Neurologe in Cottbus: Fortschritte und Versorgung in der Lausitz

Die neurologische Versorgung in Cottbus und der gesamten Lausitzregion erfährt durch die Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem (MUL - CT) und das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) eine stetige Verbesserung. Fortschrittliche Diagnostik, spezialisierte Behandlungsmethoden und interdisziplinäre Zusammenarbeit kennzeichnen die moderne Neurologie in dieser Region. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen, Angebote und Herausforderungen der neurologischen Versorgung in Cottbus.

Die Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem (MUL - CT) als Innovationstreiber

Die MUL - CT, gegründet im Juli 2024, setzt zukunftsorientierte Zeichen in der medizinischen Versorgung der Lausitz. Mit Forschungsschwerpunkten wie Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens trägt sie dazu bei, die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu verbessern.

Zusammenarbeit und Wissenstransfer

Ein wichtiger Baustein der MUL - CT ist die enge Vernetzung mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und die Förderung des Wissenstransfers. Dies geschieht unter anderem durch den Innovationskorridor Berlin - Lausitz, der die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Startups stärkt. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von Gewerbe, Wohnen und Innovation/Wissenschaft, um eine zukunftsfähige Wirtschaftsregion zu schaffen.

Schlaganfallversorgung auf höchstem Niveau

Die MUL - CT betreibt eine überregional zertifizierte Stroke Unit, die eine professionelle Versorgung von Schlaganfallpatienten gewährleistet. Ein Team aus Spezialisten, unter der Leitung von Prof. Dr. med. Alexander Dressel, Chefarzt der Neurologie, ermöglicht modernste Diagnostik und Therapie. So besuchte die ARD die Universitätsklinik zum Weltschlaganfalltag, um über die Arbeit der Stroke Unit zu berichten.

Weltweite Vernetzung und medizinische Innovation

Ein Beispiel für die Innovationskraft der MUL - CT ist die Kooperation mit dem Bugando Medical Centre (BMC) in Mwanza, Tansania. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ehab Shiban, Chefarzt der Neurochirurgie, werden dort hochkomplexe Hirntumor-Operationen durchgeführt. Erstmals auf dem afrikanischen Kontinent kommt dabei die intraoperative Strahlentherapie am Gehirn zum Einsatz. Operationen und Live-Diagnostik werden in Echtzeit nach Deutschland übertragen und dort ausgewertet.

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Engagement für die Region

Die MUL - CT engagiert sich auch in der Region Cottbus. So erinnert ein Orgelkonzert anlässlich des 150. Geburtstages an das Leben und Wirken Albert Schweitzers - ein Vorbild für Medizin und unsere Gesellschaft. Die Universität will eine Standortbestimmung vornehmen und fragen, wo sie steht, wenn Patientinnen und Patienten sie aufsuchen, die den Strukturwandel für die Modellregion mitgestalten.

Carl-Thiem-Klinikum (CTK): Maximalversorger in Brandenburg

Das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) ist Brandenburgs größtes Krankenhaus und ein wichtiger Anlaufpunkt für neurologische Patienten in der Region. Die Klinik für Neurologie behandelt jährlich mehr als 2000 Patientinnen und Patienten stationär.

Spezialisierte Versorgung

Die Klinik für Neurologie bietet die Versorgung des gesamten Spektrums neurologischer Erkrankungen an. Besondere Schwerpunkte sind die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit neurovaskulären und neuroimmunologischen Erkrankungen. Die Klinik ist zudem ein anerkanntes MS-Schwerpunkt-Zentrum der DMSG.

Stroke Unit am CTK

Die Stroke Unit am CTK wurde erfolgreich rezertifiziert und garantiert eine hohe Qualität in der Versorgung von Schlaganfallpatienten. Die Einheit verfügt über spezielle personelle und apparative Ausstattungen, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten.

Neurologische Frührehabilitation

Patientinnen und Patienten, die besonders schwer betroffen sind, können auf der Neurologischen Frührehabilitation in der Phase B behandelt werden. Hier werden auch schwer betroffene Patientinnen und Patienten mit anderen neurologischen Krankheitsbildern versorgt.

