Österreichische Parkinson Gesellschaft: Informationen, Forschung und Unterstützung für Betroffene

Die Österreichische Parkinson Gesellschaft (ÖPG) spielt eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Parkinson. Durch die Förderung von Forschung, die Bereitstellung von Informationen und die Unterstützung von Betroffenen leistet die ÖPG einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen diese neurodegenerative Erkrankung.

Fachwissen und Unterstützung für Betroffene

Die Parkinson-Stiftung, gegründet 2019 von der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V., bietet ein umfassendes Angebot. Dazu gehören eine Online-Akademie, eine Podcast-Reihe, Informationsfilme und Veranstaltungen wie der Digitale Welt-Parkinson-Tag. Diese Ressourcen sind wertvoll für Betroffene und ihre Angehörigen, um sich über die Krankheit zu informieren und Unterstützung zu finden.

Wichtige Organisationen und Anlaufstellen

Es gibt zahlreiche Organisationen, die sich der Unterstützung von Parkinson-Patienten verschrieben haben:

  • Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V.: Eine zentrale Anlaufstelle für Fachwissen und Forschung.
  • Parkinson Stiftung: Bietet vielfältige Informations- und Bildungsangebote.
  • Hilde Ulrich Stiftung für Parkinsonforschung: Fördert die Forschung im Bereich Parkinson.
  • Prof. Klaus Thiemann Stiftung: Unterstützt ebenfalls die Parkinsonforschung.
  • Deutsche Parkinson Vereinigung e.V.: Eine Patientenorganisation, die Betroffenen eine Stimme gibt.
  • Jung und Parkinson e.V.: Richtet sich speziell an jüngere Menschen mit Parkinson.
  • PARKINSonLINE e.V.: Bietet Online-Unterstützung und Vernetzungsmöglichkeiten.
  • NextGeneration (Parkinson unter 60 Jahren): Eine weitere Anlaufstelle für jüngere Betroffene.
  • PingPongParkinson Deutschland e.V.: Fördert die Bewegung und den Spaß am Sport.
  • Schweizerische Parkinsonvereinigung e.V.: Eine wichtige Anlaufstelle in der Schweiz.
  • move on - junge Parkinson Selbsthilfe: Eine Selbsthilfegruppe für junge Menschen mit Parkinson.
  • Parkinson HilfeTelefon: Bietet telefonische Beratung und Unterstützung.
  • Forum für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V.: Fördert den Austausch und die Information.
  • Verein Parkinson Nurses und Assistenten e.V.: Unterstützt das Pflegepersonal im Umgang mit Parkinson-Patienten.

Das Krankheitsbild Morbus Parkinson

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung des Nervensystems, bei der Dopamin-produzierende Nervenzellen im Gehirn absterben. Im fortgeschrittenen Stadium können vielfältige Symptome auftreten, die eine Anpassung der Therapie erforderlich machen.

Symptome und Komplikationen im fortgeschrittenen Stadium

Im Laufe der Erkrankung nimmt die Wirksamkeit der Therapieansätze aus dem Frühstadium ab. Nebenwirkungen der Medikamente und neue Symptome können belastend sein. Daher ist es wichtig, die Therapie regelmäßig an die individuellen Beschwerden anzupassen. Univ.-Prof. Dr. Walter Pirker, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, betont die Notwendigkeit, die Therapie individuell anzupassen, wenn Wirkungsschwankungen auftreten.

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Stadien der Parkinson-Erkrankung

Mit dem Fortschreiten der Erkrankung treten häufig neue Symptome auf. Wirkungsschwankungen im fortgeschrittenen Stadium erfordern oft eine Anpassung der Therapie. Es gibt verschiedene Maßnahmen, um mit den körperlichen Beschwerden, Kommunikationsproblemen und Auswirkungen auf die Psyche besser klarzukommen.

Ursachen und Risikofaktoren

Morbus Parkinson ist eine komplexe Erkrankung mit vielfältigen Ursachen. Es gibt nicht nur eine einzelne Ursache, sondern ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die noch nicht vollständig geklärt sind. Neben einer genetischen Komponente spielen auch Umweltfaktoren eine Rolle. Pestizide wie das Herbizid Paraquat können Parkinson-ähnliche Symptome hervorrufen. Auch sekundäre Faktoren wie Schlafmangel oder Schichtarbeit können neurodegenerative Erkrankungen fördern.

Vorbeugende Maßnahmen

Ein gesunder Lebensstil ist grundsätzlich wichtig zur Vorbeugung neurodegenerativer Krankheiten. Präventive Maßnahmen wirken sich besonders positiv bei der Alzheimererkrankung aus. Es ist jedoch besorgniserregend, dass Parkinson die am schnellsten steigende neurodegenerative Erkrankung weltweit ist, und die Gründe dafür sind noch unklar.

Einfluss von Bewegung und Therapie

Parkinson-Erkrankte, die fit sind, Muskelkraft haben, Physiotherapie, Ausdauer-, Koordinations- oder Feinmotorik-Training sowie Logopädie oder Stimmtraining machen, erzielen einen positiven Effekt auf ihren Krankheitsverlauf. Auch eine frühe Diagnose kann den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.

Frühe Anzeichen und Biomarker

Die Forschung konzentriert sich auf die Identifikation von blutbasierten Biomarkern, die schon viele Jahre vor den ersten Symptomen das Risiko, an Parkinson zu erkranken, anzeigen können. Eine frühzeitige medikamentöse Intervention könnte idealerweise den Ausbruch der Erkrankung verzögern oder gar verhindern. Riechstörungen und REM-Schlaf-Verhaltensstörungen haben sich bereits als frühe Anzeichen von Parkinson etabliert.

