Medizinische Versorgung auf hohem Niveau: Neurologie und Neurochirurgie im MVZ Günzburg

Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Günzburg hat sich seit seiner Inbetriebnahme im Juli 2015 zu einer wichtigen Anlaufstelle für Patienten mit neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen entwickelt. Durch stetiges Wachstum und die Integration erfahrener Fachärzte bietet das MVZ ein umfassendes ambulantes Spektrum in der Neurologie und Neurochirurgie an. Dieser Artikel beleuchtet die Entwicklung des MVZ Günzburg, seine medizinischen Schwerpunkte und die Rolle von Dr. Thomas Endrös, einem Pionier der Nervenheilkunde in der Region.

Entwicklung des MVZ Günzburg

Das MVZ Günzburg ist eine hundertprozentige Tochter der Bezirkskliniken Schwaben und gleicht einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Kliniken für Neurochirurgie und Neurologie im Haus 22, Ludwig-Heilmeyer-Straße 2, in Günzburg. Die Gründung des MVZ erfolgte im Juli 2015, um das Angebot im Bereich der ambulanten Behandlung von Menschen mit neurologischen oder neurochirurgischen Erkrankungen auszuweiten.

Wachstum und Erweiterung des Leistungsspektrums

Seit seiner Gründung hat das MVZ Günzburg ein bemerkenswertes Wachstum erlebt. Die Patientenzahlen sind kontinuierlich gestiegen und bewegen sich mittlerweile auf 3000 pro Quartal zu. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, wurden in den vergangenen Jahren fünf neue Ärzte in das Team aufgenommen.

Ein wichtiger Schritt zur Erweiterung des Leistungsspektrums war der Erwerb eines zweiten neurochirurgischen Vertragsarztsitzes in Augsburg zum 1. Januar 2017. Dr. Evangelos Lasos gab seine dortige Einzelpraxis auf und wechselte nach Günzburg, wobei er einen Teil seiner ehemaligen Patienten aus Augsburg mitbrachte und neue aus dem Raum Günzburg hinzugewann. Zum 1. Januar 2018 trat Dr. Michal Hlavác als neurochirurgischer Oberarzt dem Team bei und übernahm einen Teil des Sitzes von Dr. Lasos.

Integration weiterer Fachärzte

Zum 1. Juli 2018 gab es weitere wichtige Veränderungen im Team des MVZ Günzburg. Dr. Thomas Endrös, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie, reduzierte seine Arbeitszeit. Im Gegenzug kam Timo Müller, Oberarzt und Leiter des interdisziplinären Schmerzzentrums der Neurologie am BKH Günzburg, neu ins Team. Endrös und Müller teilten sich fortan den Neurologie-Sitz.

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Gleichzeitig wurde ein dritter neurochirurgischer Kassenarztsitz erworben, wodurch Dr. Ute Bäzner und PD Dr. Jan Coburger, beide Oberärzte in der Neurochirurgie, dem Team beitraten. Infolgedessen erhöhten Dr. Jens Engelke, Facharzt für Neurochirurgie, und Prof. Dr. Gregor Antoniadis, Leiter der Sektion Periphere Nervenchirurgie, ihre Anwesenheit im MVZ. Diese Erweiterungen führten zu einer deutlichen Steigerung der Expertise und des Leistungsangebots des MVZ.

Spezialisierung und überregionale Bedeutung

Die Patienten von Dr. Endrös kommen hauptsächlich aus den Landkreisen Günzburg, Dillingen, Neu-Ulm und Augsburg. Im Gegensatz dazu ist der Einzugsbereich der Neurochirurgen wesentlich größer. Je nach Beschwerdebild reisen Patienten mit neurochirurgischen Erkrankungen aus der ganzen Bundesrepublik an, um sich im MVZ Günzburg behandeln zu lassen.

Das MVZ Günzburg bietet ein breites Spektrum an ambulanten Behandlungen an. Dazu gehören die Behandlung von Schwindel, Multipler Sklerose (MS) und Bandscheibenvorfällen sowie die Abklärung von Verdachtsfällen auf Hirnblutungen oder Tumorerkrankungen im Nervenbereich. Ein weiterer Schwerpunkt ist die ambulante Operation von Karpaltunnelsyndromen, bei denen Nerven im Handgelenksbereich eingeengt sind.

Dr. Thomas Endrös: Ein Pionier der Nervenheilkunde

Dr. Thomas Endrös war eine prägende Figur in der neurologischen Versorgung der Region Günzburg. Er war der erste niedergelassene Nervenarzt im Planungsgebiet Günzburg der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Bis Mitte des Jahres arbeitete er im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) für Neurologie und Neurochirurgie Günzburg mit.

