Nervenschmerzen in der rechten Körperhälfte: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Einführung

Schmerzen in der rechten Körperhälfte können vielfältige Ursachen haben. Diese reichen von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie Schlaganfall oder Bandscheibenvorfall. Um die richtige Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten, ist es wichtig, die Symptome genau zu analysieren und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen.

Was sind Sensibilitätsstörungen?

Sensibilitätsstörungen umfassen eine Reihe von Beeinträchtigungen der Wahrnehmung von Sinnesreizen. Dazu gehören Kribbeln, Taubheitsgefühle, Brennen und Schmerzen. Sie können an verschiedenen Körperstellen auftreten, wie Beinen, Armen, Händen, Füßen, Fingern, Zehen und im Gesicht.

Symptome von Sensibilitätsstörungen

  • Kribbeln: Ein unangenehmes, meist schmerzloses Gefühl auf der Hautoberfläche, oft als Ziehen, Stechen oder Ameisenlaufen beschrieben.
  • Taubheitsgefühle: Ein vermindertes oder fehlendes Gefühl in einem bestimmten Körperbereich.
  • Brennen: Ein brennender Schmerz, der sich auf der Hautoberfläche oder tiefer im Gewebe anfühlen kann.
  • Schmerzen: Unterschiedliche Arten von Schmerzen, wie stechende, dumpfe oder ziehende Schmerzen.

Ursachen von Nervenschmerzen in der rechten Körperhälfte

Die Ursachen für Nervenschmerzen in der rechten Körperhälfte sind vielfältig. Sie können von Problemen mit den peripheren Nerven, dem zentralen Nervensystem oder psychischen Faktoren herrühren. Im Folgenden werden einige häufige Ursachen erläutert:

Erkrankungen der Nerven

  • Polyneuropathie: Schädigung der peripheren Nerven, oft verbunden mit Kribbeln, Ameisenlaufen und Taubheitsgefühlen in Händen und Füßen.
  • Restless-Legs-Syndrom (RLS): Missempfindungen wie schmerzhaftes Kribbeln, Ziehen und Brennen in den Beinen, vor allem in Ruhe.
  • Multiple Sklerose (MS): Chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen führen kann.
  • Parkinson-Krankheit: Abbau von Nervenzellen im Gehirn, der neben Bewegungsstörungen auch Sensibilitätsstörungen verursachen kann.
  • Migräne: Kribbeln und Taubheitsgefühle können eine Migräne-Attacke ankündigen.
  • Guillain-Barré-Syndrom (GBS): Seltene Autoimmunerkrankung, die zu Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Lähmungen führen kann.
  • Bandscheibenvorfall: Druck auf Nervenwurzeln durch ausgetretenes Bandscheibengewebe, was zu Schmerzen, Kribbeln und Lähmungserscheinungen führen kann.
  • Karpaltunnelsyndrom: Einklemmung des Mittelhandnervs im Karpaltunnel, was Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Fingern verursacht.
  • Ulnartunnel- und Ulnarrinnensyndrom: Druck auf den Ellennerv, der zu Taubheitsgefühlen in Fingern führen kann.
  • Leistentunnelsyndrom: Einklemmung des Oberschenkelhautnervs, was Schmerzen und Gefühlsstörungen am Oberschenkel verursacht.

Durchblutungsstörungen

  • Schlaganfall: Minderdurchblutung eines Teils des Gehirns, die zu Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder Lähmungen auf einer Körperseite führen kann.
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK): Behinderung des Blutflusses in den Beingefäßen, was Schmerzen und Missempfindungen verursachen kann.
  • Raynaud-Syndrom: Gefäßkrämpfe durch Kälte oder Stress, die zu Durchblutungsstörungen und Taubheitsgefühlen führen können.

Psychische Störungen

  • Angst-/Panikattacken und Angststörungen (Phobien): Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle können begleitend auftreten.
  • Hyperventilationssyndrom: Hektisches Ein- und Ausatmen, das zu Gefühlsstörungen und Verkrampfungen führen kann.
  • Somatoforme Störungen: Körperliche Beschwerden ohne erkennbare körperliche Ursache, wie Müdigkeit, Muskelverspannungen oder Kribbeln.

Medikamente und Umweltgifte

  • Vergiftungen: Chronische Schäden an den Nerven durch Schwermetalle oder andere Gifte.
  • Medikamente: Kribbeln und Taubheitsgefühle können als Nebenwirkung einiger Medikamente auftreten.

