Neurologie im Clemenshospital Münster: Umfassende Versorgung und innovative Behandlungsmethoden

Das Clemenshospital Münster bietet ein breites Spektrum an neurologischen Leistungen für Patienten jeden Alters. Von der Akutversorgung bei Schlaganfällen bis hin zur spezialisierten Frührehabilitation von Kindern und Jugendlichen mit neurologischen Schädigungen, das Krankenhaus setzt auf modernste Medizintechnik und interdisziplinäre Zusammenarbeit, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten.

Neurochirurgie: Modernste Technik und interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Neurochirurgie im Clemenshospital Münster arbeitet eng mit anderen Fachabteilungen zusammen, um auch komplizierte Krankheitsbilder erfolgreich zu behandeln. Dabei kommen modernste Medizintechnik und mikrochirurgische Arbeitsweisen zum Einsatz. Für Operationen oder Probeentnahmen an schwer zugänglichen Stellen des Gehirns stehen spezielle computergestützte Verfahren wie Stereotaxie und Navigationssysteme zur Verfügung.

Intensivmedizinische Betreuung und Rehabilitation

Die moderne Neurochirurgie ist ohne die Intensivmedizin nicht mehr denkbar. Die spezialisierte Versorgung auf der neuromedizinisch ausgerichteten Intensivstation ermöglicht eine zeitnahe Rehabilitation nach den Eingriffen. Bereits im Rahmen der ambulanten Vorstellung und spätestens während der stationären Behandlung wird eine umfassende Aufklärung über die Erkrankung und die notwendigen diagnostischen und therapeutischen Schritte angestrebt.

Kinderneurologische Frührehabilitation: Einzigartig im Nordwesten Deutschlands

Das Clemenshospital Münster bietet als einziges Krankenhaus im Nordwesten Deutschlands eine kombinierte Kinderintensivstation und kinderneurologische Frührehabilitation. Hier werden Kinder und Jugendliche ab dem zweiten Lebensmonat bis zum 18. Lebensjahr behandelt, die durch schwere Unfälle oder andere Ereignisse Hirn- oder andere neurologische Schädigungen erlitten haben. Die räumliche Nähe der Kinderintensivstation zur Frühreha-Station ermöglicht eine enge Verzahnung von Akutversorgung und frühestmöglicher Neurorehabilitation. Patienten aus ganz Deutschland werden hier häufig über Monate medizinisch, pflegerisch und therapeutisch betreut.

Frühzeitiger Behandlungsbeginn und interdisziplinäres Therapieprogramm

Aufgrund der gemeinsamen Betreuung mit der Kinderintensivstation kann die Behandlung der jungen Patient*innen auch bei schwerster Beeinträchtigung so früh wie möglich beginnen. Dies ist für eine bestmögliche Chance auf Heilung von enormer Wichtigkeit. Besondere Herausforderungen wie die Gefahr epileptischer Anfälle oder die Notwendigkeit dauerhafter Beatmung stellen dank der optimalen und zuverlässigen Betreuung keinerlei Hinderungsgründe für die Aufnahme dar. Das interdisziplinäre Therapieprogramm wird stationär auf die individuellen Bedürfnisse der schwerstkranken Kinder und Jugendlichen abgestimmt und umfasst u.a. Physio- und Ergotherapie, neuropsychologische Therapie, Logopädie, Ernährungsberatung und Musiktherapie. Im Durchschnitt werden die Kinder und Jugendlichen zwei Monate auf der kinderneurologischen Frührehabilitation behandelt, manche sogar wesentlich länger.

Lesen Sie auch: Neurologie vs. Psychiatrie

Das Pelikanhaus: Ein Zuhause auf Zeit für Familien

In dieser intensiven Zeit ist es besonders wichtig, die eigenen Eltern und Geschwister in der Nähe zu haben. Dafür gibt es seit Dezember 2024 das Pelikanhaus. Es ist ein Zuhause auf Zeit für die Familien schwer erkrankter Kinder, die im Clemenshospital behandelt werden. Gleichzeitig dient das Angehörigenhaus auch als Rückzugsort, an dem die Eltern und Geschwister Kraft tanken, sich erholen und auch mal abschalten können. Die erkrankten Kinder sind dabei stets in unmittelbarer Nähe, da sich das Pelikanhaus nur wenige Schritte entfernt direkt gegenüber der Klinik befindet. Das Pelikanhaus zählte zu einem der größten Förderprojekte der Toni Kroos Stiftung.

