Ein eingeklemmter Nerv im Nacken kann äußerst schmerzhaft sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Betroffene klagen oft über bewegungsabhängige Schmerzen, die mit neurologischen Problemen wie Kribbeln und Taubheitsgefühl einhergehen können. Frühzeitige Therapie kann jedoch langfristige Probleme verhindern.
Was ist ein eingeklemmter Nerv im Nacken?
Unter einem eingeklemmten Nerv im Nacken versteht man einen gereizten Nerv, der meist durch eine Kompression durch einen Muskel im Nackenbereich entsteht. Dies führt häufig zu bewegungsabhängigen Schmerzen und manchmal auch zu neurologischen Beschwerden. Die Nerven im Nacken entspringen der Halswirbelsäule (HWS).
Ursachen für einen eingeklemmten Nerv im Nacken
Ein eingeklemmter Nerv im Nacken- oder Halswirbelsäulenbereich (HWS) ist oft die Folge einer mechanischen Kompression, Reizung oder Schädigung der Nervenwurzeln, die aus der Halswirbelsäule austreten. Diese Einklemmungen können zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und neurologischen Symptomen führen. Die Ursachen sind vielfältig und können sowohl degenerative als auch funktionelle Gründe haben.
Haltungsprobleme und Fehlbelastungen
Eine schlechte Haltung, wie z. B. ein Rundrücken oder das Vorstrecken des Kopfes, kann zu einer Überlastung der Nackenmuskulatur führen. Die Überlastung ist die häufigste Ursache, weshalb sich ein Nerv im Nacken verklemmt. Vor allem das zu schnelle oder ruckartige Drehen des Kopfes und das schnelle Wegducken kann zu sich schnell verhärtenden Muskeln führen, die dann auf einen Nerven im Bereich des Nackens drücken und diesen komprimieren. Wer immer wieder eine falsche Belastung durchführt, hat auch ein erhöhtes Risiko, früher oder später an einem eingeklemmten Nerv zu erkranken. Fehlhaltungen, wie z.B. eine Kyphose (Buckelbildung = Rundrücken), stellt immer auch ein Risikofaktor dar, dass Muskeln ungleichmäßig belastet werden und sich dann stark verhärten können. Im Bereich des Nackens gibt es für Muskeln und Nerven nur sehr wenig Platz, was dafür sorgt, dass schon kleine verdrängende Prozesse, wie Verhärtungen von Muskeln, sogenannte Myogelosen, zu einer Kompression der Nackennerven mit daraus resultierenden Schmerzen führen.
Unfälle und Traumata
Auch Unfälle und Traumata können dazu führen, dass sich Nackenmuskeln so stark verspannen, dass sie auf einen sensiblen Nerv drücken. Bei der durch Auffahrunfälle erzeugte Verletzung kommt es zu einem heftigen und ruckartigen nach vorne und hinten Reißen des Kopfes und der Halswirbelsäule.
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Degenerative Erkrankungen
Verschleißerscheinungen der Halswirbelsäule, wie z. B. Arthrose der Facettengelenke oder Bandscheibenvorfälle, können ebenfalls zu einem eingeklemmten Nerv führen. Bei einer Bandscheibenprotrusion wölbt sich der Gallertkern der Bandscheibe in den Wirbelkanal vor. Der feste Faserring ist noch intakt, aber aufgrund von Verschleißprozessen geschädigt. Bei einem Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) durchbricht der Gallertkern den Faserring und tritt nach außen. Durch das Bandscheibenmaterial kann ein Spinalnerv oder das Rückenmark eingeengt werden. Bandscheiben liegen zwischen den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, dienen der Abpufferung von Kräften und gewährleisten eine reibungsarme und schmerzlose Beweglichkeit. Bei chronischen Fehlbelastungen kann es im Bereich der HWS zu einem Verrutschen von einer oder mehrere Bandscheiben kommen, was dann dazu führt, dass sich die Wirbelkörper annähern. Die sich herausdrückende Bandscheibe kann aber auch auf einen Nerv, der auf dieser Höhe die Wirbelsäule verlässt, drücken, was dann zu Schmerzen und auch unter Umständen zu neurologischen Ausfällen führen kann.
