Neurochirurgie Innsbruck Ärzte Team: Ein umfassender Überblick

Die Neurochirurgie in Innsbruck zeichnet sich durch ein hochqualifiziertes Ärzteteam und innovative Behandlungsmethoden aus. Dieser Artikel beleuchtet die Struktur des Teams, den Arbeitsalltag, die Schwerpunkte in der Wirbelsäulenchirurgie sowie aktuelle Forschungsprojekte.

Struktur und Arbeitsalltag des Teams

Der Tag in der Neurochirurgie Innsbruck beginnt um 7:30 Uhr mit einer Vorbesprechung, die je nach Bedarf zwischen 15 und 60 Minuten dauert. Im Anschluss folgen Visiten auf der Station, Operationen oder Ambulanzdienste. Dabei orientieren sich die Ärzte oft an den aktuell interessanten Fällen. Neue Mitarbeiter werden in der Regel von Prof. Plangger einer Station (Ost oder West) zugeteilt, der auch als Ansprechpartner für alle Fragen dient.

Das Assistieren im OP ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung und wird aktiv gefördert. Oftmals bieten die Ärzte selbst die Möglichkeit zur Assistenz an, oder man kann gezielt nachfragen. Dabei wird empfohlen, sich die Operationen und Operateure sorgfältig auszuwählen.

Mittags findet eine Besprechung statt, bei der insbesondere Ambulanzpatienten besprochen werden. An bestimmten Nachmittagen gibt es spezielle Besprechungen zu Themen wie Neuroradiologie oder Onkologie, an denen die Teilnahme empfehlenswert ist. Der Arbeitstag endet meist gegen 15 oder 16 Uhr. Bei Interesse besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an Nachtdiensten.

Schwerpunkte in der Wirbelsäulenchirurgie

Die Universitätsklinik für Neurochirurgie Innsbruck unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé legt einen besonderen Fokus auf schonende und effektive Verfahren in der Wirbelsäulenchirurgie. Dabei wird zunehmend Wert auf den Erhalt anatomischer Strukturen gelegt, beispielsweise in der Bandscheibe oder der Muskulatur, die die Wirbelsäule umgibt.

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Ein wichtiger Aspekt ist die Minimal Access Spine Technology (MAST), bei der die Zielregion über Trokarsysteme erreicht wird. Laut Thomé sind derartige Eingriffe mit deutlich weniger Komplikationen verbunden als früher. In Kombination mit verbesserten Narkosetechniken sind Eingriffe bis ins hohe Alter möglich.

Der technische Fortschritt im Operationssaal spielt eine entscheidende Rolle bei der Etablierung schonenderer Operationstechniken. Operationsmikroskope und kameragestützte Visualisierung ermöglichen eine Verkleinerung des operativen Zugangs bei verbesserter Detaildarstellung. Die spinale Navigation ermöglicht die computerunterstützte Einbringung von Implantaten mit hoher Präzision, und die intraoperative Bildgebung erlaubt die Überprüfung des Operationsergebnisses am offenen Patienten. Dies verbessert das Operationsergebnis und verhindert Reoperationen.

Univ.-Prof. Dr. Michael Ogon betont die Wichtigkeit der spezialisierten Ausbildung in der Wirbelsäulenchirurgie aufgrund neuer Erkenntnisse, Operationstechniken und des technologischen Fortschritts.

Thomé ergänzt, dass sich auch das Verständnis der Wirbelsäulenchirurgen im Hinblick auf die Statik und Biomechanik der Wirbelsäule weiterentwickelt hat. Inzwischen ist bekannt, welche Bedeutung das vertikale Profil der Wirbelsäule bei Versteifungsoperationen besitzt.

