Nervenentzündung im Arm und Schulter: Ursachen, Symptome und Behandlung

Armschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Ursachen haben kann. Oftmals bezieht sich der Begriff "Armschmerzen" auf Beschwerden im Bereich der Schulter, des Ellbogens oder des Handgelenks, meistens jedoch auf den Bereich zwischen Ellbogen und Schulter. Die Ursachen für Armschmerzen können vielfältig sein und im Zusammenhang mit Muskeln, Gelenken oder Sehnen stehen. Daher ist es wichtig, bei anhaltenden Armschmerzen einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache festzustellen und die entsprechende Behandlung einzuleiten. Dieser Artikel befasst sich mit den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Nervenentzündungen im Arm und in der Schulter.

Ursachen von Armschmerzen und Nervenentzündungen

Armschmerzen können verschiedene Ursachen haben. In vielen Fällen treten sie infolge einer Verletzung oder eines Sturzes auf. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Schmerzen auch andere Ursachen haben können und nicht unbedingt direkt aus dem Arm selbst kommen müssen.

Wenn der Schmerz tatsächlich aus dem Arm selbst kommt, kann er auf eine einfache Ermüdung der Muskeln und Sehnen, eine Überbelastung oder eine wiederholte und anhaltende Belastung des Arms zurückzuführen sein. Dies kann beispielsweise im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit oder sportlichen Aktivität geschehen. Weitere mögliche Ursachen sind Sehnenentzündungen, Quetschungen aufgrund einer Verletzung, Verrenkungen oder Frakturen. In seltenen Fällen können Armschmerzen auch durch einen Knochentumor oder eine Erkrankung wie Arthrose oder Arthritis verursacht werden.

Es ist auch möglich, dass die Ursache für die Armschmerzen an einer anderen Stelle im Körper liegt. Beispielsweise können Armschmerzen ein Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall, einen Tumor im Rückenmark oder Arthrose in der Wirbelsäule sein. In einigen Fällen können Armschmerzen auch auf ausstrahlende Lungen- oder Herzschmerzen zurückzuführen sein. Insbesondere Schmerzen im linken Arm können auf einen Herzinfarkt oder eine Herzenge hinweisen. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, bei Schmerzen im linken Arm umgehend einen Arzt aufzusuchen.

Eine spezielle Form der Nervenentzündung im Arm- und Schulterbereich ist die neuralgische Amyotrophie. Bei dieser seltenen Erkrankung ist ein bestimmtes Nervengeflecht in der Nähe des Schlüsselbeins, der Plexus brachialis, entzündet. Die Entzündung verursacht reißende Schmerzen und Lähmungen im Arm und in der Schulter. Die genaue Ursache für eine neuralgische Amyotrophie ist weitgehend unbekannt, es wird jedoch vermutet, dass eine Immunreaktion eine Rolle spielen könnte.

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Symptome von Armschmerzen und Nervenentzündungen

Armschmerzen können sich auf unterschiedliche Weise äußern. Einige der häufigsten Symptome sind:

  • Ein kurzer Schmerz, der bei einer bestimmten Bewegung auftritt
  • Ein ausstrahlender oder stechender Schmerz
  • Starke Schmerzen aufgrund einer Verletzung
  • Schmerzen, die mit einer Deformation oder Schwellung des Arms einhergehen
  • Schmerzen, die sich bei Bewegung des Arms verstärken
  • Ein Gefühl von Stromschlägen, Brennen oder Kribbeln, das sich bei Belastung nicht steigert
  • Ein Schmerz, der bei Belastung plötzlich auftritt, in den linken Arm ausstrahlt und im Ruhezustand nicht verschwindet (dies kann ein Anzeichen für einen Herzinfarkt sein und erfordert sofortige ärztliche Hilfe)

Bei einer neuralgischen Amyotrophie treten typischerweise plötzlich reißende und starke Schmerzen im Schultergelenk auf, die sich bis in den Oberarm und den Nacken ausbreiten und schließlich den ganzen Arm bis zur Hand betreffen können. Zusätzlich können Muskelschwäche und Lähmungen einzelner Muskelpartien auftreten.

Es ist wichtig zu beachten, dass Armschmerzen, die mit Unwohlsein, Schmerzen in der Schulter, dem Brustkorb, dem Kiefer und Atemnot einhergehen, ein Notfall sind und sofortige ärztliche Hilfe erfordern. Dasselbe gilt, wenn bei einer Verletzung ein Knacken zu hören ist und danach ein starker Schmerz verspürt wird und/oder die Bewegungsfähigkeit des Arms eingeschränkt ist.

