Nerven behalten in Stresssituationen: Tipps für mehr Gelassenheit

In unserer schnelllebigen und anspruchsvollen Welt ist es eine Kunst, in Stresssituationen die Nerven zu behalten. Ob im Beruf, in der Familie oder im Alltag - Stressoren lauern überall. Doch wie gelingt es, gelassen und besonnen zu bleiben, wenn der Druck steigt? Dieser Artikel gibt Ihnen fundierte Ratschläge und praktische Tipps, um Ihre Nerven zu stärken und Stress effektiv zu bewältigen.

Innere Unruhe erkennen und verstehen

Wenn die Gedanken ständig von Ängsten und Sorgen bestimmt sind, befindet sich der Organismus in einem dauerhaften Alarmzustand. Betroffene fühlen sich innerlich unruhig und nervös, klagen über Herzklopfen, Spannungskopfschmerzen, Magenbeschwerden sowie Verspannungen, Schlafstörungen und Reizbarkeit. Es ist wichtig, diese Symptome frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um schwerwiegendere Probleme wie Bluthochdruck oder Depressionen zu vermeiden.

10 Tipps für starke Nerven

1. Den Körper spüren: Bewegung als Ventil

Bewegung bringt Segen - das gilt auch bei nervösen Unruhezuständen. Studien zeigen, dass beim Sport ein Hormon (ANP) gebildet wird, das Panik lindert. Ein flotter Spaziergang in der Mittagspause oder eine lockere Runde Laufen nach Feierabend helfen dabei, Ängste zu „verstoffwechseln“. Zudem verschafft die körperliche Aktivität den Gedanken eine Verschnaufpause, die Sorgen rücken in den Hintergrund. Wichtig dabei ist, dass die Bewegung Freude bereitet und ohne Zwang erfolgt. Besonders gut tut Bewegung an der frischen Luft. Die Natur ist oft Balsam für die Seele und wirkt beruhigend auf gereizte Nerven.

2. Die Nerven mit Nahrung versorgen: Was wir essen, bestimmt, wie wir uns fühlen

Lebensmittel sind Nahrung für Körper und Geist. Was Menschen essen, bestimmt, wie sie sich fühlen. Der Blutzuckerwert hat beispielsweise Einfluss auf Gefühle wie Anspannung und Ärger. Eine Studie mit Diabetes-Patienten zeigt, dass sich die Untersuchungsteilnehmer bei sehr hohen und sehr niedrigen Blutzuckerwerten besonders angespannt und verärgert fühlten, während sie sich bei einem normalen Blutzucker glücklich und energiegeladen fühlten. Einige Nahrungsmittel enthalten neben Kohlenhydraten weitere stimmungsaufhellende Inhaltsstoffe. So liefern Bananen einen hohen Anteil des B-Vitamins Pyridoxin (B6), das an vielen Prozessen im Nervensystem beteiligt ist. Außerdem enthalten sie Kalium und Tryptophan. Aus Tryptophan wird der Botenstoff Serotonin gebildet, der eine Vielzahl emotionaler Prozesse (z.B. Angst) beeinflusst. Auch Omega3-reiche Lebensmittel wie Fisch haben Einfluss auf eine gesunde Nervenfunktion. Für einen ruhigen Geist sollte die Ernährung also vollwertig und möglichst vielseitig sein. Dabei sollten hauptsächlich Obst und Gemüse, Salate, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte auf den Tisch kommen, Fleisch hingegen nur in Maßen und Fett, Zucker und Alkohol so wenig wie möglich.

3. Zur Ruhe kommen: Ausreichend Pausen und Schlaf

Ein ausgeglichener Geist und ein leistungsfähiger Körper brauchen ausreichend Ruhepausen. Dazu gehört ausreichend Schlaf. Möglichst 7,5 Stunden pro Nacht empfiehlt die moderne Schlafforschung. Viele Menschen sparen in stressigen Phasen jedoch zuerst am Schlaf. Durch Schlafmangel erhöht sich die Reizbarkeit, die Belastungsfähigkeit und die Stressresistenz werden gemindert. Ängsten und Stressempfinden wird Vorschub geleistet, die Gedanken kreisen permanent, man bekommt nachts kein Auge mehr zu. Um diesem Teufelskreis vorzubeugen, sind auch tagsüber ausreichend Ruhepausen notwendig. Die psychologische Forschung zeigt, dass sich viele kurze Entspannungsphasen beispielsweise günstiger auf die Erholung von körperlicher Arbeit auswirken als wenige lange Pausen. Menschen, die viel arbeiten, sollten jede Stunde für einige Minuten innehalten. Bewusstes Durchatmen oder aufstehen und die Glieder bewegen, hilft kurz abzuschalten.

