Das Neurologische Integrationssystem (NIS) ist ein manuelles, ganzheitliches Behandlungskonzept, das darauf abzielt, Fehlsteuerungen im Körper zu erkennen und zu korrigieren, indem es dem Gehirn ermöglicht, diese selbst zu erkennen und zu beheben. Es wurde von dem neuseeländischen Osteopathen Dr. Allan Philips D.O. in Zusammenarbeit mit Fachmedizinern verschiedener Disziplinen entwickelt.
Grundlagen und Entwicklung des NIS
Dr. Allan Philips D.O. entwickelte das Neurologische Integrationssystem (NIS) in den 1980er-Jahren. Seine Forschung konzentrierte sich auf die Frage, welche Prozesse im Körper einer Krankheit zugrunde liegen und wie die Ursache von Beschwerden identifiziert werden kann. Dabei verknüpfte er Erkenntnisse aus Anatomie, Physiologie, Neuropsychoimmunologie, Neurowissenschaft, Stressforschung, Osteopathie, Akupunktur und Kinesiologie. Das Behandlungskonzept von der Wiederherstellung falsch funktionierender Körpersysteme (Neurolink/Neurologische Integration) wurde Ende der 1980er Jahre von Dr. Allan Phillips aus Neuseeland aus der klassischen Osteopathie entwickelt.
Das NIS basiert auf dem Wissen, dass das Gehirn alle Körperfunktionen reguliert und koordiniert. Es wurde 2002 von Dr. Philipp Eckhardt nach Deutschland gebracht und durch die Neurolog Akademie gelehrt und verbreitet. Philipp Eckhardt entwickelte daraus die neurofunktionelle Integration, die sich streng an neuroanatomischen Leitungsbahnen und an neurologischen Funktionen orientiert.
Wie funktioniert das Neurologische Integrationssystem (NIS)?
Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Körpers. Es reguliert und koordiniert alle Körperfunktionen und Körpersysteme. Es verarbeitet alle Signale und gibt die entsprechenden Impulse an den Körper weiter. Das Gehirn kommuniziert in Bruchteilen von Sekunden über Nerven und Synapsen mit allen Teilen unseres Körpers, also mit Muskeln, Gelenken, Sehnen und Organen.
Das NIS ermöglicht mit einfachsten Mitteln die Wiederherstellung der Kommunikation zwischen der Umwelt und dem Körper. Es betrachtet alles im Körper unter einem systemischen Ansatz, wobei der Zusammenhang eines Symptoms entscheidend ist.
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Der Diagnoseprozess
Anhand einer speziellen manuellen Reizung ausgewählter Punkte im Nervensystem und einem anschließenden Muskelreflextest lässt sich mit dem Neurologischen Integrationssystem (NIS) feststellen, ob und welche Reize im Gehirn ankommen und verarbeitet werden. Dazu wird das elektromagnetische Feld der Struktur oder des Organs energetisch zur Überprüfung genutzt. Das integrative Zusammenwirken aller Strukturen oder Organe mit dem Nervensystem wird mit Hilfe eines priorisierten Protokollsystems bewertet.
Mit einem Muskeltest wird geprüft, an welcher Stelle der Nachrichtenaustausch zwischen Gehirn und Körperfunktionen gestört ist. Dazu wird der Körper an festgelegten Punkten berührt. Wenn ein zuvor starker Muskel daraufhin eine Schwächung zeigt, deutet das auf einen gestörten Regelkreis hin. Mit diesem Feedback-Mechanismus lässt sich herausfinden, ob ein Reiz vom Gehirn verstanden wird bzw. welche Funktionen und Strukturen des Körpers das Gehirn nicht voll erfüllt.
Der Therapeut findet durch die neurofunktionelle Untersuchung die gestörten Nervenleitungen. Dies geschieht durch funktionelle Testung aller Körpersysteme.
Der Behandlungsprozess
Daraufhin wird eine Region am Kopf, der so genannte Sensorische Cortex, durch einen manuellen Impuls stimuliert. Wenn die Störung identifiziert ist, lässt sich die optimale Funktion durch einen zusätzlichen manuellen Reiz wiederherstellen. So kann das Gehirn den fehlgesteuerten Regelkreis erkennen und wieder neu ansteuern. Die Behandlung ist schmerz- und stressfrei und altersunabhängig nahezu für jeden Menschen geeignet.
Nachdem die Störung gefunden wurde, wird im nächsten Schritt überprüft, welcher Teil des Nervensystems aktiviert werden muss, damit sich die Funktion wieder normalisiert. Die notwendigen Veränderungen vollzieht das Gehirn im Anschluss von selbst, ohne das verbale Interventionen, emotionale oder zusätzliche körperliche Manipulationen durch den Arzt erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt setzt die eigenständige Regulierung der Gehirn- und Nervenfunktionen ein und die verschiedenen Körpersysteme können wieder besser zusammenarbeiten.
