Neuroendokriner Tumor im Gehirn: Definition, Ursachen, Diagnose und Behandlung

Neuroendokrine Tumoren (NET) sind seltene Krebsarten, die in den neuroendokrinen Zellen entstehen. Diese Zellen sind dafür verantwortlich, Nachrichten vom Nervensystem (elektrische Signale) an das endokrine System weiterzuleiten, welches Hormone (chemische Signale) in den Blutkreislauf abgibt, die viele Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Verdauung und Blutdruck steuern. NET können in verschiedenen Organen auftreten, einschließlich des Gehirns, obwohl dies selten vorkommt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über NET im Gehirn, einschließlich Definition, Ursachen, Diagnose und Behandlung.

Was ist ein neuroendokriner Tumor (NET)?

NET steht für neuroendokriner Tumor und bezeichnet eine seltene Krebsart, die in den neuroendokrinen Zellen entsteht. Neuroendokrine Zellen leiten Nachrichten vom Nervensystem (elektrische Signale) an das endokrine System weiter, welches Hormone (chemische Signale) in den Blutkreislauf abgibt, die viele Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Verdauung und Blutdruck steuern. Entsprechend treten neuroendokrine Zellen in vielen verschiedenen Organen auf, u. a. im Magen-Darm-Trakt, in der Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse, der Schilddrüse, der Lunge, der Hypophyse, der Thymusdrüse, den Nieren, der Prostata, der Haut, dem Gebärmutterhals, den Eierstöcken und den Hoden.

NET entstehen durch Veränderungen an neuroendokrinen Zellen, die dazu führen, dass sie sich unkontrolliert teilen und eine wachsende Masse bilden (als Tumor bezeichnet). Je nach Ursprungsort des NETs wird u. a. zwischen NET der Lunge, des Darms oder der Bauchspeicheldrüse unterschieden. Der Ursprungsort des NET wird als Primärtumor bezeichnet. Die Lungen, der Verdauungstrakt und die Bauchspeicheldrüse werden am häufigsten von NET befallen.

Ein NET kann vom Ursprungsort in andere Körperbereiche, u. a. die Lymphknoten oder die Leber, streuen. Die Gründe für die Entstehung neuroendokriner Tumoren sind weitestgehend unbekannt. In manchen Fällen sind neuroendokrine Tumoren auf genetische Veränderungen zurückzuführen.

Ursachen von NET im Gehirn

Die genauen Ursachen für die Entstehung von NET sind weitgehend unbekannt. In den meisten Fällen treten sie spontan auf, ohne dass eine erbliche Veranlagung nachgewiesen werden kann. Es gibt jedoch einige Faktoren, die das Risiko erhöhen können:

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  • Genetische Syndrome: In seltenen Fällen können erbliche Syndrome wie die Multiple endokrine Neoplasie Typ 1 (MEN1) neuroendokrine Tumoren begünstigen.
  • Andere genetische Syndrome: Andere genetische Syndrome, die neuroendokrine Tumore begünstigen, sind die Neurofibromatose und das sogenannte Von-Hippel-Lindau-Syndrom.
  • Familiäre Veranlagung: Wenn in der Familie bereits Fälle von NET aufgetreten sind, ist das Risiko erhöht, selbst daran zu erkranken.

Symptome von NET im Gehirn

Die Symptome von NET im Gehirn hängen von der Größe und Lage des Tumors ab. Einige häufige Symptome sind:

  • Kopfschmerzen: Anhaltende oder wiederkehrende Kopfschmerzen, die sich im Laufe der Zeit verschlimmern.
  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen oder Gesichtsfeldausfälle.
  • Übelkeit und Erbrechen: Insbesondere morgens.
  • Krampfanfälle: Unkontrollierte Muskelzuckungen oder Bewusstseinsverlust.
  • Hormonelle Störungen: NET im Gehirn können die Produktion von Hormonen beeinflussen und zu verschiedenen hormonellen Störungen führen.
  • Neurologische Ausfälle: Schwäche, Taubheit oder Kribbeln in Armen oder Beinen, Sprachschwierigkeiten oder Koordinationsprobleme.
  • Atemnot, Husten und wiederkehrende Lungenentzündungen: Diese Symptome können auftreten, wenn die NET in den großen Bronchien lokalisiert sind.

