Neurochirurgie am Klinikum Passau: Informationen und Schwerpunkte

Das Klinikum Passau ist ein zentraler Gesundheitsdienstleister in Ostbayern und einer der größten Arbeitgeber in der Region Passau. Es bietet ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen und zeichnet sich durch moderne Medizintechnik und stetige Weiterentwicklung aus. Ein besonderer Fokus liegt auf der Neurochirurgie, die in verschiedenen Bereichen des Klinikums Passau und seiner Partnerstandorte eine wichtige Rolle spielt.

Allgemeines zum Klinikum Passau

Das Klinikum Passau verfügt über 19 Fachabteilungen mit insgesamt 660 Betten, inklusive der Hellge Klinik, 10 Dialyseplätzen und 8 teilstationären Schmerztherapieplätzen. Jährlich werden hier etwa 31.000 Patienten stationär und 41.000 Patienten ambulant versorgt. Das Klinikum ist nicht nur als Herzzentrum (das einzige Krankenhaus in Niederbayern mit Herzchirurgie) bekannt, sondern auch als Onkologisches Zentrum für Ostbayern mit verschiedenen Krebszentren. Zudem ist es ein überregionales Traumazentrum, zertifiziertes Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung, zertifiziertes Gefäßzentrum und zertifizierte Ernährungsklinik. Das Klinikum verfügt über eine Schlaganfall-Spezialeinheit („Stroke Unit“) und eine „Chest-Pain-Unit“. Durch die enge Verbindung zur Kinderklinik Dritter Orden ist es auch Perinatalzentrum Level 1 zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen in Ostbayern.

Wichtige Hinweise für Patienten und Besucher

Besuche im Klinikum Passau sollten vermieden werden, wenn Sie selbst an einer Atemwegserkrankung leiden. Bei einer aktiven Coronavirusinfektion sind Krankenbesuche grundsätzlich untersagt, außer in dringenden Ausnahmefällen. In solchen Fällen ist das Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske erforderlich.

Neurochirurgie in Freyung: Kay Seidel verstärkt das Team

Das Krankenhaus Freyung hat sein Team mit dem erfahrenen Neurochirurgen Kay Seidel verstärkt. Gemeinsam mit Dr. Thomas Neubauer und Dr. Johannes Gusinde betreut er als Teamchefarzt die Patienten. Diese Erweiterung schließt eine wichtige Versorgungslücke im Bereich der konservativen und operativen Wirbelsäulentherapie für die Menschen im Landkreis Freyung-Grafenau.

Kay Seidel verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der operativen Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule sowie in der Neurochirurgie. Vor seinem Wechsel nach Freyung war er als Oberarzt am Wirbelsäulen- und Skoliosezentrum der Schön Klinik Vogtareuth und am Klinikum Passau tätig, wo er seit 2015 als leitender Oberarzt und Leiter des Bereichs Neurotraumatologie und Wirbelsäulenchirurgie arbeitete. Seit September 2025 übernimmt er die Verantwortung für die Wirbelsäulenchirurgie und Spinale Neurochirurgie am Standort Freyung.

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Das Behandlungsspektrum umfasst die gesamte Bandbreite von konservativen Therapien über mikrochirurgische Eingriffe bis hin zu komplexen Korrekturoperationen bei Skoliosen. Moderne Medizintechnik, einschließlich eines hochmodernen Operationsmikroskops, gewährleistet Präzision, Sicherheit und Innovation.

Die Sprechstunde von Kay Seidel findet jeden Mittwoch von 10:00 bis 13:00 Uhr im Krankenhaus Freyung statt.

Kopfschmerzbehandlung in der Neurologie

Kopfschmerzen sind ein häufiges Beschwerdebild im neurologischen Fachbereich. Die Internationalen Kopfschmerzgesellschaft unterscheidet zwischen primären Kopfschmerzen (z. B. Migräne, Spannungskopfschmerzen) und sekundären Kopfschmerzen, die durch andere Erkrankungen verursacht werden.

Das neurologische Team in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Klinikums Passau steht rund um die Uhr für die kompetente diagnostische Einschätzung und zielgerichtete Therapie bei schweren akuten Kopfschmerzen zur Verfügung. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf der umfassenden Diagnostik, um potentiell gefährliche sekundäre Kopfschmerzursachen auszuschließen. Die Abteilung arbeitet eng mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) zusammen. Für ambulante Patienten mit (primären) Kopfschmerzen steht die Privatsprechstunde von Prof. Prof. zur Verfügung.

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Durch die Zusammenführung verschiedener Kliniken entstand am 01.09.2022 die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Hier werden komplexe Verletzungen und Erkrankungen von Gelenken, Knochen, Sehnen und Muskeln durch ein Team hochspezialisierter Experten behandelt. Höchste Ansprüche an Qualität und Patientensicherheit gelten auch für ambulante Operationen, die durch minimal-invasive Techniken immer häufiger angeboten werden.

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Die Klinik ist als Endoprothetikzentrum der höchsten Versorgungsstufe sowie als überregionales Unfall- bzw. Traumazentrum zertifiziert. Zudem ist sie für das Schwerverletztenartenverfahren (SAV) der Berufsgenossenschaften zugelassen und behandelt sämtliche Arbeitsunfälle.

Ein langjährig erfahrenes interdisziplinäres Team aus Neurochirurgen, Orthopäden, Unfallchirurgen und Kinderorthopäden behandelt Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule sowie Verletzungen des Schädels, Gehirns und Rückenmarks (zentrales Nervensystem). Neben modernsten operativen Techniken kommen differenzierte konservative (nicht operative) Methoden in Kooperation mit Schmerzmedizinern und Physiotherapeuten zur Anwendung.

