Naturheilmittel bei Epilepsie: Eine umfassende Betrachtung

Epilepsie, oft als „Gewitter im Gehirn“ bezeichnet, ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit. Schätzungen zufolge sind etwa 0,5 bis 1,2 % der Weltbevölkerung betroffen, was allein in Deutschland zwischen 400.000 und 800.000 Menschen mit dieser Diagnose entspricht. Trotz der Fortschritte in der modernen Medizin und der Entwicklung von Antiepileptika (AED) bleibt ein erheblicher Teil der Betroffenen, etwa ein Drittel, therapieresistent. Dies bedeutet, dass ihre Anfälle durch die verfügbaren Medikamente nicht ausreichend kontrolliert werden können. In solchen Fällen rücken alternative und komplementäre Therapieansätze, einschließlich Naturheilmittel, zunehmend in den Fokus der Forschung und Anwendung.

Was ist Epilepsie?

Epilepsie ist keine einheitliche Krankheit, sondern ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die durch wiederkehrende, unprovozierte epileptische Anfälle gekennzeichnet sind. Diese Anfälle entstehen durch plötzliche, übermäßige elektrische Entladungen von Nervenzellen im Gehirn, vergleichbar mit einem elektrischen Kurzschluss. Die Symptome eines epileptischen Anfalls können sehr unterschiedlich sein, abhängig davon, welche Hirnregion betroffen ist und wie sich die Erkrankung äußert.

Epilepsie-Arten:

In der Medizin werden hauptsächlich zwei Haupttypen von Epilepsie unterschieden:

  • Fokale Epilepsie: Hierbei beschränkt sich die abnorme elektrische Aktivität auf einen bestimmten Bereich des Gehirns. Die Symptome hängen von der Funktion des betroffenen Hirnareals ab. Es kann zu visuellen Veränderungen (visueller Anfall) oder zu Zuckungen des Arms (motorischer Anfall) kommen. Fokale Anfälle können mit oder ohne Bewusstseinsstörung einhergehen. Während eines fokalen Anfalls mit Bewusstseinsstörung starren die Betroffenen möglicherweise ins Leere und reagieren nicht in der für sie typischen Weise auf ihre Umgebung. Sie können auch sich wiederholende Bewegungen ausführen, z. B. die Hände reiben, kauen, schlucken oder im Kreis gehen. Die betroffene Person kann sich im Anschluss ggf. nicht an den Anfall erinnern.

  • Generalisierte Epilepsie: Diese Anfälle erfassen das gesamte Gehirn von Beginn an und führen in der Regel zu einem Bewusstseinsverlust. Es gibt verschiedene Arten von generalisierten Anfällen, darunter Absencen (kurze Bewusstseinsaussetzer), tonisch-klonische Anfälle (Grand mal), tonische Anfälle (Verkrampfung und Versteifung der Gliedmaßen), klonische Anfälle (langsame Zuckungen großer Muskelgruppen) und atonische Anfälle (Verlust der Muskelkontrolle). Tonisch-klonische Anfälle sind die dramatischste Form epileptischer Anfälle. Sie können zu einem plötzlichen Bewusstseinsverlust sowie zu Körpersteifigkeit, Zuckungen und Schütteln führen. Manchmal kommt es dabei auch zu einem Verlust der Blasenkontrolle oder zum Beißen auf die Zunge.

    Lesen Sie auch: Umfassende Betrachtung von Naturheilmitteln bei Parkinson

Ein besonders schweres Ereignis ist der sogenannte Status epilepticus. Dieser Anfall hält länger als fünf Minuten an, kann aber auch als Serie mehrerer Anfälle kurz hintereinander auftreten. Der Patient erlangt zwischendurch nicht das volle Bewusstsein zurück. Tritt ein derart schwerer Anfall auf, muss umgehend ein Notarzt verständigt werden.

Epilepsie - Ursachen:

Die Ursachen für Epilepsie sind vielfältig. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen lässt sich keine eindeutige Ursache identifizieren (idiopathische Epilepsie). In anderen Fällen können genetische Faktoren, Hirnverletzungen, Tumoren, Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) oder der Hirnhäute (Meningitis), Schlaganfall, Stoffwechselstörungen wie Erkrankungen der Schilddrüse oder Diabetes, Schädel-Hirn-Traumata oder angeborene Fehlbildungen des Gehirns eine Rolle spielen. Auch äußere Faktoren wie Schlafmangel oder hormonelle Umstellungen können Anfälle auslösen.

