Nervenschmerzen Fuß Innenseite Ursachen: Ein umfassender Überblick

Fußschmerzen an der Innenseite des Fußes können vielfältige Ursachen haben. Es ist wichtig, die genaue Ursache zu ermitteln, um eine gezielte Behandlung einzuleiten. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die möglichen Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden und Behandlungsansätze bei Nervenschmerzen und anderen Schmerzarten an der Innenseite des Fußes.

Einführung

Der menschliche Fuß ist ein komplexes Meisterwerk der Natur, das aus einer Vielzahl von Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern besteht. Beim Laufen muss der Fuß das gesamte Körpergewicht auf einer sehr kleinen Fläche tragen. Fußschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem und können verschiedene Ursachen haben. Im harmlosesten Fall werden sie durch langes Stehen oder ungeeignetes Schuhwerk ausgelöst. Aber auch Fußfehlstellungen, Verletzungen oder Stoffwechselerkrankungen können die Ursache sein. Fußschmerzen auf der Innenseite des Fußes können sowohl akut als auch chronisch auftreten und von unterschiedlicher Intensität sein.

Anatomie des Fußes und häufige Schmerzregionen

Der menschliche Fuß besteht aus drei Hauptbereichen:

  • Vorfuß (Antetarsus): Dieser Bereich umfasst die fünf Zehen.
  • Mittelfuß (Metatarsus): Der Mittelfuß befindet sich zwischen der Fußwurzel und den Zehen.
  • Fußwurzel (Tarsus): Die Fußwurzel bildet den hinteren Bereich des Fußes und besteht aus sieben Knochen.

In allen diesen Bereichen können Schmerzen entstehen. Besonders das Fußgewölbe (Längsgewölbe) spielt eine zentrale Rolle für Stabilität und Funktion. Das Fußgewölbe wird durch eine Sehnenplatte an der Fußsohle gebildet, welche Stabilität und Elastizität beim Gehen, Laufen und Stehen gewährleistet. Die Plantarfaszie, ein elementarer Bestandteil des Fußgewölbes, erstreckt sich von der Ferse (Rückfuß) über den Mittelfuß bis zu den Zehen (Vorfuß).

Wichtige Muskeln und Sehnen

Der Musculus tibialis posterior verläuft u.a. Falls Sie an Schmerzen an der Innenseite unterhalb des Knöchels leiden, empfehlen wir Ihnen unsere Artikel Sehnenentzündung der M. Der hintere Schienbeinmuskel (M. Etwa 5 cm oberhalb des Innenknöchels geht der Muskelbauch in die lange Sehne über. Unterschenkels in Richtung Innenknöchel und legt sich diesem an dessen Rückseite an. An der Spitze des Innenknöchels verändert die Sehne ihren Verlauf und verläuft nun fast parallel zum Boden. diesem mechanisch besonders belasteten Bereich ist die Sehne durch Faserknorpel verstärkt. Dadurch ist sie strapazierfähiger. In Nachbarschaft der Tibialis-Posterior-Sehne verlaufen die langen Beugesehnen der Großzehe sowie der anderen Zehen (Flexor-digitorum-longus-Sehne, Flexor-hallucis-longus-Sehne). befindet sich in unmittelbarer Nähe das Gefäß-Nerven-Bündel mit Arterie, Vene und dem Schienbein-Nerv (Nervus tibialis). Der Tibialis posterior ist ein Schlüsselmuskel, der für die Stabilität des Fußes verantwortlich ist. Er unterstützt das Fußgewölbe und kontrolliert die Pronation. Zusammen mit weiteren Muskeln und Sehnen bildet er ein komplexes System, das einen reibungslosen Bewegungsablauf ermöglicht.

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Nervenbahnen im Bereich der Fußinnenseite

An der Fußinnenseite verlaufen erhebliche Nervenbahnen, die Empfindungen und Bewegungen steuern. Reizungen oder Kompressionen dieser Nerven können zu Schmerzen führen. Der Tarsaltunnel befindet sich im Bereich des Innenknöchels. Durch ihn verläuft der Schienbeinnerv (Nervus tibialis), der die Fußsohle versorgt.

