Nerven natürlich stärken: Ein umfassender Leitfaden für innere Ruhe und Gelassenheit

In unserer heutigen, schnelllebigen Welt, in der Stress und Hektik allgegenwärtig sind, ist es wichtiger denn je, auf unsere Nerven zu achten und sie auf natürliche Weise zu stärken. Viele Menschen fühlen sich regelmäßig gestresst, und die Corona-Pandemie hat das durchschnittliche Stresslevel der Deutschen in den letzten 10 Jahren nochmals erhöht. Dieser Artikel bietet Ihnen einen umfassenden Überblick darüber, wie Sie Ihre Nerven auf natürliche Weise stärken können, um den Herausforderungen des Alltags gelassener zu begegnen.

Was bedeutet Nervenstärke?

Jemand, der starke Nerven hat, lässt sich nicht so leicht aus der Fassung bringen und reagiert auch in stressigen oder unvorhergesehenen Situationen ruhig und besonnen. Diese Eigenschaft ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe des Lebens und kann aktiv gefördert werden.

Ursachen für schwache Nerven

Schwache Nerven können verschiedene Ursachen haben. Oftmals sind es äußere Faktoren wie Stress, Überlastung oder traumatische Erlebnisse, die unser Nervensystem aus dem Gleichgewicht bringen. Aber auch innere Faktoren wie Ängste, Unsicherheiten oder ein geringes Selbstwertgefühl können dazu beitragen, dass wir uns nervlich überfordert fühlen.

Wie äußern sich schwache Nerven?

Die Symptome schwacher Nerven können vielfältig sein und sich sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene zeigen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Innere Unruhe und Nervosität
  • Reizbarkeit und Gereiztheit
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Muskelverspannungen
  • Kopfschmerzen
  • Magenbeschwerden
  • Erschöpfung und Müdigkeit

10 Tipps für starke Nerven im Alltag

Um Ihre Nerven im Alltag zu stärken und Stress abzubauen, können Sie folgende Tipps beherzigen:

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  1. Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf das Nervensystem und das allgemeine Wohlbefinden aus. Besonders entspannend wirken Sportarten wie Yoga oder Pilates. Wer sich dabei noch an der frischen Luft aufhält, tut sich doppelt gut. Bewegen Sie sich regelmäßig oder treiben Sie Sport. Dies hat einen positiven Einfluss auf Ihre Nerven, besonders wenn Sie in der Natur unterwegs sind.
  2. Entspannungstechniken: Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für Entspannung, um Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen. Geeignete Entspannungstechniken sind beispielsweise Meditation, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Nutzen Sie spezielle Atemtechniken. Diese fördern insbesondere mentale Stabilität. Bereits mehrmaliges tiefes Durchatmen kann in akuten Stresssituationen Abhilfe schaffen.
  3. Ausreichend Schlaf: Achten Sie auf ausreichend und erholsamen Schlaf, denn Schlafmangel kann die Stressresistenz verringern und die Reizbarkeit erhöhen. Zu wenig Schlaf führt dazu, dass unser Körper weniger stressresistent ist. Wir sind leichter reizbar und können uns schlechter konzentrieren.
  4. Atemübungen: Kurze Atemübungen sind ein bewährtes Mittel gegen Stress und lassen sich ganz einfach in den Alltag integrieren. Versuchen Sie für zwei Minuten ganz gezielt tief in den Bauch hinein zu atmen. Hierfür atmen Sie tief in die Nase ein und dann durch den Mund wieder aus. Das nennt man auch „Zwerchfellatmung“. Am besten gelingt das in einer aufrechten Körperhaltung.
  5. Stärken und Ressourcen bewusst machen: Unsicherheit, Ängste und kreisende Gedanken strapazieren unsere Nerven. Umso wichtiger ist es, sich immer wieder auch seine Stärken und seine eigenen Ressourcen bewusst zu machen. Was kann ich gut? Was tut mir gut? Und vor allem: Was habe ich alles schon geschafft.
  6. Effiziente Energienutzung: Wer seine Nerven stark beansprucht, der sollten seine Energie möglichst effizient nutzen. Nach großen und gehaltvollen Mahlzeiten steigt unser Blutzuckerspiegel schnell an. Das ist erstmal ein gutes Gefühl und verleiht uns Energie. Leider sinkt er dann auch schnell wieder und wir fühlen uns müde und sind unkonzentriert. Deshalb sollten Sie in Phasen, in denen Sie besonders starke Nerven brauchen, lieber fünf kleinere, anstatt drei große Mahlzeiten zu sich nehmen.
  7. Ausreichend Flüssigkeit: Bei einem Flüssigkeitsmangel können wir uns schlechter konzentrieren und haben weniger Energie. In Zeiten, in denen starke Nerven gefragt sind, ist es deshalb besonders wichtig, ausreichend zu trinken (mindestens 1,5 Liter am Tag).
  8. Digitale Auszeiten: Die ständige Erreichbarkeit und die Angst, etwas zu verpassen, können das Stresslevel erhöhen und die Nerven strapazieren. Gönnen Sie sich daher regelmäßige digitale Auszeiten, in denen Sie bewusst auf Smartphone, Computer und Co. verzichten. Heutzutage sind wir alle ständig und überall erreichbar. Die ständige Verfügbarkeit, aber auch die Angst, etwas zu verpassen, wenn nicht, sorgt für ein kontinuierlich hohes Stresslevel und strapaziert unsere Nerven.
  9. Lachen: Lachen ist ein bewährtes Mittel gegen schwache Nerven, denn beim Lachen werden Endorphine, auch Glückshormone genannt, ausgeschüttet. Besonders interessant: Unser Körper unterscheidet dabei nicht, ob es ein „richtiges“ oder ein künstliches Lachen ist.
  10. Kurze Auszeiten: Ihre Nerven spielen mal wieder verrückt und Sie brauchen schnelle Hilfe? Lassen Sie sich für zwei bis drei Minuten lauwarmes Wasser über die Handgelenke laufen.

Nervennahrung: Die richtige Ernährung für starke Nerven

Neben den genannten Tipps spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle für die Stärkung der Nerven. Bestimmte Lebensmittel enthalten Nährstoffe, die das Nervensystem unterstützen und die Stressreaktion des Körpers mildern können. Hier sind einige der besten Nervennahrungs-Mittel:

  1. Haferflocken: Sie liefern dem Körper komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Auch B-Vitamine und Magnesium sind darin enthalten - und die sind nicht nur wichtig für unser Nervensystem, sondern auch für unseren Energiestoffwechsel. Insbesondere Vitamin B3 spielt für die mentale Gesundheit eine entscheidende Rolle: Es unterstützt die normale psychische Funktion. Perfekt zur Beruhigung der Nerven und für entspanntes Durchhaltevermögen! Die perfekte Nervennahrung-Kombi bekommen Sie, wenn Sie Ihre Haferflocken am Morgen noch mit einer Löffelspitze Zimt oder etwas Vanille toppen.
  2. Hülsenfrüchte: Sie enthalten die Aminosäure Tryptophan, die der Körper in Serotonin umwandelt. Dieses sogenannte Glückshormon hat nicht nur eine ausgleichende Wirkung auf unsere Psyche, sondern kann uns am Abend auch helfen zur Ruhe zu kommen: Sobald es dunkel wird, bildet unser Körper aus Serotonin das Schlafhormon Melatonin. Dies ist dafür verantwortlich, dass wir abends entspannen und müde werden.
  3. Dunkle Schokolade: Sie ist reich an der Aminosäure Tryptophan. Deshalb unser Tipp: In der Büroschublade immer eine Tafel dunkle Schokolade parat haben - dann bringt Sie auf der Arbeit (fast) nichts mehr aus der Ruhe und Ihr Nervenkostüm bleibt entspannt. Wer kein großer Fan des puren bitter-herben Geschmacks ist, kann beispielsweise sein Porridge mit Kakaonibs oder Backkakao verfeinern - sie haben den gleichen Effekt und die Haferflocken sorgen für doppelte Power zur Beruhigung der Nerven.
  4. Nüsse: Sie enthalten reichlich B-Vitamine und Magnesium, die die Nerven unterstützen und für Entspannung im Alltag sorgen. Auch die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind wertvoll: für unser Gehirn und laut Studien sogar für unser Stresslevel. Also zur Beruhigung der Nerven und wenn es stressig wird, einfach mal drauf losknabbern. Nüsse und Kerne sind der ideale Snack für starke Nerven. Sie sind reich an Vitamin B und Magnesium, welche wichtig für unsere Gehirnfunktion und unser Nervensystem sind. Besonders viel davon befinden sich in Walnüssen, Pistazien und Haselnüssen. Walnüsse enthalten darüber hinaus viele der wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Mandeln und Cashews sind ein guter Tryptophan-Lieferant. Diese Aminosäure, die auch in dunkler Schokolade und Bananen zu finden ist, unterstützt unseren Körper dabei, das Glückshormon Serotonin zu produzieren, welches stresshemmend wirkt. Ebenfalls wichtig für starke Nerven ist die Aminosäure Arginin.
  5. Fisch: Leckeren Fisch zur Beruhigung der Nerven genießen, kann uns einen Hauch meditteraner Entspannung bieten. Und obendrauf ist Fisch die Omega-3-Quelle schlechthin: fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele oder Hering. Neben den positiven Effekten auf unsere Psyche und Gehirnfunktionen trägt die Fettsäure auch zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei. Besonders förderlich für Situationen in denen einem der Puls in die Höhe schießt.
  6. Bananen: Fröhlich-gelb strahlen sie einem entgegen - kaum verwunderlich, dass auch Bananen reichlich Tryptophan enthalten und so die Produktion des Glückshormons Serotonin fördern. Auch Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, die wichtig für unser Nervensystem sind, kommen in der süßen Frucht vor. Außerdem sind Bananen reich an Vitamin B6, was ein echter Anti-Stress-Allrounder ist: Psyche, Energielevel und unsere Nerven können davon profitieren.
  7. Paprika: Hätten Sie gedacht, dass Paprika zu den top Lebensmitteln gegen Stress zählt? Paprika ist besonders reich an Vitamin C. Das leckere Gemüse enthält sogar doppelt so viel Vitamin C, wie eine Zitrone. Übrigens: Die Farbe macht einen Unterschied.
  8. Spinat: Auch als Nervennahrung leistet Spinat gute Dienste. Spinat ist reich an Magnesium, sowie an Vitamin B6 und Kalium.
  9. Avocados: Avocados sind reich an B-Vitaminen, Magnesium und Kalium. Gerade Vitamin B1, aber auch Magnesium sowie Kalium tragen bei ausreichender Zufuhr zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
  10. Eier: Bis auf Vitamin C sind in Eiern alle wichtigen Vitamine enthalten. Das Frühstücksei ist vor allem ein guter Lieferant für Vitamin B12 sowie Vitamin D. Die Vitamine befinden sich sowohl im Eigelb als auch im Eiweiß, wobei der Eidotter etwas mehr Mikronährstoffe aufweist.

B-Vitamine: Die Nerven-Vitamine

B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle für die Funktion, Regeneration und das Wachstum der Nerven. Sie sind unerlässlich für die Energieversorgung der Nerven, des Gehirns und der Muskeln. Ein Mangel an B-Vitaminen kann zu Erschöpfung, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsproblemen, Gereiztheit oder innerer Anspannung führen.

