Der Tremor, oder das Muskelzittern, ist eines der bekanntesten und häufigsten Symptome von Parkinson. Dieses Zittern kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, insbesondere bei alltäglichen Aufgaben wie dem Essen. Parkinson Besteck wurde speziell entwickelt, um Menschen mit Tremor und anderen motorischen Einschränkungen zu unterstützen und ihnen ein selbstständigeres Essen zu ermöglichen. In diesem Artikel werden wir verschiedene Arten von Parkinson Besteck vergleichen, ihre Eigenschaften und Vorteile untersuchen und aufzeigen, worauf beim Kauf zu achten ist.
Was ist ein Tremor?
"Tremor" ist der medizinische Fachbegriff für Muskelzittern. Ein Tremor kann verschiedene Ursachen haben und unterschiedliche Körperteile betreffen. In geringfügiger Ausprägung ist ein Tremor eine normale Reaktion des Körpers, zum Beispiel auf Kälte oder Aufregung. Dieses leichte Muskelzittern wird als physiologischer Tremor bezeichnet und ist vollkommen normal. Alkohol, Koffein und Drogen können die Intensität des physiologischen Tremors verstärken.
Wenn das Zittern jedoch stärker wird und Bewegungsabläufe beeinträchtigt, kann dies auf verschiedene Erkrankungen zurückzuführen sein. Verlauf und Ausprägung sind sehr individuell. Typisch ist, dass die Symptome langsam beginnen und mit den Jahren zunehmen. Aufgaben wie das Benutzen eines Smartphones, das Anziehen und Waschen und später sogar das bloße Halten von Besteck oder einer Wasserflasche schwerfallen. Außerdem können der Gang unsicher und/oder die Stimme zittrig werden.
Verschiedene Arten von Tremor
Je nach Ursache, betroffenen Muskeln und Ausprägung unterscheidet man verschiedenste Formen des Muskelzitterns:
- Orthostatischer Tremor: Tritt auf, wenn eine Person aufsteht.
- Zerebellärer Tremor: Wird durch Schäden oder Probleme im Kleinhirn verursacht, einem Teil des Gehirns, der die Bewegungskoordination steuert.
- Dystoner Tremor: Tritt bei Personen mit Dystonie auf, einer Bewegungsstörung, die zu unwillkürlichen Muskelkontraktionen führt.
- Essenzieller Tremor: Die häufigste Form, ein unwillkürliches Zittern, das meist die Hände betrifft und feinmotorische Aufgaben wie das Schreiben erschwert. Ebenso sind häufig grobmotorische Haltetätigkeiten betroffen, zum Beispiel das Essen mit Besteck oder das Halten eines Glases.
- Aktionstremor: Das Muskelzittern tritt bei willkürlich ausgeführten Bewegungen auf, zum Beispiel während Betroffene die Gabel zum Mund führen oder eine Buchseite umblättern.
- Haltetremor: Der Tremor tritt auf, wenn die betroffene Muskelgruppe aktiviert wird, um zum Beispiel den Arm gegen die Schwerkraft in einer bestimmten Position zu halten.
- Intentionstremor: Das Zittern beginnt, wenn eine Bewegung eines ganz bestimmten Ziels ausgeführt wird, zum Beispiel um einen Türgriff zu nutzen. Typisch für den Intentionstremor ist, dass seine Intensität zunimmt, wenn etwa die Hand sich dem Ziel nährt.
- Psychogener Tremor: Etwa 2-3 % der Menschen mit neurologischen Störungen leiden an Symptomen mit psychogener Ursache.
- Gaumensegeltremor (Palataler Tremor): Tritt auf, wenn das sogenannte Guillain-Mollaret-Dreieck geschädigt ist.
Ursachen für Tremor
Es gibt verschiedenste Ursachen, die zu Muskelzittern führen können. Einige haben wir bereits bei der Beschreibung der einzelnen Tremor-Syndrome genannt. Außer beim psychogenen Tremor sind die Ursachen immer körperlich und entstehen durch Erkrankungen oder schädliche Einflüsse von Medikamenten oder Drogen. Da hinter einem Tremor verschiedenste Ursachen stecken können, sollte man generell immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Denn die Tremor-Analyse und die Diagnose der Ursache sind entscheidend für die richtige Behandlung und Prognose.