Diagnose von NET im Gehirn

Die Diagnose eines NET im Gehirn kann herausfordernd sein, insbesondere bei unspezifischen Beschwerden. Folgende Diagnoseverfahren können eingesetzt werden:

  • Neurologische Untersuchung: Der Arzt untersucht die neurologischen Funktionen des Patienten, wie z.B. Reflexe, Koordination undSensibilität.
  • Bildgebende Verfahren: MRT (Magnetresonanztomographie) und CT (Computertomographie) sind wichtige Instrumente, um Tumoren im Gehirn zu erkennen und ihre Größe und Lage zu bestimmen.
  • Biopsie: Eine Biopsie ist die Entnahme einer Gewebeprobe des Tumors zur mikroskopischen Untersuchung. Sie ist notwendig, um die Diagnose NET zu bestätigen und den genauen Tumortyp zu bestimmen.
  • Blut- und Urinuntersuchungen: Durch Blut- und Urinanalysen können Tumormarker und Hormonspiegel bestimmt werden. Bei funktionellen Tumoren lassen sich Abbauprodukte der überschüssigen Hormone im Blut oder Urin feststellen. Wichtige Marker im Blut sind unter anderem Chromogranin A und NSE (Neuronenspezifische Enolase).
  • Endoskopische Verfahren: Um die Ausbreitung der Tumorerkrankung im Körper festzustellen werden endoskopische Verfahren eingesetzt.
  • Szintigraphie oder PET/CT: Ein spezielles Verfahren zur Diagnostik bei neuroendokrinen Neoplasien besteht in der gezielten Sichtbarmachung von Tumorgewebe über ein radioaktiv markiertes Hormon ("Somatostatin"), welches speziell an die Tumorzellen binden kann.

Behandlung von NET im Gehirn

Die Behandlung von NET im Gehirn richtet sich nach dem Stadium und der Art des Tumors. In den meisten Fällen wird eine Kombination verschiedener Therapien angewendet:

  • Operation: Die vollständige chirurgische Entfernung des NET ist die wichtigste Therapieoption. Früh entdeckte Tumoren können durch eine Operation häufig vollständig geheilt werden. Auch bei einem fortgeschrittenen neuroendokrinen Tumor, der bereits sehr groß ist oder in andere Gewebe gestreut hat, kann eine Operation notwendig sein, um Symptome, die durch eine Hormonproduktion entstehen, zu mildern.
  • Strahlentherapie: Die Strahlentherapie kann eingesetzt werden, um verbliebene Tumorzellen nach der Operation zu zerstören oder das Wachstum von inoperablen Tumoren zu verlangsamen.
  • Medikamentöse Therapie: Es gibt verschiedene medikamentöse Therapien für NET im Gehirn, darunter:
    • Somatostatin-Analoga: Diese Medikamente hemmen die Hormonausschüttung des Tumors und können damit das Karzinoid-Syndrom lindern. In manchen Fällen lassen sich Tumoren durch diese Arzneimittel sogar verkleinern oder deren Wachstum hemmen. Meist erhalten Betroffene eine monatliche Spritze mit entsprechenden Wirkstoffen.
    • Chemotherapie: Zytostatika werden bei schnell wachsenden oder metastasierten Tumoren eingesetzt.
    • Zielgerichtete Therapien: Diese Medikamente greifen gezielt in dieSignalwege der Tumorzellen ein und können so deren Wachstum hemmen.
  • Lokale Behandlungsverfahren bei Lebermetastasen: Bei Lebermetastasen kommen auch lokale Behandlungsverfahren zum Einsatz (RFA, TACE, SIRT).
  • Nuklearmedizinische Verfahren: Radioaktiv markierte Somatostatin-Analoga binden an Somatostatin-Rezeptoren der Tumorzellen und können diese so zerstören.

Die Festlegung eines Behandlungskonzeptes erfolgt für diese seltene Tumorerkrankung immer nach einer interdisziplinären Besprechung ("Tumorkonferenz") in Beisein aller beteiligten medizinischen Fachdiziplinen. Die Behandlung eines neuroendokrinen Tumors sollte nur in spezialisierten NET-Zentren durchgeführt werden.

Verlauf und Prognose von NET im Gehirn

Die Prognose hängt stark davon ab, wie früh der Tumor diagnostiziert wird:

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  • Frühstadium: Bei vollständiger Entfernung ist die Aussicht auf Heilung sehr gut.
  • Fortgeschrittenes Stadium: Auch bei Metastasen können moderne Behandlungsansätze das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität lange erhalten. Eine Heilung im klassischen Sinne ist jedoch nicht mehr möglich.