Fußschmerz Innenseite - Typische Symptome

Die Symptome von Fußschmerzen an der Innenseite können vielfältig sein. Sie treten häufig beim Abrollen und Auftreten auf und sind in Ruhe seltener spürbar. Die Beschwerden können von dumpf bis stechend variieren und sind häufig mit Schwellungen verbunden. Oft zeigt sich eine Bewegungseinschränkung, die das Gehen erschwert. Bei Überlastung oder Fehlstellungen, wie dem Knick-Senkfuß, strahlen die Schmerzen manchmal bis in den Unterschenkel aus. Eine Rötung oder ein Hämatom können auf eine Verletzung hinweisen.

Zusätzliche Begleiterscheinungen und Warnsignale sind Schwellungen, Blutergüsse (Hämatome), Überwärmung bestimmter Fußareale oder eine äußere, deutlich sichtbare Verformung des Fußes. Plötzliche Schmerzen, z.B. Anlaufschmerzen nach Ruhe (bspw. Schubförmige Fußschmerzen, die auch in einer Ruheposition auftreten, sind am häufigsten auf Entzündungen der Gelenke - zum Beispiel bei einer Rheumatoiden Arthritis - zurückzuführen. Oft treten Fußschmerzen am Morgen nach langem Liegen auf. Manchmal treten Fußschmerzen in Verbindung mit weiteren Symptomen auf. Dazu zählen Schwellungen, Rötungen oder eine Überwärmung des Fußes, die beispielsweise bei einer Entzündung oder Bandverletzung des Fußes vorkommen können. Durch Schädigung von Nerven oder Muskeln kann es zu Empfindungsstörungen kommen. Eventuelle Begleiterscheinungen sind ausstrahlende Knie-, Hüft- oder Rückenschmerzen. Fehlstellungen des Fußes (z.B.

Die Symptome können je nach Ursache variieren. Eine genaue Diagnose durch einen Fußspezialisten ist wichtig, um eine effektive Behandlung der Fußschmerzen sicherzustellen.

Häufige Ursachen für Innenfußschmerzen

Schmerzen an der Fußinnenseite können verschiedene Gründe haben. Oft spielen Überlastung, Entzündungen oder Fußfehlstellungen eine Rolle. Im Folgenden werden die häufigsten Ursachen genauer betrachtet:

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Tibialis Posterior Syndrom (Tibialis Posterior Dysfunktion)

Das Tibialis Posterior Syndrom beginnt meist mit belastungsabhängigen Schmerzen unter und hinter dem Innenknöchel. Es entwickelt sich durch Überlastung der Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (M. Anfangs klagen die Patienten über belastungsabhängige Schmerzen im Verlauf der Tibialis-Posterior-Sehne, die zu einer verkürzten Geh- oder Laufstrecke führen können. Sehnenbereiches kann ebenfalls bestehen und ist typischerweise um den Innenknöchel zu finden. Es besteht außerdem meist ein lokaler Druckschmerz. Schreitet die Erkrankung fort und geht über eine reine Sehnenscheideentzündung hinaus, bestehen in der Regel Schmerzen im Bereich der gesamten Fußinnenseite. Abweichung der Anatomie im Sinne eines sogenannten „Rückfußvalgus“. Das heißt, dass bei Ansicht von hinten im Stand die Rückfüße nach innen knicken. Ab Stadium III der Erkrankung ist dann der sogenannten Rückfußvalgus nicht mehr korrigierbar, die Schmerzen sind nun sogar stärker im Bereich des seitlichen Fußes. Im weiteren Verlauf schmerzt der Fuß sogar bei jedem Schritt und in besonders schweren Fällen kann die Tibialis Posterior Sehne ihre Funktion nicht mehr übernehmen und reißt ab. Folglich kommt es zum deutlichen Abflachen des medialen Fußgewölbes - ein schwerer Knick-Senkfuß entsteht. Ursache ist meist eine lange anhaltende mechanische Überlastung der Fußinnenseite wie beim Knick-Senk-Spreizfuß. Studien zeigen, dass gezielte Fußgymnastik die Muskulatur stärkt und Beschwerden lindern kann.