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4. Auslöser kennen: Tagebuch führen und Gegenstrategien entwickeln

Die Ursachen für kreisende Gedanken sind vielfältig: Reizüberflutung, ständige Erreichbarkeit, Versagensängste und hohe Ansprüche an sich selbst können zu nervösen Zuständen führen. Viele Menschen fühlen sich jedoch gestresst, ohne genau zu wissen warum. Dann hilft es, Tagebuch zu führen, um den Auslösern auf den Grund zu gehen. Kennt man die Gründe für seine Sorgen, kann man gezielt Gegenstrategien entwickeln. Kommt der Geist z.B. aufgrund einer Überzahl an Reizen nicht zur Ruhe, kann man entscheiden, welchen und wie vielen man sich täglich aussetzen möchte. Dann kann man z.B. bewusst darauf verzichten, nebenher vor dem Fernseher zu essen oder beim Kochen auch noch das Radio laufen zu lassen.

5. Achtsamkeit lernen: Im Hier und Jetzt sein

Gedanken und Bewertungen entstehen aus Sinneswahrnehmungen (Riechen, Sehen, Hören, etc.) und/oder Erinnerungen. Sie beeinflussen, wie sich etwas anfühlt (angenehm, unangenehm, neutral) und rufen dadurch unmittelbare Körper- und Verhaltensreaktionen (Herzklopfen, Weglaufen) hervor. Wer sich dieser Verbindung von Körper und Geist bewusst ist, fühlt sich weniger ausgeliefert und lernt zielgerichteter mit Grübelei und Sorgen umzugehen. Regelmäßige Atemübungen und Meditation helfen dabei, achtsamer zu leben.

Übung: Atem beobachten

Schließen Sie die Augen. Atmen Sie durch die Nase ein. Konzentrieren Sie sich darauf, wie der Atem durch ihre Nase in die Lungen strömt. Halten Sie kurz inne. Atmen Sie danach durch den Mund aus. Konzentrieren Sie sich auf den natürlichen Rhythmus des Atems, ohne ihn verändern zu wollen. Bleiben Sie mit den Gedanken beim Atem: Denken Sie an die Worte „Einat-men/Ausatmen“. Es ist völlig normal, wenn Sie abschweifen, das ist Teil der Übung. Beobachten sie wertfrei, dass es passiert. Kehren Sie dann einfach sanft zur Atmung zurück.

Wichtig ist: Üben Sie regelmäßig, am besten täglich. Am Anfang 1 Minute, nach ein paar Tagen 2 Minuten, danach 3 Minuten und so weiter. Steigern Sie sich langsam. Den Fortschritt bestimmen Sie! Hauptsache ist: Sie bleiben dran.

6. Gedankenkontrolle üben: Negative Gedanken loslassen

Jeder Mensch denkt am Tag zwischen 40.000 und 60.000 Gedanken. Der Großteil davon ist unbewusst. Fast 90 Prozent kreisen immer wieder um das Gleiche, insbesondere um Schwierigkeiten und Probleme. Gedanken sind Energie und haben die Kraft, Gefühle zu erzeugen. Das Sprichwort „Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an“ verdeutlicht diesen Zusammenhang. Menschen sind ihren Gedanken aber nicht hilflos ausgeliefert. Sie können lernen, diese bewusst auszuwählen und manipulative, ängstigende Gedanken loszulassen. Wenn Ängste und Unruhe das Gedankenkarussell nicht mehr still stehen lassen, gibt es eine Reihe von Übungen, die den Geist beruhigen.

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Übung: Gedankenstopp

Wenn Sie sich beim sorgenvollen Grübeln ertappen, beobachten Sie, welcher Gedanke Sie konkret belastet. Stellen Sie sich dann ein rotes Stoppschild vor und sagen Sie sich laut oder in Gedanken „Stopp“. Wenden Sie sich dann sofort etwas anderem (z.B. dem Atem, einem beruhigenden Gedanken) zu. Je öfter Sie üben, desto leichter fällt es Ihnen bald.

