Nervenfreilegung Rücken: Ursachen und Behandlungen bei Spinalkanalstenose

Rückenschmerzen, die beim Stehen oder Gehen zunehmen und bis in die Arme oder Beine ausstrahlen, können auf eine Spinalkanalstenose hindeuten. Dabei handelt es sich um eine Einengung des Spinalkanals, die sich durch unterschiedliche Beschwerden bemerkbar macht und das alltägliche Leben der Betroffenen einschränken kann. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung.

Was ist eine Spinalkanalstenose?

Bei einer Spinalkanalstenose handelt es sich um eine Verengung des Wirbelkanals, in dem das Rückenmark vom Gehirn bis in den oberen Lendenbereich verläuft. Im Lendenabschnitt des Spinalkanals der Wirbelsäule verlaufen gebündelt die Nervenwurzeln der Oberschenkelnerven, des Ischiasnervs und jener Nerven, welche die Blasen- und Mastdarmentleerung sowie die Sexualfunktion versorgen. Eine Spinalkanalverengung kann in drei Abschnitten der Wirbelsäule auftreten:

  • Im Halsbereich bzw. in der Halswirbelsäule (zervikale Spinalkanalstenose)
  • Im Brustbereich bzw. in der Brustwirbelsäule (thorakale Spinalkanalstenose)
  • Im unteren Rücken bzw. in der Lendenwirbelsäule (lumbale Spinalkanalstenose)

Eine Einengung des Spinalkanals in der Brustwirbelsäule tritt seltener auf, da die Wirbelsäule im Brustbereich durch den Brustkorb gestützt wird. Häufig tritt eine Wirbelkanalstenose jedoch im Bereich des unteren Rückens bzw. in der Lendenwirbelsäule auf. Wie viele Menschen tatsächlich an einer Wirbelkanalverengung leiden, kann nicht genau gesagt werden.

Ursachen einer Spinalkanalstenose

Es kann zwischen einer angeborenen (primäre Spinalkanalstenose) und erworbenen (sekundäre Spinalkanalstenose) Verengung unterschieden werden. Die angeborene Stenose ist aufgrund anatomischer Gegebenheiten durch eine Verengung des Rückenmarkskanals gekennzeichnet. Ist der Spinalkanal von Geburt an enger, kann dies Druck auf die Nerven des Rückenmarks ausüben und so zur Wirbelkanalstenose führen. Eine sekundäre Spinalkanalverengung dagegen tritt häufig durch altersbedingte Ursachen auf wie Verschleiß, körperliche Belastungen, Übergewicht, Bandscheibenvorfall oder aufrechter Gang.

Ein Verschleiß von Bandscheiben, Wirbelgelenken und Bandstrukturen ist die häufigste Ursache einer Spinalkanalstenose. Eine Arthrose kann beispielsweise zu Verdickungen von Bändern, Vorwölbungen der Bandscheibe im Wirbelkanal und somit zu einer Spinalkanalverengung führen.

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Eine Wirbelkanalverengung entsteht genaugenommen dadurch, dass die durch fortschreitendes Alter flacher und breiter gewordenen Bandscheiben die Bänder beeinträchtigen. Diese Bänder stützen im Normalfall die kleinen Gelenke der jeweiligen Wirbel und haben bei einer Stenose keine große Spannung mehr. Dadurch können sich die Wirbelkörper mehr bewegen, was wiederum zu Knochenwucherungen in den kleinen Gelenken führt. Das bewirkt eine Einengung des Spinalkanals und führt zu Druck auf die Nervenwurzeln. Durch Alterungsprozesse und Verschleiß wird der Wirbelkanal enger. Die Nerven haben nicht mehr genügend Platz und werden eingeklemmt. Durch altersbedingten Verschleiß werden die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern flacher und breiter. Durch die größere Beweglichkeit der Wirbelkörper entstehen in den kleinen Gelenken Knochenwucherungen, die den Spinalkanal immer weiter einengen und Druck auf die Nervenfasern im Spinalkanal ausüben können. Wird der Druck zu groß, kann das zu heftigen Schmerzen führen. Zu eng wird der Wirbelkanal als Folge von Abnützungen oder von angeborenen Veränderungen der Lendenwirbelsäule. Die Arthrose, d. h. Die Einengung des Nervenkanals stellt eine normale Abnützung dar und ist nicht bösartig.

