Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit neurologischen und psychischen Erkrankungen ist ein zentrales Anliegen im Gesundheitswesen. Die Kampagne #kopfsache des Spitzenverbandes ZNS unterstreicht die Bedeutung dieses Themas. Doch wie sieht die Realität aus? Welche Rolle spielen Neurologen und Psychiater im Netz? Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich aus den aktuellen Entwicklungen in der Medizin und Gesellschaft? Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte, von der ambulanten Versorgung bis hin zu den Veränderungen in der Vaterrolle und den Auswirkungen von Gewalt.
Die Rolle von Psychiatern und Neurologen
Aufgaben und Arbeitsweise
Wie und wo arbeiten Psychiater? Welchen Krankheiten behandeln sie und welche Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung? Um den Beruf ranken sich noch viele Vorurteile und Klischees. Für welche gesundheitlichen Beschwerden ist sie da? Und wie funktioniert die Terminvereinbarung? Standorte, Zeiten und Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Die Kampagne #kopfsache
Die Kampagne #kopfsache des Spitzenverbandes ZNS zielt darauf ab, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit neurologischen und psychischen Erkrankungen sicherzustellen. Die grüne Schleife ist das Symbol einer internationalen Anti-Stigma-Kampagne.
Ambulante Versorgung und Fördermöglichkeiten
Entlastung und Chancen
Eine Entlastung und Chance für die ambulante Versorgung? Mehr in der aktuellen Ausgabe von KV PRAXIS.KV-BörseJetzt anbieten, suchen und entdecken: Praxissitze, Kooperationen, Anstellungen, Weiterbildungstellen und mehr in Rheinland-Pfalz.
Finanzielle Unterstützung
FörderungWir unterstützen Sie finanziell - diese Fördermittel gibt es von KV RLP und Co. in der ambulanten medizinischen Versorgung.
Lesen Sie auch: Überblick über Depressionen
Termine und Kollegensuche
TermineSeminare, Infoveranstaltungen und Sitzungen - online und vor Ort in der KV RLP. Dazu Stichtage rund um die Arbeit in der Praxis.KollegensucheKolleginnen und Kollegen schnell und einfach finden - im Sicheren Netz der KVen. Mit LANR, BSNR und KIM-Adressen.
Resilienz im Arztberuf
Überlastung und Burnout
Wie viel Resilienz braucht der Arztberuf?Im Talk mit Stressmediziner Dr. Matthias Weniger geht es um ein Tabu: Überlastung, Burnout und ungesunde Bewältigungsstrategien im ärztlichen Alltag. Dr. Weniger erklärt, warum “Augen zu und durch” nicht reicht.
Betagte Menschen fit machen
Fit und mobil bleiben - auch im Alter. Für viele ältere Menschen ist das ein großes Anliegen. Doch was passiert, wenn Stürze oder gesundheitliche Einschränkungen den Alltag erschweren? In der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe setzt man auf ein besonderes Konzept.
Beratungsstelle für Kommunen
Was können Sie als Kommune für eine gute medizinische Versorgung der Menschen vor Ort tun? Eine ganze Menge, sagen wir. Arbeiten wir doch zusammen. Als KV RLP sind wir für Verbandsgemeinden, Landkreise und Städte im Land da - mit einer eigenen Beratungsstelle.
Polyneuropathie: Ursachen, Diagnose und Therapie
Symptome und Ursachen
Bei einer Polyneuropathie treten Empfindungsstörungen meist symmetrisch, also an beiden Beinen gleichermaßen auf. (Quelle: SARINYAPINNGAM/getty-images-bilder) Eine Blutuntersuchung kann unter anderem zeigen, ob zum Beispiel ein Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure besteht oder der Langzeitzuckerwert HbA1c zu hoch ist. Das kann auf mögliche Ursachen der Polyneuropathie hinweisen.
Lesen Sie auch: Umfassende ADHS-Betrachtung
Diagnostische Verfahren
Daran schließt sich meist eine körperliche und neurologische Untersuchung an, bei der beispielsweise die Reflexe, die Muskelkraft sowie die Empfindsamkeit der Haut im Bereich der Beine und Arme überprüft werden. Neurologische Untersuchungen wie die Elektroneurografie (etwa zur Messung der Nervenleitgeschwindigkeit) oder Elektromyografie können Aufschluss darüber geben, ob eine Nervenschädigung im Bereich der peripheren Nerven vorliegt. Je nach Situationen veranlasst der Arzt oder die Ärztin gegebenenfalls auch weitere Untersuchungen, etwa eine Gewebeprobe (Biopsie) von Nerven und Muskeln, eine Untersuchung des Hirnwassers (Liquorpunktion), eine Kernspintomografie, eine Ultraschalluntersuchung oder genetische Untersuchungen.
