Die Neurochirurgie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule und des peripheren Nervensystems befasst. Die Neurochirurgie St. Anna Luzern bietet ein breites Spektrum an modernen diagnostischen und therapeutischen Verfahren zur Behandlung komplexer Erkrankungen des Nervensystems. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Neurochirurgie, von den angebotenen Behandlungen bis hin zu Vorsorgemaßnahmen und potenziellen Risiken.
Was ist Neurochirurgie?
Die Neurochirurgie ist ein spezialisiertes medizinisches Fachgebiet, das sich auf die chirurgische Behandlung von Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks und der peripheren Nerven konzentriert. Neurochirurgen behandeln eine Vielzahl von Erkrankungen, von Tumoren und Verletzungen bis hin zu degenerativen Erkrankungen und angeborenen Fehlbildungen.
Diagnostische Verfahren in der Neurochirurgie
Moderne Bildgebungsverfahren sind essenzielle Werkzeuge in der neurochirurgischen Diagnostik. Zu den häufig eingesetzten Methoden gehören:
- Magnetresonanztomographie (MRT): Liefert detaillierte Bilder des Gehirns und der Wirbelsäule ohne Strahlenbelastung.
- Computertomographie (CT): Erzeugt schnelle und präzise Schnittbilder des Schädels und der Wirbelsäule.
- Elektroenzephalographie (EEG): Erfasst die elektrische Aktivität des Gehirns und hilft bei der Diagnose von Epilepsie und anderen neurologischen Erkrankungen.
- Elektromyographie (EMG): Misst die Muskelaktivität und wird zur Diagnose von Nerven- und Muskelerkrankungen eingesetzt.
Behandlungsspektrum in der Neurochirurgie
Die Behandlungsmöglichkeiten in der Neurochirurgie sind vielseitig und fortschrittlich. Sie reichen von konservativen Therapien bis hin zu komplexen chirurgischen Eingriffen. Spezialkliniken in Städten wie Stuttgart, Heidelberg und Freiburg sind bekannt für ihre hohe Fachkompetenz und modernen Techniken. Patienten können von umfassenden und personalisierten Behandlungsplänen profitieren.
Minimalinvasive Operationstechniken
Minimalinvasive Operationstechniken sind besonders schonend für den Patienten. Sie ermöglichen kleinere Schnitte, reduzieren den Blutverlust und beschleunigen die Genesung. Zu diesen Techniken gehören:
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- Endoskopische Operationen: Endoskopische Operationen zeigen Vorteile, die diese Verfahren in verschiedenen medizinischen Bereichen zum Standard erhoben haben. Am Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie wurden operative Zugänge und Instrumentarien für vollendoskopische Wirbelsäulenoperationen entwickelt, die heute weltweit eingesetzt werden und inzwischen einen festen Stellenwert innerhalb des operativen Gesamtkonzeptes erreicht haben. Heute stehen im Bereich der Lendenwirbelsäule der vollendoskopische interlaminäre sowie der trans- bzw. extraforaminale Zugang zur Verfügung, im Bereich der Brustwirbelsäule zusätzlich der vollendoskopische transthorakale Zugang und im Bereich der Halswirbelsäule der vollendoskopische ventrale und dorsale Zugang. Das Zentrum führt vollendoskopische Operationen routinemäßig durch und ist international führend. Neben mehr als 1.500 konventionellen Eingriffen aller Art werden hier jährlich mehr als 1.500 Patienten vollendoskopisch an der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule operiert. Haupteinsatzgebiete sind Bandscheibenvorfälle und Verengungen des Spinalkanals (Spinalkanalstenose).
- Mikrochirurgische Verfahren: Diese Techniken ermöglichen Operationen unter hohen Vergrößerungen und verbessern die Genauigkeit.
- Stereotaktische Chirurgie: Eine präzise Methode zur Behandlung von Tumoren und anderen Läsionen im Gehirn.
- Radiochirurgie: Eine nicht-invasive Methode zur Behandlung von Tumoren mit hochdosierter Strahlung.