7. Gefühle annehmen lernen: Emotionen bewusst wahrnehmen

Leidvolle Gefühle wie Angst oder Unsicherheit rauben Energie und trüben die Lebensfreude. Sie haben aber auch einen Nutzen: Angst beispielsweise setzt Adrenalin frei. Dadurch steigt das Energielevel, der Körper macht sich bereit zur Flucht oder Verteidigung. Gefühle setzen aber nicht nur Hormone frei, sondern werden auch von Hormonen beeinflusst. Stressempfinden, Überforderung und Ängstlichkeit stehen in enger Wechselbeziehung mit den Hormonen. Wie stark Gefühle den Körper beeinflussen, zeigt sich z.B. daran, dass bei Frauen durch starken Stress die Regelblutung ausbleiben kann. Gefühle sind aber kein Schicksal, dem Menschen hilflos ausgeliefert sind. Wie im Umgang mit den Gedanken lohnt es sich, Gefühle bewusst wahrzunehmen und nicht wegzuschieben. Durch die aktive Auseinandersetzung können Empfindungen positiv beeinflusst werden.

Übung: Gefühle fokussieren

Konzentrieren Sie sich auf ein momentan vorherrschendes Gefühl (z.B. Angst). Fühlen Sie, wie es sich im Körper anfühlt, wo es zu spüren ist. Nehmen Sie das Gefühl wahr, ohne es zu beurteilen. Richten Sie Ihren Fokus aber auf die Beobachtung (da ist Angst), um sich nicht im Gefühl zu verlieren. Durch das Bewusstmachen des Gefühls, verhindern sie, dass sie zu stark blockiert werden. Wenn Sie abschweifen, kehren Sie gedanklich zu dem Gefühl zurück. Droht das Gefühl Sie zu überwältigen, kann der Gedanke „Auch dies geht vorbei.“ Linderung verschaffen.

8. Die eigenen Ressourcen kennen: Kraftquellen aktivieren

Quälende Ängste und Sorgen zehren auf Dauer an den Kräften. Um dennoch leistungsfähig zu bleiben, sollten die Batterien regelmäßig aufgeladen werden. Dafür sollte man die eigenen Kraftquellen kennen. Die folgenden Fragen helfen dabei, den eigenen Ressourcen auf den Grund zu gehen:

  • Was stärkt mich?
  • Was tut mir gut?
  • Was mache ich gerne?
  • Wann fühle ich mich lebendig?
  • Was entspannt mich?
  • Wo fühle ich mich wohl?

Bei der Beantwortung dieser Fragen gibt es kein „Falsch“ oder „Richtig“. Entscheidend ist, dass sie positive Gefühle auslösen und dadurch die Lebensqualität verbessern. Was das ist, darauf muss Jede(r) seine persönliche Antwort finden.

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9. Mit einem Arzt oder Therapeuten sprechen: Professionelle Hilfe suchen

Betroffene sollten mit einem Arzt sprechen, wenn sie sich dauerhaft unruhig und gereizt fühlen. Denn hinter diesen Symptomen verbergen sich manchmal auch behandlungsbedürftige, körperliche Ursachen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion, starker Bluthochdruck, Unterzuckerung bei Typ-1-Diabetes). Aber auch bestimmte psychische Erkrankungen wie z.B. Angststörungen oder Depressionen gehen mit Nervosität und innerer Unruhe einher. In diesen Fällen sollten psychotherapeutische Maßnahmen - beispielsweise eine Verhaltenstherapie - ergriffen werden.

10. Begleitende Maßnahmen nutzen: Unterstützung suchen

Gewohnheiten zu ändern und Erkrankungen abzuklären, sind wichtige Schritte auf dem Weg der Besserung. Auch ein Coaching (z.B. im Stressmanagement) kann den Umgang mit den Herausforderungen des Lebens verbessern. Daneben kann es sinnvoll sein, das aus der Balance geratene Nervensystem mit einem homöopathischen Komplexmittel wie dystoLoges® zu unterstützen. dystoLoges® ist ein einzigartiger homöopathischer 5-fach-Komplex mit der Leitsubstanz Reserpinum aus der indischen Schlangenwurzel.

Stress verstehen und vermeiden

Stress ist im Grunde nichts Negatives, sondern ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers. In Momenten, in denen wir bedroht werden oder einer großen Belastung ausgesetzt sind, verleiht Stress uns kurzfristig einen wichtigen Energiekick und versetzt den Körper in Alarmbereitschaft. Es werden verstärkt die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet, die unter anderem dafür zuständig sind, den auf Aktivität gepolten Teil des Nervensystems zu aktivieren. Gehirn und Muskeln werden besser mit Sauerstoff versorgt, die Muskeln spannen sich an, die Atmung beschleunigt, das Herz schlägt schneller. Durch die damit freigesetzte Energie werden wir sofort leistungs- und handlungsfähiger und könnten zum Beispiel schneller vor einer Gefahr fliehen. Ist die Gefahr vorüber, beruhigt sich der Körper wieder und die Produktion der Stresshormone nimmt wieder ab.