Diagnose von Armschmerzen und Nervenentzündungen

Um die Ursache von Armschmerzen zu ermitteln, ist eine sorgfältige Diagnose erforderlich. Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese erheben und den Patienten nach seinen Aktivitäten, vorangegangenen Verletzungen, der genauen Lokalisation des Schmerzes und den damit verbundenen Symptomen fragen. Anschließend wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um den Arm und die Schulter auf Anzeichen von Verletzungen, Entzündungen oder anderen Auffälligkeiten zu untersuchen.

In vielen Fällen wird zur Bestätigung der Diagnose eine Röntgenaufnahme gemacht. Wenn der Arzt vermutet, dass die Ursache für den Schmerz nicht im Arm liegt, können umfangreichere Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomographie (MRT), eine Computertomographie (CT) oder eine Elektroneurographie (ENG) durchgeführt werden.

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Bei Verdacht auf eine neuralgische Amyotrophie können eine Elektroneurographie und eine Elektromyographie (EMG) hilfreich sein, um die Funktion bestimmter Nerven und die Muskelaktivität zu prüfen. Die MR-Neurographie des Arm-Nervengeflechts kann ebenfalls eingesetzt werden, um Schädigungen des Plexus brachialis zu erkennen.

Behandlung von Armschmerzen und Nervenentzündungen

Die Behandlung von Armschmerzen richtet sich nach der Ursache des Schmerzes. Wenn die Schmerzen auf einen Sturz oder eine falsche Bewegung zurückzuführen sind und ein Bruch ausgeschlossen werden kann, wird der Arzt in der Regel verordnen, dass der Arm für eine gewisse Zeit ruhiggestellt werden muss. Darüber hinaus können Schmerzmittel verschrieben werden, um die Beschwerden zu lindern.

Bei einer Sehnenentzündung wird ebenfalls das Ruhigstellen des Arms sowie die Einnahme von Schmerzmitteln und Physiotherapie verordnet. Bei einem Bruch oder einer Knochenverschiebung sind eine Immobilisierung und das Anlegen eines Gipsverbands notwendig. Wahrscheinlich wird im Anschluss Physiotherapie verordnet, um die Beweglichkeit des Arms wiederherzustellen.

Wenn die Schmerzen vom Herzen ausgehen, ist eine Notfallbehandlung im Krankenhaus erforderlich.

Bei einer neuralgischen Amyotrophie zielt die Behandlung darauf ab, die Symptome zu lindern, da die Ursache der Erkrankung nicht bekannt ist. Schmerzmittel und entzündungshemmend wirkende Medikamente wie Kortikosteroide können eingesetzt werden, um die Schmerzen und Lähmungen zu lindern. In einigen Fällen kann auch Physiotherapie hilfreich sein, um die Muskelkraft und Beweglichkeit des Arms zu verbessern.

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Es gibt auch verschiedene Maßnahmen, die zur Schmerzvorbeugung oder -linderung im Alltag getroffen werden können. Zahlreiche Verletzungen am Arm und Schmerzen im Arm können durch Wärme und Dehnübungen vor und nach jeder Belastung des Arms vermieden werden. Wenn Sie aufgrund einer gewissen Tätigkeit wiederholt dieselbe Armbewegung machen müssen, legen Sie regelmäßig eine Pause ein, um das Risiko für Verletzungen zu reduzieren. Wenn Sie aufgrund einer Verletzung starke Schmerzen verspüren, kühlen Sie die schmerzende Stelle für 10 bis 15 Minuten mit Eis, das in ein Tuch eingeschlagen ist.

Darüber hinaus können bei manchen Behandlungsoptionen gewisse Armschmerzen ohne Medikamente gelindert werden. Dies gilt insbesondere für die Schmerztherapiegeräte von OMRON, die durch die Kombination aus schmerzstillender Wärme und transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) für eine wirksame Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen sorgen.

Medikamentöse Behandlung von Nervenschmerzen

Bei der medikamentösen Behandlung von Nervenschmerzen kommen verschiedene Wirkstoffe zum Einsatz. Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol oder Ibuprofen können bei leichten bis mittelschweren Schmerzen helfen, ihre Wirkung bei Nervenschmerzen wird von Experten jedoch eher als gering eingestuft. Bei schweren und akuten Schmerzen können rezeptpflichtige Opioide eingesetzt werden, die im zentralen Nervensystem wirken und die Schmerzweiterleitung blockieren.