Behandlung von Tumorerkrankungen
Bei Tumorerkrankungen kommen moderne, gezielte Strahlentherapien und mikrochirurgische Verfahren zum Einsatz. Die Forschung befasst sich mit der Verbesserung der Sichtbarkeit von Hirntumoren während dem chirurgischen Eingriff. Dazu wird an einem neuen Mikroskop geforscht, welches den von Auge nicht mehr sichtbaren Hirntumor, mithilfe einer quantitativen Messung, in den sichtbaren Bereich hebt.
Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen
Für degenerative Wirbelsäulenerkrankungen bieten die Kliniken verschiedene operative und nicht-operative Behandlungsmethoden an, inklusive der neuesten Techniken zur Bandscheibenprothetik und Spinalfusion. Am Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie wurden operative Zugänge und Instrumentarien für vollendoskopische Wirbelsäulenoperationen entwickelt, die heute weltweit eingesetzt werden und inzwischen einen festen Stellenwert innerhalb des operativen Gesamtkonzeptes erreicht haben.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Jede Operation birgt Risiken, und dies gilt besonders für die Neurochirurgie, bei der lebenswichtige Strukturen betroffen sein können. Mögliche Risiken umfassen:
- Infektionen: Das Risiko von Infektionen besteht bei jedem chirurgischen Eingriff.
- Blutungen: Blutungen können während und nach der Operation auftreten.
- Schädigungen von Nervengewebe: Dies kann zu bleibenden neurologischen Ausfällen führen.
- Anästhesierisiken: Komplikationen im Zusammenhang mit der Narkose.
- Postoperative Komplikationen: Thrombosen oder Lungenembolien können auftreten.
Neurochirurgische Versorgung in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es umfangreiche Vorsorge- und Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Neurochirurgie. Spezialisierte Kliniken befinden sich unter anderem in Stuttgart, Heidelberg und Freiburg. Diese Kliniken bieten moderne Behandlungen und umfassende Betreuung.
Klinische Behandlungspfade
Die Forderung nach effizienten Abläufen bei gleichzeitig hoher medizinischer Qualität ist ein seit Jahren wiederkehrendes Anliegen der Gesundheitspolitik. Eine vielversprechende Lösung sind klinische Behandlungspfade. Die Hirslanden Klinik St. Anna setzt in ihrer Klinik für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie auf klinische Behandlungspfade. Den Nutzen dieser Behandlungspfade evaluiert die Klinik laufend und die Resultate sind erfreulich. Die aufeinander abgestimmten Prozesse haben beispielsweise die durchschnittliche Verweildauer verkürzt. Im Bereich der lumbalen Dekompressionen konnte sie von 3,7 auf 2,8 Nächte gesenkt werden. Die Pflegefachpersonen bewerten die verbesserte Abstimmung der Abläufe und eine verstärkte Fokussierung auf die Patientenedukation als positiv. Sie haben beobachtet, dass die Patient:innen sich aktiver als früher am Behandlungsprozess beteiligen und rascher selbstständig werden. Die Entwicklung des Pflegeaufwands zeigt, dass die kürzere Aufenthaltsdauer zu keiner Mehrbelastung des Pflegepersonals führt. Der in Minuten gemessene Wert «Leistungserfassung Pflege (LEP)» ist pro Fall und pro Pflegetag sogar gesunken. Die Patientenzufriedenheit zeigt ebenfalls eine positive Entwicklung. Um die Prozessqualität zu optimieren ist es entscheidend, im Behandlungsteam ein gemeinsames Verständnis der klinischen Pfade zu entwickeln. Die Grundlagen hierfür haben die Verantwortlichen der Neurochirurgie in mehreren gemeinsamen Workshops erarbeitet und dokumentiert. Evidenzbasierte Leitlinien unterstützten die Diskussion und gaben eine Entscheidungshilfe. Die Datenbereinigung und die sinnvolle Gruppierung der Eingriffsarten waren wesentliche Kriterien, um die Wirksamkeit klinischer Behandlungspfade messbar nachzuweisen. Auch die Datenerhebung erwies sich als anspruchsvoll. Dies gilt insbesondere für die medizinischen Ergebnisse. Ausserhalb der Neurochirurgie existieren in der Hirslanden Klinik St. Anna weitere klinische Behandlungspfade in Form von Programmen in der Orthopädie. Auch in diesem Fachgebiet optimiert das Behandlungsteam die Prozesse kontinuierlich. Die Klinik ist überzeugt, dieses Konzept in weiteren Fachbereichen implementieren zu können. Für Schweizer Spitäler sind klinische Behandlungspfade inzwischen ein etabliertes Konzept. Die Herausforderung besteht insbesondere darin, die Pfade konsequent umzusetzen und langfristig zu pflegen, um sich so kontinuierlich zu verbessern. Da Behandlungspfade standardisierte Behandlungsabläufe vorgeben, können sie von Ärzt:innen als Einschränkung der ärztlichen Autonomie und Entscheidungsfreiheit empfunden werden.