Ursprünglich entstand Stress hauptsächlich in realen Gefahrensituationen, etwa bei der Begegnung mit einem wilden Tier auf der Jagd. Heute ist Stress für viele längst zum Alltag geworden. Zu viel Arbeit, Konflikte, Sorgen, Mehrfachbelastungen - all das kann uns genauso stressen wie der Säbelzahntiger damals unsere Vorfahren. Jeden und jede von uns stressen dabei andere Dinge. Für manche ist zum Beispiel die Belastung, die durch das Organisieren von Alltagsaufgaben entsteht, die gemeinhin als nebensächlich gelten, bereits unerträglich. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom „Mental Load“ - diese Belastung ist tückisch, weil weitestgehend unsichtbar für Dritte. Wer seine eigenen Stressoren kennt (das sind die Dinge oder Situationen, die Stress in uns auslösen und den Körper dazu veranlassen, Stresshormone auszuschütten) kann besser lernen, mit Stress umzugehen.

Man unterscheidet zwischen:

  • Äußeren Stressoren: Lärm, Verkehrsstau, Krankheiten, Streit, Kritik, Langeweile, Sorgen, Ängste
  • Inneren Stressoren: Perfektionismus oder unerfüllte Sehnsüchte
  • Sozialen Stressoren: Mobbing, schlechtes Arbeitsklima oder Überlastung durch Überstunden
  • Psychisch-mentalen Stressoren: Über- oder Unterforderung, Leistungs-, Zeit- oder Konkurrenzdruck

Die Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit

Ab und zu gestresst zu sein ist für den Körper in der Regel kein Problem und kann in gewissen Momenten sogar wichtig sein. Dauerstress hingegen kann krank machen. Wenn Stress von der Ausnahme zum Alltag wird, du permanent unter Strom stehst und der Spiegel an Stresshormonen im Körper dauerhaft hoch bleibt, kann sich das langfristig auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit auswirken.

Zu viel Stress macht sich zum Beispiel mit folgenden Symptomen bemerkbar:

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gedankenkreisen
  • Gereiztheit
  • Müdigkeit
  • Schlafproblemen
  • Verdauungsstörungen
  • Herzrasen
  • Infektanfälligkeit durch ein geschwächtes Immunsystem

Auf lange Sicht erhöht sich durch Stress auch das Risiko für verschiedene Krankheiten wie:

  • Burn-out
  • Depression
  • Übergewicht
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

7 Tipps für den Alltag zur Stressbewältigung

Komplett verhindern können wir Stress im Alltag meistens nicht. Aber es gibt kleine Tricks, mit denen du ihn ausbremsen kannst. Grundsätzlich gilt: Zeiten der Anspannung sollten sich möglichst immer mit Zeiten der Entspannung abwechseln.

  1. Tempo reduzieren: Oft wird Stress schon weniger, wenn wir unseren Alltag etwas anders organisieren. Wochen- und Tagespläne helfen beim Strukturieren. Scheue dich nicht, nach Unterstützung zu fragen. Du musst nicht alles allein schaffen! Versuche auch, häufiger mal nein zu sagen und es nicht immer allen recht machen zu wollen.
  2. Prioritäten setzen: Ob im Job oder privat: Erledige die wichtigsten Dinge zuerst und bearbeite nur eine Aufgabe zur gleichen Zeit. Multitasking stresst viele Menschen!
  3. Notizen machen: Schreibe alle wichtigen To-dos auf einen Zettel, in ein Notizbuch oder die Notiz-App deines Handys. Dann stresst dich der Gedanke, etwas zu vergessen, nicht mehr.
  4. Regelmäßig Sport treiben: Sport gilt als Stresskiller, baut Stresshormone ab, fördert die Produktion von Glückshormonen und hilft dir beim Abschalten.
  5. Ausreichend schlafen: Schlaf ist wichtig für die Regeneration. 7-8 Stunden pro Nacht sind ideal. Schalte spätestens 30 Minuten vor dem Schlafengehen alle technischen Geräte ab, das erleichtert das Einschlafen. Auch ein warmes (Fuß-)Bad vor dem Zubettgehen oder Bettsocken fördern bei vielen Menschen das Einschlafen.
  6. Früher aufstehen: Stelle dir den Wecker 30 Minuten früher als du eigentlich müsstest. So startest du entspannt in den Tag und kannst die gewonnene Zeit für einen Kaffee, eine Runde Yoga oder etwas anderes nutzen, das dir guttut.
  7. Kontakte pflegen: Ein gutes Gespräch bringt dich auf andere Gedanken und Sorgen mit anderen zu teilen entlastet enorm. Nimm dir auch in stressigen Phasen Zeit für Freunde und Familie.