Therapieansätze
Welche Therapie bei Polyneuropathie die richtige ist, hängt vor allem davon ab, ob die Ursache der Erkrankung festgestellt werden kann. Hauptziel der Behandlung ist es, die Symptome der Nervenerkrankung so gut wie möglich zu lindern und eine Verschlimmerung abzuwenden. Hat eine Polyneuropathie ihre Ursachen in einer anderen Erkrankung (wie Diabetes), gilt es, diese zu behandeln. Besteht ein nachweislicher Mangel an Nährstoffen wie Vitamin B12 oder Folsäure, sollte dieser ausgeglichen beziehungsweise die Ursache dafür behoben werden. Da Alkoholkonsum die Nerven schädigen und so eine bestehende Polyneuropathie verstärken kann, sollten alkoholische Getränke möglichst nur gelegentlich genossen werden. Ist Alkoholkonsum die Ursache der Polyneuropathie, sollte Betroffene im Rahmen ihrer Behandlung Alkohol am besten ganz meiden. Auch wenn sich Schmerzen und andere Symptome einer Polyneuropathie oft nicht vollständig beseitigen lassen, so ist es doch in vielen Fällen möglich, sie zu lindern.
Medikamentöse Behandlung
Welche Medikamente sich für die Behandlung eignen, kann von Fall zu Fall verschieden sein. Als gut wirksam gelten zum Beispiel Wirkstoffe aus der Gruppe der Antiepileptika (wie Gabapentin, Pregabalin) oder trizyklischen Antidepressiva (wie Amitriptylin, Duloxetin). Damit diese Medikamente wirken, müssen sie täglich eingenommen werden. Ein erster Effekt stellt sich meist nach etwa zwei bis vier Wochen ein. Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen bleiben bei nervenbedingten Schmerzen wie bei einer Polyneuropathie hingegen normalerweise so gut wie wirkungslos.
Niederlassung in Berlin: Informationen für Ärzte
Schritte zur Niederlassung
Willkommen bei der Kassenärztlichen Vereinigung BerlinZulassen / Niederlassen in BerlinInformationen für Niederlassungswillige sowie KV-MitgliederDie Schritte auf dem Weg zur Niederlassung, die verschiedenen Praxisformen und aktuelle Arztsitzausschreibungen.Der Weg in die Niederlassung
Digitale Angebote der KV Berlin
Aktuelles:Themen:Digital durchstarten - Die elektronische Bekanntgabe für PraxenDie KV Berlin setzt verstärkt auf digitale Services. Zukünftig sollen Verwaltungsakte sowie Infoschreiben auf digitalem Wege bereitgestellt werden - sicher und rechtsverbindlich. Die digitalen Angebote der KV Berlin werden dafür künftig unter der elektronischen Bekanntgabe zusammengefasst.
Lesen Sie auch: Ursachen und Symptome der Schizophrenie
Elektronische Patientenakte (ePA)
Elektronische Patientenakte (ePA)Zum 15. Januar 2025 sollen alle gesetzlich krankenversicherte Personen eine ePA erhalten, außer sie widersprechen. Die Themenseite informiert zu Voraussetzungen, zur Finanzierung und zur Nutzung der ePA in den Praxen.
70 Jahre KV Berlin
70 Jahre KV BerlinSeit sieben Jahrzehnten sichert die KV Berlin die ambulante medizinische Versorgung der Hauptstadt.
Vaterschaft im Wandel der Zeit
Traditionelle Rollenbilder
Vaterschaft galt lange als der Mutterschaft nachgeordnet. Als etwas, das sich nicht natürlich ergibt, sondern erst durch viele Stunden gemeinsam verbrachter Zeit entsteht - wenn sie denn über die reine Zeugung hinausgehen soll. Die Mutter ist immer sicher, der Vater stets ungewiss, hieß es schon in der Antike. Selbst nach mehreren Feminismuswellen, Aufklärungsarbeit und emanzipatorischen Ermächtigungskämpfen definierte der Duden Mutterliebe und Vaterliebe noch vor zehn Jahren sehr unterschiedlich: Mutterliebe war die „fürsorgliche, opferbereite Liebe einer Mutter zu ihrem Kind“. Vaterliebe hingegen deutlich schlichter: die „Liebe eines Vaters zu seinem Kind“. Für Mütter waren Fürsorge und Opferbereitschaft also eine Art Zwangsverpflichtung. Und Väter? Die schienen qua Geschlecht nicht in der Lage zu sein, fürsorglich und opferbereit zu lieben.