Neurorehabilitation: Grundlagen und Voraussetzungen

Idealerweise beginnt die Behandlung bereits auf der Intensivstation. Alternativ muss die Station für die Durchführung neurochirurgisch-intensivmedizinischer Therapien inklusive des erforderlichen invasiven und nicht invasiven Monitorings ausgerüstet sein, um eine Verlegung in den Frührehabereich zu ermöglichen. Die Neurorehabilitation beruht auf der Plastizität des Gehirns als Grundlage des so genannten Rehapotenzials. Ohne dieses Potenzial kann es keine Wiederherstellung gestörter Funktionen geben, die Schädigungen des Gehirns werden zum dauerhaften Defekt. In diesem Sinne setzt die Durchführung von Frührehabilitation die Durchführung umfangreicher klinischer, radiologischer und neurophysiologischer Diagnostik voraus. Das Department ZNS ist in die Klinik für Neurochirurgie integriert, daher sind die Indikationen auf neurochirurgische Erkrankungen beschränkt. Das bedeutet, dass bei den Patienten eine neurochirurgische Behandlung erforderlich ist oder durchgeführt wurde.

Neurologische Erkrankungen und Behandlungsschwerpunkte

Die Neurologie im Clemenshospital Münster beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Nervensystems und der Muskeln. Der große technische Fortschritt bei den Untersuchungsmethoden hat das Wissen über die komplizierten Zusammenhänge im Nervensystem in den letzten Jahrzehnten enorm erweitert. Zu den besonderen Schwerpunkten der Abteilung zählen neurologische Gefäßerkrankungen wie Schlaganfälle.

Trigeminusneuralgie und andere neuropathische Schmerzen

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung neuropathischer Schmerzen. Typische Beispiele hierfür sind die Trigeminusneuralgie, die postherpetische Neuralgie oder schmerzhafte Polyneuropathien.

Trigeminusneuralgie: Ursachen, Symptome und Therapie

Die typische - früher „idiopathische“ - Trigeminusneuralgie ist der Prototyp eines neurovaskulären Kompressionssyndroms. Dabei kommt es an einer Nerveneintrittsstelle des V. Hirnnerven, des N. Trigeminus, zu einer Kompression durch ein Blutgefäß (meist eine Arterie). Bei den symptomatischen Formen der Trigeminusneuralgie liegen raumfordernde (Tumore) bzw. entzündliche Prozesse zugrunde.

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

Funktion und Verlauf des Trigeminusnervs

Vereinfacht dargestellt, versorgt der Trigeminusnerv das Gesicht sensibel, motorisch versorgt er die Kaumuskeln. Auf seinem Weg teilt er sich in drei Äste auf: N. ophthalmicus (V1), N. maxillaris (V2) und N. mandibularis (V3). Grob definiert, versorgt der erste Ast Stirn- und Augenareal, der zweite das Wangenareal und der dritte die Kiefergegend.

Klinische Merkmale

Klinisches Merkmal ist der blitzartig einschießende, z. T. elektrisierende Schmerz, der auch durch Kau- und Mundbewegungen, Rasieren, Luftzug u. ä. provoziert werden kann.

Konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten

Zunächst behandelt man die Trigeminusneuralgie mit Medikamenten. Dabei kommen vor allem Antiepilepsie-Medikamente zum Einsatz, da diese die Nervenzellmembran stabilisieren und damit krankhafte Nervenimpulse hemmen. Auch Antidepressiva kommen eine maßgebliche Bedeutung zu, da sie in die Schmerzverarbeitung eingreifen. Opiate kommen ebenfalls zum Einsatz. Wenn die medikamentöse Behandlung ausgereizt ist oder nicht vertragen wird, stellen sich auch neurochirurgische Behandlungsoptionen dar.

Mikrovaskuläre Dekompression nach Jannetta

Die bekannteste Methode ist die Operation nach Jannetta, die sog. mikrovaskuläre Dekompression. Hierbei wird zwischen dem Nerv und der Arterie (selten eine Vene) ein Kunststoff-Schwämmchen oder Tefloninterponat oder auch Muskelgewebe eingelegt.

Perkutane Thermokoagulation des Ganglion gasseri

Eine weitere, häufig eingesetzte Therapieoption, ist die sog. perkutane Thermokoagulation des Ganglion gasseri, einem Kernzentrum des Trigeminusnerven.

Lesen Sie auch: Aktuelle Informationen zur Neurologie in Salzgitter

Hemispasmus facialis

Ein weiteres Beispiel eines mikrovaskulären Kompressionssyndrom ist der sog. Hemispasmus facialis, eine einseitige, unwillkürlich auftretende Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur. Hier handelt es sich nicht um den Trigeminusnerven, sondern um den Fazialisnerven, der durch eine Arterie komprimiert wird. Auch hier kann nach Ausreizung der konservativen Therapie mit Medikamenten die o. g. mikrovaskuläre Dekompression in Erwägung gezogen werden.

Klinik für Schlaganfall- und Beatmungsmedizin

Die Clemenshospital Klinik für Schlaganfall- und Beatmungsmedizin bietet umfassende Versorgung für Patienten mit Schlaganfällen und anderen neurologischen Notfällen. Für detaillierte Informationen zu den Leistungen und verfügbaren Terminen wird empfohlen, die Klinik direkt zu kontaktieren.

tags: #neurologie #clemenshospital #münster #informationen