Die Lebenserwartung bei einem neuroendokrinen Tumor hängt stark vom Tumortyp, Wachstumsgrad, Stadium und von möglichen Metastasen ab. Bei NET mit geringer Aggressivität und ohne Metastasen ist die Lebenserwartung oft nahezu normal, während aggressive und metastasierte Formen die Prognose deutlich verschlechtern.

Karzinoide des Wurmfortsatzes (Appendix) beispielsweise haben oft eine besonders günstige Prognose, da sie nur selten streuen.

Komplikationen von NET im Gehirn

Neuroendokrine Tumoren können im Laufe der Zeit zu Komplikationen führen, insbesondere wenn sie streuen oder umliegendes Gewebe verdrängen. Häufig bilden sich Tochtergeschwulste in der Leber oder den Knochen, seltener auch in der Augenhöhle, im Herzmuskel oder in der Brust.

Größere Tumoren können benachbarte Organe und Strukturen einengen, was schwerwiegende Folgen haben kann.

Spezifische NET-Formen und ihre Besonderheiten

NET können in verschiedenen Organen entstehen und weisen je nach Ursprungsort spezifische Merkmale auf. Hier einige Beispiele:

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NET der Lunge

Diese Tumoren sind sehr oft in den großen Bronchien lokalisiert und führen zu Beschwerden wie Atemnot, Husten und wiederkehrenden Lungenentzündungen. Allerdings können sie auch im peripheren Lungengewebe vorkommen, wo sie nicht zu Beschwerden führen und nur bei einer Routine-Röntgenkontrolle des Brustkorbes entdeckt werden können. Karzinoide machen 1-2 % aller Lungenkrebsfälle aus. Bei etwa 90 % der Karzinoid-Fälle handelt es sich um ein typisches Lungen-NET (auch als typisches Karzinoid bezeichnet, kurz TC).

NET des Magens

Man unterscheidet verschiedene Typen von Magen-NETs:

  • Typ 1: Etwa 70-80 % aller NET des Magens. Er tritt immer im Zusammenhang mit einer (autoimmunen) chronisch atrophischen Korpusgastritis (Magenschleimhautentzündung) auf. Damit verbunden sein kann eine perniziöse Anämie (Form der Blutarmut). Betroffen sind in der Mehrzahl (> 80 %) Frauen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren.
  • Typ 2: Etwa 5-6 % aller Magen-NETs entfallen auf diesen Typ. Er ist assoziiert mit einer multiplen endokrinen Neoplasie Typ 1 (MEN1) und einem Zollinger-Ellison-Syndrom (ZES) als Folge eines duodenalen Gastrinoms. Männer und Frauen sind gleichhäufig betroffen; das mittlere Alter liegt bei 45 Jahren.
  • Typ 3: Etwa 14-25 % der Magen-NETs. Dieser Typ ist mit keiner weiteren Erkrankung assoziiert. Das mittlere Alter der Patienten liegt bei 50 Jahren.
  • Typ 4: Seltener, schlecht differenzierter, sporadischer neuroendokriner Tumor des Magens (neuroendokrines Karzinom des Magens = NEC). NEC können in allen Bereichen des Magens auftreten.

NET der Nebenniere

Nebennierentumoren gehören zu den häufigsten Tumoren überhaupt. Man geht davon aus, dass bis zu 3% aller erwachsenen, „gesunden“ Personen einen Tumor in der Nebenniere haben, wobei die Häufigkeit im Laufe des Alters zunimmt. Der Großteil dieser Nebennierenveränderungen ist klein, gutartig und nicht krankmachend. Die meisten Tumoren fallen zufällig im Rahmen einer Bildgebung auf. Wenn der Tumor allerdings größer als 1 cm ist, oder Beschwerden durch einen möglichen Hormonüberschuss bestehen, sollte eine entsprechende Abklärung, bevorzugt beim Endokrinologen, durchgeführt werden.