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Herausforderungen und Lösungsansätze in der neurologischen Versorgung

Trotz der Fortschritte in der neurologischen Versorgung gibt es in der Lausitzregion weiterhin Herausforderungen. Ein begrenztes Facharztangebot und lange Wartezeiten erschweren eine zeitnahe, wohnortnahe Behandlung. Besonders in ländlichen Regionen sind spezialisierte neurologische Leistungen oft nur mit erheblichem Aufwand erreichbar.

Innovationsprojekt TENEAM

Das Innovationsprojekt TENEAM setzt sich zum Ziel, die neurologische Versorgung in der Lausitz zu verbessern. Durch innovative Ansätze und Technologien sollen die genannten Herausforderungen bewältigt und die Versorgung der Patientinnen und Patienten optimiert werden.

Qualifizierungsprogramm „Next Step“

Die Akademie der Medizinischen Universität Lausitz hat das Qualifizierungsprogramm „Next Step“ ins Leben gerufen, um internationale Ärztinnen und Ärzte mit Wohnsitz in Cottbus gezielt auf den Einstieg in das Verfahren zur Approbationsanerkennung vorzubereiten. Dies soll dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Region zu reduzieren.

Das Ärzteteam und ihre Spezialisierungen

Die neurologische Versorgung in Cottbus wird von einem Team aus erfahrenen Ärztinnen und Ärzten gewährleistet. Diese haben sich auf verschiedene Bereiche der Neurologie spezialisiert, um eine optimale Behandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

  • Dr. med. Antje Herwig: Leitende Oberärztin, Schwerpunkt: Neurovaskuläre Erkrankungen
  • Robert Handreka: Oberarzt, Schwerpunkt: Neuroimmunologie und peripheres Nervensystem
  • Dr. med. Steffen Heider: Oberarzt, Schwerpunkt: Neurophysiologie
  • Doreen Krautzig: Oberärztin, Schwerpunkt: Neurologische Frührehabilitation
  • Javier López Prieto: Oberarzt, Schwerpunkt: Neurologische Frührehabilitation & Beatmungsmedizin
  • Daniel Sallmon: Oberarzt, Schwerpunkt: Neurodegenerative Erkrankungen, Epilepsie

Angebote und Leistungen für Patienten

Die neurologischen Einrichtungen in Cottbus bieten ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen an. Dazu gehören unter anderem:

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  • Behandlung von Hirninfarkt, Hirnblutung, Subarachnoidalblutung (SAB), Hirnvenenthrombose und Vaskulitis.
  • Behandlung von Polyneuropathien, CIDP, Nervenengpasssyndromen, ALS, Myasthenie und Myopathien.
  • Behandlung von Multipler Sklerose, Neuromyelitis optica, autoimmunen Enzephalitiden und Neurosarkoidose.
  • Behandlung von epileptischen Anfällen und nicht-epileptischen Anfallsereignissen wie Synkopen und psychogenen Anfällen.
  • Behandlung von Parkinsonsyndromen, Demenzen, Bewegungsstörungen, Normaldruckhydrozephalus.
  • Behandlung von Schwindel, Kopfschmerzen, Hirnnervensyndromen, Tumoren und Transienter Globaler Amnesie (TGA).

Niedergelassene Neurologen in Cottbus

Neben den Kliniken und Universitäten gibt es auch niedergelassene Neurologen in Cottbus, die eine wichtige Rolle in der ambulanten Versorgung spielen.

Prof. Dr. med. Andreas Linsa

Prof. Dr. med. Andreas Linsa ist ein erfahrener Facharzt für Neurologie mit einer Praxis in Cottbus. Er bietet eine umfassende Diagnostik und Therapie für eine Vielzahl neurologischer Erkrankungen an. Ein besonderer Fokus liegt auf der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Spezialisten aus Neurologie, Neurochirurgie, Radiologie, Neuroradiologie und Neuropsychologie.

Dr. med. Andreas Pietzko

Dr. med. Andreas Pietzko ist ebenfalls ein Neurologe in Cottbus. Er empfängt Patient:innen in seiner Praxis und bietet neurologische Behandlungen an.

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