Auch ein Gleitwirbel rutscht dadurch weniger hin und her. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen konnte ein Gleitwirbel festgestellt werden.

Weitere Ursachen einer Radikulopathie

Ursachen für die Reizung oder Schädigung von Nervenwurzeln gibt es viele.

  • Bandscheibenvorfall: Bandscheibenvorfälle sind die häufigsten Ursachen für eine Radikulopathie. Der hervor gebrochene Gallerkern drückt dann auf die Nervenwurzel (gelb) oder den Spinalnerven. Im Bereich der Lendenwirbelsäule kann dies zu Schmerzen, Taubheitsgefühl in den Beinen und Lähmungen führen.
  • Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule (Spondylarthrose oder Spondylose): Durch Verschleiß entstehen z. B. Nervenwurzeln.
  • Traumata: Auch starke, von außen einwirkende Gewalt wie z. B. drücken.
  • Tumore: Beispiele sind Chondrosarkome und Osteosarkome. Allerdings Metastasen anderer Malignome zu Verengungen im Bereich von Nervenwurzeln. Prostatakarzinome oder Lungenkrebs. Es gibt auch Wucherungen der Nerven, sogenannte Neurofibrome.
  • Hämatome: Blutergüsse im Wirbelkanal können so groß werden, dass sie auf Nervenwurzeln drücken.
  • Infektionen: B. Infektionskrankheiten: Nervenwurzeln werden auch direkt durch Infektionskrankheiten bedroht.

Symptome einer Spinalkanalstenose

Je nach betroffenem Wirbelsäulenabschnitt treten unterschiedliche Symptome und Beschwerden einer Spinalkanalstenose auf. Am häufigsten tritt eine Verengung an der Lendenwirbelsäule auf. Welche Beschwerden auftreten, hängt ebenfalls vom Fortschritt der Spinalkanalverengung ab. Im Frühstadium können Kribbeln und Gefühle von Schwäche sowie Taubheit in den Beinen auftreten. Hinzukommen können Krämpfe in den Beinen, die das Gehen erschweren. Häufig bemerkt man bei Betroffenen eine gebückte und nach vorne geneigte Haltung, die den engen Wirbelkanal etwas weitet und die Schmerzen lindert.

Die wichtigsten Symptome einer Spinalkanalstenose sind belastungsabhängige Rückenschmerzen und Beinschmerzen hauptsächlich beim Gehen, Stehen und aufrechten Sitzen. Ein typisches Phänomen ist, dass Schmerzen beim Zurückbeugen auftreten und die Symptome nachlassen, sobald der Rumpf nach vorn kippt und so die Wirbelsäule gedehnt wird. Die häufigste Beschwerde ist ein schmerzbedingtes intermittierendes (phasenweise auftretendes) Hinken: Nach einer kurzen Gehstrecke treten Schmerzen in einem oder in beiden Beinen auf, oft auch eine umschriebene Gefühlsstörung und eine Schwäche. Die Beschwerden einer Spinalkanalstenose treten vor allem beim langsamen Gehen oder im Stehen auf. Denn dabei verstärkt sich die natürliche Vorwärtskrümmung der Wirbelsäule im unteren Rücken (das Hohlkreuz) und der Druck auf die Verengung nimmt zu. Das bedeutet aber nicht, dass Gehen oder Stehen schädlich sind. Wenn man den Oberkörper nach vorne beugt, lassen die Beschwerden nach, weil dadurch mehr Platz zwischen den unteren Wirbeln entsteht. Oft reicht es, sich ein kleines Stück nach vorne zu beugen. So kann es beispielsweise helfen, sich kurz hinzusetzen oder mit den Unterarmen auf ein Geländer oder den Einkaufswagen zu stützen. Um sich stärker nach vorne zu beugen, kann man sich auch im Stehen mit den Händen auf den Knien abstützen und dabei die Knie etwas beugen. Wer es bis in die Hocke schafft, kann auch das ausprobieren.