Entspannungstechniken gegen Stress

Auch Entspannungstechniken können dir dabei helfen, besser mit Stress umzugehen. Tipp: Viele Krankenkassen bezuschussen Kurse, in denen du die Entspannungstechniken lernst.

  1. Atemübungen: Wenn wir stark gestresst sind, wird unsere Atmung flacher, schneller und unregelmäßiger. Als Akuthilfe eignen sich dann Atemübungen wie die 4-7-8-Atmung: Setze dich aufrecht und entspannt hin, schließe die Augen und atme 4 Sekunden durch die Nase ein, halte 7 Sekunden die Luft an und atme 8 Sekunden über den Mund wieder aus. Wiederhole das mehrmals und du wirst schnell deutlich ruhiger sein.
  2. Meditation: Meditationen sind eine wirksame Entspannungstechnik und ein erprobtes Mittel gegen Stress. Das Meditieren musst du üben. Je häufiger du meditierst, desto größer sind die Entspannungseffekte.
  3. Progressive Muskelentspannung: Bei der progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson spannst du bewusst einzelne Muskelgruppen an und entspannst sie danach wieder. Das beruhigt, verbessert die Körperwahrnehmung und löst Verspannungen, die ebenfalls oft eine Folge von zu viel Stress sind.
  4. MBSR (Mindfullness-Based-Stress-Reduction): Hilft dir unter anderem mit Übungen aus Yoga und Meditation dabei, achtsamer zu werden und gelassener mit Stress umzugehen.
  5. Apps gegen Stress: Es gibt viele Apps, die dir den Umgang mit Stress erleichtern und mit denen du deine Achtsamkeit trainieren kannst. Zu den bekanntesten gehören 7Mind, Balloon, Calm und Headspace.

Das Nervensystem verstehen und beruhigen

Das Nervensystem ist das Kontrollzentrum deines Körpers. Es ist für alles verantwortlich, vom Herzschlag über die Verdauung bis hin zu deinen Gefühlen. Es lässt sich in zwei Hauptbereiche unterteilen: den Sympathikus und den Parasympathikus. Wenn das Gehirn also eine Bedrohung wahrnimmt, schaltet es das sympathische Nervensystem ein, auch bekannt als Kampf-oder-Flucht-Modus. Der Parasympathikus hingegen schaltet sich erst wieder ein, wenn unser Gehirn denkt, dass es an der Zeit ist, sich zu erholen, d.h. die Gefahr vorüber ist. Er hilft unserem Körper, sich zu beruhigen und zu erholen. Das Zauberwort heißt Gleichgewicht. Stell dir das autonome Nervensystem als einen großen See vor, bei dem die gegenüberliegenden Seiten Wellen an das jeweils andere Ufer aussenden. Falls das autonome Nervensystem im Gleichgewicht ist, senden beide Seiten in gleichem Maße “Hormonwellen” aus. Wenn jedoch das sympathische Nervensystem zu viele Stresshormone ausschüttet, werden wir ängstlich und angespannt. Unser allgemeines Nervensystem ist wichtig, weil es dafür sorgt, dass fast jeder Aspekt unseres Körpers effizient funktioniert. Dahingegen ist das autonome Nervensystem entscheidend für unsere psychische Gesundheit. Indem du das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus aufrecht erhälst, ist dein Körper also besser in der Lage, auf verschiedene Situationen angemessen zu reagieren.

Ein überreiztes Nervensystem äußert sich durch Symptome wie Herzklopfen, Schlafstörungen und ständige Anspannung. Der Vagusnerv spielt eine wichtige Rolle beim Entspannen und lässt sich durch Atemtechniken, Kälte und Körperübungen aktivieren. Kurzfristig beruhigt etwa die 4-7-8-Atemtechnik, während langfristige Regulierung bei chronischem Stress Wochen bis Monate dauert. Hilfreich dabei sind vor allem Bewegung, Vagusnerv-Stimulation und Ansätze wie bestimmte Atemtechniken.

