Die neurologische Rehabilitation ist ein entscheidender Schritt für Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems, um ihre Lebensqualität und Selbstständigkeit wiederzuerlangen. MEDIAN bietet beispielsweise erstklassige Versorgung in allen neurologischen Rehabilitationsphasen, von der Frührehabilitation bis zur beruflichen Wiedereingliederung. Jedes Jahr setzen über 20.000 Patienten mit neurologischen Erkrankungen ihr Vertrauen in die Rehabilitationskliniken von MEDIAN. Als einer der führenden Anbieter in der neurologischen Reha deckt MEDIAN alle Phasen der neurologischen Rehabilitation ab: von der Frührehabilitation über die Anschlussheilbehandlung bis hin zur beruflichen Reintegration.
Dieser Artikel konzentriert sich auf die Phase C der neurologischen Rehabilitation und beleuchtet die Ziele, Inhalte und spezifischen Therapieansätze in dieser wichtigen Rehabilitationsphase.
Phasen der neurologischen Rehabilitation
Die neurologische Rehabilitation ist in verschiedene Phasen unterteilt, die auf den Bedürfnissen und dem Fortschritt des Patienten basieren. Die Einteilung sieht wie folgt aus:
- Phase A: Akutphase: In dieser Phase steht die Sicherung lebenswichtiger Körperfunktionen wie Atmung und Kreislauf im Vordergrund.
- Phase B: Frührehabilitation: Hier ist eine intensivmedizinische Betreuung notwendig, um Herz, Kreislauf und Atmung zu stabilisieren und eine permanente Überwachung zu gewährleisten. MEDIAN verfügt über topmoderne neurologische Stationen auf Intensivniveau. Innerhalb der neurologischen Frührehabilitation haben sieben unserer achtzehn spezialisierten neurologischen Abteilungen die Kapazität, Patienten unmittelbar nach ihrer Akutversorgung im Krankenhaus aufzunehmen. Dies wird durch unsere topmodernen neurologischen Stationen auf Intensivniveau ermöglicht, die darauf spezialisiert sind, Patienten zu betreuen, die sich in einem überwachungspflichtigen Zustand befinden und frühzeitig in unsere Rehabilitationskliniken verlegt werden.
- Phase C: Postprimäre Rehabilitation: In dieser Phase liegt der Fokus auf dem Wiedererlangen von Alltagsfähigkeiten wie Essen, Anziehen und der Förderung der Beweglichkeit.
- Phase D: Anschlussheilbehandlung (AHB): Ziel ist die Steigerung der Alltagsfähigkeiten, um eine weitgehende Selbstständigkeit zu ermöglichen.
- Phase E: Soziale und berufliche Wiedereingliederung: Der Patient ist weitgehend selbstständig, und es werden Maßnahmen zur Wiedereingliederung ergriffen.
- Phase F: Zustandserhaltende Pflege: Der Patient ist aufgrund fehlender Rückbildungstendenz dauerhaft auf Hilfe angewiesen.
Ziele und Inhalte der neurologischen Rehabilitation in Phase C
In der Phase C der neurologischen Rehabilitation steht vor allem das Wiedererlangen der Mobilität und der Selbstständigkeit im Alltag im Vordergrund. Wesentlich ist hierfür die unterstützte Wiedererlangung von grundlegenden Funktionen des Gehirns wie Antrieb, Orientierung, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen. Eine verbesserte Kommunikationsfähigkeit wird angestrebt.
Das Hauptziel ist die Selbstständigkeit des Patienten bei Aktivitäten des alltäglichen Lebens (ATL) und bei grundlegenden motorischen und neuropsychologischen Fähigkeiten.
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Voraussetzungen für die Frührehabilitation Phase C
- weitgehend abgeschlossene Akutbehandlung
- ausreichende Belastbarkeit und Kooperationsfähigkeit des Patienten für körperliche und geistige Aktivitäten im Rahmen der Rehabilitationsbehandlung nach den gängigen Kriterien der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) und Einzelfallentscheidung
- Ausschluss von ausgeprägten Bewusstseinstrübungen oder fehlender Ansprechbarkeit, Beatmungspflichtigkeit, erheblichen Unruhe- und Erregungszuständen sowie schwerer akuter Infektionen (bei MRSA-Besiedelung nur nach besonderer Absprache)
Diese Kriterien werden von den behandelnden Ärzten im Akutkrankenhaus mitgeteilt und vor Aufnahme in die Rehabilitation geprüft.
Behandlungsschwerpunkte in Phase C
- Wiederherstellung der Mobilität: Durch gezielte Physiotherapie und Training werden Bewegungsabläufe verbessert und die Muskulatur gestärkt.