Behandlungsspektrum im Detail

Das Behandlungsspektrum umfasst unter anderem:

  • Gelenkverletzungen und Gelenkerkrankungen: Arthroskopische, minimal-invasive und gelenkerhaltende Verfahren.
  • Schultergelenk: Refixation von Sehnen, Rekonstruktionen bei Sehnenrissen, Schmerzlindernde Verfahren, Erweiterung des Sehnengleitraumes, Stabilisierung bei Instabilität bzw. nach Ausrenkung (Luxation), Rekonstruktion bei knöchernen Defekten, Konservative Therapie bei Kalkschulter und Schultergelenkssteifheit.
  • Schultereckgelenk: Stabilisierung bei akuten Verletzungen mit Instabilität, Bandplastiken bei chronischer Instabilität, Gelenkresektionsarthroplastik bei chronischen Schmerzen.
  • Ellbogengelenk: Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit durch Arthroskopie, Entfernung von freien Gelenkkörpern, Entfernung und Glättung von Knorpelschäden und Schleimhautwucherungen, Konservative Therapie bei Tennis- oder Golferellbogen, Diagnostik und Therapie von Bandinstabilitäten, Arthroskopisches Débridement mit Mikrofrakturierung bzw. Knorpel-Therapie bei Knorpelschäden.
  • Kniegelenk: Arthroskopische Meniskusnaht, Meniskuswurzelrefixation, Meniskusteilresektion und -glättung, Knorpelzelltransplantation, Spezifische konservative Therapiemaßnahmen bei Knorpelverschleiß und beginnender Arthrose, Arthroskopische Rekonstruktion und Bandersatzplastik des vorderen und hinteren Kreuzbandes, Refixation und Rekonstruktion von Seitenbandinstabilitäten, Komplexe Rekonstruktionen bei mehrfachen bzw. kombinierten Bandverletzungen oder nach Ausrenkung (Luxation) des Kniegelenkes, Behandlungskonzept bei Verrenkungen (Luxationen) der Kniescheibe und Instabilität der Kniescheibe, Korrekturoperationen bei erworbenen oder angeborenen Abweichungen der Beinachse.
  • Sprunggelenk: Konservative Therapie von Bandinstabilitäten, Arthroskopische und offene Stabilisierungoperationen bei Außenbandinstabilitäten, Arthroskopische und offene Innenbandstabilisierung und -refixation, Rekonstruktion und Bandersatzplastik bei Syndesmosen-Instabilität, Arthroskopisches Abtragen und Glätten Knochenvorsprüngen am oberen Sprunggelenk, Konservative Therapie von Knorpelschäden und -verschleiß am Sprunggelenk, Arthroskopische, minimal-invasive Verfahren bei fortgeschrittenem Knorpelschaden bis hin zur offenen Knorpelrekonstruktion.
  • Handchirurgie: Behandlung sämtlicher Handverletzungen durch langjährig erfahrenes Team mit spezieller mikrochirurgischer Ausbildung und eigenem mikrochirurgischem Trainingslabor, Konservative und operative Behandlung von Knochenbrüchen der Hand und des Handgelenkes, Behandlung aller Sehenverletzungen, Behandlung von Erkrankungen und der Sehnen und des Weichgewebes der Hand (M. Dupuytren, „schnellender Finger“, Entzündungen, etc.), Rekonstruktion von Sehnendefekten durch Sehentransplantation und -transfer (Ersatzoperationen), Handchirurgische Eingriffe bei rheumatischen Veränderungen, Funktionserhaltende und Versteifungsoperationen bei schwer geschädigten Gelenken (Arthrose), Rekonstruktive Eingriffe bei erworbenen.

Kinderorthopädie

Die spezialisierte kinderorthopädische Versorgung spielt eine zentrale Rolle in der Region. Im Fokus stehen die Früherkennung von kindlichen Deformitäten, deren Prävention und Behandlung, um Spätfolgen im Erwachsenenalter zu vermeiden. Dies erfolgt im Rahmen von ambulanten Behandlungen.

Behandelt werden unter anderem:

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  • Kindliche Fußdeformitäten: Knick- und Plattfüße, Sichelfüße, Hackenfüße sowie Klumpfüße in der Methode nach Ponseti.
  • Hüftgelenksdysplasie: Sonographie nach Graf, konservative Dysplasiebehandlung, operative Behandlung mit Becken- und Femurosteotomie.
  • Kindliche Hüfterkrankungen: entzündliche Hüfterkrankugen, M. Perthes, Epiphysiolyse mit deren konservativer und operativer Therapie.
  • Achsdeformitäten: O- und X-Beine durch wachstumslenkende Maßnahmen sowie Achskorrekturen.
  • Wuchsbremsung bei Beinlängendifferenz.
  • Kindliche Knochentumore und sog. tumorähnliche Läsionen beziehungsweise Knochenzysten.
  • Skoliosen, M. Scheuermann, Haltungsschwäche, Schiefhals werden zusammen mit neurochirurgischen Kollegen operativ und konservativ versorgt.
  • Erkrankungen der Gelenke selbst, wie Instabilitäten (z.B. der Patella), Knorpel bzw. Knochen- Knorpelerkrankungen oder Folgen von Verletzugen werden in Kooperation mit sportorthopädischen Kollegen versorgt.
  • Neuroorthopädische Erkrankungen werden interdisziplinär mit Kinderärzten der Kinderklinik „Dritter Orden“, Physiotherapeuten sowie Rehabilitations-, Orthopädie und Schuhtechnikern behandelt.

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