NET der Bauchspeicheldrüse

Man unterscheidet zwischen funktionellen und nichtfunktionellen Bauchspeicheldrüsen-NET. Funktionelle Bauchspeicheldrüsen-NET rufen bestimmte Symptome hervor (ein sogenanntes Syndrom). In diese NET-Kategorie fallen Insulinome, Gastrinome, VIPome, Somatostatinome und Glukagonome. Nichtfunktionelle Bauchspeicheldrüsen-NET rufen keine Syndrome hervor, können jedoch häufig Symptome wie Rückenschmerzen, Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und der Augen), Oberbauchschmerzen und Gewichtsverlust verursachen. Neben nicht funktionellen NET finden sich auch Gastrinome und Somatostatinome.

  • Insulinom: Das Insulinom ist der häufigste hormonproduzierende Tumor der Bauchspeicheldrüse und in über 90 % gutartig, d.h. er macht keine Tochterabsiedlungen.
  • Gastrinom: Der Gastrinspiegel lässt sich mit einem Bluttest überprüfen. Bestimmte Medikamente (sogenannte Protonenpumpenhemmer oder kurz PPIs) gegen Sodbrennen oder sauren Reflux, verfälschen die Ergebnisse einer Untersuchung.
  • Somatostatinom: Der Tumor schüttet fortlaufend und unkontrolliert Somatostatin aus. Ein hoher Somatostatin-Spiegel vermindert über negative Rückkopplung die Produktion vieler anderer Hormone, wie z.B. vasoaktives intestinales Peptid (VIP), Insulin, Glukagon, Gastrin, Sekretin und Cholezystokinin. Diese NET verursachen in der Regel erst spät im Verlauf der Krankheit Beschwerden, wie z.B.

NET des Blinddarms

Die Lokalisation von NeT im Blinddarm führt manchmal bereits früh zu Beschwerden wie bei einer akuten Appendizitis (Blinddarmentzündung). Hier führt in der Regel die chirurgische Entfernung des Blinddarmes zur Heilung, weil die dafür verantwortlichen Tumoren meist sehr klein sind. Wurmfortsatztumoren mit einer Größe von max. Wenn der Tumor jedoch größer ist oder wenn ein Wurmfortsatzdurchbruch aufgetreten ist, sind weitere Untersuchungen und Behandlungen notwendig.

NET der Schilddrüse

Die Schilddrüse befindet sich am Hals und produziert Hormone, die auf den Blutdruck, die Körpertemperatur, die Herzfrequenz und den Stoffwechsel wirken.

  • Sporadische Form: Mit 75% die häufigere Form; der Manifestationsgipfel liegt zwischen dem 50.-60. Lebensjahr.
  • Familiäre Form: (25%) wird autosomal-dominant vererbt (d.h. Jungen und Mädchen sind gleichermaßen betroffen, statistisch erben die Hälfte der Nachkommen das Gen) mit Mutationen des RET-Proto-Onkogens. In den meisten Fällen tritt es im Zusammenhang mit dem MEN 2 (A oder B) -Syndrom auf, kann sich aber auch selten isoliert entwickeln.

Multiple endokrine Neoplasie (MEN)

Die multiple endokrine Neoplasie Typ 2A (MEN2A) ist eine Erkrankung, die familiär vererbt werden kann. MEN2A verursacht die Entwicklung von Tumoren in verschiedenen Drüsen des endokrinen Systems des Körpers, sowie einige Arten von neuroendokrinen Tumoren (NET). Die betroffenen Drüsen können dann größere Mengen an Hormonen, den chemischen Botenstoffen des Körpers, produzieren als normal, wodurch wiederum eine Reihe verschiedener Symptome verursacht werden.

Die multiple endokrine Neoplasie Typ 2B (MEN2B) ist eine Erkrankung, die familiär vererbt werden kann. Tumoren (NET). Die betroffenen Drüsen können dann größere Mengen an Hormonen, den chemischen Botenstoffen des Körpers, produzieren als normal, wodurch wiederum eine Reihe verschiedener Symptome verursacht werden. getrennt von MEN2B auftreten.

MEN 1 wurde erstmals 1954 identifiziert und charakterisiert. Bei mehr als 90 % der Betroffenen entwickelt sich in jungen Jahren eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) mit der Folge einer Hyperkalzämie (Anstieg des Kalziumspiegels im Blut auf Werte oberhalb der Norm). Diese Nebenschilddrüsenadenome sind in aller Regel gutartig. Allerdings können durch den hohen Calciumspiegel Nierensteine, Osteoporose mit Knochenschmerzen und Magengeschwüre entstehen.