Weitere Ursachen
Weitere mögliche Ursachen für einen eingeklemmten Nerv im Nacken sind:
- Muskelverspannungen durch Stress
- Entzündungen im Nackenbereich
- Tumore, die auf die Nerven drücken
- Kälte oder Zugluft, die zu Muskelverhärtungen führt
- Systemische Erkrankungen wie Diabetes oder Engpasssyndrome wie das Karpaltunnelsyndrom
Symptome eines eingeklemmten Nervs in der HWS
Das Leitsymptom eines eingeklemmten Nerven im Nacken ist der lokaler Schmerz in dem Bereich, wo es zu einer Einklemmung gekommen ist. Der Schmerz ist einschießend und lässt den Betroffenen in der Regel sofort die gerade durchgeführte Bewegung stoppen. Sehr typisch für den eingeklemmten Nerven ist, das man den Kopf nicht mehr drehen kann und führt zu einem steifen Nacken. Meistens strahlen die Schmerzen dann auch in angrenzende Bereiche wie die Schulter ein. Manchmal können die Schmerzen auch so stark sein, dass sie bis in die Arme ausstrahlen. Je nachdem, welcher Nerv von der Einklemmung betroffen ist, kann es an unterschiedlichen Stellen zu einem Kribbeln oder zu einem Taubheitsgefühl kommen. Schmerzbedingt, aber auch durch die gereizten Nerven, verspüren die Patienten mitunter auch eine Bewegungsbeeinträchtigung. So können die gewohnten, herkömmlichen Bewegungen manchmal nur noch eingeschränkt durchgeführt werden. Hier sind vor allem Bewegungen der oberen Extremität von betroffen. Das Heben der Arme könnte genauso beeinträchtigt sein wie das Greifen.
Art der Schmerzen
Die Schmerzen, die durch einen eingeklemmten Nerv ausgelöst werden, fühlen sich brennend, beißend und ziehend an. Sie starten zunächst direkt nach der Einklemmung lokal im Bereich des Nackens und sind vor allem zunächst bei Bewegung auszulösen. Die Schonhaltung wiederum führt zu einer weiteren Verhärtung der Muskeln und dieses wiederum zu einer weiteren Nervenreizung. Bei starken Einklemmungen des Nerven kann es auch zu einem Ruheschmerz kommen. Der Schmerz strahlt über den seitlichen Hals oftmals auch in umliegende Bereiche, meistes der Arme oder der Schultern ein. Ein typisches Symptom für einen eingeklemmten der Nerv der HWS ist, dass der Betroffenen den Kopf nicht mehr drehen kann. Ursächlich hierfür ist die verspannte Muskulatur im Nacken.
Weitere Symptome
- Steifer Nacken
- Ausstrahlende Schmerzen in Arme und Schultern
- Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Armen und Händen
- Bewegungseinschränkungen
- Muskelschwäche
- Ohrenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schluckbeschwerden
Diagnose eines eingeklemmten Nervs im Nacken
Eingeklemmte Nerven können bereits von Hausärzten als erste Anlaufstelle diagnostiziert und behandelt werden. Manchmal kann es auch notwendig werden, dass bei schweren Verläufen Neurologen mit in die Behandlung eingeschaltet werden.
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Anamnese und körperliche Untersuchung
Um die Diagnose eines eingeklemmten Nerven der Halswirbelsäule zu stellen, wird zunächst einmal eine Krankenbefragung durchgeführt. Danach wird die Halswirbelsäule untersucht. Die Muskeln der Halswirbelsäule werden betastet und die Schmerzhaftigkeit in Ruhe und bei Bewegung untersucht. Der Patient wird sodann gebeten, den Kopf ganz nach links zu drehen, dann nach rechts, den Kopf auf die Brust zu legen und dann in den Nacken zu legen. Gibt der Patient auch zusätzlich neurologische Auffälligkeiten, wie z.B. Kribbeln in den Händen an, wird der Untersucher auch einige neurologische Tests mit einem Reflexhammer oder einer Stimmgabel im Bereich der angegebenen neurologischen Beschwerden durchführen.