Plantarfasziitis und Fersensporn

Plantarfasziitis verursacht häufig Fersenschmerzen an der Fußsohle, insbesondere morgens nach dem Aufstehen. Ein Fersensporn kann diese Beschwerden intensivieren. An der Fußsohle zieht sich wie ein breites Band eine Sehne entlang - die Plantarfaszie. Sie stützt den Fuß beim Gehen und Laufen. Wird sie stark belastet, kann sie sich entzünden. Deshalb sind zum Beispiel Läuferinnen und Läufer besonders oft von einer Plantarfasziitis betroffen. Die Fußsohle schmerzt beim ersten Auftreten morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen besonders heftig. Die Schmerzen lassen nach, wenn man eine Weile läuft. Nach sehr anstrengenden Tagen oder Aktivitäten können sie wieder zunehmen, etwa nach langem Stehen oder schwerem Tragen. Eine Plantarfasziitis kann an einem Fuß oder an beiden Füßen gleichzeitig auftreten. Die Plantarfaszie beginnt unter dem Fersenbein und reicht bis zu den Zehen. Sie stabilisiert den Fuß bei Bewegungen und wirkt wie ein Stoßdämpfer: Wenn der Fuß beim Laufen abrollt, spannt sich die Sehnenplatte, um das Fußgewölbe zu stützen. Dabei ist die mechanische Belastung am Ansatz der Sehne unterhalb der Ferse besonders hoch. Wird die Sehnenplatte überbelastet, kommt es an ihrem Ansatz zu kleinen Verletzungen, die sie reizen und dadurch eine Entzündung hervorrufen können. Starke, anhaltende oder ungewohnte Belastungen der Ferse oder des Fußes erhöhen das Risiko für eine Plantarfasziitis. So haben sportlich sehr aktive Menschen, die zum Beispiel oft und lange laufen, Fußball spielen oder tanzen, häufiger damit zu tun. Auch wer nach einer Pause zu schnell und intensiv wieder in den Sport einsteigt, ist gefährdet. Rund 23 % der Erwachsenen leiden an solchen Fußschmerzen, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Tarsaltunnelsyndrom

Beim Tarsaltunnelsyndrom kann der Nervus tibialis eingeklemmt werden, was zu Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln an der Fußinnenseite führt. Durch ihn führen neben den Muskeln M. Tibialis posterior, M. flexor digitorum longus, M. Bei einem Tarsaltunnelsyndrom kommt es zu einer Verengung des ohnehin schon sehr schmalen Kanals z.B. durch eine Entzündung oder durch Ablagerungen von Kalk. Dies führt zu einer Kompression des Nervus tibialis, die neben neurologischen Beschwerden, wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl, auch zu Schmerzen auf der Innenseite des Fußes / Fußgewölbe innen führt. Neben dem Nervus tibialis können auch andere Strukturen im Tarsaltunnel eingeklemmt werden. Auch eine Fußfehlstellung kann dieses Problem begünstigen.

Knick-Senkfuß Problematik

Ein Knick-Senkfuß, auch Plattfuß genannt, verursacht im Anfangsstadium Schmerzen und Schwellungen am Innenknöchel. Diese Fußfehlstellung kann durch Überlastung infolge von Übergewicht oder langem Stehen entstehen. Fehlbelastungen die mit Hilfe der Laufbandanalyse erkannt werden können sind z.B. Knickfüße, Spreizfüße, Hohlfüße und Plattfüße. Experten betonen, dass orthopädische Einlagen oft eine alltägliche Lösung bieten, jedoch nicht die Ursachen der Beschwerden behandeln.