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Man kann im Anschluss die Triggerpunkte bzw. die geschwächte neurofunktionelle Einheit dadurch vernetzen, dass man die verarbeitenden Gehirnareale wiederholt antippt und damit das System integriert. Dadurch wird die Fähigkeit des Gehirns zur Selbstregulation wiederhergestellt. Ist der Regelkreis wieder funktionsfähig, zeigt sich das Ergebnis sofort im Wiedererstarken der Muskelkraft. Der Patient hat somit eine sofortige Rückmeldung, ob das Signal vom Gehirn verarbeitet wurde. Durch Wiederherstellung der neurofunktionellen Schaltkreise werden die Selbstheilungskräfte des Patienten aktiviert und optimiert.
Anwendungsbereiche des NIS
Das Neurologische Integrationssystem (NIS) wird bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Es kann Regulationsstörungen in vielen Körpersystemen (z.B. Muskelmotorik, Verdauung, Immunsystem etc.) feststellen und diese, in dem man sie wieder mit korrespondierenden Nervenleitbahnen verbindet (integriert), behandeln. Pathologische, neurologische, emotionale und physiologische Störungen können sehr effektiv mit dem Neurologischen Integrationssystem (NIS) ausgeglichen werden.
Gerade bei Akutbeschwerden, sowie Profi- und Leistungssportlern hat sich das Neurologische Integrationssystem (NIS) als besonders effektiv bewährt.
Beispiele für Anwendungsbereiche:
- Hauterkrankungen
- Schmerzen
- Erschöpfung, Müdigkeit, Energielosigkeit
- Regulationsstörungen in allen Körpersystemen
Die Rolle des Nervensystems
Im Vordergrund des Behandlungskonzeptes steht ausdrücklich das Nervensystem, welches eine erneute Verbindung zu fehlgesteuerten Körpersystemen finden soll. Der menschliche Körper ist vollständig durch das Nervensystem vernetzt und wird durch das Gehirn sowie untergeordnete Steuerungszentren ständig koordiniert. Dabei stehen sowohl emotionale als auch körperliche Reaktionen eng miteinander in Verbindung. Das Neurologische Integrationssystem NIS ist ein rein manuelles Behandlungskonzept zur Diagnostik und Behandlung von Regulationsstörungen in allen Körpersystemen, z.B.
Ursachen für Störungen des Nervensystems
Störungen des Systems mit entsprechenden Symptomen und Beschwerdebildern können durch Verletzungen (Traumata), Infektionen, emotionalem Stress sowie Stoffwechselstörungen oder Vergiftungen auftreten. Krankheiten werden durch pathogene Umweltfaktoren (z.B. Viren, Bakterien, Pilze, toxische Stoffe), Traumen, neurologische oder emotionale Überlastungen hervorgerufen. Durch Belastungen kann es jedoch zu einer Fehlsteuerung und Funktionsstörung kommen, auf die der Körper mit unterschiedlichen Krankheitsbildern beziehungsweise Symptomen reagiert.
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Neurointegrative Medizin (NIM)
Die Neurointegrative Medizin (NIM) hat sich aus dem Neurologischen Integrationssystem (NIS) nach dem neuseeländischen Arzt und Osteopathen Dr. Allen K. Phillips D.O. entwickelt. Durch die neurointegrative Medizin ist es gelungen, einen Teil der hochkomplexen Schaltmechanismen des Körpers zu erfassen, ihre Funktionalität zu prüfen und ggf. dem Körper durch eine Integration die Kontrolle über das System zurückzugeben.
Im psychischen Bereich ist das neurointegrative Coaching, das auf den gleichen Prinzipien wie das NIS beruht, sehr effektiv und kann emotionale Blockaden oft rasch lösen. Ergänzt wird es durch die Behandlungsform des Psych-K®, welches sehr wirksam störende Glaubensmuster (z.B.
Verbreitung und Ausbildung
Die NIS-Behandlung kam über Neuseeland, Australien, die USA, Japan und England nach Deutschland. Seit 2006 wird sie hier gelehrt. In Bayern sind die Ausbildungskurse von der Bayerischen Ärztekammer anerkannt.
Spezialisten (Masterlevel) für das Neurologische Integrationssystem in Hessen und in Deutschland gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nur Wenige. Wir sind zertifizierte NIS-Therapeuten (Masterlevel): NIS-Spezialisten mit Zertifizierung gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nur wenige in Deutschland. Seit 2014 gehört Marc Thomas Grzebellus außerdem zum Ausbildungsstab der Akademie für angewandte Neurowissenschaft.
Wissenschaftliche Anerkennung und alternative Medizin
Bei der hier vorgestellten Behandlungsmethode handelt es sich um Verfahren der alternativen Medizin, die zum Teil wissenschaftlich noch nicht anerkannt sind. Alle Angaben über Eigenschaften, Wirkungen und Indikationen beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Therapiemethoden selbst.
Schulmedizinisch unbegreiflich gibt die Methode des NIS bzw. der neurofunktionellen Integration dem Untersucher und Behandelnden die Möglichkeit, Störungen und Fehlfunktionen zu erfassen. Der Körper erhält über das Nervensystem ein spezifisches Signal die Störung zu beseitigen.
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