Die Neurochirurgie am Universitätsklinikum Tübingen bietet ein umfassendes Spektrum an Behandlungsmethoden für neurochirurgische Erkrankungen. Im Mittelpunkt steht dabei eine patientenorientierte Krankenversorgung sowie die Erforschung neurochirurgischer Krankheitsbilder und die Entwicklung neuer Therapiemodalitäten.
Spezialisierung und Team
Die hohe Komplexität neurochirurgischer Krankheitsbilder erfordert ein großes Team mit zahlreichen Spezialisten. Unter der Leitung von Professor Dr. med. Marcos Tatagiba, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Tübingen seit 2003, deckt ein erfahrenes, interdisziplinäres und internationales Team das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie ab.
Ambulante Patientenvorstellung
Termine für ambulante Patientenvorstellungen können direkt mit der Ambulanz vereinbart werden. Um einen flüssigen Arbeitsablauf zu gewährleisten, werden Terminanfragen bevorzugt über ein Online-Formular entgegengenommen. Aufgrund des aktuell stark erhöhten Patientenaufkommens kann die Bearbeitungszeit bis zu drei Werktage betragen. Zusätzliche telefonische Rückfragen sollten vermieden werden.
Zur ambulanten Vorstellung in der Ambulanz sind in den meisten Fällen aktuelle MRT-Aufnahmen erforderlich. Diese sind auf CD oder als gültigen, nicht abgelaufenen QR-Code mitzubringen. Um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, sollten alle verfügbaren krankheitsspezifischen Unterlagen als Kopie mitgebracht werden, die in der Ambulanz verbleiben (z.B. Arztbriefe, OP-Berichte).
Interdisziplinäre Hochschulambulanz, Studienambulanz und Tagesklinik
Die Interdisziplinäre Hochschulambulanz, Studienambulanz und Tagesklinik behandeln das gesamte Spektrum neuroonkologischer Erkrankungen. Herzstück der interdisziplinären Zusammenarbeit sind die interdisziplinären Diskussionen im Tumorboard. Hier erfolgt die gemeinsame Diskussion bezüglich aller therapeutischen Entscheidungen ab dem Zeitpunkt aller neuroonkologischen Verdachtsdiagnosen.
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Im Tumorboard arbeiten Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen zusammen, um ein konsentiertes Therapiekonzept für die Patientinnen und Patienten zu erarbeiten. Die Adhärenz an Tumorboard-Empfehlungen ist ein wesentliches Kriterium der jährlichen Audits der Deutschen Krebsgesellschaft.
Molekulares Tumorboard
Das Molekulare Tumorboard ist ein organ- und Tumorentitäts-übergreifender Zusammenschluss von Expertinnen und Experten am Zentrum für Personalisierte Medizin, um molekulare Profile von Patientinnen und Patienten im Hinblick auf ihre therapeutische Konsequenz gemeinsam zu diskutieren. Die synergistische Zusammenarbeit von ZNO-Tumorboard und MTB wird realisiert, indem Indikationen für erweiterte molekulare Diagnostik und Vorstellung im MTB durch das ZNO-Tumorboard gestellt werden.
Nach interdisziplinärer MTB-Diskussion wird die molekular-basierte Therapieempfehlung des MTB wieder an das ZNO-Tumorboard gereicht, um die Integration dieser Therapieempfehlung in das neuroonkologische Gesamtkonzept zu gewährleisten. Der gesamte Behandlungspfad von erweiterter molekularer Diagnostik, MTB-Diskussion und Biomarker-gestützter Therapie ist eine innovative Versorgungsform im ZPM-Verbund Baden-Württemberg.
Funktionelle und neuromodulative Neurochirurgie
Die funktionelle und neuromodulative Neurochirurgie widmet sich der gezielten Behandlung neurologischer Erkrankungen, bei denen eine Fehlsteuerung oder Dysfunktion von Nervenstrukturen vorliegt. Zu den häufigsten Behandlungsverfahren zählen die Tiefe Hirnstimulation zur Therapie von Bewegungsstörungen wie Parkinson oder Dystonie, die Behandlung schwerer Epilepsieformen oder von chronischen Schmerzsyndromen.
Durch den Einsatz von speziellen Neuroimplantaten, Läsionsverfahren oder nicht-invasiven Stimulationsverfahren soll gezielt in gestörte Regelkreise des Gehirns, Rückenmarks oder peripherer Nerven eingegriffen werden, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität betroffener Patienten zu verbessern. Die funktionelle und neuromodulative Neurochirurgie stellt einen wichtigen Baustein der Behandlung neurologischer Erkrankungen wie dem Parkinsonsyndrom, chronischen Schmerzen und der Epilepsie dar.
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In der Spezialsprechstunde wird eine umfassende Beratung und individuelle Therapieplanung angeboten, um zu klären, ob Behandlungen wie die Tiefe Hirnstimulation in Frage kommen. Das Team nimmt sich Zeit für eine ausführliche Diagnostik und Aufklärung. Termine können vereinbart werden, um sich individuell beraten zu lassen.