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Symptome einer Radikulopathie

Je nachdem, welche Nervenwurzeln betroffen sind, kommt es zu Beschwerden. So sind vor allem motorische Störungen die Folge. von der Haut und aus dem Körperinneren zum Gehirn leiten. Taubheitsgefühl oder Missempfindungen. Radikulopathie häufig beide Wurzelanteile gereizt oder bedrängt. Radikuläre Schmerzen entstehen durch Reizung, Druck oder Schädigung von Nervenwurzeln. typischerweise entlang des Versorgungsgebietes (Dermatom) des Spinalnervs aus. elektrisierend, brennend oder scharf. Bewegung und Belastung wie z. B. Die Beschwerden richten sich aber nicht nur danach, ob Hinter- oder Vorderwurzel unter Druck geraten. ist, in welchem Segment des Rückenmarks die Nervenwurzeln bedrängt werden. der Betroffene Probleme im Nacken und in den Armen und Händen. Die Nervenwurzeln reagieren dabei immer gleich, egal welche Ursache sie stört. Rückenspezialist zwar ablesen, in welchem Segment das Problem ungefähr liegt. Im Allgemeinen unterscheidet man die Radikulopathien danach, in welchem Wirbelsäulensegment sie auftreten. Brustwirbelsäule) und eine lumbale Radikulopathie (in der Lendenwirbelsäule). Letztere ist am häufigsten.

Zervikale Radikulopathie

Bei der zervikalen Radikulopathie ist eine Nervenwurzel der Halswirbelsäule gereizt. Nackenschmerzen, die auch in die Schulter und den Arm ausstrahlen können. Nicht immer bleibt es dabei. empfinden die Patienten auch Taubheitsgefühle oder Kribbeln bis in die Fingerspitzen. Die Beschwerden breiten sich dabei typischerweise entlang der sogenannten Dermatome aus. die von einem Spinalnerven versorgt wird. Ist z. B. die Nervenwurzel des 5. 5. und 6. Typische Symptome der C5-Radikulopathie umfassen Schmerzen (z. B. mit einbezogen. Daumen und Zeigefinger sind meist unbeeinträchtigt. (Trizepsmuskel) kann vermindert sein. in den Ring- und Kleinfinger ausstrahlen.

Thorakale Radikulopathie

Bei der thorakalen Radikulopathie sind Nervenwurzeln im Bereich der Brustwirbelsäule betroffen. Spinalnerven sind Th1 bis Th12. Die thorakale Radikulopathie ist eher selten. Rückenschmerzen und/oder Schmerzen im Bereich des Brustkorbs und der Körpermitte. Missempfindungen um den Brustkorb/Bauch herum.

Lumbale Radikulopathie

Deren sensiblen Anteile teilen sich die Bereiche von Becken und Bein ebenfalls in Dermatome auf. allerdings weniger streng abgegrenzt als die Dermatome der Halswirbelsäule. In den betroffenen Bereichen kommt es zu Taubheitsgefühlen, Missempfindungen oder Schmerzen. Nervenwurzeln betroffen, sind auch Kraftverlust oder Lähmungen des Fußes oder Beines möglich. Großzehe. Kraftminderung oder gar Lähmungen betreffen vor allem den M. quadriceps femoris, d. des Kniegelenks fällt schwer. der Innenseite des Unterschenkels. gezogen werden können, sind der Hüftbeuger (M. Unterschenkel und an der Fußsohle bemerkbar. Unterschenkel und am Fuß.

Diagnose einer Spinalkanalstenose

Die genaue Diagnose einer Spinalkanalstenose kann anhand bildgebender Verfahren gestellt werden. Dazu zählen Röntgenaufnahmen, die Kernspintomografie (MRT) sowie die Computertomografie (CT). Zur Darstellung des Rückenmarks in der Wirbelsäule wird in der Regel eine Kernspintomografie (MRT) durchgeführt. Sie macht die Spinalkanalstenose, die Bandscheiben und die Nervenwurzeln direkt sichtbar. Doch nicht jede erkennbare Verengung des Spinalkanals muss Beschwerden verursachen.

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Zu Beginn einer jeden Diagnose wird allerdings zunächst ein Anamnesegespräch mit der Patientin bzw. dem Patienten geführt. Anhand der Angaben der Betroffenen und einer körperlichen Untersuchung erhalten Ärztinnen und Ärzte bereits ein ungefähres Bild der Erkrankung. Welches Ausmaß vorliegt und an welchen Stellen sich eine Spinalkanalverengung befindet, kann mit einer Kernspintomografie abgeklärt werden. Diese Form des bildgebenden Verfahrens macht die Bandscheiben, die Nervenwurzeln und somit eine Spinalkanalstenose sichtbar. Ist eine Kernspintomografie nicht machbar, z. B. wenn die Patientin bzw. der Patient einen Herzschrittmacher in sich trägt, kann eine Computertomografie durchgeführt werden.