Die 8 lebenswichtigen Vitamine des B-Komplexes sind:

  • Vitamin B1 (Thiamin)
  • Vitamin B2 (Riboflavin)
  • Vitamin B3 (Niacin)
  • Vitamin B5 (Pantothensäure)
  • Vitamin B6 (Pyridoxin)
  • Vitamin B7 (Biotin)
  • Vitamin B9 (Folsäure)
  • Vitamin B12 (Cobalamin)

Weitere unterstützende Maßnahmen

Neben den genannten Tipps und der richtigen Ernährung können auch weitere Maßnahmen dazu beitragen, die Nerven zu stärken:

  • Nahrungsergänzungsmittel: In bestimmten Fällen kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein, um den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Besonders empfehlenswert sind Präparate mit B-Vitaminen, Magnesium, Vitamin C oder Omega-3-Fettsäuren. Zusätzlich zu Ihrer Ernährung, können Sie Ihre Nerven auch ganz gezielt mit Nahrungsergänzungsmitteln aus der Apotheke stärken. Nicht umsonst werden B-Vitamine auch häufig als „Nerven-Vitamine“ bezeichnet. Sie haben Einfluss auf unsere Stimmung, Nerven und unsere Psyche. Außerdem sind sie wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge in unserem Körper. Vitamin B1 benötigen wir für unseren Energiestoffwechsel sowie zur Konzentration. B-Vitamine sind wahre Teamplayer, die besonders gut in Kombination wirken. Aus diesem Grund werden sie selten einzeln verkauft. Magnesium hat eine entspannende Wirkung, da es den Körper aktiv dabei unterstützt, die Produktion von Stresshormonen im Körper zu reduzieren. Ein Mangel des Mineralstoffes hingegen kann zu innerer Unruhe, Muskelzucken, Konzentrationsproblemen sowie stärkerer Gereiztheit führen. Vitamin Cist wichtig für unser mentales Gleichgewicht. Es unterstützt die Bildung neuer Blutgefäße, sowie die Verzweigung von Nervenzellen. Übrigens: Vitamin C gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen. Auf Vorrat einnehmen funktioniert also nur sehr bedingt.
  • Homöopathie: Auch die Homöopathie kann bei der Stärkung der Nerven unterstützend wirken. Ein bekanntes homöopathisches Komplexmittel ist dystoLoges®, das Reserpinum aus der indischen Schlangenwurzel enthält.
  • Psychotherapie: Wenn die Nerven dauerhaft überlastet sind und die Lebensqualität beeinträchtigen, kann eine Psychotherapie sinnvoll sein. Ein Therapeut kann Ihnen helfen, die Ursachen für Ihre Nervosität zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um besser mit Stress umzugehen.

Regeneration geschädigter Nerven

Schädigungen des peripheren Nervensystems können sich unterschiedlich äußern und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Um die Regeneration der Nerven zu unterstützen, ist es wichtig, die Ursachen der Schädigung zu bekämpfen und gleichzeitig den Nervenstoffwechsel anzuregen.

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Eine vielversprechende Behandlungsoption ist die Gabe einer Nährstoffkombination aus Uridinmonophosphat (UMP), Vitamin B12 und Folsäure. UMP unterstützt die Regeneration der Myelinscheide, die die Nervenfasern umgibt, und fördert die Biosynthese von Strukturproteinen und Enzymen.

Wann zum Arzt?

Empfinden Sie immer häufiger eine Überbeanspruchung Ihrer Nerven? Scheuen Sie sich nicht, sich Ihrem Arzt anzuvertrauen. Von ihm erhalten Sie hilfreiche Tipps und Behandlungsempfehlungen. Betroffene sollten mit einem Arzt sprechen, wenn sie sich dauerhaft unruhig und gereizt fühlen. Denn hinter diesen Symptomen verbergen sich manchmal auch behandlungsbedürftige, körperliche Ursachen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion, starker Bluthochdruck, Unterzuckerung bei Typ-1-Diabetes). Aber auch bestimmte psychische Erkrankungen wie z.B. Angststörungen oder Depressionen gehen mit Nervosität und innerer Unruhe einher. In diesen Fällen sollten psychotherapeutische Maßnahmen - beispielsweise eine Verhaltenstherapie - ergriffen werden.

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