Neurologie Klinikum Bogenhausen: Umfassende Informationen für Patienten und Interessierte

Das Klinikum Bogenhausen, ein modernes und leistungsstarkes Krankenhaus mit über 900 Betten, ist eines der größten Krankenhäuser in München. Als Einrichtung der Maximalversorgung bietet es rund um die Uhr medizinische Fachbereiche für eine schnelle, kompetente und individuelle Hilfe. Jährlich werden hier etwa 85.000 Menschen versorgt. Das Klinikum ist akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München und kooperiert eng mit Partnern innerhalb und außerhalb der München Klinik.

Medizinische Kompetenz und Schwerpunkte

Mit 18 Fachkliniken und vier Tageskliniken unterstützen Spezialisten die medizinische Versorgung der gesamten Region Südbayern und darüber hinaus. Fächerübergreifende Kompetenzzentren bieten hochspezialisierte Behandlungsoptionen und sind weithin bekannt. Die Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Erkrankungen der Bereiche Herz/Kreislauf, Atemwege und Lunge, Verdauungsorgane, Bewegungsapparat, Stoffwechsel sowie Erkrankungen des Nervensystems.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Behandlung von Krebspatienten im zertifizierten onkologischen Zentrum mit den angeschlossenen Zentren für Darmkrebs, Pankreaskrebs und Lungenkrebs.

Das Klinikum Bogenhausen überzeugt durch hohe Fallzahlen sowie zahlreiche medizinische Zertifizierungen und Auszeichnungen durch Fachgesellschaften, z.B. als Traumazentrum der DGU, Chest-Pain-Unit, Stroke Unit, Diabeteszentrum der DDG, diverse Krebszentren der DKG und als EPZ-Mmax der EndoCert. Es zählt laut FOCUS Klinikliste zu den Top 50 der besten deutschen Kliniken.

Das Neurozentrum Bogenhausen

Im Neurozentrum Bogenhausen erhalten Patient*innen mit neurologischen Erkrankungen eine optimale interdisziplinäre Behandlung. Es ist als DKG-zertifiziertes Neuroonkologisches Zentrum anerkannt. Das Neurozentrum Bogenhausen bietet konservative und operative Methoden sowie intensive Frührehabilitation, um Patienten ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.

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Fachabteilungen und Zentren im Neurozentrum Bogenhausen

Das Neurozentrum Bogenhausen umfasst verschiedene spezialisierte Bereiche:

  • Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Kognitive Neurologie und Stroke Unit: Diese Klinik befasst sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, einschließlich Schlaganfall.
  • Neurologische Frührehabilitation: Als eine der ersten und größten Kliniken für stationäre Frühreha behandelt das Neurozentrum Bogenhausen Menschen mit schwersten funktionellen Einschränkungen bereits während der akutmedizinischen Phase. Ob Schlaganfall, Hirntumor oder Langzeitbeatmungen - die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation ist der erste Schritt nach einem schweren Krankheitsverlauf. Unmittelbar nach einer akuten intensivmedizinischen Versorgung werden alle Patientinnen und Patienten der neurologischen Rehabilitation, Phase B nach BAR-Phasenmodell, aufgenommen.

Neurologische Frührehabilitation in Bogenhausen

Ziel der neurologischen Frührehabilitation ist die Wiederteilhabe am Leben und dem Alltag. In der neurologischen Frührehabilitation werden Menschen mit neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen, wie z.B. Hirnblutungen, Hirnstamminfarkte, schwere critical illness Polyneuropathien/septische Enzephalopathien, nach der Akutphase (Operation, intensivmedizinische Behandlung, Stroke-Unit) behandelt.

Zu Beginn des Aufenthalts ist der überwiegende Teil der Patient*innen mit einer Trachealkanüle versorgt und durch den vorherigen Intensivaufenthalt in den kognitiven und physiologischen Fähigkeiten eingeschränkt. Somit müssen je nach Krankheitsbild und Schwerpunkt grundlegende alltägliche Aktivitäten wieder neu erlernt werden. Je früher die rehabilitative Therapie beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine Wiederherstellung der Funktionen:

  • Verbesserung des Bewusstseins
  • Vegetative Stabilisierung
  • Tonusregulation
  • Vermeidung sekundärer Komplikationen
  • Sicherung bei Selbst- und Fremdgefährdung
  • Trachealkanülenmanagement und -entwöhnung
  • Sicherung der enteralen Ernährung
  • Diagnostik und Behandlung der Schluckstörung
  • Oraler Kostaufbau unter Aufsicht
  • Kommunikationsaufbau
  • Reorientierung
  • Funktionsanbahnung Rumpf/Kopfkontrolle
  • Wahrnehmungsförderung
  • Mobilisierung Bettkante/Rollstuhl
  • Mobilisierung Stand/Schritte
  • Teilselbssttändigkeit ADL

Schwerpunkte: Trachealkanülenmanagement & Dysphagie

Das Neurozentrum Bogenhausen ist spezialisiert auf die Therapie von Schluckstörungen bei Personen, die mit einem Tracheostoma versorgt sind. Schluckstörungen treten oft nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma auf. Um zu vermeiden, dass Speichel, Nahrung oder Erbrochenes in die Lunge gelangt, ist eine Trachealkanüle notwendig. Ein wichtiger Schwerpunkt der Behandlung und Therapieziel ist daher, die Schluckfunktion soweit zu verbessern, dass die Trachealkanüle wieder entfernt werden kann.