Weitere Ursachen

  • Morbus Ledderhose: Da der Platz im Bereich der Fußsohle sehr begrenzt ist, können schon wenige sich bildende Fibrome so viel Platz einnehmen, dass Nerven und Muskeln im Bereich der Fußsohle komprimiert werden, was zu Schmerzen auf der Innenseite vom Fuß in der Mitte führt.
  • Ermüdungsbruch: Im Laufe der Zeit kann durch diese Auslöser ein Haarriss in einem Knochen der Mittelfußes verursacht werden, was dann zu Schmerzen beim Auftreten, Gehen und Stehen führt.
  • Arthrose: Unter Arthrosen versteht man eine knöcherne Abnutzungen durch Fehl- oder Überlastung. Bei einer Mittelfußarthrose sind die Knochen des Mittelfußes abgenutzt, die Knochen nähern sich einander an, reiben, kleine Geröllzysten bilden sich aus und Gelenkspalte zwischen den Knochen sind kaum noch erkennbar.
  • Überbein (Ganglion): Hierunter versteht man einen knöcherner Anbau, der vor allem an mechanisch stark beanspruchten Arealen im Bereich des Fußes auftreten kann. Vor allem im Fuß gibt es aber kaum Platz, sodass Überbeine sehr schnell übermäßigen Druck auf umliegendes Gewebe, Muskeln und auch Nerven ausüben können. Dies führt auch mitunter zu seitlichen Schmerzen des Fußes. In vielen Fällen ist ein Überbein auch zu ertasten.
  • Morbus Köhler 1: Hierbei kommt es in der Wachstumsphase zu einer Störung der Durchblutung des Kahnbeins, was auch Morbus Köhler 1 genannt wird. Aber auch Arthrose des Kahnbeins, sogenannte Mittelfußarthrosen können Schmerzen im Fußgewölbe verursachen.
  • Akzessorischer Fußknochen: Auch ein sogenannter akzessorischer Fußknochen kann Schmerzen auf der Innenseite vom Fuß verursachen.

Diagnostik

Bei plötzlich auftretenden oder anhaltenden Fußschmerzen muss zunächst die Schmerzursache geklärt werden. Bei anhaltenden Fußschmerzen empfiehlt es sich, einen Fußspezialisten wie den Fußchirurgen Dr. Tonio Gottlieb aufzusuchen. Er wird in einem persönlichen Gespräch auf Ihre individuellen Beschwerden eingehen und anschließend eine sorgfältige körperliche Untersuchung durchführen. Die Untersuchung findet unter anderem auf einem speziellen, transparenten Fußpodest statt, welches zahlreiche Vorteile bietet. Auf dem Podest kann Dr. Gottlieb den Fuß auf Augenhöhe untersuchen und den Fußabdruck analog von unten begutachten. Gleichzeitig hat er auch die gesamte Beinachse und Statik im Blick. Die Füße werden sowohl im Belastungszustand, also im Stehen, als auch unbelastet untersucht. Im Anschluss wird Dr.

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Die Ursachenfindung von seitlichen Fußschmerzen startet meistens mit der Betrachtung, also der Inspektion, sowie dem Abtasten des Fußes. Neben der körperlichen Untersuchung stehen auch bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT zur Verfügung, um Knochen oder Bandverletzungen zu diagnostizieren.

Bildgebende Verfahren

  • Ultraschall: Mittels Ultraschall des schmerzenden Bereiches kann der Untersucher sehen, ob ein entzündliches Ödem oder Hämatom vorliegen und in welchem Zustand die Seitenbänder des Fußes sind. Einen kompletten Durchriss eines Seitenbandes (in der Regel nach einem Trauma) kann man sehr oft im Ultraschall sehen, Anrisse jedoch seltener. Sehnenscheidenentzündungen können so anhand eines dunklen Flüssigkeitssaumes um Sehne sicher verifiziert werden.
  • Röntgen: Ein Röntgenbild des Fußes sollte immer dann durchgeführt werden, wenn ein Trauma (z.B. Umknicktrauma) die Ursache für die Schmerzen ist. Weiterhin kann eine Röntgenuntersuchung indiziert sein, wenn nach begonnenen Kühl- und Ruhigstellungsmaßnahmen keine Besserung der seitlichen Schmerzen eintritt. Das Röntgenbild ist ein Standardverfahren, um z.B.
  • MRT (Magnetresonanztomographie): Ein MRT vom Fuß wird immer dann durchgeführt, wenn der Verdacht auf eine Muskel-, Sehnen- oder Bänderverletzung besteht. Wenn Röntgen oder Ultraschall zu keiner Ursachenfindung geführt haben und es weiterhin trotz Kühlung und Ruhigstellung zu keiner Besserung der Beschwerden kommt, sollte immer ein MRT durchgeführt werden. Häufig wird auch eine MRT-Diagnostik zu Rate gezogen, die ebenfalls die Sehnenstruktur zuverlässig abbildet und eine ausreichende Beurteilung zulässt.

