Die Neurologie in Kiel, insbesondere am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Die Klinik bietet ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen und engagiert sich in Forschung und Lehre. Im Folgenden werden die verschiedenen Aspekte der Neurologie in Kiel näher beleuchtet, von den angebotenen Therapien bis hin zu den Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter.
Spezialisierte Schmerzklinik Kiel
Ein besonderer Schwerpunkt der Neurologie in Kiel liegt auf der Schmerztherapie. Die neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerzklinik unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dipl.Psych. Hartmut Göbel bietet eine spezialisierte Therapie für verschiedene Arten von Schmerzen an, darunter:
- Migräne mit und ohne Aura sowie Migräne-Komplikationen
- Chronische Spannungskopfschmerzen
- Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch
- Clusterkopfschmerz
- Nervenschmerz (neuropathischer Schmerz)
- Rückenschmerzen und andere Formen chronischer Schmerzerkrankungen
Das Team der Schmerzklinik setzt sich aus Angehörigen verschiedener Fachgebiete zusammen, darunter medizinische, psychologische, physio-, ergo-, sporttherapeutische und pflegerische Fachkräfte. Durch die fachübergreifende Zusammenarbeit wird eine umfassende und individuelle Betreuung der Patienten gewährleistet.
Aufnahmeformalitäten in der Schmerzklinik
Für die Planung eines Aufnahmetermins in die Schmerzklinik sind folgende Schritte erforderlich:
- Der behandelnde Arzt stellt eine Verordnung von Krankenhausbehandlung aus.
- Der Arzt füllt die Aufnahme-Checkliste aus.
- Der Patient füllt einen Schmerzkalender und einen Schmerzfragebogen aus.
- Alle Unterlagen sowie Kopien relevanter Arztbriefe, Röntgenbilder usw. werden an die angegebene Anschrift gesendet.
Die Kostenübernahme für die Behandlung kann je nach Krankenkasse unterschiedlich geregelt sein. Zahlreiche Krankenkassen haben eine integrierte Versorgung ihrer Versicherten mit dem Behandlungsnetz der Schmerzklinik vertraglich geregelt. Dazu gehören unter anderem die AOK Schleswig-Holstein, die Techniker Krankenkasse, die Deutsche Angestelltenkrankenkasse, die Hanseatische Krankenkasse HEK, die Landwirtschaftliche Krankenkasse Schleswig-Holstein und Hamburg, die Knappschaft Bahn See, die BKK vor Ort und die E.ON Betriebskrankenkasse.
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Schmerzkonferenzen
Im Zusammenhang mit der Einweisung sowie der prä- oder poststationären Behandlung können sich individuelle Fragen ergeben. Diese werden in Schmerzkonferenzen beantwortet, die montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8:30 Uhr bis 9:15 Uhr sowie mittwochs von 17:00 Uhr bis 17:45 Uhr im Konferenzraum der Schmerzklinik Kiel stattfinden.
Klinik für Neurologie unter neuer Leitung
Seit dem 1. April 2016 ist Prof. Dr. Daniela Berg die neue Direktorin der Klinik für Neurologie am Campus Kiel des UKSH. Sie trat die Nachfolge von Prof. Dr. Günther Deuschl an. Zuvor war Prof. Berg tätig. Ihr Studium absolvierte sie von 1988 bis 1994 an der Universität Würzburg, und 2002 legte sie ihre fachärztliche Prüfung ab.
Forschungsschwerpunkte von Prof. Berg
Ein besonderes wissenschaftliches Interesse von Prof. Berg gilt der Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen. Im Jahr 2009 initiierte sie die lebenslänglich angelegte TREND-Studie (Tübinger Erhebung von Risikofaktoren zur Erkennung von Neurodegeneration), in welcher 1200 ältere Personen regelmäßig auf Frühveränderungen der Parkinson- und Alzheimer-Krankheit untersucht werden. Zudem war Prof. Berg maßgeblich an der Entwicklung eines Ultraschall-Verfahrens beteiligt, mit dem parkinsonbedingte Veränderungen im Hirnstamm nicht-invasiv und bereits in sehr frühen Stadien dargestellt werden können.