Bildgebende Verfahren
Ultraschall: Im Ultraschall können Strukturen wie Muskeln, Sehnen, aber auch Organe gesehen werden. Bei der Diagnostik eines eingeklemmten Nerven im Bereich der Halswirbelsäule kann ein Ultraschall helfen, Muskelverdickungen im Bereich der Halswirbelsäule zu sehen. Auch Flüssigkeitsansammlungen, die oftmals entzündlich bedingt sind und auf einen Nerven drücken, können mithilfe eines Ultraschalls meistens gesehen werden.
Röntgen: Ein Röntgenbild ist der Goldstandard in der Knochenuntersuchung, wenn man sehen will, ob Knochen verletzt oder gebrochen sind. Eine zentrale Rolle in der Diagnostik hat ein Röntgenbild der Halswirbelsäule nach einem Unfall. Vor allem nach Auffahrunfällen geben die Patienten Nackenschmerzen, oftmals über mehrere Wochen, an. Nach einer gewissen Zeit sollte aus diesem Grund auch ein Röntgenbild der Halswirbelsäule zur Anwendung kommen, um eine entsprechende Verletzung der Knochen in diesem Bereich auszuschließen. Das Röntgenbild der Halswirbelsäule wird aus zwei Perspektiven aufgenommen. Im Röntgenbild sieht man vor allem Knochen und verkalkte Sehnen. Das Röntgenbild kann Frakturen ausschließen und auch einen indirekten Bandscheibenvorfall-Nachweis erbringen. Des weiteren eignet sich ein Röntgenbild der HWS vor allen Dingen dann, wenn ein Unfall vorausgegangen ist und man schauen will, ob Knochen verletzt oder gebrochen ist.
MRT (Magnetresonanztomographie): Eine MRT Untersuchung kommt immer dann zum Einsatz, wenn man sich nicht genau sicher ist, was die Schmerzen der Halswirbelsäule auslöst oder wenn die Beschwerden auch nach einer längeren Zeit und einer entsprechenden Behandlung nicht abklingen. Im MRT kann man Nerven, Muskeln, Knochen, Bandscheiben und Blutgefäße sehen. Die MRT Untersuchung der Halswirbelsäule gibt somit einen sehr guten Einblick und stellt die beste Diagnostik dar. Das MRT eignet sich am besten um Bandscheibenvorfälle und Kompression von Nerven, die daraus entstehen, zu diagnostizieren.
Weitere diagnostische Maßnahmen
Muskuläre Dysbalance Check: Der Muskuläre Dysbalance Check ist eine diagnostische Maßnahme, bei der geschaut werden soll, ob eine chronische Fehlbelastung vorhanden ist. Der Behandler untersucht jeweils seitengleich sich gegenüberstehende Muskeln bei Belastung und in Ruhe und beurteilt die Ausprägung, Beweglichkeit und Schmerzhaftigkeit. Bei deutlichen Differenzen zwischen rechter und linker Seite ist eine chronische Fehlbelastung als Ursache wahrscheinlich.
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Elektromyografie (EMG): Die Elektromyografie ist eine neurologische Untersuchung, bei der die elektrische Aktivität von ruhenden und sich bewegenden Muskeln untersucht wird. Kommt es zu einem auffälligen Spannungsunterschied ist von einer Fehlbelastung als Ursache auszugehen.
Wirbelsäulenvermessung: Die Vermessung der Wirbelsäule ist eine alte Untersuchungsmethode, um Fehlhaltungen und Fehlbelastungen herauszufinden. Heute gibt es eine strahlungsfreie Methode.