Funktionelle Störungen

  • Funktionelle Paresen und Gefühlsstörungen: Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle ohne strukturelle Schädigung des Nervensystems, oft in Situationen hoher seelischer Belastung.

Weitere Ursachen

  • Vitamin-B12-Mangel: Beschädigung der Nervenschutzhülle, was zu Empfindungsstörungen und Lähmungserscheinungen führen kann.
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung): Infektionskrankheit, die zu Lähmungen vor allem der Beine und des Rumpfes führen kann.

Sind Sensibilitätsstörungen gefährlich?

Ob Sensibilitätsstörungen gefährlich sind, hängt von der Ursache ab. Plötzlich auftretende Taubheitsgefühle und Lähmungen auf einer Körperseite können auf einen Schlaganfall hindeuten und erfordern sofortige ärztliche Hilfe. Chronische Sensibilitätsstörungen können die Lebensqualität beeinträchtigen und auf eine behandlungsbedürftige Erkrankung hinweisen.

Diagnose von Sensibilitätsstörungen

Die Diagnose von Sensibilitätsstörungen umfasst mehrere Schritte:

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  • Persönliches Gespräch (Anamnese): Erfassung der Krankengeschichte und genaue Beschreibung der Symptome.
  • Körperliche Untersuchung: Überprüfung von Muskelkraft, Reflexen und Sensibilität für Berührungen, Temperatur und Vibration.
  • Bluttests: Messung von Blutzuckerspiegel, Vitamin- und Mineralstoffwerten sowie Entzündungswerten.
  • Elektrophysiologische Untersuchungen: Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (Elektroneurografie, ENG) und der Muskelaktivität (Elektromyografie, EMG).
  • Bildgebende Verfahren: Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) zur Darstellung von Gehirn, Rückenmark und Nerven.
  • Weitere Untersuchungen: Analyse des Nervenwassers (Liquoruntersuchung), Erbgutanalyse oder Nervenbiopsie bei speziellen Fragestellungen.

Wann müssen Sie zum Arzt?

Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn:

  • Taubheitsgefühle plötzlich auftreten und mit Lähmungen oder Sprachproblemen einhergehen (Verdacht auf Schlaganfall).
  • Sensibilitätsstörungen nicht nachlassen oder häufiger auftreten.
  • Zusätzliche Symptome wie Muskelschwäche, Schmerzen oder Verdauungsbeschwerden auftreten.
  • Der Verdacht besteht, dass Medikamente oder Umweltgifte die Ursache sein könnten.

Behandlung von Sensibilitätsstörungen

Die Behandlung von Sensibilitätsstörungen richtet sich nach der Ursache. Einige allgemeine Therapieansätze sind:

  • Behandlung der Grunderkrankung: Bei Diabetes mellitus ist eine konsequente Blutzuckereinstellung wichtig. Bei Infektionen werden die Erreger bekämpft.
  • Schmerztherapie: Medikamente gegen Nervenschmerzen, wie Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antiepileptika.
  • Physiotherapie: Verbesserung der Mobilität und Vorbeugung von Muskelabbau.
  • Psychotherapie: Bei funktionellen Störungen oder psychischen Begleiterkrankungen.
  • Ergotherapie: Training von Alltagsaktivitäten und Anpassung der Umgebung.
  • Funktionelle Elektrostimulation: Stimulation von Muskeln zur Verbesserung der Funktion.
  • Naturheilkundliche Verfahren: Elektrotherapie, Hydrotherapie, Akupunktur oder Capsaicin-Creme zur Linderung von Symptomen.
  • Osteopathie: Ganzheitliche Behandlung zur Unterstützung der Selbstheilungsprozesse des Körpers.
  • Triggerpunkttherapie: Beseitigung von Muskelverhärtungen und Muskelverspannungen.
  • Kinesiotaping: Stabilisierung des betroffenen Körperteils und Verbesserung der Durchblutung.

Spezifische Behandlungen bei Paresen

Bei Paresen, also inkompletten Lähmungen, kommen folgende Behandlungen in Frage:

  • Rehabilitation: Angepasst an die Ziele des Patienten nach den Prinzipien des motorischen Lernens.
  • Wiederholendes Training: Üben von eingeschränkten Bewegungen wie Greifen oder Gehen.
  • Elektrische Stimulation: Verhindert Muskelabbau und fördert die Nervenregeneration.

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