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Diagnose und Therapie von Tremor
Ärztinnen und Ärzte stellen zunächst Fragen zu den Symptomen und der Krankengeschichte der Patientinnen und Patienten. Danach wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, die auf eine mögliche Ursache des Tremors hinweisen kann. Zusätzlich wird die Krankengeschichte der Betroffenen analysiert. Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die einen Tremor verursachen können, von Schilddrüsenüberfunktionen, über Multiple Sklerose und Parkinson, bis hin zu Diabetes mellitus oder Demenz. Anschließend erfolgt die Analyse des Tremors selbst. Dabei achten die Ärztinnen und Ärzte darauf, welche Körperteile vom Tremor betroffen sind und wie schnell die Bewegungen in verschiedenen Situationen sind. Zudem können Tests wie der Finger-Nase-Test und die Armvorhalteuntersuchung durchgeführt werden, um zwischen Aktionstremor, Intentionstremor und Haltetremor zu unterscheiden. Die meisten Tremorarten können anhand ihrer Merkmale und der Ergebnisse der Anamnese und körperlichen Untersuchung erkannt werden.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Therapie eines Tremors. Diese richten sich in erster Linie natürlich nach der eigentlichen Ursache. Vor allem, wenn der Tremor die Folge einer anderen Erkrankung ist, hängt die Verbesserung der Symptome oft mit der Behandlung der primären Erkrankung zusammen. Eine wichtige Säule der Therapie ist natürlich die medikamentöse Behandlung, welche vor allem darauf abzielt, das Ungleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn auszugleichen, welches häufig zum Muskelzittern führt. Hier kommen verschiedenste Medikamente zum Einsatz. Da diese aber teils mit erheblichen Nebenwirkungen einhergehen können, werden sie meist nur in besonders schweren Fällen eingesetzt, wenn der Tremor die Motorik massiv beeinträchtigt. Welches Medikament im Einzelfall zum Einsatz kommt, hängt von zahlreichen Faktoren ab und kann deshalb erst nach einer ausführlichen Diagnose durch Ärztinnen und Ärzte entschieden werden. Botox-Injektionen können bei Tremor-Formen helfen, welche Kopf und/oder Stimme betreffen. Zudem gibt es ganz unterschiedliche Behandlungsziele. Nicht nur bei Parkinson, sondern auch bei seltenen Tremor-Syndromen lässt sich das Muskelzittern oft nicht vollständig therapieren. Dann zielen Behandlungen wie Physio- und Ergotherapie vor allem darauf ab, die Beweglichkeit im Alltag zu verbessern, um die Lebensqualität und Selbstständigkeit der Betroffenen möglichst lange zu erhalten. Außerdem kann ein Tremor, auch wenn das Muskelzittern selbst oft nicht gefährlich für die Gesundheit ist, zu erheblichen psychischen Problemen führen. Zum Beispiel, weil Betroffenen ihr Ruhe-Tremor unangenehm ist, oder weil die Motorik so weit beeinträchtigt ist, dass viele Dinge im Alltag nicht mehr, oder nur noch sehr langsam möglich sind, sodass sie den Anschluss an Freunde und Familie verlieren. Zudem können Stress und Depressionen die Symptomatik verschlechtern. In diesen Fällen ist eine Psychotherapie eine wichtige, ergänzende Behandlung. Auch Bewegung und Ernährung können dabei helfen, Stress zu reduzieren, um so den Tremor zu lindern.
Was ist Parkinson Besteck?
Parkinson Besteck ist speziell geformt und für die Betroffenen einfach in der Hand zu halten. Der Aufbau gleicht das bekannte Zittern durch kleine Gegenbewegungen aus. Ein unbeschwertes Essen ist möglich, ob mit Löffel oder Gabel. Meist gibt es das Besteck in einer passenden Aufbewahrungsbox und kann je nach Modell einfach per USB geladen werden.