Kraftmessungen der Halswirbelsäule: Kraftmessungen der Halswirbelsäule eignen sich hervorragend, um Fehlbelastungen der Muskeln im Bereich der HWS ausfindig zu machen. Hierfür wird der Patient in ein Gerät gesetzt und gebeten, bestimmte Bewegungen in der Halswirbelsäule durchzuführen.
Was tun bei einem eingeklemmten Nerv im Nacken?
Sollte ein eingeklemmter Nerv zu Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule führen, sollten überlastende Bewegungen zunächst pausiert werden. Von der früher favorisierten Halskrause ist man heute total abgewichen, denn die Gefahr besteht bei einer kompletten Ruhigstellung, dass Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule atrophieren, also an Funktion verlieren.
Konservative Behandlung
- Wärme: Des Weiteren können wärmende Maßnahmen in Form von warmen Duschen oder Wärmflaschen auf die Halswirbelsäule eine deutliche Besserung bringen. Obwohl Kälte- und Wärmeanwendung bei verklemmten Nerven individuell unterschiedlich von den Patienten bewertet werden, scheint eine wärmende Behandlung, z.B. durch wärmende Salben, heißem Bad oder Rotlicht einen besseren, heilenden Effekt bei einem eingeklemmten Nerv zu haben. Der Grund liegt wohl darin, dass Wärme die Gefäße weitet und so mehr Blut in die Muskeln strömen lässt, was dann zu einer Lockerung der Muskeln führt.
- Entzündungshemmende Medikamente: Auch entzündungshemmende Gele, wie Docgel (Ibuprofen) oder Diclogel (Diclofenac), können durch den entzündungshemmenden Effekt helfen. Sind die Schmerzen in der Halswirbelsäule und die dadurch verursachten Fehlbelastungen sehr stark, sollte für einige Tage ein Entzündungshemmer als Tablette eingenommen werden. Die Klassiker wären Diclofenac 50-75 mg (Voltaren), oder Ibuprofen 400-600 mg.
- Krankengymnastik: Neben den medikamentösen und schonenden Maßnahmen sollte auch eine krankengymnastische Beübung in Erwägung gezogen werden.
- Injektionstherapie: Vor allem in der Orthopädie werden noch oft Spritzen appliziert, um lokal eine Entzündungshemmung und Schmerzlinderung zu erzielen. Zuvor werden die Einstichstellen sorgfältig desinfiziert und meistens ein Schmerzmittel-Kortisongemisch aufgezogen. Eine Besserung gegeben viele Patienten schon nach einigen Stunden nach der Spritze an. Es kann allerdings sein, dass nach einiger Zeit die Schmerzen wieder zurückkehren. Vor allem bei der Spritzenapplikation werden Schmerzmittel, wie Tramal, Kortison oder ein Gemisch aus beiden verabreicht.
- Osteopathie: Bei einem eingeklemmten Nerven im Nackenbereich kann mit Hilfe der ärztlichen Osteopathie eine entlastende Behandlung durchgeführt werden. Viele Patienten beschreiben ein Nachlasssen der Schmerzen bereits nach der ersten Behandlung.
- Kinesiotaping: Im Falle einer Nerveneinklemmung des Nackens kann man ein oder mehrere Kinesiotapes auf den Nacken kleben. Die Bänder sollen Tag und Nacht für einige Tage dort belassen und ein entsprechender Behandlungserfolg abgewartet werden. In den meisten Fällen kommt es bereits nach wenigen Tagen zu einer deutlichen Besserung.
Selbstbehandlung
- Wärme: Erfolgversprechende Selbstbehandlungen bei einem eingeklemmten Nerv sind vor allem Wärme.
- Massagetechniken: Sowie Massagetechniken, um die Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule zu lockern. Auch das Einreiben mit Tigerbalsam 1-3 mal täglich kann eine deutliche Besserung bringen.