Ziele von Prof. Berg in der Klinik für Neurologie
In der Klinik für Neurologie möchte Prof. Berg den bestehenden neurodegenerativen Schwerpunkt ausbauen und dabei Früherkennung und verlaufsverändernde Therapien etablieren. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Schaffung von Rahmenbedingungen für die Erforschung, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Gehirns im Alter, die Unterstützung des Schlaganfallnetzwerkes und der Ausbau der Bereiche Neuroimmunologie (z.B. Multiple Sklerose) und Epileptologie.
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Neurologie Kiel
Das UKSH in Kiel bietet vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Neurologie und verwandten Gebieten an. Dazu gehören:
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- Ausbildung zur/zum Anästhesietechnischen Assistentin/Assistenten (ATA): Die Ausbildung verbindet fundiertes Fachwissen mit der Arbeit mit Patientinnen und Patienten und dem Umgang mit komplexen technischen Geräten. Seit dem 15.10.2022 erfolgt die Ausbildung gemäß dem ATA-OTA Gesetz in Theorie und Praxis. Seit 2023 erfolgen zwei Kursstarts pro Jahr.
- Ausbildung zur/zum Operationstechnischen Assistentin/Assistenten (OTA): Der Beruf OTA verbindet die Betreuung der Patientinnen und Patienten und anspruchsvolles Arbeiten im OP. Seit dem 15.10.2022 erfolgt die Ausbildung gemäß dem ATA-OTA Gesetz in Theorie und Praxis am Standort Kiel. Seit 2023 werden pro Jahr zwei Kursstarts für je 25 Auszubildende angeboten.
- Ausbildung zur/zum Diätassistentin/Diätassistenten: Die Schule für Diätassistenz der UKSH Akademie ist am Gesundheitsforum des UKSH im CITTI-Park, Kiel angesiedelt und bietet 25 Ausbildungsplätze.
- Ausbildung zur/zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in: Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende pflegen eigenverantwortlich kranke und behinderte Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Sie sind für die Planung, Durchführung und Evaluation der Pflege zuständig.
- Ausbildung zur/zum Gesundheits- und Krankenpfleger/in: Gesundheits- und Krankenpflegende planen, führen und evaluieren eigenverantwortlich Pflegeinterventionen. Sie schulen und beraten Patientinnen/Patienten sowie Angehörige und führen Maßnahmen auf ärztliche Anordnung durch.
- Hebammenstudium: Seit dem Wintersemester 2020/2021 bietet die Universität zu Lübeck ein Hebammenstudium nach dem neuen Hebammenreformgesetz an. Das UKSH kooperiert mit der UZL im Rahmen des berufspraktischen Teils des Studiums und besetzt jährlich mindestens.
- Ausbildung zur/zum Krankenpflegehelfer/in: Seit 2022 bietet die UKSH Akademie jährlich zwei Kurse mit je 30 Ausbildungsplätzen für Krankenpflegehelfende an. Krankenpflegehelfende arbeiten im Team zusammen mit Pflegefachkräften auf den Stationen eines Krankenhauses.
- Ausbildung zur/zum Logopädin/Logopäden: In Kooperation mit dem Institut für Berufliche Aus- und Fortbildung (IBAF) bietet das UKSH eine Ausbildung zur Logopädin oder zum Logopäden an. Seit 2023 bietet das UKSH fünf Ausbildungsplätze pro Jahr an.
- Ausbildung zur/zum Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten/in (MTRA): Die MTRA Schule der UKSH Akademie hat 90 Plätze und arbeitet eng mit dem UKSH zusammen.
- Ausbildung zur/zum Notfallsanitäter/in: Seit 2015 gibt es die 3-jährige Ausbildung zum Notfallsanitäter. Ein Bestandteil der Ausbildung ist ein praktischer klinischer Einsatz.
- Pflegestudium: Seit dem Wintersemester 2020/2021 absolvieren auch Pflegestudierende nach dem neuen Pflegeberufegesetz ihre Praxiszeiten am Campus Kiel des UKSH. Seit April 2020 startet am Campus Kiel viermal im Jahr ein dreijähriger Ausbildungskurs nach dem neuen PflBG.
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