Das SRH Fachkrankenhaus Neresheim ist eine neurologisch-neurochirurgische Klinik, die sich auf die Behandlung von Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen spezialisiert hat. Die Klinik verbindet Intensivmedizin, Neurochirurgie und neurologische Frührehabilitation und versorgt Patienten aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland. Im Stufenkonzept der neurologischen Rehabilitation beginnt das Fachkrankenhaus Neresheim mit den Konzepten der Frührehabilitation (Phase B) noch in der Phase der akuten intensivmedizinischen Behandlung. Abhängig von ihrer individuellen Entwicklung können die Patienten nach einem Behandlungszeitraum von zwei bis acht Monaten in eine andere Klinik, in ein Pflegeheim oder nach Hause entlassen werden.
Spezialisierung und Behandlungsspektrum
Das SRH Fachkrankenhaus Neresheim hat sich auf die neurologische Frührehabilitation von Patienten mit schweren erworbenen Hirnschädigungen spezialisiert. Hierzu verfügt die Klinik über eine Intensivstation. Zum Behandlungsspektrum gehören unter anderem:
- Schädel-Hirn-Trauma
- Subarachnoidalblutung (Hirnblutung)
- Schlaganfall (ischämisch oder Blutung)
- Hypoxische Hirnschädigung (durch Sauerstoffmangel im Gehirn nach Kreislaufstillstand mit Reanimation)
- Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Hirnentzündung (Enzephalitis)
- Folgen von Hirntumoroperationen
- Polyneuropathie und Myopathie
Die Klinik nimmt Patienten auf, die keine intensivmedizinische Betreuung (Überwachung) mehr benötigen und mindestens 2 Stunden mobil sind, ggf. mit Unterstützung.
Interdisziplinärer Ansatz
Die besten Behandlungsergebnisse werden durch ein interdisziplinäres Team erreicht. Jedem Patienten wird ein Team zugeordnet, das unter ärztlicher Leitung steht. Mitarbeiter aus der Pflege, der Ergotherapie, der Physiotherapie und der Neuropsychologie sowie ggf. auch aus der Logopädie und Musiktherapie begleiten den Patienten dauerhaft.
Ein wichtiges Ziel ist es, mit einem individualisierten Weaning-Konzept die Atemfunktion zu verbessern und die Patienten sobald wie möglich vom Beatmungsgerät zu entwöhnen. Erfahrene Ärzte und Pflegekräfte der Intensivstation besprechen jeden Tag die Fortschritte der Patientinnen und Patienten und passen die Geräteeinstellung der Erholung der Atemmuskulatur sowie den weiteren beeinträchtigenden individuellen Problemen an.
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Viele Patienten können zu Beginn nicht selbstständig essen. Die Versorgung muss deshalb über spezielle Ernährungssonden erfolgen. Die Klinik ist in der Lage, alle Arten von Ernährungssonden anzulegen.
Hirnschädigungen führen häufig zu spastischen Lähmungen, die Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und manchmal bleibende Fehlstellungen der Gelenke verursachen. Viele Patienten kommen mit einer Luftröhrenkanüle (geblockte Trachealkanüle) und mit künstlicher Beatmung in die Klinik. Ein wichtiger Bestandteil ist die Schluckuntersuchung, da das eigenständige Schlucken nach einer Luftröhrenbeatmung erst wieder erlernt werden muss. Deshalb setzt die Klinik gezielte Therapien für den Mund- und Gesichtstrakt ein.
Für die Diagnostik und Behandlung bewusstseinsgestörter Patienten wurde ein neues Untersuchungsverfahren entwickelt, das akkuratere Aussagen über die zugrundeliegende Bewusstseinstätigkeit erlaubt. Die Patienten werden wiederholt systematisch untersucht, um auch kleinste Anzeichen für noch erhaltene kognitive Kompetenzen zu entdecken.
Bewertungen und Erfahrungen
Die Bewertungen des SRH Fachkrankenhauses Neresheim sind gemischt. Einige Patienten und Angehörige berichten von sehr positiven Erfahrungen, während andere negative Aspekte hervorheben.
Positive Erfahrungen
- Hohe Fachkompetenz und engagiertes Personal: Viele Patienten und Angehörige loben die hohe Fachkompetenz der Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte. Das Personal wird als sehr freundlich, hilfsbereit, liebevoll und einfühlsam beschrieben. Viele betonen, dass sich die Mitarbeiter hervorragend um ihre Patienten kümmern und stets ihr Bestes geben, damit sie sich wohlfühlen.
- Individuelle Betreuung und Therapie: Die Patienten profitieren von einem interdisziplinären Team, das unter ärztlicher Leitung steht. Die Therapien werden individuell auf den Zustand des Patienten abgestimmt und sukzessive gesteigert. Die Therapeuten sind sehr nett und gehen rücksichtsvoll mit den Patienten um, fordern und treiben sie aber dennoch an.
- Fortschritte und Lebensqualität: Viele Patienten haben während ihres Aufenthalts in der Klinik große Fortschritte erzielt, sowohl in physischer als auch in psychischer Hinsicht. Einige konnten wieder selbstständig atmen, essen, sprechen und laufen. Das Ziel des Behandlungsteams ist es, auch schwerst schädel-hirn-verletzten Patienten Lebensqualität zurückzugeben.
- Einbindung der Angehörigen: Angehörige werden vollumfänglich eingebunden, informiert, aufgeklärt, respektiert und akzeptiert. Sie können aktiv am Rehabilitationsprozess teilnehmen. Begleitend bietet das Fachkrankenhaus Neresheim regelmäßig Informationsveranstaltungen für Angehörige an.
Negative Erfahrungen
- Personalmangel: Einige Patienten und Angehörige berichten von Personalmangel, der dazu führt, dass Patienten stundenlang sich selbst überlassen bleiben. In einigen Fällen mussten Angehörige sogar selbst pflegerische Tätigkeiten übernehmen.
- Mangelnde Sorgfalt und Hygiene: Einige Patienten und Angehörige bemängeln mangelnde Sorgfalt und pflegerische Leistung. Es wird von fehlenden Händedesinfektionsspendern, ungeduschten Patienten und Stürzen aus dem Bett berichtet.
- Probleme mit der Verpflegung: Einige Patienten und Angehörige kritisieren die Qualität und Auswahl des Essens. Es wird von fehlenden Vitaminen, Obst, Salat und Vollkornprodukten berichtet. In einigen Fällen soll es sogar zu abgelaufenen Lebensmitteln gekommen sein.
- Kommunikationsprobleme: Einige Patienten und Angehörige bemängeln Kommunikationsprobleme mit dem Personal, insbesondere mit den Ärzten. Es wird von unfreundlichen und wenig hilfsbereiten Mitarbeitern berichtet.
- Kulturelle Sensibilität: In einem Fall wurde einem muslimischen Patienten Schweinefleisch serviert, obwohl dies auf seinem Krankenblatt vermerkt war.
Fazit
Die Bewertungen des SRH Fachkrankenhauses Neresheim sind zwiespältig. Während viele Patienten und Angehörige sehr positive Erfahrungen gemacht haben und die hohe Fachkompetenz, die individuelle Betreuung und die erzielten Fortschritte loben, gibt es auch negative Berichte über Personalmangel, mangelnde Sorgfalt, Probleme mit der Verpflegung und Kommunikationsschwierigkeiten. Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfahrungen individuell unterschiedlich sein können und von verschiedenen Faktoren abhängen, wie z.B. dem Schweregrad der Erkrankung, den persönlichen Erwartungen und der Zusammensetzung des Behandlungsteams.
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