Parkinson Besteck wurde speziell für Personen mit der betreffenden Krankheit entwickelt. Merkmal ist das starke Zittern der Hände. Durch ein schweres Gewicht oder einer elektrischen Gegenbewegung kann das Zittern reduziert und das normale Essen ermöglicht werden. Griffe sind teilweise breiter gefertigt und liegen gut in der Hand. Die Front kann leicht biegsam sein.
Grundsätzlich bringt jeder Patient seine eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten mit sich. Gerade das Essen fällt mit zitternden Händen schwer. Nicht nur das Besteck fällt oft aus der Hand, die Speisen fallen schnell von Löffel oder Gabel und mit dem Messer können keine präzise Schnitte gesetzt werden. Um diesen Umständen vorzubeugen und den Alltag mit mehr Lebensqualität zu bereichern gibt es das Parkinson Besteck.
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Eigenschaften von Parkinson Besteck
Parkinson Besteck weist verschiedene Eigenschaften auf, die es von herkömmlichem Besteck unterscheiden:
- Breitere Griffe: Der Griff ist meist etwas breiter geformt, damit er auch bei Muskelschwäche noch gut zu fassen ist. Die Besteckgriffbreite beträgt ca. 3 cm und die Besteckgriffdicke ca. 1,5 cm.
- Beschwerte Griffe: Die Besteckteile und vor allem der Griff sind etwas schwerer gefertigt. Sie liegen dadurch besser in der Hand und können einfacher gespürt werden. Bis zu 200 Gramm geben die Hersteller pro Teil vor. Nur manchen Kunden sind die Besteckteile zu schwer. Sie setzen auf ein deutlich geringeres Gewicht von etwa 100 Gramm.
- Biegsame Vorderteile: Die Vorderteile von Gabel oder Löffel können meist individuell gebogen werden. Das erleichtert die Führung zum Mund, die nicht immer im gleichen Winkel erfolgen muss. Zudem verringert sich die Verletzungsgefahr bei diesen Modellen. Das Vorderteil von Löffel und Gabel kann bis zu einem Winkel von 90°C nach links oder rechts gebogen werden.
- Leichte Reinigung: Das Parkinson Besteck soll genauso leicht zu reinigen sein, wie das normale Besteck. Bestenfalls gibst du die Teile in die Spülmaschine oder wäscht sie mit der Hand ab. Oft bestehen die Griffe aus Kunststoff und die Front ist auch Edelstahl gefertigt.
- Weiche Fronten: Bei einigen Patienten ist es sinnvoll, die Front möglichst weich zu gestalten. Sie besteht dann aus lebensmittelechtem und medizinischem Silikon. Es handelt sich um Löffel mit einem tiefen Ausbuchtung, um auch flüssige Speisen aufnehmen zu können.
- Unauffälliges Design: Manchen Kunden kommt es auf das unauffällige Design ein. Das Besteck ist optisch nicht von normalen Sets zu unterscheiden. Selbst die Griffe sind verziert und aus Edelstahl gefertigt. Trotzdem halten sich die Besteckteile besser, als bei normalen Messern, Gabeln oder Löffeln.
- Griffschlaufen: Einige Modelle sind mit einer zusätzlichen Griffschlaufe ausgestattet. So fällt das Besteck nicht aus der Hand und muss nicht die ganze Zeit umklammert werden. Andere Teile besitzen eine Armschlaufe, damit das Besteck nicht verloren geht, sollte es aus der Hand fallen. Es lässt sich wieder einfach aufnehmen.
- Elektrischer Ausgleich: Zu einer echten Innovation gehört das elektrische Parkinson Besteck. Im Inneren befindet sich ein kleiner Motor sowie eine elektrische Einheit. Sie bemerkt das Zittern des Patienten und steuert mit eigenen Bewegungen dagegen. Das Zittern soll größtenteils ausgeglichen werden, um ein einfaches und ruhiges Essen zu ermöglichen. Die Modelle sind mit Batterie betrieben und können über USB geladen werden. Zu einem wichtigen Produkt in diesem Bereich gehört das Gyenno Parkinson Besteck. Es bringt weniger Gewicht mit sich, liegt gut in der Hand und ist zusätzlich mit einer Drehfunktion ausgestattet. Außerdem gibt es eine Halteschlaufe, die sich Betroffene einfach um den Arm legen. Gabel oder Löffel sind als Aufsatz verfügbar.