Alternative Schmerzmedikamente, die oftmals auch aus der Epilepsie- oder Depressions-Therapie stammen, können ebenfalls zur Behandlung von Nervenschmerzen eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise Antikonvulsiva wie Gabapentin oder Pregabalin und Antidepressiva. Wie der Körper auf die verschiedenen Präparate zur Schmerzbekämpfung reagiert, ist sehr individuell.

Von außen können Pflaster oder Salben mit einem Lokalanästhetikum wie Lidocain vor allem Schmerzen unmittelbar unter der Haut lindern.

Ein wichtiger Teil der Behandlung ist auch die durch den Arzt kontrollierte Absetzung beziehungsweise Ersetzung von Medikamenten, die als potenzielle Nebenwirkung zu Nervenschädigungen führen können.

Alternative und ergänzende Behandlungsmethoden

Ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung können auch alternative Heilmethoden wie Homöopathie angewendet werden. Es ist jedoch wichtig, diese Methoden immer mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.

Einige Hausmittel, die bei neuropathischen Schmerzen helfen können, sind Entspannungsverfahren wie Meditation, tiefe Atemübungen oder Yoga, die helfen können, Stress abzubauen, der oft Nervenschmerzen verstärken kann. Magnesium kann zur Muskelentspannung beitragen und Krämpfe lindern, die oft mit Nervenschmerzen einhergehen. Der Vitamin-B-Komplex ist essenziell für eine gesunde Nervenfunktion und kann in Nahrungsmitteln wie Vollkornprodukten, Eiern und Fleisch gefunden werden. Auch Retterspitzauflagen können helfen, neuropathische Schmerzen zu lindern. Eine sanfte Massage mit verdünntem ätherischem Pfefferminz- oder Lavendelöl kann entspannend und schmerzlindernd wirken. Wechselduschen können ebenfalls helfen, Muskelverhärtungen zu beheben.

Vorbeugung von Nervenentzündungen

Es gibt keine sichere Möglichkeit, eine Nervenentzündung zu verhindern. Es ist jedoch möglich, das Risiko von Nervenschmerzen durch eine gesunde Lebensweise zu reduzieren. Dazu gehört unter anderem, den täglichen Alkoholkonsum einzuschränken, Stress zu vermeiden und für ausreichend Erholung, Ruhe und Schlaf zu sorgen. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga können dabei helfen. Regelmäßiger Sport dient ebenfalls dazu, Stress abzubauen.

Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, insbesondere aus Rohkost, Obst sowie Milchprodukten und wenig Fleisch, ist ebenfalls wichtig, um einem Vitaminmangel vorzubeugen.

Schulter-Arm-Syndrom

Unter dem Schulter-Arm-Syndrom (oder auch: Zervikobrachialgie) versteht man einen Komplex an unterschiedlichen Symptomen rund um Nacken, Schultern und Arme. Es handelt sich dabei um keinen klar abgrenzbaren Erkrankung oder Verletzung, sondern um einen Symptomkomplex, bei dem Schulterschmerzen als Leitsymptom gelten. Der Schmerz zieht bei vielen Menschen in den Oberarm und macht das Anheben des Armes über Kopf oder bestimmte Rotationsbewegungen schwierig. Oft quält die Schulter auch nachts.

Die häufigste Ursache für das Schulter-Arm-Syndrom sind muskulär-fasziale Probleme an der Halswirbelsäule, wie knotige, schmerzende Verspannungen, eine zu hohe Spannung in den Faszien oder ein muskuläres Ungleichgewicht. Im schlimmsten Fall können die Bandscheiben die einwirkende Kraft nicht mehr abdämpfen, sodass sich der Gallertkern gegen den äußeren Ring drückt. Bleiben Fehlhaltung oder Fehlstellung bestehen, kann der Faserring der Belastung irgendwann nicht mehr standhalten: Er reißt ein.

Die Behandlung eines Schulter-Arm-Syndroms richtet sich danach, ob eine Ursache gefunden wurde. Operationen werden nur in seltenen Fällen in Betracht gezogen, wenn alle anderen Behandlungsoptionen versagt haben oder wenn akute Probleme vorliegen.

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