Es gibt nun Erkrankungen, bei denen die Folgen einer Mutation in Genen bereits dann in Erscheinung treten, wenn die Mutation in einem Gen vorhanden ist = dominant; man kann ausrechnen, dass in einem solchen Fall die Wahrscheinlichkeit für die Nachkommen, die Erkrankung ebenfalls zu haben, 50 % beträgt. Dies ist bei der MEN 1 der Fall. Bei anderen Erkrankungen wiederum, bei denen beide Gene verändert sein müssen, damit die Krankheit entsteht, beträgt diese Wahrscheinlichkeit 25 % (=rezessiv).

Man kann durch moderne Labormethoden herausfinden, ob und ggf. welche Mutation im Menin-Gen vorhanden ist und kann diese Ergebnisse für Familienuntersuchungen nutzen, um bei erstgradigen Verwandten (Eltern, Geschwistern und Kindern) eine gewisse Voraussage zur Erkrankungswahrscheinlichkeit machen zu können.

Wenn die Diagnose einer MEN 1 gestellt ist, müssen natürlich zunächst genauere Untersuchungen erfolgen, um herauszufinden, welche Organe betroffen sind. Wenn dann, was in der Regel der Fall ist, eine erfolgreiche Behandlung durchgeführt worden ist, sind regelmäßige lebenslange Nachuntersuchungen erforderlich, um weitere Manifestationen der Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

Für die Therapie endokriner Tumoren stehen heutzutage neben den chirurgischen auch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Seltene NET-Formen

NET können auch in anderen Organen auftreten, sind dort aber sehr selten:

  • NET bei Kindern: Die meisten NET bei Kindern sind jedoch oft niedriggradig oder gutartig und eher selten. Bei Verdacht auf ein entsprechendes genetisches Syndrom ist eine humangenetische Beratung und Untersuchung erforderlich.
  • NET am Gebärmutterhals und in der Gebärmutter: NET am Gebärmutterhals und in der Gebärmutter selbst sind sogar noch seltener als Eierstock-NET/-NEC. Meist werden sie nur dann diagnostiziert, wenn das Gewebe auf Anzeichen häufigerer Krebserkrankungen untersucht wird. Es gibt zwei Haupttypen, und zwar neuroendokrine Tumoren und neuroendokrine Karzinome. NEC können auch z.B. in der Niere oder der Blase entstehen.
  • NET an der Vagina oder an den Schamlippen: NET an der Vagina oder an den Schamlippen gehören zu den seltensten NET überhaupt; weltweit sind nur ganz wenige Fälle bekannt.
  • Brust-NEC: Brust-NEC werden meist diagnostiziert, wenn das Gewebe auf häufigere Brustkrebserkrankungen untersucht wird. Oft treten Sie auch gemischt mit den üblichen Brustkrebszellen gemeinsam in einem Tumor auf.
  • NET an den Hoden und der Prostata: NET an den Hoden und der Prostata werden meist nur im Rahmen von Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen diagnostiziert. Ein Anteil der Adenocarcinome der Prostata enthält neuroendokrine Tumorzellen. Ist deren Anteil gering, behandelt man wie bei Prostatakrebs üblich. Ist der Anteil hoch, besteht eine „Kastrationsresistenz“ (fehlendes Ansprechen auf Entzug der männlichen Hormone, d.h. Testosteron).

Leben mit einem NET im Gehirn

Die Diagnose eines NET im Gehirn kann eine große Herausforderung sein. Es ist wichtig, sich umfassend zu informieren und sich von einem spezialisierten Ärzteteam betreuen zu lassen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit den körperlichen und emotionalen Belastungen der Erkrankung umzugehen:

  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein.
  • Psychologische Unterstützung: Ein Psychologe oder Psychotherapeut kann helfen, die Ängste und Sorgen zu bewältigen.
  • Ernährungsberatung: Eine gesunde Ernährung kann den Körper bei der Bewältigung der Therapie unterstützen.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, körperliche Beschwerden zu lindern und dieFunktion zu verbessern.

Fazit

Neuroendokrine Tumoren im Gehirn sind selten, aber potenziell schwerwiegende Erkrankungen. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuelle Behandlung sind entscheidend für den Verlauf der Erkrankung. Es ist wichtig, sich umfassend zu informieren, sich von einem spezialisierten Ärzteteam betreuen zu lassen und Unterstützung bei der Bewältigung der körperlichen und emotionalen Belastungen zu suchen.

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