Konventionelle Behandlungsmethoden

Die Therapie der ersten Wahl bei Epilepsie ist die medikamentöse Behandlung mit Antiepileptika. Diese Medikamente zielen darauf ab, die neuronale Übererregbarkeit zu dämpfen und die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. Die medikamentöse Epilepsietherapie ist sehr erfolgreich. Zirka 70 Prozent aller Patienten werden durch die heute zur Verfügung stehenden Medikamente ohne größere Nebenwirkungen anfallsfrei. Die Schattenseite der Medikamente sind jedoch ihre Nebenwirkungen. Patienten klagen vor allem über Müdigkeit, Schwindel sowie Konzentrationsstörungen. Trotz der Wirksamkeit der konventionellen Therapie brechen deshalb manche Patienten die Behandlung ab und suchen nach Alternativen.

Bei therapieresistenten fokalen Epilepsien kann ein epilepsiechirurgischer Eingriff helfen, bei dem das anfallsauslösende Hirngewebe entfernt wird. Ist eine Epilepsie mit Medikamenten nicht ausreichend behandelbar und gehen die Krampfanfälle immer von einer begrenzten Hirnregion aus (fokale Anfälle), kann eine operative Entfernung von Hirngewebe unter Umständen hilfreich sein. Sie betrifft dann nur diesen bestimmten Teil des Gehirns (resektive Operation).

Bringen Medikamente nicht den gewünschten Erfolg, können auch sogenannte Stimulationsverfahren gegen epileptische Anfälle helfen. Dabei gibt der Arzt mit niedriger Stromstärke Impulse in bestimmte Strukturen des Gehirns oder solche, die dorthin führen (Vagusnerv). Verschiedene Verfahren der Stimulation sind möglich. Am häufigsten wird die Vagusnervstimulation (VNS) angewandt.

Lesen Sie auch: Umfassender Überblick: Naturheilmittel bei Parkinson

Komplementäre und alternative Therapieansätze

Aufgrund der potenziellen Nebenwirkungen von Medikamenten und der Tatsache, dass nicht alle Patienten auf konventionelle Behandlungen ansprechen, suchen viele Betroffene nach ergänzenden oder alternativen Therapieansätzen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Ansätze niemals als Ersatz, sondern stets als Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie verstanden werden sollten. Vor Beginn einer solchen Therapie sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

1. Medizinisches Cannabis und CBD

Medizinal Cannabis rückt zunehmend in den Fokus der Forschung und Anwendung bei Epilepsie, insbesondere bei therapieresistenten Fällen. Seit März 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland legal und verschreibungsfähig - auch bei Epilepsie, sofern eine ärztlich dokumentierte Therapieresistenz vorliegt. Im menschlichen Körper existiert das sogenannte Endocannabinoid-System (ECS) - ein Netzwerk aus Rezeptoren, Botenstoffen und Enzymen, das unter anderem das zentrale Nervensystem reguliert. Forscher:innen vermuten, dass ein gestörtes ECS zur Entstehung epileptischer Anfälle beitragen kann.

Cannabidiol (CBD) ist ein nicht-psychoaktiver Bestandteil der Cannabispflanze, dem antikonvulsive (krampflösende) Eigenschaften zugeschrieben werden. CBD gilt als gut verträglich. Vorsicht ist bei der Kombination mit anderen Antiepileptika geboten. Besonders in Verbindung mit Clobazam oder Valproat kann es zu verstärkter Sedierung oder Leberwertveränderungen kommen.

Ein spezieller Extrakt aus der Cannabispflanze, das Cannabidiol (CBD), hat antiepileptische Eigenschaften, die am Menschen in Studien untersucht wurden. Psychische Effekte wie das THC hat es nicht. Es stellt eine Ergänzung der bisherigen Medikamente dar und wird als medizinische Lösung vom Apotheker hergestellt oder kann mit hohem finanziellen Aufwand über eine internationale Apotheke aus den USA bezogen werden. Ihre Wirksamkeit ist für bestimmte Epilepsieformen als hochwertig nachgewiesen.

Tatsächlich ist in Europa ein CBD-basiertes Medikament gegen therapieresistente Epilepsie-Formen im Kleinkindalter zugelassen.