Strategien zur Beruhigung des Nervensystems

  • In akuten Stressmomenten: Konzentriere dich auf eine langsame Ausatmung. Die 4-7-8-Atemtechnik kann helfen: 4 Sekunden einatmen, 7 halten, 8 ausatmen. Diese Atmung aktiviert direkt den Parasympathikus (also den „Entspannungsnerv").
  • Beste Übungen zur Regulierung: Eine Kombination ist am wirksamsten. Körperliche Aktivität (Gehen, Tanzen) baut Stresshormone ab, während Vagusnerv-Übungen (Singen, Summen) und achtsames Atmen das System direkt in den Ruhezustand versetzen.
  • Dauer der Beruhigung: Akute Beruhigung kann in Minuten eintreten. Die Regulation eines chronisch überreizten Nervensystems ist ein Prozess, der Wochen bis Monate dauern kann. Regelmäßige, tägliche Praxis ist der Schlüssel zum Aufbau von Resilienz.
  • Symptome eines überreizten Nervensystems: Herzklopfen, Schlafstörungen, chronische Verspannungen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, Verdauungsstörungen und das Gefühl, ständig „unter Strom” zu stehen.
  • Selbststimulation des Vagusnervs: Effektive Selbststimulation gelingt durch: Singen, Summen oder die Zwerchfellatmung.

Nervennahrung: Die richtige Ernährung für starke Nerven

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Nervenfunktion und die Stressbewältigung. Bestimmte Lebensmittel können helfen, die Nerven zu beruhigen und die Stressresistenz zu erhöhen.

  • Haferflocken: Sie enthalten komplexe Kohlenhydrate, die uns langfristig mit Energie versorgen und lange satt machen. Der hohe Magnesiumgehalt unterstützt die Funktion der Nerven und wirkt der Freisetzung von Stresshormonen entgegen.
  • Nüsse und Kerne: Sie sind reich an Vitamin B und Magnesium, welche wichtig für unsere Gehirnfunktion und unser Nervensystem sind. Besonders viel davon befinden sich in Walnüssen, Pistazien und Haselnüssen. Walnüsse enthalten darüber hinaus viele der wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Mandeln und Cashews sind ein guter Tryptophan-Lieferant. Diese Aminosäure, die auch in dunkler Schokolade und Bananen zu finden ist, unterstützt unseren Körper dabei, das Glückshormon Serotonin zu produzieren, welches stresshemmend wirkt. Ebenfalls wichtig für starke Nerven ist die Aminosäure Arginin.
  • Tees: Tees mit Hopfen, Lavendel, Baldrian, Kamille oder Lindenblüten sind für Ihre beruhigende Wirkung bekannt. Eine kurze Auszeit mit einer Tasse Tee hilft uns, unsere Nerven zu entspannen und neue Energie zu tanken.
  • Dunkle Schokolade: Auch Schokolade kann Ihre Nerven stärken. Allerdings nur dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaogehalt. Kakaopulver ist nämlich reich an Tryptophan, eine Aminosäure, die unseren Körper dabei unterstützt, das Glückshormon Serotonin zu produzieren, welches stresshemmend wirkt.
  • Paprika: Paprika ist besonders reich an Vitamin C. Das leckere Gemüse enthält sogar doppelt so viel Vitamin C, wie eine Zitrone.
  • Spinat: Spinat ist reich an Magnesium, sowie an Vitamin B6 und Kalium.

Zusätzlich zu Ihrer Ernährung, können Sie Ihre Nerven auch ganz gezielt mit Nahrungsergänzungsmitteln aus der Apotheke stärken. Nicht umsonst werden B-Vitamine auch häufig als „Nerven-Vitamine“ bezeichnet. Sie haben Einfluss auf unsere Stimmung, Nerven und unsere Psyche. Außerdem sind sie wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge in unserem Körper. Vitamin B1 benötigen wir für unseren Energiestoffwechsel sowie zur Konzentration. B-Vitamine sind wahre Teamplayer, die besonders gut in Kombination wirken. Aus diesem Grund werden sie selten einzeln verkauft. Magnesium hat eine entspannende Wirkung, da es den Körper aktiv dabei unterstützt, die Produktion von Stresshormonen im Körper zu reduzieren. Ein Mangel des Mineralstoffes hingegen kann zu innerer Unruhe, Muskelzucken, Konzentrationsproblemen sowie stärkerer Gereiztheit führen. Vitamin C ist wichtig für unser mentales Gleichgewicht. Es unterstützt die Bildung neuer Blutgefäße, sowie die Verzweigung von Nervenzellen.

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