Weitere Diagnoseverfahren bei Radikulopathie

Hinweise auf das Vorliegen einer Radikulopathie und ihre Lokalisation. und Beweglichkeit, Sensibilität und Reflexe geprüft, um die Höhe der Nervenwurzelreizung festzustellen. Mithilfe der Bildgebung wird versucht, die Ursache und die genaue Lokalisation für die Nervenreizung zu finden. der Regel reicht dazu eine MRT oder CT des betroffenen Areals. Manchmal bleibt trotz bildgebender Diagnostik die Ursache einer Radikulopathie im Dunkeln. eine Liquorpunktion durch und untersucht die entnommene Hirnflüssigkeit. So lassen sich z. B.

Behandlung einer Spinalkanalstenose

In der Regel werden zunächst konservative Therapien eingesetzt, vor allem Krankengymnastik (Physiotherapie) und Schmerzmedikamente. Sofern keine hochgradige Spinalkanalstenose vorliegt, reicht in der Regel eine konservative Therapie aus. Diese umfasst Maßnahmen wie Physiotherapie, Aufbautraining der Muskeln, Wärmebehandlungen und Massagen sowie ergänzend die Einnahme von Medikamenten. Die konservative Therapie einer Einengung des Spinalkanals kann nicht die Ursache beheben, sondern hat das Ziel, die Beschwerden zu lindern. Dafür erhalten Betroffene zunächst schmerzlindernde Medikamente. Hinzu kommen krankengymnastische oder wärmende Behandlungen oder Massagen.

Die Ursache der Beschwerden, nämlich die fortschreitende knöcherne Einengung des Spinalkanals, lässt sich durch die Physiotherapie allerdings nicht rückgängig machen. Eine Spinalkanalstenose kann sich im Gegensatz zu einem Bandscheibenvorfall nicht zurückbilden. Die knöcherne Verengung des Spinalkanals lässt sich ebenso wenig rückgängig machen.

Konservative Behandlungsmethoden

  • Medikamentöse Behandlung: Medikamente lindern Schmerzen bei einem verengten Spinalkanal und verhindern die Verkrampfung der Muskulatur, die die Wirbelsäule unterstützt. Bei besonders starken Schmerzen kann eine entzündungshemmende Spritze mit Kortison und Betäubungsmittel direkt in der schmerzenden Nervenwurzel angewandt werden. Schmerzstillende oder entzündungshemmende Medikamente können darüber hinaus helfen, wenn Sie sich einen Nerv im Rücken geklemmt haben.
  • Entspannungsübungen: Bei einer Spinalkanalstenose ist es wichtig, die Wirbelsäule zu entlasten. Dies können Betroffene mit einer Stufenlagerung der Beine erreichen. Dabei legen sie sich flach auf den Rücken, ohne dass ein Hohlkreuz entsteht und platzieren die Beine auf eine Erhöhung, sodass sie einen rechten Winkel bilden. Den Nabel in Richtung Wirbelsäule ziehen und das Becken nach hinten kippen kann Schmerzen lindern.
  • Massagen und Wärmebehandlungen: Ergänzend zur Physiotherapie können Massagen und Wärmebehandlungen angewandt werden. Sie schaffen vorübergehende Linderung, entspannen die Muskulatur, verbessern die Durchblutung und senken den Schmerz. Darüber hinaus kann auch schonende Wärme helfen, die Verspannung zu lösen und den eingeklemmten Nerv im Nacken oder den Schultern zu entlasten.
  • Physiotherapie: Bei der Physiotherapie wird die Rücken- und Bauchmuskulatur trainiert, um den Rücken zu stabilisieren und die Lendenwirbelsäule zu entlasten. Dadurch soll das Hohlkreuz minimiert und der Spinalkanal geweitet werden. Ziel der Physiotherapie ist es, die Rücken- und Bauchmuskulatur zu trainieren, denn starke Muskeln stabilisieren den Rücken und können die Lendenwirbelsäule entlasten. Das soll die Hohlkreuz-Position der Lendenwirbelsäule minimieren, damit sich der Spinalkanal weitet und die Nerven nicht mehr eingeklemmt werden. Besonders wichtig ist es, die Tiefenmuskulatur anzusprechen: Die sogenannten Musculi multifidii sind winzige Muskeln, die der Wirbelsäule Stabilität geben und dafür sorgen, dass der Spinalkanal sowie Knochen, Bandscheiben und Nerven an ihrer richtigen Position bleiben und den Kanal nicht weiter einengen.