- Dehnübungen: Wichtig ist auch, den Kopf immer mal wieder nach links und rechts zu drehen, bis man an eine schmerzhafte Blockade kommt. Man vermutet, dass die Hauptursache für eingeklemmte Nerven tatsächlich Muskelverhärtungen im Bereich der Nackenmuskulatur sind, die dann auf einen Nerv in diesem Bereich drücken. Man kann das mit einem Gummi vergleichen. Nach dem einmaligen Dehnen geht er wieder in seine Ausgangsposition zurück. Aus diesem Grund sollten dehnende Übungen wiederholt durchgeführt werden. Eine wichtige Übung wäre somit den Hinterkopf mit beiden Händen zu umgreifen und vorsichtig federnd nach vorne zu ziehen. Am Schluss sollte der Kopf so weit es geht nach links und rechts gedreht und in dieser Position einige Sekunden gehalten werden. Die Übung sollte mehrmals am Tag für ca. eine Woche durchgeführt werden.
Operative Behandlung
Bei Bandscheibenvorfällen kann es manchmal notwendig werden, dass eine operative Behandlung durchgeführt werden muss. Bei schweren Kompressionen der Nervenbahnen und körperlich schwere Arbeit muss in aller Regel so lange gewartet werden, bis die Beschwerden komplett verschwunden sind. Dies kann manchmal Wochen bis Monate dauern. In einigen Fällen, besonders bei schwerwiegenden oder chronischen Nervenkompressionen, kann eine Operation zur Dekompression notwendig werden. Bei einem Bandscheibenvorfall kann beispielsweise ein minimalinvasiver Eingriff durchgeführt werden, um den Druck auf den betroffenen Nerv zu verringern und die Nervenwurzeln zu entlasten.
Übungen bei einem eingeklemmten Nerv der HWS
Es gibt zahlreiche Trainingsübungen, die zum Einsatz kommen, um eine Besserung eines eigeklemmten Nerven der Halswirbelsäule zu erreichen. So sollte der Kopf ganz nach links, dann nach rechts, nach vorne und nach hinten gebeugt werden, bis man eine entsprechende Spannung in den Muskeln der Halswirbelsäule spürt. Zu Beginn der Verklemmung wird man den Kopf nur wenige cm bewegen können, bis die Schmerzen beginnen. Diese Position sollte dann einige Sekunden gehalten und dann die Muskeln der Halswirbelsäule wieder entspannt werden. Mehrere Wiederholungen, auch über mehrere Tage werden schnell zeigen, dass es zu einer zunehmenden Lockerung der Muskeln kommt und der Kopf immer weiter in alle Richtungen bewegt werden kann. Dehnende Übungen helfen in jedem Fall die meistens stark verspannte Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule zu lockern. Anschließend soll der Kopf ganz nach links gebeugt und dann ganz nach rechts gebeugt sowie in den Nacken gelegt werden. Die Übungen sollten mehrere Male hintereinander wiederholt und anschließend dann der Kopf und der Hals gelockert werden. Bei einem akut eingeklemmten Nerv sollte man die Übungen ein- bis dreimal am Tag durchführen. Alle genannten Übungen darf man nur exemplarisch verstehen, da alle Übungen individuell auf die zu Grunde liegend Ursachen angepasst werden muss. berücksichtigt werden.
Dauer eines eingeklemmten Nervs im Nacken
Die Dauer eines eingeklemmten Nervs im Nacken kann stark variieren und hängt von der Ursache, der Schwere der Nervenkompression, dem individuellen Heilungsverlauf und den durchgeführten Behandlungsmaßnahmen ab. Im Allgemeinen kann ein eingeklemmter Nerv im Nacken von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen dauern.
Faktoren, die die Dauer beeinflussen
- Schwere der Nervenkompression: Leichte Einklemmungen, z. B. durch Muskelverspannungen oder kurzfristige Fehlbelastungen, können sich innerhalb weniger Tage bis einer Woche bessern, besonders wenn schnell Maßnahmen wie Entlastung, Wärme und Trainingstherapie ergriffen werden. Bei stärkeren Kompressionen, z. B.
