Wadenkrämpfe sind schmerzhafte Kontraktionen der Wadenmuskulatur, die viele Menschen schon einmal erlebt haben. Sie können in jedem Alter auftreten und sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Obwohl gelegentliche Wadenkrämpfe in der Regel harmlos sind, werden sie dennoch als äußerst unangenehm empfunden. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Wadenkrämpfen nach dem Sport und bietet einen umfassenden Überblick über Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen.
Was ist ein Wadenkrampf?
Ein Krampf ist eine plötzliche, schmerzhafte Kontraktion der Skelettmuskulatur, die mit einer tastbaren Verhärtung einhergeht. Bei einem Wadenkrampf ziehen sich die betroffenen Muskeln oder Muskelgruppen abrupt zusammen. Die Muskelkontraktionen sind meist von außen sichtbar und dauern wenige Sekunden bis einige Minuten. Wadenkrämpfe sind sehr unangenehm und äußern sich durch Schmerzen im betroffenen Muskel sowie in der Muskelumgebung. Die Diagnose erfolgt oft anhand dessen, was bei einem Krampf tatsächlich zu beobachten ist: „abrupt auftretende, unwillkürliche, schmerzhafte Kontraktionen (Anspannungen). Insgesamt ist der Wadenkrampf damit ein weitverbreitetes, unangenehmes Phänomen.
Ursachen von Wadenkrämpfen nach Sport
Die Ursachen für Wadenkrämpfe sind vielfältig, wobei meist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren verantwortlich ist. Häufige Auslöser für Wadenkrämpfe während des Sports sind:
- Überlastung der Wadenmuskulatur: Eine Überlastung der Wadenmuskulatur kann zu einem Krampf führen. Vermeiden Sie Trainingsspitzen und eine Überlastung der Muskulatur, und gönnen Sie Ihrem Körper nach jedem Training eine angemessene Regenerationszeit.
- Elektrolytmangel: Der Körper benötigt für die Reizübertragung von Nerven auf Muskeln bestimmte Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium. Elektrolytgleichgewicht aufrechterhalten: Achte darauf, dass deine Ernährung ausgewogen ist und genügend Mineralien wie Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium enthält. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Muskelkontraktion und -entspannung. Tipp: Nüsse, Linsen und Haferflocken sind besonders mineralstoffreich und sollten häufig auf deinem Speiseplan stehen.
- Flüssigkeitsmangel (Dehydration): Achte darauf, ausreichend Flüssigkeit zu trinken, insbesondere vor, während und nach dem Training. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, Elektrolyte-Ungleichgewichte zu verhindern.
- Mangelnde Aufwärmphase: Wer ein angemessenes Aufwärmen vor dem Sport vernachlässigt, macht seine Muskeln anfälliger für Verletzungen und Krämpfe.
- Überanstrengung: Übermäßig belastete Muskeln können schneller erschöpfen und anfälliger für Krämpfe sein. Vorausgegangene Muskelverletzungen können die Wahrscheinlichkeit von Krämpfen zudem erhöhen.
- Ungünstige Umweltbedingungen: Auch extreme Hitze oder Kälte können die Muskeln belasten und zu Krämpfen führen.
- Fehlbelastungen und Fußfehlstellungen: Senk- und Spreizfüße, aber auch schlecht sitzende Sportschuhe können das Wadenkrampfrisiko erhöhen.
- Lebensalter: Mit zunehmenden Lebensjahren nehmen Muskelkrämpfe zu, belegen Studien. Zu den Gründen gehört, dass sich mit zunehmendem Alter sowohl die Muskulatur verkürzt als auch die Muskelmasse abnimmt, wenn man nicht bewusst gegensteuert.
Weitere mögliche Ursachen
Für Wadenkrämpfe kann es neben Magnesiummangel viele weitere Ursachen geben. Die Ursachen für Muskel- und Wadenkrämpfe sind vielfältig. Sie reichen von starker körperlicher Belastung über Fehlstellungen der Beine bis hin zu ernsthaften Grunderkrankungen. Bei einem Krampf verkürzt sich ein Muskel unwillkürlich für kurze Zeit. Mögliche Auslöser sind starke oder abnormale Belastung des betroffenen Muskels oder ein verminderter Blutzufluss. Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle, da sich mit zunehmendem Alter die Sehnen und Muskeln verkürzen und so ein Krampf leichter ausgelöst werden kann.
Neben den oben genannten Faktoren können auch bestimmte Erkrankungen und Medikamente Wadenkrämpfe auslösen:
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- Erkrankungen: In seltenen Fällen sind Wadenkrämpfe ein Anzeichen einer ernsten Erkrankung wie z. B. Diabetes mellitus. So kann eine Reihe internistischer Krankheiten, die den Stoffwechsel und den Hormon- und Elektrolythaushalt beeinflussen, die Verkrampfung der Muskulatur begünstigen. Auch Nervenschäden (Störungen im zentralen und peripheren Nervensystem) kommen als Ursache eines Wadenkrampfes in Betracht.
- Medikamente: Nebenwirkung bestimmter Medikamente, etwa Cholesterinhemmer (Statine) und Blutdrucksenker. Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht auch das Risiko eines Magnesiummangels und damit nachweislich die Gefahr von Wadenkrämpfen. Besonders bedenklich: Wadenkrämpfe gibt es quasi auch auf Rezept.
Was tun bei einem akuten Wadenkrampf?