Weitere diagnostische Maßnahmen

  • Fußdruckmessung (Pedobarografie): Zur ursächlichen Abklärung ist die Durchführung einer Bewegungsanalyse und einer Fußdruckmessung sinnvoll zur Planung der Therapie und für die Schuh- und Einlagenversorgung.
  • EMG (Elektromyographie): Eine EMG misst die elektrischen Ströme in den Muskeln, die bei der Muskelkontraktion auftreten. Hierzu klebt man Elektroden auf die zu untersuchenden Muskeln und misst die Ströme beim Laufen und Gehen. Kommt es zu einer Spannungsdifferenz zwischen den Muskeln ist von einer Fehlbelastung als Ursache der seitlichen Fußschmerzen auszugehen.
  • Klinische Tests: Das typische Zeichen eines Tibialis Posterior Syndroms sind Schmerzen hinter und unter dem Innenknöchel beim Einbeinzehenstand (single heel rise test). In ausgeprägten Fällen können Patienten die Ferse des betroffenen Fußes im Einbeinstand sogar überhaupt nicht mehr anheben. Bei der ärztlichen Untersuchung muss geklärt werden, ob eine relevante Verkürzung der Achillessehne als Teil des Problems vorliegt (Silfverskjöld-Test).

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Konservative Behandlungen des Fußes umfassen alle nicht-operativen Therapiemethoden. Erst dann können verschiedene Therapiemethoden in Erwägung gezogen werden. Die meisten der genannten Risikofaktoren sind selbsterklärend und bedürfen keiner weiteren Erklärung. Sowohl O-Bein als auch eine Überpronation bringen vermehrte Zugbelastung auf die Tibialis-Posterior-Sehne. hohe Belastungen im Rahmen des Lauftrainings dazu führen, dass es zum Reizzustand und zur Sehnenscheideentzündung kommt. Fehlende muskuläre Spannung sorgt für ungebremste Schläge, die der Stabilisator (Tibialis-Posterior-Sehne) abfangen muss und kann ebenfalls zur Überlastung führen. führen zu kleinsten Verletzungen, den sogenannten Mikrotraumata, welche wiederum im Krankheitsverlauf bei fortbestehender Dekompensation zur Degeneration der Sehne führen kann. Besonders in den Anfangsstadien der Erkrankung steht die konservative Behandlung im Vordergrund der Therapie. Der wichtigste Therapiebestandteil ist die aktivierende Physiotherapie. Unterstützend können Tapes, entzündungshemmende Medikamente (NSAR) und Ruhigstellung erfolgen.