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Weitere Vorboten und Tests

Oft treten viele Jahre vor Ausbruch der Parkinson-Erkrankung unspezifische, nicht-motorische Symptome wie Verstopfungen oder Depressionen auf. In der Bildgebung gibt es Marker im strukturellen MRI, wo man Basalganglien untersuchen und berechnen kann, ob eine Person ein erhöhtes Risiko hat. Mit der DaTSCAN-Technologie kann gemessen werden, wie viel Dopamin im Gehirn ausgeschüttet wird. Neue Methoden wie RT-QuIC werden erprobt, um in geringen Mengen von Gehirnflüssigkeit nachzuweisen, ob eine Veranlagung für Parkinson besteht.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose erfolgt nach detaillierter Anamneseerhebung, dem Vorfinden der Kardinalsymptome (Muskelsteifheit, Ruhe-Zittern, Feinmotorik-Störung, leise Stimme, Masken-Gesicht), der anschließenden Labordiagnostik und einer zerebralen Bildgebung zum Ausschluss sekundärer Ursachen. Die wichtigste Frage für die Lebensqualität der Betroffenen ist, ob die Symptome stören und ob sie ein Präparat einnehmen möchten.

Medikamentöse Therapie

Levodopa ist der Goldstandard in der medikamentösen Therapie, muss aber dreimal täglich eingenommen werden. Andere Präparate müssen nur einmal täglich genommen werden, wirken aber schwächer. Es werden auch nicht-pharmakologische Maßnahmen sowie die Möglichkeit, an einer Studie teilzunehmen, vorgestellt. Die Zustimmung der Patient*innen ist das Wichtigste.

Alternative Behandlungsansätze

Es gibt Menschen, deren Krankheitsgefühl sich mit der täglichen Einnahme von Tabletten verschlechtert. Der Fokus der Behandlung muss auf der Lebensqualität der Patient*innen liegen. Wer sich gegen Medikamente, aber für sportliche Aktivität, Physiotherapie oder andere nicht-pharmakologische Maßnahmen entscheidet, kann mitunter das Fortschreiten der Erkrankung ebenso verlangsamen.

Einbindung der Angehörigen

Angehörige spielen eine zentrale Rolle bei der Wahrnehmung von Symptomen und Veränderungen bei den Erkrankten. Auch seelische Begleiterscheinungen wie Depressionen und Angstzustände verschlechtern die Lebensqualität von Erkrankten wie Angehörigen, gerade auch im fortgeschrittenen Krankheitsstadium.

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Aktuelle Forschung und Fortschritte

Die Forschung in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehört mittlerweile zu den führenden Nationen in der Parkinson-Forschung. Diese Forschung ermöglicht eine Vielzahl an verschiedenen Therapien zur Behandlung von Parkinson. Mit der Kombination von verschiedenen Therapien können so heute gute Behandlungsergebnisse erzielt werden.

Neue Therapieansätze

Prof. Walter Pirker betont, dass die Neuroimmunologie in den letzten 20 Jahren einen Aufschwung erlebt hat und es viele neue Medikamente gibt. Beim Morbus Parkinson war es in den letzten 10 Jahren etwas stiller um die Medikamentenentwicklung. Das letzte Parkinsonmedikament, das dazugekommen ist, ist der COMT-Hemmer Opicapon, der eine sehr wertvolle Ergänzung in der Therapie motorischer Fluktuationen ist. Was bald kommen wird, sind subkutane Dopa-Präparationen. Das, worauf man hinarbeitet, sind natürlich krankheitsmodifizierende Therapien.

Schwerpunkte der Forschung

Die Parkinson-Erkrankung ist durch das Absterben dopaminerger Nervenzellen gekennzeichnet. Als Ursache steht neben Umwelt- und Altersfaktoren die Genetik im Fokus der Forschung, insbesondere Mutationen in den Genen SNCA, LRRK2, Parkin, PINK1 und GBA1. Die Identifikation genetischer Risikofaktoren ermöglicht die Entwicklung von Biomarkern zur Früherkennung und ebnet den Weg für innovative gentherapeutische Ansätze.

Bedeutung von Bewegung und multidisziplinärer Versorgung

Bewegung kann den klinischen und kognitiven Verlauf von Parkinson verbessern. Eine aktuelle Studie im Fachjournal „Neurology“ hat untersucht, ob diese Effekte durch strukturelle Veränderungen im Gehirn unterstützt werden. Die individuelle und ganzheitliche Behandlung erfordert eine enge Kooperation von Fachdisziplinen wie Neurologie, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie und Pflege. Die koordinierte Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen kann die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern.

Rolle der Logopädie, Physio- und Ergotherapie

Logopädie, Physio- und Ergotherapie können den Therapieerfolg bei Parkinson erhöhen. Auch eine psychotherapeutische Begleitung kann hilfreich sein.

Aktuelle Nachrichten und Veranstaltungen

  • Hochschulwettbewerb: Kommunikationsprojekte zur Medizin der Zukunft gesucht (03. November 2025).
  • Wissenschaftspreis/Nachwuchsförderung: Einreichungen bis zum 15. Februar 2026 möglich (23. Oktober 2025).
  • Jahresberichte: Verschiedene Arbeitsgruppen der DPG haben ihre Jahresberichte veröffentlicht (22. September 2025, 18. September 2025).
  • Neue Studie: Bewegung bremst Neurodegeneration (13. August 2025).
  • Parkinson-Netzwerkkongress: Findet am 21./22. November 2025 in Osnabrück statt (27. Mai 2025).
  • Deutscher Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen: Vom 16.-18. April 2026 in Leipzig (14. Juli 2025).

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