Verschiedene Modelle im Vergleich
Im Folgenden werden einige Modelle von Parkinson Besteck verglichen, um die Unterschiede und Vorteile der einzelnen Produkte aufzuzeigen:
Celley Besteck
Das Celley Besteck besteht aus einem Messer, einer Gabel und zwei Löffeln in unterschiedlicher Größe. Es wurde speziell für Menschen mit Parkinson, Arthritis oder MS entwickelt und gleicht zitternde Hände aus. Jedes Besteckteil wiegt etwa 85 Gramm und ist daher auch für geschwächte Menschen geeignet. Der Griff ist so geformt, dass er auch bei eingeschränkter Muskelkontrolle gehalten werden kann. Der vordere Bereich ist aus hochwertigem Edelstahl gefertigt. Insgesamt zeigt sich das Besteck ergonomisch geformt und kann mühelos in der Spülmaschine gereinigt werden. Sowohl für den Bedarf zu Hause als auch in Pflegehinrichtungen kommt das Parkinson Besteck zum Einsatz. Die Optik empfinden die Kunden als sehr ansprechend. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass es sich um spezielles Parkinson-Besteck handelt. Außerdem beschreiben sie eine einfache Handhabung. Selbst bei einer Lähmung kann das Set zum Einsatz kommen. Das schwarze Griffdesign kommt bei den Kunden gut an. Das Essen klappt für die Betroffenen viel besser. Auch die Reinigung erscheint einfach. Einen elektrischen Ausgleich gibt es jedoch nicht. Manchen Kunden könnte der Griff nicht breit genug sein.
Besteckset mit flexiblen Abschnitten
Dieses Besteckset ist speziell für Menschen mit Tremor oder Parkinson entwickelt. Die Griffe sind etwas dicker gefertigt und liegen gut in der Hand. Gleichzeitig überzeugen Messer, Gabel und Löffel mit einem leichten Gewicht. Normales Besteck könnte bei diesen Krankheiten zu schwer werden. Sowohl die Gabel als auch die beiden Löffel besitzen einen flexiblen Abschnitt aus Edelstahl. Die Hände der Betroffenen werden entlastet und das Zittern fällt nicht so sehr ins Gewicht. Nur das Messer verbiegt sich nicht. Es misst 22,5 cm in der Länge. Löffel und Gabel sind etwa 20 cm groß, wobei es zwei unterschiedlich große Löffel gibt. Die schwarzen Griffe wirken modern und sind gummiert. Außerdem kann das Set leicht gereinigt werden und ist lange haltbar. Die Kundenbewertungen zu diesem Besteck fallen überwiegend positiv aus. Die Nutzer sind sehr zufrieden und kommen gut mit dem Besteck klar. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Die Reinigung in der Spülmaschine ist möglich. Manchen Kunden sind die leichten Griffe immer noch zu schwer. Gerade bei Muskeleinschränkungen kann es hier zu Problemen kommen. Der Löffel ist auch etwas kleiner gehalten, als ein normaler Suppenlöffel. Das erschwert die Nahrungsaufnahme etwas.