Lesen Sie auch: MS-Medikamente im Detail erklärt

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu CBD und Epilepsie:

  • Knapp die Hälfte der Patienten mit Dravet-Syndrom, eine seltene Epilepsieform im Kindesalter, und mit Lennox-Gastaut-Syndrom,eine Epilepsieform, die durch ihre Sturzanfälle besonders belastend für die Patienten ist, zeigt eine Verminderung der Anfälle um 50 Prozent.
  • In einer israelischen Studie (Tzadok et al., 2022) wurden Daten von Kindern und Jugendlichen gesammelt, die zwischen Januar 2014 und Juni 2019 wegen schwer behandelbarer Epilepsie CBD-reiches Cannabisöl bekamen. Die Daten wurden über ein Jahr hinweg beobachtet. Von 114 Patienten berichteten 84 (73,3%) über eine Verbesserung der Anfallshäufigkeit während der Behandlung. 51 der 86 Patienten, die die Behandlung mindestens ein Jahr lang fortsetzten, zeigten eine Verbesserung der Anfälle um mehr als 50%.
  • Eine amerikanische Studie (Gaston et al., 2019) zeigte, dass die durchschnittliche Bewertung der Lebensqualität sich während der Einnahme von CBD bei Epilepsie verbesserte. Diese Analyse zeigte, dass die bessere Lebensqualität mit einer besseren Stimmung in Zusammenhang stand, nicht aber mit der Anzahl oder Schwere der Anfälle.

Wichtige Hinweise:

  • CBD Produkte sind kein Ersatz für eine medizinische Behandlung.
  • Die Kostenübernahme von CBD-Produkten durch die Krankenkassen variiert je nach spezifischer Krankenkasse. Es ist immer ratsam, dies direkt mit der eigenen Krankenkasse zu klären.
  • In Deutschland dürfen CBD Produkte nur an Erwachsene verkauft werden. Insgesamt wird eine Gabe von CBD an Kinder auch nicht empfohlen, weil es keine Langzeitstudien gibt. Aber tatsächlich ist es so, dass im medizinischen Bereich CBD bei Epilepsie für Kinder Anwendung findet.

2. Homöopathie

Die Homöopathie gehört zu den alternativen medizinischen Heilverfahren und ist praktisch nebenwirkungsfrei. Ihre Unbedenklichkeit ist auch der Grund für ihre Popularität. Die klassische Homöopathie wurde vor mehr als 200 Jahren von dem sächsischen Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) begründet. Die homöopathische Heilmethode gilt als Reiztherapie zur Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungskräfte. Bei der Behandlung werden nur solche Arzneimittel eingesetzt, deren Wirkung zuvor in einem Beobachtungsversuch an gesunden Personen geprüft wurde. Der homöopathische Arzt behandelt seine Patienten nach dem Ähnlichkeitsprinzip, d.h., mit einer Besserung bzw. Heilung ist zu rechnen, wenn die Symptome, die das verordnete Medikament in der Arzneimittelprüfung hervorgerufen hat, den Symptomen des Patienten möglichst ähnlich sind.

Bei der homöopathischen Epilepsie-Behandlung stellt sich die Frage, ob die Erkrankung ausschließlich homöopathisch oder in Kombination mit konventionellen Antiepileptika durchgeführt werden soll. Die Therapiestrategie orientiert sich an der Anfallsform und der Anfallsfrequenz des Patienten. Generell sollte bei mangelndem homöopathischem Therapieerfolg eine zusätzliche, konventionelle antiepileptische Behandlung erfolgen. Die homöopathische Behandlung von Epilepsien darf nur von spezialisierten Therapeuten durchgeführt werden. Neben einer fundierten homöopathischen Ausbildung sollte der behandelnde Arzt über neurologische und epileptologische Kenntnisse verfügen.

Es gibt kein homöopathisches „Epilepsie-Mittel“. Das passende homöopathische Mittel findet der Homöopath anhand einer genauen Anfallsanamnese. Zu diesem Zweck werden der Patient und oft auch sein familiäres und therapeutisches Umfeld befragt. Für die individuelle Auswahl des passenden Arzneimittels sind besonders auffällige Symptome wichtig, die den Patienten von anderen Kranken mit derselben Diagnose unterscheiden, z.B. wenn er während eines Anfalls Durst hat und etwas trinkt. Unter Berücksichtigung aller vorliegenden Informationen verordnet der homöopathische Arzt ein Arzneimittel, das möglichst alle Aspekte der Anfallssymptome des Patienten repräsentiert, d.h., die größtmögliche Ähnlichkeit mit der individuellen Epilepsieerkrankung zeigt. Im Behandlungsverlauf kann es nötig sein, das homöopathische Mittel mehrmals zu wechseln, weil sich das Symptombild der Krankheit verändert hat. Besonders bewährt hat sich deshalb die tägliche Behandlung mit Q-Potenzen als Lösung mit relativ kurzer Wirkdauer, in denen der Arzneiwirkstoff in einem hohen Verdünnungsverhältnis enthalten ist.