Operative Behandlungsmethoden

Die operative Therapie besteht in einer Erweiterung (Dekompression) des Spinalkanals. Bei der operativen Therapie einer Spinalkanalstenose wird der Wirbelkanal erweitert (Dekompression). Welche Operationstechnik gewählt wird, hängt vom Abschnitt der betroffenen Wirbelsäule ab. In der Regel wird eine Operation minimal-invasiv mit dem sogenannten Schlüsselloch-Verfahren durchgeführt. Eine minimal-invasive, mikrochirurgische Operation entfernt bei einer Spinalkanalstenose das überschüssige Gewebe und befreit die eingeengten Nerven (Dekompression). Bei diesem Operationsverfahren ist eine sofortige Wirkung mit niedrigem Komplikationsrisiko zu sehen.

Dabei sollte der Arzt nicht allein nach Röntgenaufnahmen entscheiden, sondern nach den tatsächlichen Beschwerden. Nicht selten sehen die Röntgenbilder schlimm aus, aber die Betroffenen haben kaum Beschwerden.

Die Operation besteht in der Erweiterung des Spinalkanals: Das aus den Gelenken gewucherte Arthrosegewebe wird abgetragen, die Wirbelbögen werden verdünnt, und die verdickten und verkalkten Bänder werden entfernt. Die Erweiterung des Kanals wird schonend und unter Erhaltung der Stabilität durchgeführt (selektive Dekompression), damit die Grundstruktur des Wirbels erhalten bleibt.

Wenn der Patient neben Beinbeschwerden zusätzlich starke Kreuzschmerzen hat oder ein Wirbel verschoben ist, wird nach der Erweiterung des Spinalkanals auch öfters eine Versteifung durchgeführt. In der einfachsten Form können zwei Wirbel durch eine Gelenkverschraubung fixiert werden. Oft ist das aufwändigere Verfahren mit dem Einsetzen von Schrauben in die Bogenwurzeln und eventuell zusätzlicher vorderer Abstützung zur Wirbelversteifung erforderlich.

Die Erleichterung nach einer Operation wird meist rasch wahrgenommen. Die Gehstrecke wird länger, die Kreuzschmerzen nehmen ab (in 70 bis 80 Prozent der Fälle). Man darf allerdings nicht erwarten, dass man sich so fühlt, wie wenn die Wirbelsäule wieder normal wäre - eine operierte Wirbelsäule ist nicht «wie neu». Gelegentlich sind Restbeschwerden vorhanden.

Risiken und Komplikationen

Als seltene Komplikation können die Nervenwurzeln sowohl bei der Erweiterung des Spinalkanals als auch während der Einführung der Schrauben mechanisch geschädigt werden. Die Folgen wie Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen und Schmerzen können sehr unangenehm sein, sind aber ausserordentlich selten in gravierender Form vorhanden. Um solche Störungen nach Möglichkeit dennoch zu vermeiden, können die Schrauben in komplizierten Fällen mit einem intraoperativen Monitoring (MIOM) kombiniert werden. Das Messen von Nervenströmen und Gewebewiderständen gibt noch während der Operation Auskunft darüber, wo die korrekte Lage der Schraube sich befindet. Andere Komplikationen wie Wundheilungsstörungen oder Infektionen, wie sie vor allem bei Übergewichtigen und Zuckerkranken nicht selten auftreten, sind zwar lästig und gelegentlich langwierig, aber ohne Dauerfolgen behandelbar.

Behandlungsmethoden bei Radikulopathie

Die Behandlung der Radikulopathie richtet sich nach ihrer Ursache und nach ihrer Lokalisation. Zu den konservativen Verfahren gehört die Einnahme von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten, z. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. verordnen die Ärzte vorübergehend auch Opioide. Bei chronischen Verläufen raten die Leitlinien zu psychotherapeutischer Unterstützung (z. B. Verhaltenstherapien) oder zur Verordnung von Antidepressiva. Je nach Ursache können physiotherapeutische Behandlungen helfen, z. B. mit Kälte oder Wärme. Krankengymnastik dehnt und stärkt die Muskulatur und lindert dadurch die Schmerzen. betroffen, verordnen die Ärzte manchmal für kurze Zeit eine Halskrause.

Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass eine konservative Therapie nichts ausrichten kann. empfehlen die Rückenspezialisten dann die interventionelle Schmerztherapie. Dabei wird z. B. ein Gemisch aus Kortison und Betäubungsmittel an die schmerzende Nervenwurzel gespritzt. vorübergehend Linderung.

In etwa 20 % der Radikulopathien muss die - meist mechanische - Ursache operativ beseitigt werden. Fälle liegt ein Bandscheibenvorfall zugrunde, manchmal auch eine Spinalkanalstenose. Störung beim Wasserlassen, z. B. Ziel der Operation ist die Dekompression der beengten Nervenwurzel. Dazu gibt es verschiedene Verfahren. Entfernung von störendem Gewebe den Druck von der komprimierten Nervenwurzel nimmt. ein spezielles Mikroskop und feinste Instrumente über einen kleinen Zugang in den Wirbelkanal ein. In manchen Fällen reicht das Abtragen von störenden Strukturen nicht aus, um die Nervenwurzel zu befreien. der Operateur sogenannte Cages als Platzhalter in das Bandscheibenfach zwischen zwei Wirbelkörpern einsetzen. hilft, zwischen den Wirbelkörpern einen ausreichenden Abstand und den Druck vom Nervengewebe zu halten. Kliniken wird zur Dekompression auch die Nukleoplastie eingesetzt. antibiotischen bzw. tuberkulostatischen Therapie. Blutergüsse können sich von selbst zurückbilden. nicht, werden sie ausgeräumt.

Medikamentöse Behandlung der Radikulopathie

Die Behandlung der Radikulopathie hängt von ihrer Ursache ab. und Neurochirurgen gefragt. (NSAR) wie Diclofenac oder Ibuprofen. Oft reicht diese Medikation jedoch nicht aus. vorübergehend Opioide zum Einsatz. muskelentspannende Muskelrelaxanzien, manchmal auch durch Antidepressiva.

Was Sie selbst tun können

  • Sportlich aktiv bleiben: Denn die Bauch- und Rückenmuskeln stützen Ihre Wirbelsäule. Täglich einige Minuten trainieren, am besten auch mit Wackelbrett und Schwingstab. Grundsätzlich sind bei einer Spinalkanalstenose sanfte Sportarten wie Wassergymnastik, Radfahren, Stretching oder Pilates sinnvoll.
  • Übungen für zu Hause: Eine gute Übung für eine Stenose im Bereich der Lendenwirbelsäule verläuft folgendermaßen: Legen Sie sich auf den Rücken. Legen Sie Ihre Beine auf eine Erhöhung, sodass sie im rechten Winkel sind. Schieben Sie das Becken nach vorne, sodass kein Hohlkreuz entsteht. Halten Sie diese Position für 30 bis 60 Sekunden und wiederholen Sie diese Übung drei Mal.
  • Belastungen vermeiden: Bei einer Spinalkanalstenose wird die Wirbelsäule bereits belastet. Daher sollten belastungsintensive Übungen wie Laufen, Springen und Klettern vermieden werden.

Hilfsmittel im Alltag

Verschiedene Hilfsmittel können den Alltag erleichtern. Dazu gehören zum Beispiel Anziehhilfen für Socken, Strümpfe und Hosen. Auf Gehhilfen wie Rollatoren kann man sich stützen und bei Bedarf setzen, wenn man bei einer längeren Gehstrecke eine Pause braucht. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für Hilfsmittel bis auf einen Eigenanteil, wenn sie ärztlich verordnet und von der Krankenkasse genehmigt wurden.

Manchmal verschreiben Ärztinnen und Ärzte ein Korsett. Es soll Wirbelsäule und Becken aufrichten und so ein ausgeprägtes Hohlkreuz verhindern. Der Einsatz von Korsetts ist umstritten. Sie sollten auf keinen Fall lange oder dauerhaft getragen werden. Denn das kann zum Abbau von Muskeln führen, die dem Oberkörper Stabilität geben, und dadurch die Beschwerden verstärken. Ein Korsett muss von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet werden.

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