Besteckset mit beschwerten Griffen
Dieses Set wirkt auf den ersten Blick sehr unscheinbar und ist doch für Parkinson-Patienten geeignet. Auch Patienten mit schwerer Arthritis oder mit eingeschränkter Feinmotorik greifen auf das Besteck zurück. Es handelt sich um beschwerte Griffe von etwa 200 Gramm, die gut in der Hand liegen. Dadurch gleicht das Besteck das typische Zittern aus und stabilisiert die Nahrungsaufnahme. Der Griff ist etwas dicker gefertigt und liegt komfortabel in der Hand. Trotzdem handelt es sich um ein diskretes Design. Am Griffbereich ist ein Perlenmuster zu sehen für den besonderen Look. Der Edelstahl ist temperaturbeständig, lebensmittelecht und braucht nicht poliert werden. Das Set besteht aus einem Messer, einer Gabel und zwei verschiedenen Löffeln. Es wird in einer schönen Geschenkbox geliefert. Das Besteck entspricht den Erwartungen der Kunden. Das Design erscheint wirklich unauffällig, sodass es auf den ersten Blick nicht als Parkinson Besteck identifiziert werden könnte. Dabei handelt es sich um ein praktisches Hilfsmittel, mit dem die meisten Kunden gut zurechtkommen. Die Reinigung übernimmt die Spülmaschine. Außerdem liegen die Griffe gut in der Hand und durch das schwere Gewicht kann das Zittern etwas ausgeglichen werden. Manche Kunden empfinden die Qualität sogar besser als erwartet. Der Preis ist also gerechtfertigt. Einen elektrischen Ausgleich gibt es nicht.
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Gyenno Löffel
Der Gyenno Löffel ist eine Besonderheit im Bereich des Parkinson Bestecks. Das Zittern der Hand soll erkannt und mit einer Gegenbewegung ausgeglichen werden. So fällt es bei Parkinson oder Tremor nicht zu stark ins Gewicht. Das ruhige Essen ist wieder möglich. Der Griff besteht aus einem rutschfesten und ergonomischen Design. Insgesamt wiegt der Löffel 130 Gramm und kann für jede Mahlzeit eingesetzt werden. Im Inneren befindet sich ein hochleistungsfähiger Motor mit einer präzisen Übertragungsstruktur. Das schlanke Design ist weniger auffällig, sodass sogar eine Verwendung in der Öffentlichkeit denkbar ist. Das Gehäuse besteht aus einer robusten Tritan-Abdeckung. Die Spitze ist aus medizinischem und antibakteriellem Silikon gefertigt. Betroffene bekommen ein sicheres Gefühl bei der Nahrungsaufnahme. Die Kundenmeinungen gehen weit auseinander. Manche sind sehr zufrieden mit dem Produkt und können sich ein Essen ohne den Löffel nicht mehr vorstellen. Das Zittern wird gekonnt ausgeglichen. Andere sind unzufrieden und beschreiben, der Löffel würde für ihre Zwecke nicht funktioniert. In einem Punkt sind sich viele Kunden einig: der Umgang benötigt etwas Übung. Du brauchst also einige Tage, um dich an den neuen Löffel zu gewöhnen. Mit etwas Geduld klappt das Essen dann viel besser. Der Preis ist etwas hoch, dafür überzeugt das Modell aber auch mit einer hohen Qualität und sauberen Materialien.
Weitere Hilfsmittel für mehr Selbstständigkeit beim Essen
Nicht nur Besteck, sondern auch spezielles ergonomisches Geschirr kann die Selbstständigkeit beim Essen deutlich fördern. Der erhöhte Rand an einer oder mehreren Seiten des Tellers erfüllt mehrere Funktionen:
- Er dient als „Anschlag“ für das Besteck und erleichtert so das Aufnehmen von Nahrung
- Er verhindert das Herunterrutschen der Speisen vom Teller
- Er ermöglicht das Essen mit nur einer Hand, da Nahrung gegen den Rand geschoben werden kann
Besonders durchdacht sind Modelle mit schräg nach innen geneigtem Rand. Diese Formgebung führt die Nahrung automatisch zum tiefsten Punkt des Tellers, was das Aufnehmen erleichtert. Für Personen mit Sehbeeinträchtigungen oder kognitiven Einschränkungen sind zudem farblich kontrastierende Ränder hilfreich, die den Tellerbereich deutlich markieren.
Eine weitere Innovation sind Teller mit Wärmespeicherfunktion, die durch ein spezielles Material oder eine isolierende Kammer die Speisen länger warm halten. Dies ist besonders vorteilhaft für Menschen, die aufgrund ihrer motorischen Einschränkungen mehr Zeit zum Essen benötigen.