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Forschung und Innovation
Die Klinik für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie Hirslanden Zentralschweiz, Hirslanden Klinik St. Anna, engagiert sich in der Forschung zur Verbesserung der neurochirurgischen Versorgung. Ein aktuelles Forschungsprojekt befasst sich mit der Verbesserung der Sichtbarkeit von Hirntumoren während des chirurgischen Eingriffs. Dazu wird an einem neuen Mikroskop geforscht, welches den von Auge nicht mehr sichtbaren Hirntumor, mithilfe einer quantitativen Messung, in den sichtbaren Bereich hebt. Zudem wird ein neues Navigationssystem zusammen mit der Firma Philips entwickelt. Dieses System ermöglicht eine niedrigere Strahlenbelastung für den Patienten, bei höchstmöglicher Präzision und verbesserter Bildqualität.
Wann sollte man einen Neurochirurgen konsultieren?
Starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Lähmungen und Krampfanfälle können Hinweise auf neurochirurgisch relevante Erkrankungen sein. Auch chronische Rückenschmerzen, die nicht auf konservative Behandlungen ansprechen, sollten abgeklärt werden. Ein Termin kann durch Überweisung vom Hausarzt oder direkt über die spezialisierten Kliniken und Zentren vereinbart werden.
Die Klinik Im Park
Die Klinik Im Park garantiert seit 30 Jahren medizinische Exzellenz und professionelle Pflege von höchster Qualität. Die Klinik Im Park deckt die meisten Fachgebiete ab und vereinigt die Fachkompetenz und Erfahrung der 30 Institute und Kompetenzzentren der Privatklinikgruppe Hirslanden. Die Kombination von Erfahrung und Fachwissen verschiedener Zentren erlaubt es der Klinik, ihren Patienten eine erstklassige, massgeschneiderte medizinische Versorgung anzubieten. Die Pflegestationen verfügen über 126 Betten, davon 8 für die Intensivpflege. Die Klinik Im Park investiert fortwährend in die neueste Infrastruktur. Die Klinik verfügt über 8 Operationssäle, einschliesslich eines hochmodernen Hybrid-Operationssaals, und führt ungefähr 7500 Eingriffe pro Jahr durch. Daneben verfügt sie über drei Herzkatheterlabors und ein voll ausgerüstetes Zentrum für Radiologie- und Neuroradiologie mit zwei MRI und einem CT.
Häufige Erkrankungen im Bereich der Neurochirurgie
Zu den häufigsten Erkrankungen im Bereich der Neurochirurgie gehören:
- Hirntumoren: Gutartige und bösartige Tumoren, die im Gehirn entstehen können.
- Aneurysmen: Ausbuchtungen in den Blutgefäßen des Gehirns, die platzen und zu Blutungen führen können.
- Schlaganfälle: Unterbrechung der Blutversorgung des Gehirns, die zu neurologischen Schäden führen kann.
- Rückenmarkserkrankungen: Erkrankungen, die das Rückenmark betreffen, wie z.B. Bandscheibenvorfälle oder Spinalkanalstenosen.
- Verletzungen des Gehirns: Traumatische Hirnverletzungen durch Unfälle.
- Degenerative Erkrankungen: Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle, die durch Verschleiß entstehen.
- Epilepsie: Anfälle, die medikamentös nicht kontrolliert werden können.
Vorsorgemaßnahmen
Regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Bildgebungsverfahren wie MRI oder CT-Scans sind wichtige Vorsorgemaßnahmen zur frühzeitigen Erkennung von Veränderungen im Nervensystem. Ein gesunder Lebensstil, regelmäßige ärztliche Untersuchungen und das Meiden von Risikofaktoren wie Rauchen und starkem Alkoholkonsum können jedoch das Risiko verringern.
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