Frühe Karriere und Niederlassung in Günzburg

Dr. Endrös absolvierte sein Studium und war anschließend als Medizinalassistent und Assistenzarzt in den Fachgebieten Chirurgie und Innere Medizin am Kreiskrankenhaus Mindelheim tätig. Später wechselte er in die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg und anschließend in die dortige Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation.

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„Prof. von Albert, der Vorgänger von Prof. Widder und Vor-Vorgänger von Prof. Hamann als Ärztliche Direktoren der Günzburger Neurologie, sagte damals: Ich verstehe gar nicht, warum sich hier in Günzburg kein Nervenarzt niederlässt“, erinnert sich Dr. Endrös. Als sich die Gelegenheit ergab, ergriff Endrös die Initiative und eröffnete am 5. August 1985 seine eigene Nervenarzt-Praxis in der Postgasse in Günzburg.

Umzug und Integration in das MVZ

Die Praxis in der Postgasse wurde bis 1998 geführt, bevor sie aufgrund von Platzmangel und unzureichenden Parkmöglichkeiten an den Stadtbach (beim V-Markt) umzog. Im Jahr 2015 übernahm das MVZ Günzburg, eine hundertprozentige Tochter der Bezirkskliniken Schwaben, den KV-Sitz von Dr. Endrös. Mit ihm wechselte seine Frau Hannelore von der Praxis am Stadtbach an die Ludwig-Heilmeyer-Straße ins Haus 22, wo das MVZ Günzburg beheimatet ist. Sie war dort noch bis März 2021 in Teilzeit in der Administration und im Abrechnungswesen tätig.

Geordneter Abschied in den Ruhestand

Der Abschied von Dr. Endrös aus dem aktiven Berufsleben erfolgte schrittweise. Bis Juli 2018 arbeitete er in Vollzeit im MVZ. Dann übernahm Timo Müller, Oberarzt in der Neurologie und Leiter des Schmerzzentrums, 50 Prozent seines KV-Sitzes. Im April dieses Jahres gab er weitere 25 Prozent an Dr. Martin Schack, Facharzt für Neurologie am BKH Günzburg, ab. Die restlichen 25 Prozent - den psychiatrisch-psychotherapeutischen Anteil - übernahm zur Jahresmitte Dr.

Anerkennung und zukünftige Pläne

Dr. Endrös schätzt, dass er im Laufe seiner Karriere Tausende von Patientinnen und Patienten behandelt und begleitet hat. Seine ruhige und ausgleichende Art wurde von seinen Patienten sehr geschätzt. Dreimal wurde er in die Liste der Top-Mediziner von „Focus-Gesundheit“ aufgenommen.

„Man freut sich natürlich, wenn man Anerkennung erfährt“, sagt der 70-Jährige bescheiden. Nun freut er sich auf seinen neuen Lebensabschnitt, in dem die klassische Musik und das Klavierspielen einen breiten Raum einnehmen werden. Gelegentlich wird er noch die Urlaubsvertretung für einen seiner Ex-Kollegen aus dem MVZ übernehmen. Zudem wird er weiterhin als neurologisch-psychiatrischer Gutachter tätig sein.

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„Meinen Beruf habe ich immer gerne ausgeübt. Es erfüllt einen, wenn man spürt, gebraucht zu werden“, sagt Dr. Endrös.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz des Erfolgs und des stetigen Wachstums steht das MVZ Günzburg vor einigen Herausforderungen. Das größte Problem sieht der MVZ-Leiter Stephan Graf in den Räumlichkeiten: Die Auslastung liege bei 100 Prozent, man sei an der räumlichen Grenze angelangt. Graf hofft, dass sich die Einrichtung vergrößern kann, wenn die Radiologie um- und ausgezogen ist.

Dennoch blickt das MVZ Günzburg optimistisch in die Zukunft. „Wir haben seit dem Start steigende Patientenzahlen und neue Sitze dazugekauft. Wir sehen weiter steigenden Bedarf“, sagt Stephan Graf. „Wir haben Ideen, wie wir uns weiterentwickeln wollen“, ergänzt er, ohne ins Detail zu gehen.

Das MVZ versteht sich nicht als Konkurrenz zu anderen Ärzten, sondern als Ergänzung zur bisher angebotenen Versorgungssituation. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kliniken für Neurochirurgie und Neurologie am BKH Günzburg und die Integration erfahrener Fachärzte kann das MVZ eine umfassende und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung von Patienten mit neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen gewährleisten.

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