Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz und betrifft in Deutschland schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen. Obwohl die Ursachen der Alzheimer-Krankheit noch nicht vollständig geklärt sind, gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass der Lebensstil eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielt. Neben Bewegung, geistiger Stimulation und dem Verzicht auf Alkohol und Rauchen ist die Ernährung ein wichtiger Faktor für das individuelle Krankheitsrisiko. Neue Studien belegen, dass bestimmte Obstsorten das Demenzrisiko deutlich senken können.
Der Einfluss der Ernährung auf das Demenzrisiko
Eine aktuelle Studie der Columbia University hat den Zusammenhang zwischen Ernährung und Demenzrisiko untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Omega-3-Fettsäuren (aus fettem Seefisch), Gemüse und Vollkornprodukten das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, statistisch senken kann.
Westliche Ernährungsgewohnheiten als Risikofaktor
Die zunehmende Verbreitung westlicher Ernährungsgewohnheiten mit viel Fast Food, Fett, Zucker und wenig Ballaststoffen trägt zur vermehrten Entstehung von Alzheimer bei. Diese Ernährungsweise fördert Entzündungen, Insulinresistenz sowie die Aufnahme und Entstehung von Zellgiften. Darüber hinaus fehlen bei einer fleischlastigen Ernährung wichtige Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere Antioxidantien.
Die Bedeutung von Antioxidantien
Eine Studie aus dem Jahr 2023 fand heraus, dass der Gehalt an wichtigen Antioxidantien im Gehirn von Alzheimerpatienten um bis zur Hälfte reduziert war. Dies unterstreicht die Bedeutung einer Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, um das Gehirn vor Schäden zu schützen.
Ernährungsempfehlungen für die Demenzprävention
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist entscheidend für die Vorbeugung von Demenz. Die mediterrane Ernährung gilt als eine der gesündesten Ernährungsformen überhaupt und kann auch mit heimischen Lebensmitteln umgesetzt werden.
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Zwei Obstsorten im Fokus: Äpfel und Beeren
Studien haben gezeigt, dass insbesondere zwei Obstsorten eine besondere Schutzwirkung gegen Demenz haben: Äpfel und Beeren. Diese Früchte sind reich an Flavonoiden, sekundären Pflanzenstoffen, die eine positive Wirkung auf die Hirngesundheit haben können.
Die Rolle von Flavonoiden
Flavonoide sind Pflanzenfarbstoffe, die für die rote, blaue, hellgelbe und violette Farbe vieler Gemüse- und Obstarten verantwortlich sind. Sie wirken antioxidativ und schützen die Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Flavonoide sind unter anderem in Äpfeln, Birnen, Trauben, Kirschen, Pflaumen, Beeren (Blaubeeren, Brombeeren, Himbeeren, schwarze Johannisbeeren), Zwiebeln, Grünkohl, Auberginen, Soja, schwarzem und grünem Tee enthalten.
Studienergebnisse zur Wirkung von Äpfeln und Beeren
Eine Studie der Columbia University untersuchte den Zusammenhang zwischen Flavonoidkonsum und geistiger Leistungsfähigkeit bei 3600 gesunden Probanden im Alter von etwa 70 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass Teilnehmer, die sich am gesündesten ernährten und regelmäßig Äpfel und Beeren aßen, den geringsten Leistungsabbau im Verlauf der Studie aufwiesen. Die vorbeugende Wirkung der Flavonoide wird auch von der Krankenkasse AOK betont: „Studien haben gezeigt, dass sekundäre Pflanzenstoffe eine antioxidative Wirkung haben, also vor zellschädigenden freien Radikalen schützen.“
Weitere flavonoidreiche Lebensmittel
Neben Äpfeln und Beeren gibt es noch weitere Lebensmittel, die reich an Flavonoiden sind und somit zur Demenzprävention beitragen können:
- Birnen
- Trauben
- Kirschen
- Pflaumen
- Zwiebeln
- Grünkohl
- Auberginen
- Soja
- Schwarzer und grüner Tee
- Kakao
Weitere Faktoren für die Demenzprävention
Neben einer gesunden Ernährung gibt es noch weitere Faktoren, die das Demenzrisiko beeinflussen können:
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- Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivität verbessert die Durchblutung des Gehirns und wirkt sich positiv auf die Gehirnstruktur aus.
- Geistige und soziale Aktivität: Gedächtnistraining, das Erlernen neuer Fähigkeiten und soziale Interaktion stimulieren das Gehirn.
- Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum: Rauchen und Alkohol schädigen das Gehirn und erhöhen das Demenzrisiko.
- Ausreichend Schlaf: Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Gehirns.
- Vermeidung von Übergewicht: Übergewicht kann das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen, die auch das Gehirn schädigen können.
- Kontrolle von Risikofaktoren: Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte sollten behandelt werden, um das Gehirn zu schützen.
Stark verarbeitete Lebensmittel meiden
Aktuelle Studien zeigen, dass der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln das Risiko für Demenz erhöhen kann. Dazu zählen unter anderem Fast Food, Fertigpizza, Dosenravioli, Instantsuppen oder Mikrowellengerichte. Diese Lebensmittel können Übergewicht, eine gestörte Darmflora und geschädigte Nervenzellen verursachen, was sich negativ auf die Hirngesundheit auswirken kann.
Die MIND-Diät als vielversprechender Ansatz
Die MIND-Diät (Mediterranean-DASH Intervention for Neurodegenerative Delay) kombiniert Elemente der mediterranen Ernährung und der DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) und zielt darauf ab, die Hirngesundheit zu fördern. Sie umfasst unter anderem viel grünes Blattgemüse, Nüsse, Beeren, Olivenöl, Vollkornprodukte, Fisch, Geflügel und Bohnen.
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