Bei vielen Epilepsie-Patienten, die homöopathisch behandelt werden, ist eine begleitende Therapie mit Antikonvulsiva nötig, wobei erfahrungsgemäß bei richtig gewähltem homöopathischem Arzneimittel eine Dosisreduktion der Antikonvulsiva möglich ist. Der Arzt wird jedoch die Dosierung nur herabsetzen, wenn klare Belege für den homöopathischen Behandlungserfolg vorliegen. Antikonvulsiva werden grundsätzlich schrittweise reduziert, andernfalls können Entzugsanfälle auftreten. Während der Reduktionsphase sollten EEG-Kontrollen durchgeführt werden. Diese Kontrollmaßnahme ist wichtig, weil eine Zunahme epilepsietypischer EEG-Veränderungen eine erhöhte Anfallsbereitschaft erkennen lässt und unter Umständen eine neue Therapiestrategie erfordert.

Erfahrungsgemäß ist durch eine homöopathische Epilepsie-Behandlung eher mit einer Reduktion der Anfallsfrequenz und der Schwere der Anfälle als mit einer kompletten Anfallsfreiheit zu rechnen. Bei idiopathischen Anfällen (Anfälle ohne erkennbaren Grund) ist im Vergleich zu symptomatischen Anfällen (Anfälle mit bekannter Ursache wie z.B. ein Tumor) die Prognose besser.

Ein Fallbeispiel zeigt, dass bei einer 22-jährigen Patientin mit diagnostizierter Temporallappenepilepsie mit komplex-fokalen Anfällen unter ausschließlicher homöopathischer Behandlung in einem Behandlungszeitraum von zweieinhalb Jahren eine erhebliche Reduktion der Anfallsfrequenz erzielt werden konnte. Auf einer EEG-Kontrolle vom 12.08.10 sind die im Vorbefund von 2004 beschriebenen epilepsietypischen Veränderungen im rechten Schläfenlappen nicht mehr zu erkennen. Unter der homöopathischen Therapie tritt aktuell durchschnittlich alle drei Monate ein nächtlicher Anfall auf. Bei völligem Wohlbefinden mit erhaltener Leistungsfähigkeit erscheint in Anbetracht der seltenen Anfallsfrequenz ausschließlich nachts die alleinige homöopathische Weiterbehandlung vertretbar. Eine konsequente Verlaufsbeobachtung ist allerdings unbedingt erforderlich.

Empfohlene homöopathische Mittel bei Epilepsie:

  • Nux vomica
  • Tuberculinum
  • Silicea
  • Pulsatilla
  • Calcium phosphoricum

3. Akupunktur

Krankheiten entstehen aus Sicht der chinesischen Medizin häufig durch Blockaden der sogenannten Energieleitbahnen. Daher ist eines der Behandlungsziele in der Akupunktur die Auflösung dieser Störungen. Eine Therapie durch Akupunktur kann laut Deutscher Akupunktur Gesellschaft auch bei neurologischen Erkrankungen wie beispielsweise zerebralen Anfallsleiden hilfreich sein. Die Behandlung der Epilepsie sollte durch einen erfahrenen Akupunkteur und in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

4. Ernährungstherapie

Die Ernährung ist ein zentrales Element bei der Behandlung der Epilepsie. Lebensmittel, die antientzündlich wirken und reichlich Vitalstoffe liefern, sowie ballaststoffreiche Lebensmittel, die die Darmgesundheit fördern, sollten die Basis der Ernährung darstellen. Nüsse, Mandeln, Samen, gesunde Öle, Fisch bzw. Fleisch sollten bevorzugt werden. Vermieden werden sollten zuckerreiche oder stark verarbeitete Produkte mit vielen Zusatzstoffen sowie ungesunden Fetten. Weiterhin ist es wichtig auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da Dehydratation Anfälle auslösen kann.