- Behandlungsmaßnahmen: Eine rechtzeitige und gezielte Behandlung, einschließlich Trainingstherapie, manueller Therapie, Schmerzmedikation und ergonomischer Anpassungen, kann die Genesungszeit verkürzen.
- Vorerkrankungen: Vorerkrankungen (z. B. Osteoporose, Arthrose) können den Heilungsverlauf beeinflussen.
- Chronische oder wiederkehrende Probleme: Bei wiederkehrenden Einklemmungen oder chronischen Beschwerden, z. B.
- Komplikationen oder verzögerte Heilung: In einigen Fällen, z. B.
- Art der beruflichen Tätigkeit: Je nachdem, welche berufliche Tätigkeit ausgeübt wird, variiert auch die Länge der Krankschreibung. Man kann bei körperlich sehr anspruchsvollen Tätigkeiten von ca.
Leichte Fälle (z. B. Muskelverspannungen) können sich innerhalb weniger Tage bessern, während moderate Fälle (z. B. Bandscheibenvorfall) mehrere Wochen dauern können.
Vorbeugung eines eingeklemmten Nervs im Nacken
- Ergonomie am Arbeitsplatz: Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes hilft, eingeklemmten Nerven vorzubeugen. Bei sitzenden Tätigkeiten im Büro sind eine aufrechte Haltung, passende Stühle und Tische sowie Hilfsmittel wie Handauflagen sinnvoll. Wer überwiegend steht, profitiert von gut gedämpften Schuhen und regelmäßigen Pausen zur Entlastung der Gelenke. Beim Heben schwerer Lasten sollte die Kraft aus den Beinen kommen, um den Rücken zu schonen. Achten Sie bei Ihrem Büro-Arbeitsplatz auf ergonomisches Arbeiten: Die Position von Stuhl, Tisch, Monitor, Tastatur und Maus sollten ein rückengesundes Arbeiten ermöglichen. Beispielsweise sollte der Monitor auf Augenhöhe oder leicht darunter sein. Vergessen Sie regelmäßige Entspannungs- und Bewegungspausen nicht. Wenn Sie viel telefonieren müssen, sollten Sie besser ein Headset statt Telefon benutzen. So können Sie den Kopf aufrecht halten und haben außerdem die Hände frei.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität beugt Verspannungen vor und stärkt die Muskulatur.
- Stressmanagement: Muskelverspannungen können durch Stress begünstigt werden.
- Übergewicht reduzieren: Ein gesundes Körpergewicht entlastet die Wirbelsäule und verhindert zusätzlichen Druck auf Nerven.
- Geeignete Matratze und Kopfkissen: Achten Sie auf eine für Sie geeignete Matratze und ergonomisch geformte Nackenkissen oder Nackenrollen. Beim Schlafen sollte der Kopf etwas tiefer liegen als der Nacken. Im Idealfall bildet die Halswirbelsäule mit dem restlichen Teil der Wirbelsäule eine gerade Linie. Rücken- und Seitenschläfern wird daher ein Kopfkissen empfohlen, das Kopf und Nacken stützt und die Wirbelsäule entlastet, z. B. ein Kissen aus Memory-Schaum. Bauchschläfer schlafen am besten ohne Kissen. Grundsätzlich ist die Bauchlage allerdings weniger zu empfehlen. Sie kann dazu führen, dass die Nackenmuskulatur überstreckt wird und so weitere Verspannungen entstehen.
- Vermeidung von Fehlhaltungen: Um unspezifische Nackenschmerzen zu verhindern, ist es wichtig, einseitige Belastungen und Fehlhaltungen zu vermeiden. Zudem wird empfohlen, die Nacken- und Rückenmuskulatur durch Bewegung und gezieltes Training zu kräftigen. Lassen Sie sich ggf. im Rahmen einer Physiotherapie Übungen zur Dehnung und Kräftigung der Nacken- und Rückenmuskulatur zeigen.