Verfahren der funktionellen und neuromodulativen Neurochirurgie
- Tiefe Hirnstimulation (DBS): Feine Elektroden werden gezielt in bestimmte Hirnregionen eingesetzt. Durch einen Impulsgeber und elektrische Impulse über die Elektrode können überaktive oder fehlgesteuerte Nervenzellen moduliert werden, um Symptome wie beispielsweise ein Zittern oder Muskelsteifigkeit zu lindern.
- Motorcortex-Stimulation: Ein neurochirurgisches Verfahren zur Behandlung therapieresistenter chronischer Schmerzen. Dabei wird eine Elektrode auf den sog. motorischen Cortex des Gehirns aufgelegt und elektrische Impulse an den motorischen Kortex des Gehirns abgegeben, um das Schmerzempfinden zu reduzieren. Diese Therapie kann beispielsweise bei Gesichtsschmerzen oder Phantomschmerzen eingesetzt werden, bei welchen andere Behandlungen nicht angesprochen haben.
- Rückenmarksstimulation und periphere Nervenstimulation: Werden ebenfalls zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt.
- Vagusnervstimulation: Ein neuromodulatives Verfahren, das zur Behandlung von therapieresistenter Epilepsie eingesetzt wird.
Nicht-invasive neuromodulative Therapieverfahren
Durch nicht-invasive neuromodulative Therapieverfahren soll die Aktivität bestimmter Hirnregionen so beeinflusst werden, dass die Symptome neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen gelindert werden. Hierbei ist keine Operation notwendig. Zu diesen Verfahren gehören die Transkranielle elektrische Stimulation (tDCS, tACS), die periphere elektrische Stimulation, EEG-basiertes Neurofeedback sowie die repetetive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS). Bei der rTMS Therapie werden beispielsweise magnetische Impulse auf bestimmte Areale des Gehirns abgegeben. Die Therapie ist schmerzfrei und wird in mehreren Sitzungen (z. B. täglich 30 Minuten über 2 Wochen) durchgeführt.
Forschung
Das Hauptziel der Forschung im Bereich der funktionellen und neuromodulativen Neurochirurgie ist die Weiterentwicklung von Verfahren zum Funktionserhalt und der Funktionswiederherstellung.
Kinderneurochirurgie
Da Kinder nie „kleine Erwachsene“, sondern auch in ihren Erkrankungen besonders sind, bedürfen sie einer sehr spezifischen Therapie. Deshalb wird heutzutage die neurochirurgische Behandlung von Kindern auf Kindern spezialisierten Neurochirurgen vorgenommen.
Lehre und Ausbildung
Ziel ist ein möglichst praxisnahes, patientenzentriertes Studium. Angeboten wird ein neurochirurgisch-anatomisches Trainingsprogramm, unterstützt durch moderne Bild- und Videotechnik der klinischen Anatomie, Anatomisches Institut.
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BG Klinik Tübingen
Die BG Klinik Tübingen ist spezialisiert auf die Akutversorgung und Rehabilitation schwerverletzter und berufserkrankter Menschen.
Sprechstunden und Beratungsangebote
Die Sprechstunden und Beratungsangebote aller Fachbereiche der BG Klinik Tübingen sind im alphabetischen Überblick zu finden.
Akut- und Rehamedizin
Rund um die Uhr im Einsatz: Integrierte Akut- und Rehamedizin gehört zu den Kernkompetenzen. Die Therapie beginnt in den BG Kliniken bereits auf der Intensivstation. Dabei wird für jede Patientin und jeden Patienten ein passgenaues Therapiekonzept entwickelt. Ziel der spezialisierten Pflege in den BG Kliniken ist die grösstmögliche Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten.
Post-COVID-Programm
Die BG Kliniken und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) haben gemeinsam ein medizinisches Maßnahmenpaket für Beschäftigte entwickelt, die an den Folgen einer berufsbedingten COVID-19-Erkrankung leiden.
Informationen für Patienten und Besucher
Die BG Klinik Tübingen steht allen Hilfesuchenden rund um die Uhr offen. Wichtige Informationen für Patientinnen und Patienten sowie Besuchende sind auf der Webseite zu finden, um den Besuch von Familienangehörigen oder Freunden möglichst angenehm zu gestalten.
Zusammenarbeit mit Unfallversicherungsträgern und Zuweisenden
Die BG Klinik Tübingen unterstützt Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bei der Rehabilitation ihrer Versicherten und legt viel Wert auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit zuweisenden Ärztinnen und Ärzten.
Karriere in der BG Klinik Tübingen
Ob Medizin, Pflege, Therapie, Studium oder Ausbildung: In der BG Klinik Tübingen arbeiten Sie mit den Besten, lernen von den Besten - und das unter ausgezeichneten Bedingungen.
Siegfried Weller Institut
Das „Siegfried Weller Institut für Unfallmedizinische Forschung (SWI)“ ist das klinikeigene Forschungsinstitut der BG Klinik Tübingen. Es dient dem Wissenstransfer zwischen klinischer Praxis und medizinischer Forschung.
Klinisches Studienzentrum
Neue Therapien entwickeln, bestehende Behandlungen verbessern: Die klinische Forschung ist integraler Bestandteil der BG Klinik Tübingen.
PT-Akademie Tübingen
Die klinikeigene Schule für Physiotherapie bietet die Ausbildung zur staatlich anerkannten Physiotherapeutin und zum staatlich anerkannten Physiotherapeuten an.
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