Die Materialauswahl reicht von bruchsicherem Melamin über Keramik bis hin zu leichten Kunststoffen. Für Personen mit sehr eingeschränkter Kraft empfehlen wir leichte Materialien, während für andere die hochwertige Optik von Keramikgeschirr im Vordergrund stehen kann.
Trinkgefäße mit besonderen Griffen und Auslaufsicherung
Das Trinken stellt für Menschen mit motorischen Einschränkungen oft eine besondere Herausforderung dar. Spezielle ergonomische Trinkgefäße können hier große Erleichterung bieten:
- Becher mit großen, breiten Henkeln für einfacheres Greifen
- Zwei-Henkel-Tassen für bessere Stabilität und beidseitiges Greifen
- Becher mit Schnabelaufsatz oder Trinkdeckel zur Verhinderung des Verschüttens
- Antirutsch-Unterseiten für sicheren Stand auf dem Tisch
- Thermofunktion zum längeren Warmhalten von Getränken
Bei Tremor sind besonders tremorsichere Trinkgefäße mit spezieller Konstruktion hilfreich. Diese verfügen über einen geschwungenen Rand oder eine partielle Abdeckung, die das Schwappen und Überschwappen von Flüssigkeit auch bei stärkerem Zittern minimieren.
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Bettlägerige gibt es zudem spezielle Trinkbecher mit flexiblem Trinkhalm oder Ausschnitten für die Nase, die das Trinken auch in liegender Position ermöglichen.
Ein wichtiger Aspekt, den wir bei Pflege Panorama immer betonen: Trotz aller Funktionalität sollten Trinkgefäße ästhetisch ansprechend sein und möglichst wenig an medizinische Hilfsmittel erinnern.
Anti-Rutsch-Matten
Ein häufiges Problem beim Essen mit eingeschränkter Motorik ist das Verrutschen von Tellern und anderen Geschirrteilen. Anti-Rutsch-Matten sind flexible, meist aus Silikon oder speziellem Kunststoff gefertigte Unterlagen, die zwischen Tisch und Geschirr platziert werden. Besonders praktisch sind universelle Anti-Rutsch-Matten, die für verschiedene Geschirrteile verwendet werden können. Eine Alternative sind Telleruntersetzer mit Saugnäpfen, die den Teller fest mit dem Tisch verbinden. Für maximale Stabilität gibt es zudem Geschirr mit integrierter Saugfunktion. Bei diesen speziellen Tellern und Schüsseln ist die Anti-Rutsch-Funktion bereits eingebaut, meist durch einen Saugnapf an der Unterseite.
Zielgruppenspezifische Lösungen
Verschiedene gesundheitliche Einschränkungen erfordern unterschiedliche ergonomische Lösungen. Hier stellen wir die wichtigsten zielgruppenspezifischen Ansätze vor.
Esshilfen für Menschen mit Arthritis und rheumatischen Erkrankungen
Menschen mit Arthritis und anderen rheumatischen Erkrankungen leiden oft unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in den Fingergelenken. Für diese Zielgruppe sind folgende Hilfsmittel besonders geeignet:
- Besteck mit extra dicken, weich gepolsterten Griffen zur Gelenkentlastung
- Leichte Materialien, die weniger Kraft beim Anheben erfordern
- Ergonomisch geformte Griffe, die eine natürliche Handposition ermöglichen
- Universalgriffe, die auf vorhandenes Besteck aufgesteckt werden können
Besteck und Geschirr für Parkinson-Patienten und Menschen mit Tremor
Die typischen Symptome bei Parkinson - Zittern, Steifheit und verlangsamte Bewegungen - stellen besondere Anforderungen an ergonomische Esshilfen:
- Gewichtetes Besteck gegen das Zittern (wie bereits beschrieben)
- Teller mit hohem Rand, um das Herausschieben von Speisen zu verhindern
- Trinkbecher mit Schwappsicherung und breiten Griffen
- Kombinationsbesteck, das Schneiden und Aufnehmen in einem Arbeitsgang ermöglicht
Besonders innovativ sind elektronisch stabilisierende Besteckteile wie der Liftware Steady, der Tremor erkennt und durch kleine Gegenbewegungen ausgleicht.