Um eine für Patientinnen und Patienten individuelle Therapie durch Logopäden einleiten zu können, wird die Störung des Schluckaktes analysiert. Mithilfe der Videoendoskopie und der radiologischen kinematografischen Untersuchung des Schluckaktes kann das Dysphagieteam wichtige Informationen über den Schluckvorgang erhalten und so gezielte Therapiemaßnahmen einleiten. Das Ziel ist, dass Patienten wieder essen können.

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Multidisziplinäre Therapieangebote für bestmögliche Rehabilitation

Ziel der Therapie ist die Verbesserung der verbliebenen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Im Team der neurologischen Frührehabilitation arbeiten Spezialisten unterschiedlicher Disziplinen an einer umfassenden Therapie. Es besteht eine enge Vernetzung mit der Neurochirurgie und der Neurologie. Die Angebote der verschiedenen Bereiche innerhalb der neurologischen Frühreha umfassen:

  • Ärztliches Angebot in der neurologischen Frühreha
  • Aktivierende Pflege zur Rückerlangung der Selbstständigkeit
  • Physikalische Therapie (Zentralbad)
  • Physiotherapie in der Frühreha
  • Ergotherapie in der physikalischen Frühreha
  • Logopädie der Frührehabilitation
  • Musiktherapie unterstützt Rehabilitationsverlauf
  • Neuropsychologische Therapie & psychologische Betreuung
  • Beratung und Unterstützung durch den Sozialdienst

Das Ziel ist eine weitestmögliche Wiederherstellung der Fertigkeiten und Fähigkeiten der Patientinnen und Patienten vor deren Erkrankungsbeginn, um eine stationäre Pflegebedürftigkeit bzw. eine vermehrte Pflegebedürftigkeit zu ersparen.

Informationen für Angehörige und Einweiser

Angehörige sind ausschlaggebend für den Therapieerfolg. Schritt für Schritt geht das Team gemeinsam den Weg. Die Aufenthaltsdauer ist unterschiedlich lang und hängt von der Schwere der Ausgangskrankheit und den erzielten Rehabilitationserfolgen ab. Sie kann zwischen 5 Wochen und 4 Monaten liegen, in manchen Fällen auch länger.

Die Besuchszeit ist 14 bis 19 Uhr. In der ersten Tageshälfte finden viele Therapieeinheiten und Diagnostik statt. Ab 15 Uhr stehen die Mitarbeiter gerne für persönliche Anliegen und Gespräche mit Angehörigen zur Verfügung. Individuelle Termine sind möglich.

Aufnahmekriterien: Hinweise für einweisende Haus- & Fachärzte

Aufnahmeindikationen sind Patientinnen und Patienten der neurologischen Rehabilitation, Phase B nach BAR-Phasenmodell, mit:

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  • absaugpflichtigem Tracheostoma
  • beaufsichtigungspflichtiger Schluckstörung
  • Vigilanzstörung
  • Selbst-Fremdgefährdung
  • Orientierungsstörung
  • Einschränkung der Kommunikation
  • Motorischer Barthel <30
  • und weiterbestehenden akutmedizinischen Erkrankungen.

Patient*innen mit maschineller Beatmung und intermittierender Dialyse können nicht aufgenommen werden.

Kontakt

Termine können über das Sekretariat vereinbart werden:

  • Telefonische Kontaktaufnahme für alle Anliegen und Termine (CRPS, Therapie, Heilmittelerbringung): (089) 9270-2401
  • Dysphagie-Diagnostik: (089) 9270-2502
  • Online-Kontakt: Anfragen werden an den richtigen Ansprechpartner zugestellt.

Prähospitale Schlaganfallversorgung

Noch immer können rund drei Millionen Menschen in Deutschland mit einem Schlaganfall nicht innerhalb der angestrebten 30 Minuten nach Alarmierung des Rettungsdienstes einer geeigneten Versorgungsstufe zugeführt werden. Angesichts steigender neurologischer Notfälle müsse zukünftig zudem differenzierter entschieden werden, ob ein Notarzt bzw. eine Notärztin vor Ort erforderlich sei. Bei vital stabilen Patientinnen und Patienten, bei denen es vor allem um den schnellen Transport geht, ist das nicht zwingend erforderlich. In Fällen unspezifischer Schlaganfall-Symptome, etwa bei Bewusstseins- oder Sehstörungen, seien Notärztinnen und Notärzte mit ihrer Expertise jedoch unverzichtbar.

Mobile Stroke Units sind über Stroke-Einsatz-Mobile (STEMO) derzeit in Berlin und Mannheim für Betroffene verfügbar. Diese Spezialfahrzeuge verfügen über Computertomografe wie auch Labordiagnostik und bringen damit die notwendige Infrastruktur direkt zu den Patienten. Das schwere Einsatzfahrzeug ist aber nur eine Möglichkeit, konkreten regionalen Herausforderungen zu begegnen. Gilt die stationäre Schlaganfall-Versorgung in Deutschland europaweit als vorbildlich, gibt es in der prähospitalen Schlaganfall-Versorgung in Deutschland noch großen Handlungsbedarf. Es wird immer noch auf die Reform des Rettungsdienstes gewartet. Diese soll helfen, den Rettungsdienst überregional zu organisieren sowie Rettungsdienst, Kliniknotaufnahmen und Notdienste der Kassenärztinnen und -ärzte zuverlässig zu vernetzen und bundesweite Standards für die Aus- und Weiterbildung der Rettungsdienste vorzubereiten.

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