Für Epileptiker wird immer wieder die ketogene Ernährung empfohlen, da Studien gezeigt haben, dass diese Art der Ernährung die Anfallshäufigkeit bei Epilepsie reduzieren kann. Die ketogene Ernährungsweise ist sehr fettreich und gleichzeitig arm an Kohlenhydraten. Etwa 90 % der täglichen Kalorien werden in Form von Fetten aufgenommen. Proteine werden im Erhaltungsbedarf zugeführt. Die ketogene Ernährung bewirkt, dass der Körper in den Zustand der Ketose wechselt. Durch den Entzug von Kohlenhydraten beginnen die Zellen Fett anstelle von Glukose als Brennstoff einzusetzen.

5. Mikronährstoffe

Epilepsiepatient*innen weisen häufig Vitaminmängel auf, da viele Antiepileptika den Vitaminstoffwechsel beeinträchtigen. Dies kann zu Hyperhomocysteinämie führen, einem Risikofaktor für Gefäßerkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen und Knochenfrakturen. Besonders häufig sind Mängel an Vitamin B6, Vitamin E und Vitamin D3. Niedrige Vitamin-E-Spiegel wurden insbesondere bei Kindern mit Epilepsie beobachtet, wobei eine Mehrfachmedikation die Werte weiter senkte. Vitamin D3 spielt eine wichtige Rolle im Gehirn und zeigt potenzielle antikonvulsive Effekte. Studien belegen, dass eine Normalisierung des Vitamin-D3-Spiegels die Anfallshäufigkeit reduzieren kann. Ein Vitamin-D3-Mangel wird jedoch oft übersehen, obwohl er durch antiepileptische Medikamente begünstigt wird und die Knochengesundheit, insbesondere bei Kindern, negativ beeinflusst. Ein niedriger Magnesiumwert kann das Auftreten von Anfällen begünstigen und kommt häufiger bei Epilepsie-Patienten vor.

6. Stressmanagement und Entspannung

Das Zusammenspiel von Körper und Seele führt dazu, dass jede emotionale Erregung oder körperliche Aktivität über Nervenimpulse durch den Organismus geleitet wird - unabhängig davon, ob die Erregung positiv oder negativ ist. Für Epilepsiepatienten kann dies belastend sein, da emotionale Zustände anfallauslösend wirken können. Ruhe, Ausgeglichenheit und Selbstkontrolle helfen, die Zahl der Nervenimpulse zu verringern und energetische Blockaden im Körper zu lösen. Eine angstfreie Entspannung stabilisiert das zentrale Nervensystem (ZNS) und harmonisiert die Energieflüsse im Körper. Dies ermöglicht den Nervenzellen, elektrische Impulse schneller umzuleiten, was dazu führen kann, dass anfallsfreie Intervalle verlängert und stabilisiert werden.

Was tun im Notfall? - Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall

Erleidet jemand einen epileptischen Anfall, sollte man folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen umsetzen:

  • Ruhe bewahren.
  • Auch den Betroffenen beruhigen und möglichst vor Verletzungen schützen.
  • Den Patienten während des Anfalls nicht festhalten.
  • Meistens ist ein Krampfanfall nicht gefährlich und dauert nur wenige Minuten an. Tritt jedoch ein sogenannter Status epilepticus ein, muss unverzüglich ein Notarzt gerufen werden. Ein Status epilepticus dauert in der Regel länger als fünf Minuten oder tritt als Serie mehrerer Anfälle kurz hintereinander auf. Der Patient kommt während des Krampfanfalls nicht wieder vollständig zu Bewusstsein.

Fazit

Epilepsie ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die eine individuelle und umfassende Behandlungsstrategie erfordert. Neben den konventionellen medikamentösen Therapien können auch Naturheilmittel und komplementäre Ansätze eine wertvolle Rolle bei der Linderung von Symptomen und der Verbesserung der Lebensqualität von Epilepsiepatienten spielen. Es ist jedoch wichtig, dass diese Ansätze immer in Absprache mit einem Arzt oder Therapeuten eingesetzt werden und niemals als Ersatz für eine notwendige schulmedizinische Behandlung dienen. Die Wahl des richtigen Präparats, die Dosis und mögliche Wechselwirkungen müssen sorgfältig berücksichtigt werden, um den bestmöglichen Therapieerfolg zu erzielen.

tags: #Naturheilmittel #bei #Epilepsie