Ein akuter Wadenkrampf schmerzt häufig so stark, dass man selbst nicht in der Lage ist, Maßnahmen zur Linderung vorzunehmen. Bitten Sie daher ggf. einen Anwesenden, die Wade passiv zu dehnen. Bei einem plötzlichen Wadenkrampf helfen folgende Maßnahmen:
- Dehnen: Strecken Sie Ihr Bein und ziehen Sie die Zehen zum Schienbein, um einen Wadenkrampf zu lösen. Das Bein muss dafür gestreckt und die Zehen zum Schienbein gezogen werden. Bestimmte Rezeptoren übermitteln den Dehnungszustand des Muskels an das Gehirn. Dies veranlasst als Reaktion eine Entspannung des Muskels, um einem Sehnen- oder Muskelfaserriss durch die Dehnung entgegenzuwirken. Bei einem Krampf dehnen die meisten Menschen instinktiv die betroffenen Muskeln. Und das hilft in aller Regel auch, den Krampf zu unterbrechen.
- Massieren: Zudem kann eine leichte Massage die verspannten Muskelpartien lockern. Massiere die Waden sanft. Ein leichtes Massieren des verkrampften Muskels bringt Linderung - die Muskulatur wird gelockert, die Durchblutung gesteigert.
- Wärme: Auch Wärme hilft bei Wadenkrämpfen. Indem sie die Durchblutung anregt, löst Wärme die Verspannung des verkrampften Muskels. Sie können dafür ein warmes Bad nehmen oder wärmende Auflagen bzw.
- Bewegung: Mache nicht den Fehler, den Krampf auszusitzen - leichte Bewegung tut dir und deinem Muskel gut. Gehe bei einem Wadenkrampf also etwas umher. Setze dein Training nach einem Krampf vorsichtig fort: Zwar wirst du an der betroffenen Stelle vermutlich einen leichten Schmerz spüren. Gefährlich ist dieser aber nicht.
Vorbeugung von Wadenkrämpfen
Sie können Wadenkrämpfen vorbeugen, indem Sie sich ausreichend moderat bewegen. Die Mehrzahl der gewöhnlichen Wadenkrämpfe nimmt ihren Ausgangspunkt in einer gestressten und verkürzten Wadenmuskulatur. Mit unserem Knieretter inklusive Trittschlaufe für den sicheren Stand übst du zuhause selbstständig bei Wadenschmerzen, Wadenkrämpfen oder Muskelzerrungen.
Hier sind einige Tipps zur Vorbeugung:
- Ausreichend und moderat bewegen: Vermeiden Sie Trainingsspitzen und eine Überlastung der Muskulatur und gönnen Sie Ihrem Körper nach jedem Training eine angemessene Regenerationszeit. Wer wenig Sport treibt und viel sitzt, tut seinen Waden keinen Gefallen. Wie alle Muskeln deines Körpers ist auch dieser mächtige Wadenmuskel für seine Vitalität darauf angewiesen, dass du ihn vielfältig bewegst und dehnst.
- Flüssigkeitszufuhr: Denken Sie außerdem daran, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich ausgewogen zu ernähren, um einem Entgleisen des Elektrolythaushaltes entgegenzuwirken. Dies ist vor allem beim Sport und bei Hitzeperioden wichtig.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung sollte aus frischen Produkten und einem hohen Anteil an Vollkornprodukten, Obst und Gemüse bestehen. Achte darauf, dass deine Ernährung ausgewogen ist und genügend Mineralien wie Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium enthält. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Muskelkontraktion und -entspannung. Tipp: Nüsse, Linsen und Haferflocken sind besonders mineralstoffreich und sollten häufig auf deinem Speiseplan stehen.
- Vitamine: Vitamine spielen eine wichtige Rolle für die Funktion und Gesundheit der Muskeln. Vitamin B1 ist wichtig für die Signalübertragung von Nerven auf Muskeln. Es kommt vor allem in Nahrungsmitteln wie Vollkornprodukten, Fleisch oder Hülsenfrüchten vor. Vitamin B6 spielt eine Rolle beim Energiestoffwechsel und bei der Muskelkontraktion. Es ist z. B. in Avocado, Lachs oder Kartoffeln enthalten. Zudem benötigt der Körper Kalzium, das mithilfe von Vitamin D aufgenommen wird. Ein Kalziummangel kann ebenfalls zu Muskelkrämpfen führen. Gute Kalziumspender sind Milchprodukte und grünes Gemüse wie Brokkoli.
- Regelmäßiges Dehnen: Studien belegen, dass Dehnübungen sowohl präventiv als auch bei akuten Schmerzen helfen können. Ein flexibler Muskel ist weniger anfällig für Krämpfe. Halte dafür die Dehnung dreimal hintereinander für etwa 30 Sekunden, lege dazwischen kurze Pausen ein. Wichtig ist, dass du deine Muskulatur regelmäßig dehnst. Sinnvoll ist es, nach dem Training die Muskulatur zu dehnen, und zwischendurch in trainingsfreien Zeiten.
- Schuhwerk: Mitunter haben deine Wadenkrämpfe auch eine ganz greifbare Ursache: falsches Schuhwerk. Zwängen beispielsweise zu enge Schuhe den Fuß stundenlang in eine Fehlstellung, kann die Reaktion deines Körpers über das Fersenbein bis in die Wade reichen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
In den meisten Fällen sind Wadenkrämpfe harmlos. Einen Arzt sollten Sie dann kontaktieren, wenn die Muskelkrämpfe gehäuft auftreten, sie länger als ein paar Sekunden anhalten oder wenn sie sich nicht einfach durch Dehnen auflösen lassen. Bei wiederkehrenden oder besonders schmerzhaften Krämpfen solltest du ärztlichen Rat einholen, um mögliche Krankheiten als Ursache auszuschließen. Kommen weitere Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Bewegungseinschränkungen hinzu, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden.
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