Biologische Reduktion der Vaterschaft
Auf die Zeugung reduziert?Für beides wird die Biologie verantwortlich gemacht. Mutterschaft wird häufig überhöht und als unverbrüchliches, biologisches Band erzählt: schon vor der Geburt geknüpft, ja sogar vor der Schwangerschaft herbeigesehnt. Vaterschaft hingegen bleibt biologisch auf die Zeugung reduziert. Männer wollen ihre Gene weitergeben. Mit Kümmern, Verantwortung oder gar Liebe hat das zunächst einmal nichts zu tun.
Forschungsergebnisse zur Mutterschaft
Die Biologie der Mutterschaft - also die Veränderungen im Gehirn und im Hormonhaushalt, die mit dem Mutterwerden einhergehen - hat die Wissenschaft inzwischen ziemlich genau unter die Lupe genommen. Und dabei Forschungsergebnis für Forschungsergebnis den Filter entfernt, durch den wir Mutterschaft ausschließlich als positive Kraft zur fürsorglichen und opferbereiten Liebe sehen. Heute wissen wir, dass postnatale Depressionen real sind, Stilldemenz eher sozial verankert ist und die biologische Uhr nicht für alle Frauen tickt. Frauen, die kein Interesse daran haben, Kinder zu bekommen, die keine Mutter sein wollen, gab es schon immer.
Väterforschung im Aufbruch
In Sachen Vaterschaft war das Forschungsinteresse lange Zeit nicht sonderlich ausgeprägt. Zwar wurde die Väterforschung schon in den 1970er-Jahren begründet, behielt aber lange den Status eines Orchideenfachs. „Neue Väter“, die mit ihrem Nachwuchs zugewandter, fürsorglicher und liebevoller umgehen, wurden immer wieder ausgerufen. Die eigentlich bitter notwendige Väterrevolution blieb aber aus.
Der „Dad Brain“ und hormonelle Veränderungen
Feinabstimmung nach der GeburtAll das ändert sich gerade. Männern werden inzwischen (zu Recht) nicht nur die sozialen Fähigkeiten zugetraut, eine stabile Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen. Mittlerweile weiß man auch, dass Väter dieselben biologischen Voraussetzungen für eine kompetente und innige Eltern-Kind-Interaktion haben wie Mütter. Das Konzept von der Mutter als der „von der Natur dafür vorbestimmten primären Bezugsperson von Säuglingen und Kleinkindern“, das der britische Kinderarzt John Bowlby als Begründer der Bindungstheorie 1951 entwickelte, entspricht nicht der Realität. Auch bei Vätern fokussiert sich das Gehirn nach der Geburt auf die Bindung zum Kind. Eine Realität, die mit den Forschungsergebnissen der US-amerikanischen Psychologie-Professorin Darby Saxbe und ihres Teams um weitere wichtige Erkenntnisse bereichert wurde. Schon 2022 fand Saxbe in einer Studie heraus, dass sich das Gehirn von Männern mit der Vaterschaft verändert. Saxbe spricht vom „Dad Brain“ (deutsch: Papa-Hirn), das ähnliche Veränderungen durchläuft wie das Gehirn einer Frau, die Mutter wird: Das Volumen der grauen Hirnmasse nimmt ab. Sie verarbeitet Informationen und steuert unter anderem das Denken, Planen und Erinnern. Und sie ist auch verantwortlich für das Verarbeiten von sozialen und emotionalen Prozessen. Was zunächst wie ein Verlust klingt, ist tatsächlich eine Feinabstimmung. Das Gehirn stellt gewissermaßen auf das Kind scharf und fokussiert sich auf diese so wichtige Bindung. Die Veränderungen sind bei Vätern zwar subtiler als bei Müttern, aber trotzdem nachweisbar. Wie bei Müttern verändert sich bei werdenden Vätern außerdem der Hormonhaushalt. Im Fall der Väter heißt das: Ihr Testosteronspiegel sinkt. Auch das fördert Studien zufolge die Fähigkeit, sich um den eigenen Nachwuchs zu kümmern. Die Vorstellung, allein die Mutter verfüge über einen „fundamentalen Instinkt des Kümmerns“, ist also laut Saxbe nicht aufrechtzuerhalten.