- Förderung der Selbstständigkeit: Ergotherapie und andere Therapieformen helfen den Patienten, alltägliche Aufgaben wie Essen, Anziehen und Körperpflege wieder selbstständig auszuführen.
- Verbesserung der kognitiven Funktionen: Neuropsychologische Übungen und Trainingseinheiten unterstützen die Wiederherstellung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Orientierung.
- Kommunikationstraining: Logopädie hilft bei Sprach- und Sprechstörungen, um die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.
Indikationen für neurologische Rehabilitation
Die neurologische Rehabilitation ist indiziert bei einer Vielzahl von Erkrankungen des Nervensystems, darunter:
- Schlaganfall
- Schädel-Hirn-Trauma
- Multiple Sklerose (MS)
- Parkinson-Krankheit
- Koma / Wachkoma
- Neurodegenerative Erkrankungen (z.B. Demenz, Huntington)
- Polyneuropathie
- Hirntumor
- Epilepsie
- Restless-Legs-Syndrom
- Querschnittslähmungen
- Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems (Enzephalitis, Meningitis)
- Zustand nach Hirnblutung
- Zustände nach entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems
Neurologische Rehakliniken und Therapieangebote
In einer neurologischen Rehabilitationsklinik werden Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen des Nervensystems behandelt. Die neurologische Rehabilitation unterstützt Menschen nach einem Schlaganfall, nach Hirnblutungen, bei Tumoren oder im Rahmen einer Multiple Sklerose. Auch nach neurochirurgischen Eingriffen sowie nach Unfällen mit Schädigungen des Rückenmarks, von Nerven oder Gehirnschäden erfolgt meist die weitere Behandlung in einer stationären Rehaklinik. Je nach Schweregrad der Erkrankung wird die Reha in verschiedene Phasen eingeteilt, wodurch sie besonders individuell durchgeführt werden kann.
MEDIAN bietet erstklassige Versorgung in allen neurologischen Rehabilitationsphasen, von der Frührehabilitation bis zur beruflichen Wiedereingliederung.
Therapieangebote im Überblick
- Krankengymnastik/Trainingstherapie: Berücksichtigt moderne Therapiekonzepte, welche individuell je nach Patientenerfordernis eingesetzt werden. Die Behandlung wird unterstützt mit modernen apparativen Therapiekonzepten. Spezielle Therapieansätze sind repetitives Üben PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation), FBL (funktionelle Bewegungslehre) und traditionelle Konzepte wie Bobath je nach individueller Wirksamkeit.
- Sport- und Bewegungstherapie: Vermittelt eine gesundheitsbewusste Lebensweise und stärkt die konditionellen Eigenschaften und die allgemeine Gesundheit. Die Wald-Therapie umfasst einen Trainings- und Entspannungsparcours in der freien Natur.
- Ergotherapie: Nutzt u.a. ADL-Training (Alltagstraining), robotergestützte Therapien (Armeo, Pablo), Affolter-Therapie-Konzept bei Wahrnehmungsstörungen, berufsrelevantes Üben, Schreibtraining und funktionelle Elektrostimulation.
- Physikalische Therapie: Umfasst verschiedene Massagetechniken (z.B. Fußreflexzonenmassage, Shiatsu), Elektrotherapie, Extensionsbehandlung, Akupressur und funktionelle Elektrostimulation.
- Logopädie: Analysiert Sprache, Artikulation und das Schlucken. Bei Beeinträchtigungen wird eine intensive funktionelle Therapie in Einzel- und Gruppensitzungen eingesetzt. Es gibt ein Intensivprogramm für Aphasiker.
- Sozialdienst: Berät bei Aspekten der Nachsorge, zu berufsfördernden Maßnahmen, Sozialleistungen etc., bezieht Angehörige mit ein, leistet Hilfestellung und Beratung bei Fragen zu Schwerbehindertenausweis, Pflegegraden, häuslicher Krankenpflege und Hilfsmittelversorgung.
- Neuropsychologie: Stützt sich auf das Testen kognitiver Funktionen. Anhand der Ergebnisse werden individuelle Trainingsprogramme ausgearbeitet und in Form von manuellen und PC-gestützten Trainingseinheiten umgesetzt. Zusätzlich kommt Visuelles Wahrnehmungstraining mit dem Elex-Gerät und Augenmotilitätstraining zum Einsatz.
- Verkehrsmedizin und Fahreignungstests: Eine Verkehrsmedizinerin kann gemeinsam mit einem Psychologen und einem Fahrlehrer Fahreignungstests mit neurologischen Patienten durchführen.
- Therapie nach tiefer Hirnstimulation: In der Therapie werden Patienten im Umgang mit dem Hirnschrittmacher geschult.
- Neuro-Urologie: Behandlung von Blasenfunktionsstörungen, die aufgrund einer neurologischen Erkrankung aufgetreten sind.
