verbessern. Es geht darum, einen guten Umgang mit der Krankheit zu finden und deinen Alltag so anzupassen, dass du dich wohlfühlst. Denk dran, du bist nicht allein!
- Ernährung: Was du isst, kann einen großen Unterschied machen. Eine ausgewogene Ernährung ist super wichtig, um deinen Körper mit allen Nährstoffen zu versorgen, die er braucht. Achte auf leichte, gut verdauliche Mahlzeiten, besonders wenn du Schluckbeschwerden hast. Manchmal kann es helfen, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, anstatt weniger großer.
- Bewegung: Bewegung ist wichtig, auch wenn du dich schnell erschöpft fühlst. Leichte, regelmäßige Bewegung kann helfen, deine Muskeln zu stärken und deine Ausdauer zu verbessern. Aber übertreib es nicht! Finde ein Maß, das dir guttut und dich nicht überfordert. Yoga, Spaziergänge oder Schwimmen sind oft gute Optionen.
- Stressmanagement: Stress kann deine Symptome verschlimmern. Finde Wege, um Stress abzubauen und zu entspannen. Probiere verschiedene Techniken aus und finde heraus, was dir am besten hilft.
- Schlaf: Ausreichend Schlaf ist total wichtig, damit sich dein Körper erholen kann. Versuche, einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu entwickeln und für eine entspannende Schlafumgebung zu sorgen. Wenn du Schlafprobleme hast, sprich mit deinem Arzt darüber.
- Soziale Kontakte: Es ist wichtig, dass du dich nicht isolierst. Sprich mit deiner Familie, Freunden oder einer Selbsthilfegruppe über deine Erkrankung. Soziale Kontakte und Unterstützung können dir helfen, mit den Herausforderungen der MG besser umzugehen.
- Berufsleben: MG kann auch Auswirkungen auf dein Berufsleben haben. Sprich mit deinem Arbeitgeber über deine Erkrankung und welche Anpassungen du eventuell benötigst. Vielleicht ist es möglich, deine Arbeitszeiten flexibler zu gestalten oder bestimmte Aufgaben zu vermeiden, die dich zu sehr belasten.
- Schwangerschaft: Wenn du mit Myasthenia gravis schwanger bist, ist es super wichtig, dass du das frühzeitig mit deinem Arzt besprichst. So habt ihr genug Zeit, deinen Behandlungsplan anzupassen, damit es dir und deinem Baby gut geht. Manche Medikamente sind während der Schwangerschaft nämlich nicht geeignet. Es gibt ein kleines Risiko, dass dein Baby nach der Geburt eine vorübergehende neonatale Myasthenie entwickelt. Das passiert, weil Antikörper von dir auf dein Baby übertragen werden. Die Behandlung während der Schwangerschaft muss gut geplant sein. Einige Medikamente sind tabu, andere kann man nehmen, aber die Dosis muss eventuell angepasst werden. Dein Arzt wird dich da super beraten. Nach der Geburt ist es wichtig, dass du dich gut erholst. Achte auf dich und nimm deine Medikamente regelmäßig. Ob du stillen kannst, hängt von deinen Medikamenten ab. Einige Medikamente gehen in die Muttermilch über, andere nicht. Dein Arzt kann dir sagen, welche Medikamente sicher sind. Es gibt spezielle Beratungsangebote für werdende Mütter mit Myasthenia gravis. Dort kannst du alle deine Fragen stellen und dich mit anderen Betroffenen austauschen. Das kann super hilfreich sein, um sich sicherer und informierter zu fühlen.
- Myasthenie bei Kindern: Bei Kindern kann sich Myasthenia gravis etwas anders äußern als bei Erwachsenen. Klar, die belastungsabhängige Muskelschwäche ist auch hier ein Hauptmerkmal, aber es gibt ein paar Besonderheiten. Die Diagnose von Myasthenia gravis im Kindesalter kann eine Herausforderung sein, weil die Symptome oft unspezifisch sind und leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können.
Homöopathische Behandlung von Myasthenia gravis
Der Naturmedizin stehen leider bislang nur wenig Mittel der Behandlung zur Verfügung. Aber gerade durch homöopathische Wirkstoffe kann ein Stillstand oder sogar eine Besserung der Krankheit erzielt werden. Die Mittelwahl und Dosierung erfordert wegen der Gefahr der gegenteiligen Wirkung (Stimulierung des Immunsystems statt Dämpfung bzw. Ausgleich) viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung des Homöopathen. Die Wahl eines klassischen Homöopathen ist deshalb ratsam.
Auch homöopathische Kombinationspräparate können versucht werden, wie z. B. von Heel “Coenzyme compositum”, “Galium comp.”, “Gelsemium-Homaccord”, “Glyoxal compositum”, “Phosphor-Injeel” oder “Thyroidea compositum”.
Allerdings genügt die Homöopathie allein selten zur wirksamen Therapie. Die von Ihnen angegeben Arzneimittel sollten weiter eingenommen werden, die Homöopathika verbessern ihre Wirkung; z. T. ist dank Homöopathie auch eine Reduzierung der Dosis dieser Medikamente möglich, das muss jedoch der Therapeut beurteilen.
Verlauf und Prognose von Myasthenia gravis
Manchmal geht’s richtig rund, und zwar nicht im positiven Sinne. Bei Myasthenia gravis kann es zu akuten Phasen kommen, auch Exazerbationen genannt. Stell dir vor, deine Muskelschwäche verschlimmert sich plötzlich und heftig. Das kann echt beängstigend sein, ist aber oft behandelbar, wenn man schnell reagiert.
Die Prognose bei Myasthenia gravis ist heutzutage meistens ziemlich gut, besonders wenn die Krankheit früh erkannt und behandelt wird. Klar, es ist eine chronische Erkrankung, die dich dein Leben lang begleiten wird, aber mit der richtigen Therapie können viele Betroffene ein fast normales Leben führen.
Ganz klar, Myasthenia gravis kann deine Lebensqualität beeinflussen. Müdigkeit, Muskelschwäche - das alles kann ganz schön einschränken. Aber hey, es gibt viele Möglichkeiten, damit umzugehen! Denk an Physiotherapie, Ergotherapie und Selbsthilfegruppen. Und vergiss nicht, dass es okay ist, sich Hilfe zu holen, wenn du sie brauchst.
Wie bei jeder Erkrankung gibt es auch bei Myasthenia gravis mögliche Komplikationen. Eine der gefürchtetsten ist die myasthene Krise, bei der sich die Muskelschwäche so stark verschlimmert, dass die Atemmuskulatur betroffen ist. Das ist ein Notfall und muss sofort behandelt werden. Aber keine Panik, mit guter Überwachung und Behandlung kann man das oft verhindern.
Myasthenia gravis ist nicht nur eine körperliche Erkrankung, sondern kann auch deine Psyche beeinflussen. Es ist völlig normal, dass du dich manchmal frustriert, ängstlich oder sogar depressiv fühlst. Sprich mit deinem Arzt oder einem Therapeuten darüber, wenn du dich psychisch belastet fühlst.
Der Verlauf von Myasthenia gravis kann sich je nach Altersgruppe unterscheiden. Bei Kindern und Jugendlichen kann die Erkrankung anders verlaufen als bei älteren Menschen. Zum Beispiel können bei Kindern häufiger Probleme mit den Augenmuskeln auftreten. Bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwieriger zu diagnostizieren sein, da die Symptome oft unspezifisch sind.
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