  • Entlastung und Schonung: Wer unter Fußschmerzen leidet, sollte grundsätzlich eine Überlastung des Fußes durch zu langes Gehen oder Stehen vermeiden. Eine akute Schonung des betroffenen Fußes kann oft helfen, die Reizung zu lindern.
  • Kühlung und entzündungshemmende Maßnahmen: Bei akuten Schmerzen und möglichen Entzündungen können Kühlung und, falls ärztlich angeraten, entzündungshemmende Salben oder Medikamente zum Einsatz kommen. Bei einer entzündlichen Ursache durch Überlastung sollte der Fuß zunächst einige Tage geschont und gekühlt werden. Hier sollte der Fuß aber nicht komplett ruhig, sondern schmerzadaptiert belastet werden.
  • Entzündungshemmende Medikamente: Bei starken Schmerzen können auch entzündungshemmende Medikamente in Tablettenform, wie z.B.
  • Trainingstherapie: Ein gezieltes Training der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur unter Anleitung eines Sportwissenschaftlers hilft oft langfristig, da es den Fuß stabilisiert und die Belastung optimal verteilt.
  • Faszienrolle und Dehnen: Gerade bei einer Überlastung der Fußmuskulatur oder der Plantarsehne kann das Rollen des Fußes über eine Faszienrolle (oder einen kleinen Ball) und das Dehnen der Sehnen spürbare Linderung bringen.
  • Stoßwellentherapie: Bei chronischen Sehnenschmerzen oder Reizungen, wie etwa am Ansatz der Tibialis-posterior-Sehne, kann die Stoßwellentherapie hilfreich sein. Verwandte Sehnenerkrankungen werden sowohl mittels Stoßwellentherapie als auch mittels ACP-Therapie mit vielversprechenden Ergebnissen behandelt.
  • Schuhwerk anpassen: Es empfiehlt sich auf bequeme, gut passende Schuhe zu achten und zusätzlich orthopädische Einlagen zu tragen. Häufig sind falsches Schuhwerk oder eine ungenügende Dämpfung ursächlich für Fußschmerzen. Schuhe mit ausreichender Dämpfung und guter Unterstützung für das Fußgewölbe können hier entlasten. Bei einem Überbein ist es oft notwendig, die Schuhe entsprechend abzupolstern, um den Druck vom Fuß zu nehmen. Sollte dies zu keinem Erfolg führen, muss über operative Möglichkeit beraten werden.
  • Bandage: Kommt es immer wieder, vor allem nach Belastung, zu seitlichen Fußschmerzen, sollte nicht nur eine chronische Fehlbelastung im Fuß ausgeschlossen werden, sondern auch ein Behandlungsversuch durch eine Bandage erfolgen. Vor allem bei Belastung kann es hilfreich sein, das betroffene Sprunggelenk mittels einer Zugbinde zu stützen und zu stabilisieren.
  • Fußgymnastik: Auch regelmäßige Fußgymnastik wirkt sich positiv aus und kann die Muskulatur stärken. Es gibt zahlreiche Übungen, die bei Schmerzen im seitlichen Fuß durchgeführt werden können. Vor allem Dehnübungen helfen gegen den Schmerz. Dann sollte der Fuß in dieser Position einige Sekunden gehalten und anschließend wieder entspannt werden. Weiterhin kann in der Wohnung der Zehengang geübt werden.

Spezielle Übungen zur Stärkung der Fußmuskulatur

Ja, es gibt diverse effektive Übungen für zu Hause. Dazu gehören das Greifen von Gegenständen mit den Zehen, das Aufrollen eines Handtuchs mit den Füßen oder spezielle Dehnübungen für die Plantarfaszie. Es ist wichtig, diese Übungen regelmäßig und korrekt durchzuführen. Ein Physiotherapeut kann Ihnen individuelle Übungen zeigen und deren korrekte Ausführung erklären.

Die Rolle von orthopädischen Einlagen

Orthopädische Schuheinlagen sind eine weitere wichtige Säule der Therapie. Sie unterstützen das Fußlängsgewölbe und verteilen den Druck gleichmäßiger. Bei Plantarfasziitis oder einem Fersensporn können speziell angepasste Fersensporneinlagen die Belastung reduzieren und Schmerzen mindern.

Operative Behandlungsmöglichkeiten

In einigen Fällen können die Ursachen der Fußschmerzen nur durch eine Operation behoben werden. Bei anhaltenden Schmerzen oder deutlichen Fehlstellungen des Fußes, die konservativ nicht oder nicht mehr zu korrigieren sind, sollte man über einen operativen Eingriff nachdenken - auch um Folgeschäden, zum Beispiel fortschreitenden Gelenkverschleiß, zu vermeiden. Sie benötigen einen operativen Eingriff? Der Fußchirurg Dr. Tonio Gottlieb ist Ihr spezialisierter Facharzt rund um das Thema Fußgesundheit und Fußoperationen.