- Schlafapnoe-Behandlung: Behandlung von Schlafstörungen und Schlafapnoe
- Behandlung von Schluckstörungen: Diagnostiziert die Schluckstörung mit der sogenannten FEES-Schluckdiagnostik und kann so eine zielgerichtete Therapie einleiten.
Diagnostische Möglichkeiten
Zu Beginn des Aufenthalts erfolgt eine Bestandsaufnahme der allgemeinen gesundheitlichen Situation und der vorliegenden Funktionseinschränkungen. Dafür erfassen wir Ihre Vorgeschichte unter ganzheitlichen Gesichtspunkten und mittels einer genauen körperlichen Untersuchung. Wir berücksichtigen auch begleitende Diagnosen anderer Fachgebiete, insbesondere orthopädische Beschwerden.
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In der neurologischen Rehabilitation ist auch nicht selten eine Verlaufsdiagnostik erforderlich zur Risikominimierung und Optimierung der Therapie. Hierzu stehen folgende diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung:
- Farbkodierte Duplexsonografie extra- und transkraniell
- Oberbauchsonografie
- Gelenksonografie
- Elektroenzephalografie
- Elektroneurographie
- Nadelelektromyografie
- Evozierte Potentiale
- Posturografie
- Schlafapnoescreening
- Restharnsonografie
- Uroflowmetrie
- Aktimeter zur Erfassung von Tremor und Hyperkinesen
- FEES zur Schluckdiagnostik, ggf. auf Videofloroskopie
- Langzeitmessung von Blutdruck
- Labordiagnostik und EKG
- Sympathischer Hautreflex (SSR) zur Messung des Hautwiderstandes bei Funktionsüberprüfung des vegetativen Nervensystems
Im Krankenhaus Plau am See (gleicher Gebäudekomplex) stehen zusätzlich zur Verfügung:
- Neuroradiologie mit Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) und Intervention Röntgendiagnostik
- Echokardiografie
- Endoskopie
Beispiele für Kliniken mit neurologischer Reha Phase C
- MEDIAN Klinik Wilhelmshaven: Verfügt über spezielle Zimmer für die behindertengerechte Unterbringung von pflegebedürftigen Patienten und eigene Therapieräume für Patienten mit eingeschränkter Mobilität.
- RZ Plau am See Fachbereiche & Krankheitsbilder Neurologie und Frührehabilitation Phase C: In der Fachklinik für Neurologie gibt es über 180 Betten (einschließlich 60 Betten für die Frührehabilitation Phase C).
- Klinik Medical Park Bad Camberg: Die Klinik Medical Park Bad Camberg erreichen Sie bequem über die Autobahn A3 bis zur Ausfahrt Bad Camberg, dann Richtung Bad Camberg: Im Stadtzentrum folgen Sie rechts der B8 Richtung Würges / Königstein. Kurz hinter dem Ortsausgang biegen Sie auf die L3031 (Hochtaunusstraße) in Richtung Usingen.
Der Weg zurück in den Alltag
Das endgültige Ziel der neurologischen Reha ist die Entlassung in den Alltag - ein so selbstständiges Leben, wie möglich zu führen! In einigen Fällen können Patienten nicht direkt in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren und benötigen alternative Wohnmöglichkeiten. Für andere wiederum könnte eine Neuausrichtung ihrer beruflichen Laufbahn notwendig sein. MEDIAN bietet in solchen Situationen intensive Unterstützung, insbesondere durch das engagierte Sozialdienstteam. Dieses Team arbeitet Hand in Hand mit Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, um sicherzustellen, dass sowohl Patienten als auch ihre Angehörigen umfassend beraten werden. Durch diese frühzeitige und gezielte Unterstützung wird der Erfolg der Rehabilitation auch nach dem Aufenthalt in der Rehabilitationsklinik weiterhin gewährleistet.
Informationen für Angehörige
- Besuchszeiten: Täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14.15 Uhr bis 20 Uhr.
- Gesprächstermine: Es ist jederzeit möglich, einen Gesprächstermin mit den Ärzten zu vereinbaren, telefonisch oder bei dem Sekretariat.
- Teilnahme an Therapien: Angehörige können an Therapien teilnehmen. Bitte sprechen Sie dazu vorab mit dem Therapeuten.
- Begleitpersonen: Informationen zu Unterkünften für Begleitpersonen im Reha-Zentrum oder in der Umgebung erhalten Sie persönlich oder telefonisch im Sekretariat.
- Beratung für die Zeit nach dem Aufenthalt: Gerne beraten wir Sie zur Gestaltung Ihres häuslichen Umfelds zur Weiterbehandlung Ihres Angehörigen zuhause. Wir bieten auch Angehörigenschulungen an, bitte sprechen Sie uns bei Bedarf an.
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