Die Zukunft der Wirbelsäulenbehandlung sieht Thomé in regenerativen Therapiestrategien. Ziel ist es, die natürliche Abnutzung der Bandscheiben bzw. der gesamten Wirbelsäule zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen. Molekularbiologische Erkenntnisse beispielsweise zu Stammzellen und Wachstumsfaktoren werden es ermöglichen, die Alterungsprozesse zu beeinflussen. Derzeit läuft an der Medizinischen Universität Innsbruck eine klinische Studie, in der Bandscheibenzellen aus Bandscheibenvorfällen gezüchtet und den Patienten nach drei Monaten wieder eingespritzt werden. Erste Ergebnisse werden in ein bis zwei Jahren erwartet.

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Das Team im Detail

Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé

Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé ist seit 2009 Direktor der Universitätsklinik für Neurochirurgie der Medizinischen Universität Innsbruck und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie (ÖGW). Er studierte Medizin in München und an der Stanford University School of Medicine (USA). Nach 13 Jahren an der Neurochirurgischen Klinik Mannheim der Universität Heidelberg kam er nach Innsbruck.

Dr. Dr. med. univ. M. Enes Gündüz

Dr. Dr. med. univ. M. Enes Gündüz ist leitender Oberarzt und Leiter der Sektion Neuromodulation an der Klinik für Schmerztherapie im Krankenhaus Schleiden. Er studierte Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck und war Assistenzarzt und Facharzt für Neurochirurgie am Klinikum Ingolstadt und am Universitätsklinikum Köln. Seine Schwerpunkte liegen in der Stereotaxie und Funktionellen Neurochirurgie sowie der interventionellen Schmerztherapie. Er verfügt über Diplome in Notfallmedizin, Intensivmedizin, Manueller Medizin und Akupunktur.

Gündüz hat mehrere wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, darunter Artikel zur Neurostimulation bei Angina Pectoris und zur Qualität von Online-Patienteninformationen zur Spinal Cord Stimulation.

Prof. Dr. med. Jens Schubert

Prof. Dr. med. Jens Schubert ist Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Kantonsspital Aarau (KSA) in der Schweiz. Er absolvierte sein Medizinstudium in Mannheim, England und den USA und promovierte bei Prof. Schmiedek. Nach seiner Facharztausbildung in Mannheim absolvierte er ein Fellowship in Seattle und arbeitete als Oberarzt am Universitätsklinikum in Innsbruck. 2012 wechselte er an die Uniklinik RWTH Aachen, wo er 2015 zum Leitenden Oberarzt ernannt wurde und 2017 seine Apl.-Professur erhielt. Seit 2021 ist er in der Schweiz tätig.

Schubert betont die Bedeutung eines guten Teams und einer passenden Philosophie für die berufliche Entwicklung. Die Uniklinik Aachen hat ihm die Möglichkeit gegeben, auf eigenen Beinen zu stehen und sich als Arzt und Chirurg weiterzuentwickeln.

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Forschung und Publikationen

Das Team der Neurochirurgie Innsbruck ist aktiv in der Forschung tätig und hat zahlreiche Publikationen in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht. Die Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem:

