Nora Tschirner: Eine Reise ins Gehirn und die Überwindung von Ängsten

Die Schauspielerin Nora Tschirner begibt sich in der VOX-Dokumentation "Reine Kopfsache mit Nora Tschirner" auf eine persönliche und abenteuerliche Reise in ihr eigenes Gehirn. Ihr Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns zu verbessern und Blockaden zu lösen, die sie seit einem traumatischen Kanu-Unfall vor zwölf Jahren begleiten.

Der Ausgangspunkt: Ein Trauma und der Wunsch nach Veränderung

Während eines Drehs erlitt Nora Tschirner ein Trauma, als sie mit einem Kajak umkippte und für einige Zeit unter Wasser blieb. Dieses Ereignis verfolgt sie seitdem und weckte in ihr den Wunsch, herauszufinden, warum Ängste so ein Eigenleben entwickeln und wie man selbst dagegen steuern kann. "Ich war gefühlt ewig unter Wasser. Seitdem holt mich dieses Ereignis immer wieder ein", erzählt Tschirner.

Die Reise ins Gehirn: Experten und Experimente

Um ihr Ziel zu erreichen, holt sich Nora Tschirner professionelle Unterstützung. Der Psychotherapeut Daniel Wagner hilft ihr, die Ursachen ihrer Ängste zu erkennen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Gemeinsam besuchen sie den "Speicher" ihrer Ängste und stellen sich diesen auf dem Wasser.

Die Vernunft- und Gefühlsabteilung des Gehirns

Tschirner lernt, dass das Gehirn in eine "Vernunftabteilung", die das Arbeitsgedächtnis beherbergt, und eine "Gefühlsabteilung" unterteilt ist, die insbesondere Angst steuert, um uns vor Gefahren zu schützen. Ihr Ziel ist es, beide Abteilungen zu verstehen und zu nutzen.

Gedächtnistraining und MRT-Scans

In den Niederlanden besucht Tschirner die Universität Nijmegen, wo sie sich in ein MRT legt und unter Beobachtung des Neurowissenschaftlers und Gedächtnisweltmeisters Boris Nikolai Konrad Denk- und Merkaufgaben absolviert. Die Ergebnisse sind vielversprechend, aber es geht in der Doku nicht nur um Tschirners Gehirn, sondern darum, dem Zuschauer das menschliche Gehirn und seine Funktionen näherzubringen.

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Gedächtnistraining im Internat Schloss Torgelow

Nora Tschirner besuchte auch Schüler des Internatsgymnasiums Torgelow und nahm am Unterricht im Gedächtnistraining teil. Da sich in Deutschland nirgendwo mehr Kinder und Jugendliche mit den Gedächtnistechniken beschäftigen als im Internat Schloss Torgelow, besuchte sie das Internat einen ganzen Tag lang. Sie stellte viele Fragen rund um das Thema Gedächtnistraining und konnte bei dem Training auch eigene Merkerfolge erzielen.

Entspannungstechniken und Apnoetauchen

Neben dem Gedächtnistraining lernt Tschirner mit Daniel Wagner Entspannungstechniken und mit Apnoetaucherin Anna von Boetticher, wie man auch auf Unvorhergesehenes mit Ruhe reagiert.

Die Konfrontation mit der Angst: Ein Überlebenstraining

Am Ende der Gehirnoptimierungsmaßnahmen steht die Konfrontation mit der Angst im Mittelpunkt. Tschirner absolviert ein Überlebenstraining in einer Marineschule, bei dem sie sich unter Wasser aus einem notgelandeten Hubschrauber befreien muss. Im Finale muss sie sich 50 zweistellige Zahlen merken, die nach einer Notwasserungssimulation wieder abgefragt werden.

Der Sprung ins kalte Wasser

Ein Schlüsselerlebnis ist der Sprung vom Sprungturm im Schwimmbad. Die Panik übermannt Tschirner, aber nach einigen Anläufen wagt sie den Sprung ins kalte Wasser. "Ich habe das Gefühl, ein großes Stück von mir selbst zurückzubekommen", sagt sie unter Freudentränen. "Ich habe keinen Bock mehr, mich in meiner Abenteuerlust einschränken zu lassen."

Die finale Herausforderung

Die finale Übung ist ein Überlebenstraining auf See, bei dem Tschirner sich aus einer Hubschrauberattrappe, die ins Wasser stürzt, befreien und anschließend 100 zuvor eingeprägte Ziffern auswendig aufsagen muss. Trotz technischer Schwierigkeiten und aufkommender Panik bewahrt sie Ruhe und meistert die Aufgabe mit Bravour.

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Das Ergebnis: Mehr Kontrolle und Lebensqualität

Das Training hat sich für Nora Tschirner ausgezahlt. Sie hat gelernt, ihre Ängste besser zu kontrollieren und ihre kognitive Leistungsfähigkeit zu steigern. "Diese Reise in mein Gehirn war so befreiend", resümiert sie.

Versöhnung mit der Amygdala

"Versöhnung mit der Amygdala ist die Parole", erklärt Tschirner. Sie hat gelernt, ihre "Gefühlsabteilung" im Gehirn besser zu verstehen und zu nutzen.

Fazit: Eine Ermutigung zur Auseinandersetzung mit den eigenen Themen

Die Dokumentation "Reine Kopfsache mit Nora Tschirner" ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch eine Ermutigung, sich mit den eigenen Ängsten und Blockaden auseinanderzusetzen. Sie zeigt, dass es möglich ist, die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu verbessern und mehr Kontrolle über das eigene Leben zu gewinnen.

Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns

Die Doku bringt dem Zuschauer durch Informationen der Experten, Erklärungen und interessante Grafiken das menschliche Gehirn näher.

Keine Psychotherapie, aber eine Inspiration

Die Doku ersetzt keine Psychotherapie, aber sie macht Lust darauf, noch tiefer in das Thema Gehirn einzusteigen und einmal übers Denken nachzudenken.

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