Materialauswahl
Die Materialauswahl bei ergonomischen Esshilfen spielt eine entscheidende Rolle für Funktionalität, Haltbarkeit und Nutzerfreundlichkeit. Hier lohnt sich ein genauerer Blick auf die Vor- und Nachteile verschiedener Materialien.
Kunststoff versus Metall
Kunststoff-Besteckteile bieten folgende Vorteile:
- Leichtes Gewicht, was bei eingeschränkter Kraft hilfreich sein kann
- Vielfältige Formgebungsmöglichkeiten für ergonomische Gestaltung
- Preisgünstige Herstellung und damit oft kostengünstiger
- Häufig spülmaschinengeeignet
Nachteile sind die geringere Langlebigkeit und bei manchen Materialien auch ästhetische Einbußen nach längerem Gebrauch.
Metallbesteck hingegen punktet mit:
- Höherer Langlebigkeit und Robustheit
- Besserer Schneidfähigkeit bei Messern
- Höherem Eigengewicht, was bei Tremor vorteilhaft sein kann
- Hochwertigerer Optik, die mehr an konventionelles Besteck erinnert
Als Nachteil ist das höhere Gewicht zu nennen, das für Menschen mit sehr eingeschränkter Kraft problematisch sein kann. Zudem sind Metallgriffe oft kälter und bieten weniger Griffsicherheit.
Moderne Hybrid-Lösungen kombinieren die Vorteile beider Welten: Sie bestehen aus hochwertigen Edelstahlköpfen (Löffel, Gabel, Messer) mit ergonomisch geformten Kunststoff- oder Silikonegriffen. Diese Kombination bietet optimale Funktionalität bei gleichzeitig ansprechender Optik.
Bei Geschirrteilen dominieren bruchsichere Materialien wie Melamin und stoßfeste Keramik. Innovative Produkte setzen zudem auf antibakterielle Materialien oder besonders leichte, aber robuste Kunststoffe.
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei allen Materialien ist die Spülmaschinenfestigkeit.
Finanzierungsmöglichkeiten
Die Finanzierung von ergonomischen Esshilfen ist für viele Betroffene ein wichtiges Thema, bei dem es erfreulicherweise verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Gesetzliche Krankenkassen können die Kosten übernehmen, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ein Rezept vom Arzt vorliegt (Hilfsmittelverordnung) und das Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet ist. Die Verschreibung erfolgt typischerweise durch Hausärzte, Neurologen, Rheumatologen oder Orthopäden.
Worauf beim Kauf achten?
Das Parkinson Besteck sollte du nicht nur nach optischen Aspekten auswählen. Es muss gut in der Hand liegen, vom Gewicht her zu deinen Ansprüchen passen und das individuelle Zittern gut ausgleichen. Das Hilfsmittel bekommst du im Fachhandel oder bei verschiedenen Online-Händlern. Manche Marken spezialisieren sich eher auf ein dezentes und unauffälliges Design. Andere steuern mit moderner Technik entgegen.
Die Wahl des richtigen Seniorenbestecks hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Berücksichtigen Sie die Art der Einschränkung (Kraftmangel, Tremor, eingeschränkte Beweglichkeit), den Schweregrad (leicht bis schwer) und die dominante Hand. Bei der Gewichtswahl gilt: leichte Modelle (40-70g) bei Kraftmangel, schwere Modelle (130-200g+) bei Tremor für optimale Stabilisierung. Die Preiskategorien reichen von Einstiegsklasse (8-15€ pro Stück) mit einfachen verdickten Griffen über Mittelklasse (15-25€) mit verbesserter Ergonomie bis Premium (25-50€) mit maximaler Anpassungsfähigkeit und High-Tech-Lösungen (ab 100€) mit elektronischer Stabilisierung. Materialqualität ist entscheidend: 18/10 Edelstahl für Langlebigkeit, rutschfeste Griffe aus TPE oder Silikon, spülmaschinenfeste Ausführung bis 70°C.