  • Einfluss des sagittalen spinalen Profils auf das Langzeitergebnis von Patienten mit lumbaler Spinalkanalstenose nach mikrochirurgischer Dekompression
  • Prädiktiver Wert der präoperativ bestimmten Red Distribution Width (RDW) für die verlängerte Aufenthaltsdauer älterer Patienten nach einsegmentaler spinaler Fusion
  • Studienprotokoll für eine prospektive, randomisierte, multizentrische Studie zur Untersuchung des Einflusses der peripheren Nervenstimulation auf Patienten mit chronischem Iliosakralgelenksyndrom (SILENCING)
  • Navigierte bettseitige Implantation von externen Ventrikeldrainagen mit mobiler Gesundheitsberatung
  • Wirksamkeit der ambulanten parenteralen antimikrobiellen Therapie (OPAT) bei Patienten mit kranialer Infektion
  • Periphere Nervenstimulation zur Behandlung chronischer Knieschmerzen
  • Vergleich der intraoperativen CT- und Cone-Beam-CT-basierten spinalen Navigation zur Behandlung der atlantoaxialen Instabilität
  • Kraniotomiegröße und Dekompression der temporalen Basis unter Verwendung der veränderten posterioren Fragezeicheninzision für die dekompressive Hemikraniektomie
  • Vascular Endothelial Growth Factor Augments the Tolerance Towards Cerebral Stroke by Enhancing Neurovascular Repair Mechanism
  • Workflow und Leistung von intraoperativer CT, Cone-Beam-CT und robotergestützter Cone-Beam-CT für die spinale Navigation bei 503 konsekutiven Patienten
  • Klinische Implementierung eines 3D4K-Exoskops (Orbeye) in der Mikroneurochirurgie
  • Spinal Cord Stimulation : A Reasonable Alternative Treatment in Patients With Symptomatic Adult Scoliosis for Whom Surgical Therapy Is Not Suitable ? A Pilot Study
  • In vitro and in vivo testing of a novel local nicardipine delivery system to the brain: a preclinical study
  • Surgical workflow for fully navigated high sacral amputation in sacral chordoma
  • Propofol modulates early memory consolidation in humans
  • Radiofrequency denervation for treatment of sacroiliac joint pain-comparison of two different ablation techniques
  • High frequency of low-virulent microorganisms detected by sonication of pedicle screws: a potential cause for implant failure
  • Treatment results for lumbar epidural lipomatosis: Does fat matter?
  • Morphology-Based Distinction Between Healthy and Pathological Cells Utilizing Fourier Transforms and Self-Organizing Maps
  • Cell shape characterization and classification with discrete Fourier transforms and self-organizing maps
  • Impact of timing of cranioplasty on hydrocephalus after decompressive hemicraniectomy in malignant middle cerebral artery infarction
  • The sagittal spinal profile type: a principal precondition for surgical decision making in patients with lumbar spinal stenosis
  • Revision surgery for cervical artificial disc: Surgical technique and clinical results
  • Referred leg pain originating from the sacroiliac joint: 6-month outcomes from the prospective randomized controlled iMIA trial
  • Lateral Chronic Cranial Window Preparation Enables In Vivo Observation Following Distal Middle Cerebral Artery Occlusion in Mice
  • Impact of sacropelvic fixation on the development of postoperative sacroiliac joint pain following multilevel stabilization for degenerative spine disease
  • Time lapse in vivo microscopy reveals distinct dynamics of microglia-tumor environment interactions-a new role for the tumor perivascular space as highway for trafficking microglia
  • High prevalence of pharmacologically induced platelet dysfunction in the acute setting of brain injury
  • The Sagittal Balance Does not Influence the 1 Year Clinical Outcome of Patients With Lumbar Spinal Stenosis Without Obvious Instability After Microsurgical Decompression
  • High-resolution mechanical imaging of glioblastoma by multifrequency magnetic resonance elastography
  • Sacropelvic fixation versus fusion to the sacrum for spondylodesis in multilevel degenerative spine disease
  • Combined temozolomide and sunitinib treatment leads to better tumour control but increased vascular resistance in O6-methylguanine methyltransferase-methylated gliomas
  • Single- and multi-level anterior decompression and fusion for cervical spondylotic myelopathy-a long term follow-up with a minimum of 5 years
  • Rotatory subluxation: experience from the Hospital for Sick Children
  • Microvascular biodistribution of L19-SIP in angiogenesis targeting strategies

Notfallversorgung

Die Notaufnahme der Klinik ist rund um die Uhr erreichbar. Bei einem plötzlichen Zusammenbruch ist es wichtig, sofort zu handeln: Atmung und Reaktion prüfen, Hilfe rufen und bei fehlender Reaktion und normaler Atmung die Herzdruckmassage einleiten.

Die Wirbelsäule im Fokus

Die menschliche Wirbelsäule ist ein komplexes Konstrukt aus Wirbelkörpern, Wirbelgelenken, Bandscheiben und nervalen Strukturen. Sie besteht aus Hals-, Brust-, Lenden-, Kreuzbein- und Steißbeinwirbeln. Aufgrund dieser Komplexität kann es in vielen Bereichen zu Beschwerden kommen.

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