Psychische Belastungen von Vätern
Neben den positiven Folgen dieser Studienergebnisse dürfen allerdings auch die negativen nicht verschwiegen werden. Da sind etwa die psychischen Belastungen von Elternschaft, die bislang fast ausschließlich für Mütter geltend gemacht wurden. Die Psychiaterin und Neurologin Christa Roth-Sackenheim weist darauf hin, dass auch Väter von postpartaler Depression betroffen sind - Schätzungen zufolge etwa fünf bis zehn Prozent. Ähnlich wie bei Müttern entwickeln sich die Symptome bei Vätern meist schleichend, sagt Roth-Sackenheim: „Typischerweise kommt es zu Erschöpfung, Antriebslosigkeit und einem Gefühl der Leere sowie zu Schlafstörungen, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen.“ Vaterschaft kann Männer also nicht nur liebevoller und fürsorglicher machen, sondern auch zerbrechlicher.
Väter als gleichberechtigte Eltern
Väter sind keine AushilfskräfteVor allem wird durch die Studienergebnisse einmal mehr deutlich, wie sehr sich Männer bisher aus der Verantwortung genommen haben. Nach wie vor erzählen sie Vaterschaft als Randerscheinung. Als Nebensächlichkeit. Väter „helfen ihren Partnerinnen mit den Kindern“ - als wären sie nicht voll verantwortlich, kompetent und in der Pflicht, sich gleichberechtigt zu kümmern. Väter „übernehmen am Wochenende für ein paar Stunden auch mal die Kinder“, damit Mütter Zeit haben, etwas für sich zu tun. Als seien Männer nur Aushilfskräfte in ihrer Elternschaft und in ihrem eigenen Leben. Väter, die in Liebe ihrer Verantwortung nachkommen, verdienen Unterstützung und Respekt.
Die Realität und die Notwendigkeit der Unterstützung
In einer Umfrage des Westdeutschen Rundfunks für die Dokumentation „Väter - die neuen Helden“ antworteten noch im Jahr 2016 ganze 71 Prozent der Väter auf die Frage, worauf sie wegen ihrer Vaterschaft verzichten mussten: auf nichts! Ein paar hatten weniger Zeit für sich, für Hobbys und Schlaf, aber für die meisten gab es keinerlei Einschränkungen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse der Saxbe-Studie, dass Väter wegen des Verlusts an grauer Gehirnmasse schlechter schlafen und mehr Symptome von Ängstlichkeit und Depression zeigen als zuvor. Das passt nicht zusammen. Oder eben doch. Denn wo Väter in Liebe ihrer Verantwortung nachkommen, nehmen sie auch negative Folgen in Kauf. Dafür verdienen sie Unterstützung und Respekt. Wo sie dieser Verantwortung nicht nachkommen, bürden sie diese negativen Folgen Müttern, Kindern und letztlich allen auf. So sollte Vaterschaft in Zukunft nicht mehr erzählt werden.
Weitere wichtige Aspekte
Ärztliche Schwangerenvorsorge
Vorrangiges Ziel der ärztlichen Schwangerenvorsorge ist es, mögliche Gefahren für Mutter und Kind durch ärztliche Untersuchungen und Beratungen rechtzeitig zu erkennen und abzuwenden bzw.
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein bundesweites, mehrsprachiges Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Erfahrene verbale Gewalt in der Kindheit kann die psychische Gesundheit einer Person genauso stark schädigen wie körperliche Gewalt.
PraxisApp für gynäkologische Informationen
Erhalten Sie kostenlos Informationen aus Ihrer gynäkologischen Praxis, schnell und direkt auf Ihr Smartphone (iPhone oder Android): beispielsweise Erinnerungen an Termine, bestimmte Untersuchungen oder Impftermine sowie aktuelle Infos zur Frauengesundheit und ggf. persönliche Nachrichten von Ihrer behandelnden Gynäkologin bzw. Vorausgesetzt: Ihre gynäkologische Praxis hat sich für die PraxisApp freischalten lassen und bietet diesen Service an. In der App ist auch eine Videosprechstunde verfügbar, die eine kontaktlose Besprechung ermöglicht.
Genderhinweis
Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Wie Frauen auf ihren männlichen Partner wirken, kann auch vom Zyklus abhängen. Immer mehr Menschen leben allein und fühlen sich einsam.
tags: #neurologen #und #psychiater #im #netz #org