Operative Maßnahmen sind fortgeschrittenen Krankheitsstadien vorbehalten und zielen meist auf den Erhalt der Funktion bzw. Hierzu können zum Beispiel sogenannte „Sehnentransfers“ durchgeführt werden. Bei persistierenden Beschwerden im Sinne einer Sehnenscheideentzündung und nach ausgeschöpfter konservativer Therapie kann auch schon im ersten Stadium operiert werden. Im späten Krankheitsstadium oder bei erheblichen knöchernen Fehlstellungen können auch korrigierende knöcherne Eingriffe durchgeführt werden. Liegt lediglich eine Sehnenscheideentzündung vor, also eine Erkrankung im 1. Stadium, ist die Prognose gut.

DVT Dr. Bei fortgeschrittener Degeneration oder vollständigem Funktionsverlust der Tibialis posterior Sehne ist eine operative Therapie angezeigt. Hier kommen dann komplexe fußchirurgische Operationen wie Fersenumstellung, Sehnentransfers und als letztes Mittel Gelenkversteifungen zum Einsatz, die von Dr. Die Auswahl der OP Methoden richtet sich nach der Hauptdeformität des Knochens. Fast ausnahmslos handelt es sich dabei um einen schweren Knick-Plattfuß, so dass eine komplexe Planung der knöchernen Korrektur erforderlich ist. Die alleinige Operation an der Tibialis Posterior Sehne als isolierter Weichteileingriff ist nicht erfolgversprechend.

Was tun bei Fußschmerzen auf der Innenseite nach dem Joggen oder Aufstehen?

Nach dem Joggen können Schmerzen auf der Innenseite des Fußes auftreten. Aber auch der Nervus tibialis, der in diesem Bereich vorbeiführt, kann durch umliegende Muskeln gereizt werden, die beim Joggen anschwellen und verhärten. In aller Regel verschwinden die Beschwerden nach maximal 48 Stunden.

Nachts, beim Ruhen und Liegen, sind die Kräfteverhältnisse, die auf Beine und Füße wirken, andere als am Tag. Aufgrund der liegenden Position entspannen die Muskel und auch die sonst dicht beeinander stehenden Knochen weichen schwerkraftsbedingt auseinander. Durch Änderung der Position beim Aufstehen, vor allem durch das Auftreten, spannen sich die Muskeln an und die Knochen nähern sich wieder an. Aufgrund des Platzmangels im Fußbereich und die Belastung nach dem Aufstehen können bereits geringfügige Ablagerungen an den Knochen und Sehnen sowie Entzündungen die Druckverhältnisse verändern. Dies führt zu Schmerzen im seitlichen Fußbereich, die jedoch bei weiterer Belastung meist automatisch verschwinden.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Dauern die Fußschmerzen allerdings länger als drei Tage an oder ist eine Belastung des Fußes gar nicht mehr möglich, sollten Sie einen Spezialisten für Fußerkrankungen aufsuchen. Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn die Schmerzen länger als einige Tage anhalten, sich verschlimmern oder Ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen. Auch bei plötzlich auftretenden starken Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen sowie bei Bewegungseinschränkungen ist eine ärztliche Untersuchung ratsam, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Prävention

  • Geeignetes Schuhwerk tragen: Grundsätzlich sollte sich das Schuhwerk dem Fuß anpassen und nicht umgekehrt. Dann können viele Fußbeschwerden oder Schmerzen schon im Vorfeld vermieden werden. Schuhe sollten den Fuß unterstützen und das Laufen erleichtern.
  • Fußmuskulatur stärken: Füße müssen gefordert werden, damit sie sich richtig entwickeln und ihre Form behalten. Die Fußgesundheit hängt direkt von der Aktivität des Fußes ab.
  • Überlastung vermeiden: Wer unter Fußschmerzen leidet, sollte grundsätzlich eine Überlastung des Fußes durch zu langes Gehen oder Stehen vermeiden.
  • Regelmäßige Fußpflege: Wer seinen Füßen zusätzlich etwas Gutes tun möchte, sollte öfter einmal barfuß gehen. Barfußlaufen auf hartem Boden ist zwar die größte Belastung, die Sie dem Fuß zumuten können, aber bei schmerzfreiem Zustand eine sehr gute Fitnessübung.

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